Mitglied inaktiv
Morgen, mein Mann geht mir mit seiner Stoffeligkeit momentan mal wieder gehörig auf den Senkel, bzw. - nein, eigentlich ist es nicht nur Stoffeligkeit, sondern generell mangelnder Einsatz, gepaart mit einer kuriosen Realitätsverdrehung. Zum Hintergrund: Seit ein paar Wochen bin ich unter erhöhtem Druck, weil mein Auftragsvolumen ziemlich angezogen hat und ich mich gleichzeitig auf einen Aufbaustudiengang vorbereite (bzw. die Anmeldeunterlagen organisiere, Gespräche mit Gutachtern/Referenz-Ausstellern führe). Zusätzlich ist bei meinem Mann gerade wieder so eine "heiße Phase" mit vielen Auslandsterminen, Vortragsreisen, etc., das heißt, dass er sehr viel unterwegs und generell wenig für die Kinder da ist. Grundsätzlich macht mir das nicht viel aus, weil ich es hier wesentlich unstressiger finde, wenn er nicht da ist - die Kinder sind dann auch entspannter -, aber natürlich entfernen sich die Kinder emotional auch von ihm, wenn er so wenig präsent ist. Normalerweise händeln wir es so, dass wir unseren Sohn (4) abwechselnd ins Bett bringen, 1 Tag ich, 1 Tag er. In letzter Zeit wurde dieser Rhythmus wg. Dienstreisen und geschäftlichen Besprechungen abends allerdings einige Male gekippt, und Till reagiert darauf, indem er jeden Abend, an dem mein Mann ihn ins Bett bringen will, jammert und heult und darauf besteht, dass ich ihn ins Bett bringe. Das will Uli aber auf keinen Fall "einreißen" lassen, so seine Aussage, und ich finde es auch grundsätzlich wichtig, dass er dieses Ritual mit übernimmt, wenn er da ist. So, lange Vorrede, kurzer Sinn: In den letzten Wochen (seit mein Mann so viel unterwegs ist) klinkt er sich insgesamt, auch wenn er da ist, verstärkt aus dem Familienleben aus, nimmt nicht an Ausflügen Teil oder kommt nur "mal kurz auf einen Sprung" mit, um sich dann aber recht bald wieder abzuseilen. Am Wochenende erledigt er zwar sein "Pflichtprogramm" (also die Aufgaben im Haus, die ihm zugeteilt sind), darüber hinaus aber nur sehr wenig. Von sich aus geht er kaum auf die Kinder ein, außer, ich erinnere ihn nachdrücklich daran und spanne ihn ein. Abends steigert sich das Gemaule unseres Sohnes, wenn er ihn ins Bett bringt, mittlerweile zum Terror, der auch schon mal eine Viertel- bis halbe Stunde dauern kann - er (mein Mann) wertet das dann aber so um, dass es am "verschobenen Rhythmus" oder an der "Übermüdung" liegt und lässt es nicht gelten, wenn ich ihm sage, dass er momentan auch sehr wenig "präsent" ist und sich nicht zu wundern braucht. Gestern Abend gab's dann die Krönung: Wir waren von einer Freundin in ein Konzert eingeladen worden, Stoffel hatte mal wieder keine Lust, und so bin ich mit den Kindern allein losgetrabt (habe ich grundsätzlich auch kein Problem mit). Das Konzert ging etwas länger als erwartet, und Till ist zwischendurch eingeschlafen. Meiner Tochter hatte ich für danach ein Eis versprochen, und wir haben nach dem Konzert (so gegen 20.40) bei ihm angerufen, ob er nicht auch Lust auf ein Eis hätte und kurz vorbeikommen mag. Wollte er nicht, weil er meinte, ich sollte jetzt doch mal bitteschön nach Hause kommen, die Kinder würden ja sonst wieder total aus dem Rhythmus kommen und übermüdet sein. Auf meinen Einwand, dass Till schon "vorgeschlafen" hätte, hat er gar nicht reagiert. Wir kamen dann nach Hause (gegen 21.15 Uhr), meine Tochter hat sich bettfertig gemacht, und mein Mann war "dran", Till ins Bett zu bringen. Der hat sich mit Händen und Füßen gewehrt, wie immer die letzten Tage. Mein Mann daraufhin: "So, das badest du jetzt aber aus, ich habe dir doch gesagt, dass der dann total übermüdet und knatschig ist und wieder Terror macht..." Ich hatte keine Lust auf Diskussionen und habe ihn dann ins Bett gebracht, er ist auch ziemlich bald (ohne Terror) eingeschlafen. Ich war aber stinkwütend auf Uli, weil ich finde, er macht es sich reichlich einfach. Er klinkt sich einfach (weil er "keine Lust" hat), fast vollständig aus allem aus und erwartet dann, dass sein Sohn wie gewohnt "funktioniert", und wenn das nicht so ist, dreht er mir einen Strick daraus... Mich ärgert das massiv, vor allem im Hinblick darauf, dass wir, falls es mit meinem Studium klappen sollte, wesentlich besser kooperieren müssen, weil ich sonst über kurz oder lang am Stock gehe. Es ist übrigens ein Dauerbrennerthema zwischen uns, dass er meint, die Kinder würden sowieso viel zu viel Aufmerksamkeit bekommen und meint, es wäre normal, sich auch am Wochenende vorwiegend um sich selbst und seinen Job zu drehen (wobei ich dazu sagen muss, dass wir beide teilweise am WE arbeiten müssen, da ich selbständig bin und sonst einige meiner Termine nicht halten kann). Ich merke gerade beim Durchlesen, dass ich irgendwie nicht richtig zum Punkt komme, was mich gerade stört: Ich glaube, ich ärger mich momentan total darüber, dass die Balance Geben/Nehmen bei uns für mich überhaupt nicht stimmt und ich das Gefühl habe, ich kriege von ihm auch noch eins reingewürgt, wenn ich ihm signalisiere, dass er schon mehr Engagement zeigen muss, wenn er etwas zurückbekommen will... LG Nicole
Was soll ich dazu sagen? Grundsätzlich verstehe ich dich, im Hinblick auf die baldige Mehrbelastung ist es eigentlich notwendig dass alles fluppt. Für dich und deine etwaigen Ängste, was da auf dich zukommt, bedeutet die momentane Situation natürlich zusätzlichen Alarm... was, wenn das so bleibt, wenn ich nicht die nötige Unterstützung von U. bekomme etc. Sicher wenig hilfreich und beruhigend. Andererseits ist es doch so, dass auch dein Mann sich momentan einer Mehrbelastung gegenüber sieht und die Zeit die er für sich hat, auch einfach für sich nutzen will. Solange er nicht nur so ist, finde ich das unbedenklich und würde ihm das dann auch zugestehen (ich bin grad selbst in der Situation, sind also keine hohlen Phrasen...). Dass er dabei auch MAL den Weg des geringeren Widerstands geht (beim Kind zuBettbringen) ist verständlich, denke ich, denn ein Durchsetzen seiner Person beim Einschlafritual hätte vielleicht kurzzeitig noch mehr Unruhe gestern Abend reingebracht, vielleicht wollte er nur das vermeiden. Unglücklich natürlich, wie er das verpackt und dir an den Kopf geworfen hat, aber über all das kann man reden... Ich versteh Euch beide und kann nur raten, sich nicht aufgeben, nicht von den Zielen abbringen lassen, auch wenns manchmal zum Brechen ist, irgendwann wirds schon wieder solange ihr beiden das wisst LG, Frau S.
So ganz weiss ich nicht, wie ich dein Posting bewerten soll. Möchtest du dich einfach mal auskotzen, oder einen Rat. Da du sowieso nicht auf den Mund gefallen bist, und ich dir, meiner Meinung nach, den Ratschlag mit ihm mal in einer ruhigen Stunde darüber zu reden gar nicht zu geben brauche, weiss ich auch nicht was ich dir raten soll. Das was du gestern abend erlebt hast, erleben eher die Meisten. Gatte findet, dass das Kind zu spät ins Bett kommt, und dann noch nachdem es eh schon so spät ist, noch Eisessen zu gehen hält er für unverantwortlich. Du müsstest doch selber wissen, dass das Kind ins Bett gehört. Manchmal habe ich das Gefühl, dass die Gattung Männer, nicht in der Lage ist, sich in Spontanentscheidungen der Frauen einzudenken. Vielleicht glaube sie, dieses Privileg obliegt nur ihnen. Mütter müssen wohl vernunftsgesteuert denken, und die Männer daran erinnern, dass die Kinder ja schließlich ins Bett gehören. Ich habe meinem nach so einer Reaktion, mal ordentlich die Meinung gegeigt. 1. Dass ich in der Situation bin, und auch von der Situation heraus entscheide. In deinem Fall, das Kind war nicht müde, und es war von dir eine nett gemeinte Geste, mit dem Kind den Abend mit Eisessen abzurunden. 2. hättet ihr den Abend so gerne mit der ganzen Familie ausklingen lassen, daher habt ihr ihn ja auch angerufen. Im nächsten Fall, lässt du dir halt besser die Laune nicht verderben. 3. Sind das absolute Ausnahmen, die auch mal sein dürfen. Schade ist, dass dann der Papa den Moralapostel rauskehren muss, und somit die gute Stimmung eines netten Abend zunichte macht, statt sich mit den Kindern zu freuen, dass sie so was schönes unternehmen durften. 4. Muss man nicht immer Kopfgesteuert reagieren, und darf auch mal dem anderen einen kleinen "Seitensprung von der Vernunft" zugestehen. Würde man immer nur dem gerade Vernünftig Denkendem nachgeben, wäre es ziemlich langweilig. Bei mir hat es gewirkt. Denn Stimmungkiller wollte er dann doch nicht sein.
Ja, sorry, ich habe auch im Nachhinein gemerkt, dass ich ja gar keine Frage formuliert habe. Aber natürlich interessiert es mich, wie die Situation hier andere bewerten, es war nicht nur als reines "Auskotzposting" gedacht. Hintergrund ist in diesem Fall u. a. ein klassischer Disput zwischen uns: Mein Mann ist sehr regel- und prinzipienorientiert, nicht nur in der Kindererziehung, ich reagiere eher intuitiv und situativ. Seine Bewertungen von Situationen finde ich oft sehr "eng" (also schon im Sinne einer Spaßbremse, das hast du richtig verstanden, ninas). Er findet es generell nicht gut, gegenüber den Kindern nachzugeben (wohl, weil er befürchtet, sie würden ihm dann "auf der Nase herumtanzen"). Deshalb hat er sich gestern Abend vermutlich auch geärgert, dass ich mich einfach so über die Regel "um 20.30 Uhr ist Zapfenstreich" hinweggesetzt habe und das dann quasi "noch schlimmer" gemacht habe, indem es im Anschluss auch noch ein Eis gab. Den Moralapostel hat er dann vor allem gegenüber meiner Tochter gespielt, die ihn angerufen hat, indem er sie aufgebracht fragte "Sag mal, wisst ihr eigentlich, wie spät es ist?" Sie hat mir dann schulterzuckend das Telefon gereicht, und ich habe ihm gesagt, dass ich das natürlich weiß und es nur nett fände, wenn er noch kurz mit dazukäme. Es ist wohl die Mischung, die mich nervt: Sich einerseits kaum einbringen und kaum Anteil nehmen (das ist übrigens nicht nur jetzt so, sondern meistens, wenn bei ihm erhöhter Arbeitsanfall ist), uns also mit der Situation allein lassen, andererseits aber den Anstandswauwau rauszukehren und zu sagen: Na, ihr Lieben, so geht's aber nicht. Was die Situation mit unserem Sohn angeht: Dass er sich da ausgeklinkt hat, war auch nicht das, was mich grundsätzlich gestört hat, sondern eher, dass er die Situation so umgemünzt hat, dass es "meine Schuld" war, wenn er ihn nicht zum Einschlafen kriegt. Ich bin mir allerdings sicher, dass es kein Problem gewesen wäre, wenn er noch kurz mit dabei gewesen oder sich wenigstens nett auf ihn eingelassen hätte, statt dann einfach nur zu Hause zu stehen und ihn ins Bett "abzukommandieren" und sich dann zu wundern, dass er nicht sofort umschalten kann. Für mich das einfach eine Verkennung der Situation, die seiner eigenen Bequemlichkeit (und mangelnden Bereitschaft, sich seiner eigenen Beteiligung an dem Szenario zu stellen) sehr zupass kommt. LG Nicole
Diese Erwartung, das du in seinem Sinne handelst. ich musste meinem auch erst mal klarmachen, dass auch ICH eine eigene Vorstellung habe und nur das Beste für mein Kind will. Dazu gehört auch mal über die Strenge schlagen zu dürfen. Warum nur absolut konsequent sein? Konsequent kann man dann sein, wenn es Ärger mit den Kindern gibt. Aber ansonsten, ist so ein Abend ein unvergessenes Erlebnis. "Weisst du noch Mama, wie wir im Theater waren, und dann Eisessen gegangen sind?" Glaub mir, das wirst du irgendwann hören. Allerdings, kann da jetzt ein kleiner zusatz eingebaut sein "Und Papa war dann so stinksauer". Aber damit muss ER leben. Bei meiner Freundin ist das auch so extrem. Der Vater macht ein riesen Theater, wenn die Mutter mit dem Kind seiner Meinung nach über die Stränge geschlagen hat. Das tut einem richtig weh, wenn man dann sieht, wie man eine glückliches Kind innerhalb von Sekunden (geht auch nur mit der Mimik) von 100 auf 0 katapultieren kann. ich hatte so eine ähnliche Situation mit meiner Freundin. Sie war mit ihrer und meiner Tochter auf der Pferdemesse, und war auf dem heimweg. Vom Auto aus rief sie mich an, sie muss sofort zu ihrem Pferd, das Fohlen kommt. Ich konnte leider nicht hin, weil ich gerade kein Auto hatte, und Nina wurde dann von einer Freundin meiner Freundin um ein Uhr Nacht schlafend angebracht. Das war absolut unpassend, da Nina am nächsten Tag ein Referat vorbereiten musste. Aber weisst du was mir wirklch leid getan hatte? Dass ich sie am nächsten Tag von ihren Eindrücken des frischgeborenen Fohlens auf ihr Referat runterreissen musste. Da hat mein Mann super mitgespielt. Er sagt übrigens gar nichts mehr, wenn wir spät kommen und steht inzwischen strahlend in der Tür "da seid ihr ja!". Das ist dann ein perfekter Abschluss eines spontanen Tages.
Hi Ninas, sorry, war gestern Abend nicht mehr hier. Ja genau, ich denke auch, es ist die Erwartung, dass ich genau in seinem Sinne handele. Er ist generell ein recht kontrollierender Mensch - sagt er auch selbst, er ist sehr sicherheitsorientiert und daher oft wenig flexibel. Ich bin insgesamt eher "Spontanentscheiderin" und denke gerade im Zusammenleben mit den Kindern, dass wir ohnehin nur über einen begrenzten Zeitraum miteinander verfügen, den ich dann nicht noch mit unnötiger "Konsequenz" und Enge einzementieren will. Klar habe ich auch meine Regeln und fordere auch die Kooperation der Kinder ein, aber bei mir ist vieles nicht in Stein gemeißelt - da schlägt er meistens die Hände über dem Kopf zusammen. Gestern hatten wir so eine "Klassiker-Situation" beim Abendessen: Meine Tochter bringt seit einiger Zeit ihr Pausenbrot wieder mit heim, obwohl sie sich den Belag immer selbst aussucht. Mich nervt das inzwischen, weil sie a) sowieso ziemlich wenig isst und b) das Brot nachmittags, wenn sie wiederkommt, nicht mehr genießbar ist, weil sie oft leicht verderbliche Wurst drauf haben will. Gestern erzählte sie kurz vor dem Abendessen (der Ranzen war noch nicht ausgepackt, da wir gleich im Anschluss an die Schule beim Turnen waren), dass sie das Brot "zu eklig zum Essen" gefunden hätte. Ich habe das Brot dann herausgeholt, abgebissen, und da es noch okay war, habe ich es ihr auf den Teller gelegt und gemeint, dass sie es doch dann bitte jetzt essen soll, weil ich es nicht in Ordnung finde, ständig ihr Pausenbrot wegzuwerfen - es würde auch noch schmecken. Sie hat zwar gemosert, aber mitgemacht. Für mich war jetzt klar, sie hat die Botschaft verstanden, und da ich selbst noch ein Brot mit dieser Wurst essen wollte, habe ich ihr angeboten, das zweite Brot in der Dose selbst zu essen. Ich wollte sie nämlich nicht "bestrafen", sondern ihr klar machen, dass es einfach schade um das Brot ist. Sieht mich mein Mann kopfschüttelnd an, meint "Wie soll sie denn ihre Lektion lernen, wenn du gleich wieder einknickst?" und zu ihr gemeint, wenn sie in Zukunft ihr Brot nicht mehr essen würde, würde sie einfach nichts mehr mit in die Schule bekommen. Das fand ich völlig übertrieben und habe ihm auch gesagt, dass das eine leere Drohung sei - schließlich wolle ich ja, dass sie etwas isst. Verstehst du ein bisschen, was ich meine? Ich finde, er macht es uns eigentlich unnötig schwer, indem er sich um der vermeintlich notwendigen Strenge und "Konsequenz" willen reinhängt, damit aber nicht das eigentliche Ziel besser erreicht, sondern nur den Druck verstärkt. Ich verstehe das meistens nicht, und es ist mir obendrein zuwider, weil mich diese Kasernenhofstimmung stört. Insgesamt habe ich ihn auch im Verdacht, dass es ihn schlichtweg verunsichert, wenn die Kinder auch trotz (oder vielleicht gerade wegen?) des nicht allzu kategorischen Umgangs mit ihnen kooperativ und umgänglich sind - klar, nicht immer ohne Gemecker, aber echte Probleme haben wir hier mit beiden relativ selten. Wahrscheinlich ist ihm das unheimlich, weil er es aus seiner eigenen Kindheit (und von den Kindern aus seiner Familie) nicht kennt. Zu seiner Ehrenrettung muss ich sagen, dass er sich in einiger Hinsicht schon ziemlich entspannt hat - wahrscheinlich gerade durch die Erfahrung, dass beide "gut gedeihen". Allerdings fände ich es schon manchmal schön, wenn er etwas engagierter am "Loslassen" arbeiten würde und sich das ein- ums andere Mal auch statt mit Finanz- und naturwissenschaftlichen Zeitschriften auch mit neueren pädagogischen Konzepten auseinandersetzen würde... LG Nicole
Vergiss es.... Männer fragen nicht nach dem Weg, also werden sie auch keine Erziehungsberater lesen
Du solltest auch nicht zu viel Erwartung in deinen Mann stecken. Er bemüht sich ja, und ein bisschen Besserung ist in Sicht. Vielleicht reicht es hinterher in Ruhe deinen Standpunkt erklären.
Wenn die Konsequenzen bzgl. des Pausenbrotes zu heftig sind, wird deine Tochter der Pausenbrot in der Schule wegwerfen. Somit umgeht sie jegliche Diskussion. Hat sie sowas einmal raus, wird sie das auch in anderen Dingen anwenden.
(Vielleicht ekelt sie sich davor, wenn das Brot eine Weile in der Pausenbox gelegen hat. Probiers mal mit Reiswaffeln. )
Was meinst du ist los, wenn die Kinder erst mal in die Pubertät kommen, und sich dann selbst nicht mehr verstehen.
Vor allem halte ich es auch wichtig, aber wie ich dich einschätze wirst du das auch berücksichtigen, dass eure Kombination auch gar nicht soo verkehrt ist, nur haben Kinder halt einfach ihren eigenen Kopf.
Nina hat als sie 5 war sich über uns geärgert, und ich habe einen Zettel an der Wand gefunden auf dem stand "awasenesendof". Nachdem ich es als "Erwachsene sind doof" entziffert habe, habe ich sie gebeten, das doch abzuhängen.
Sie hat es lediglich durchgestrichen und noch ein halbes Jahr hängen lassen.
Wir dachten mit unserer Konsequenz richtig gehandelt zu haben, aber das hat in der Einstellung meiner Tochter nichts geändert. Sie hat zwar das getan was wir wollten, aber mit dem Zettel ihren Widerwillen dokumentiert.
Ich würde sagen, das war ein Schuss vor dem Bug.
Manchmal können Männer andere Konsequenzen nicht einschätzen. Kinder sind keine Automaten, wo man oben was rein wirft, dann kommt unten das raus was man möchte.
Im Klartext, wenn deine Tochter ohne Pausenbrot zur Schule geht, hat sie ein Argument, warum sie hungern muss. Mama gibt mir nichts mit. Effekt gleich null.
Du hast ihr lediglich gezeigt, dass das Brot noch geniesbar ist, vor allem dadurch dass du selbst die 2. Hälfte gegessen hast. Vielleicht hätte sie es sonst als Strafe aufgefasst. Ich finde deine Reaktion gut, und fair. Nun muss es nur noch dein Mann verstehen.
Meiner glaubt auch immer seinen Standpunkt dann als richtig erklären zu müssen, aber bei jeder kleinen danndoch Besserung hinterher feiere ich meinen kleinen Sieg.
Liebe Nicole, ich kenne das Problem. Mein Mann haelt sich bei allen familiaeren Aktivitaeten auch ganz vornehm zurueck. Ganz spontan finde ich allerdings du/ihr macht einen grossen Fehler und das ist das Abendritual. Wenn Till von dir zu Bett gebracht werden will, solltest du das uebernehmen. Will er es nicht, liegt es einzig und allein daran, dass dein Mann sich ansonsten nicht genuegend Zeit fuer ihn nimmt. Wenn er also will, dass dieses Ritual harmonisch laeuft, muss er sich um ihn kuemmern und das nicht nur zur Abendzeit. Ihr solltet den Wunsch deines Sohnes unbedingt respektieren. Ich finde, dass ihr ihm da wirklich viel zumutet momentan. Ich hoffe, ich darf das so direkt sagen. Ich habe haargenau dasselbe Problem und haargenau aus dem gleichen Grund. Hat mein Mann Zeit und Lust sich auf unseren Sohn einzulassen, darf er saemtliche Dinge uebernehmen. Ist das nicht so, will Elio seinen Vater einfach nicht sehen und behandelt ihn auch schlecht. Mein Mann ist daruber wechselweise traurig und erbost. Ich erklaere ihm dann regelmaessig wieso Elio so reagiert...Es reicht nun mal nicht, dass man sich abends 10 Minuten Zeit nimmt. Da muss mehr kommen. Es wuerde schon reichen, wenn dein Mann sich immer wieder freundlich anbieten wuerde sobald er da ist und nicht so eine riesen Story daraus machen wuerde ("ich will nichts einreissen lassen"....wenn er das nicht will, muss er praesent sein und zwar konstant). Ihr koenntet das auch eine Weile zu weit manchen, bis der Papa wieder voll akzeptiert wird. Das geht aber nur dann, wenn er aufhoert Till Vorwuerfe zu machen und ihr aufhpert daraus ein grosses Thema zu machen. Er soll und darf entscheiden, wer ihn zu Bett bringt....finde ich. Wenn du einmal ueberhaupt nicht kannst, dann kannst du fragen, obe es heute der Papa machen darf. Meist reagieren Kinder auf so etwas positiv. Das Verhalten deines Mannes aergert dich...kenn ich....passiert mir auch. Aber dein Mann ist fuer deinen Aerger nicht verantwortlich. Er hat ihn nur ausgeloest, die Ursachen deines Aergers liegen tiefer und genau da wuerd ich ansetzen. Wenn du dich also aergerst, wuerd ich meinen ganzen Fokus auf mich selbst richten und versuchen zu graben...wo tut es weh? warum tut es weh? kenn ich das vielleicht? woran erinnert mich das? Das hat den Vorteil, dass du bei dir bleibst und bei dir schaust, denn nur bei dir kannst du Veraenderungen bewirken. Ausserdem wird so die Wut auf deinen Mann ganz automatisch geringer. Nun habt ihr aber tatasaechlich auch ein organisatorisches Problem. Beide beruflich eingespannt. Da braucht es klare Ansagen und einen time table. Grundsaetzlich finde ich es schon i.O. dass dein Mann am WE Zeit fuer sich moechte. Das muss man also kalkulieren. Wann moechte er die Zeit morgens? nachmittags?abends? Das muesst ihr zusammen besprechen. Wann brauchst du Zeit? Dann muss er verfuegbar sein (klare Ansage "heute um 15 Uhr muss ich dies und das machen, bitte halte dich dann frei, ich uebernehme dann wieder ab 17 Uhr, dann kannst du lesen/Musik hoeren/arbeiten). Schau, dass du die Dinge nicht als Vorwurf formulierst (manchmal merkt man das gar nicht, geht mir zumindest so), ich glaube wenn ihr organisiert und den Zwang rausnehmt (nicht denken, dass irgendwas einreisst), dann ist die Kuh ganz schnell vom Eis. Alles Gute, lieben Gruss Christiane
Hallo Christiane, das "bei familiären Aktivitäten zurückhalten" wurmt mich natürlich schon gelegentlich, weil ich es extrem stoffelig finde. Ich habe gestern Abend nach dem Konzert, als unsere mitsingende Bekannte nach ihm fragte, auch nichts "vorgeschoben", um ihn in Schutz zu nehmen, sondern klar gesagt, dass er nicht mit wollte. Sie gehört im Übrigen eher zu seinem Bekanntenkreis, da sie die Frau eines seiner Arbeitskollegen ist, aber wir sind eigentlich alle lose miteinander befreundet. Was du über das Abendritual schreibst, finde ich grundsätzlich auch und habe da auch schon des öfteren mit Uli drüber gesprochen/gestritten. In der Regel ist es - selbst für ihn deutlich sichtbar - so, dass Till sich gern von ihm ins Bett bringen lässt, wenn er abends früher kommt und noch mit ihm spielt, sich ihm zuwendet, etc. Eigentlich ist er da recht unkompliziert, auch mit Babysittern, wenn man es ihm nur lange genug im Voraus ankündigt und er vor dem Schlafengehen noch etwas Zeit mit der anderen Person verbringen darf. Wie ich schon schrieb, mein Mann ist sehr regelorientiert und meint, die Regelmäßigkeit würde es Till vereinfachen. Grundsätzlich beobachte ich das schon auch so, aber diese Regelmäßigkeit ist für ihn momentan einfach nicht gegeben, weil es jede Woche anders ist; es wird ihm also eine ganze Menge Flexibilität abverlangt. Problematisch ist aber, dass wenn ich in "Terrorsituationen" einschreite und sage, dass ich es verkehrt finde, ihn in dieser Trotz- und Zwangsituation einschlafen zu lassen, der Spieß von meinem Mann umgedreht wird und er meint, ich würde sein "System" aufweichen, indem ich nachgebe und würde damit dem Chaos Tür und Tor öffnen. Argumentiere ich dann, dass Kinder Menschen sind und keine Maschinen, die stereotyp auf Knopfdruck reagieren (sage ich dann schon auch provokant), zieht er sich beleidigt zurück und meint, ich wüsste ja sowieso alles besser, und ich könnte es ja auch gleich allein machen. Mein Mann ist im Grunde ziemlich intelligent und auch sensibel dafür, wie bestimmte zwischenmenschliche Situationen zustande kommen, aber was die Kinder angeht, hat er m. E. ein völlig vorsintflutliches Verständnis. Er beschäftigt sich aber andererseits auch kaum damit, wie es auch anders gehen könnte bzw. projiziert Situationen, die ihm (für mein Dafürhalten) entgleiten, auf mich, weil ich ja so inkonsequent bin und Situationen entschärfe, wo er meint, es müsse jetzt seine Meinung (und Macht) durchgesetzt werden. Ich mag diese Gangart aber weder im Umgang mit anderen Menschen noch mit unseren Kindern... LG Nicole
... sag mal, ich hatte gestern Abend unten mitgelesen - lebst du in Bangkok? Oder habe ich da was falsch verstanden? LG Nicole
Noch genau 2 Monate. Am 25.8 geht mein Flieger nach Mailand und Elio wird dann ab dem 2. September in Italien in den Kiga gehen. Ich habe dort schon vorher gelebt, fast 17 Jahre... Ich war auf den Tag genau 2 Jahre in Bangkok. Eine schoene Zeit. Mein Mann wird noch einige Monate hierbleiben und dann nachkommen. Vieles von dem was du ueber deinen Mann schreibst, passt auch auf meinen Mann. Er ist ebenfalls sehr klug, sehr pflichtbewusst und sehr prinzipientreu. Seine Vorstellungen ueber Kindererziehung sind voellig ueberholt. Anfangs haben wir deswegen viel gestritten, auch weil ich oft sehr belehrend war....dabei habe ich selbst meine Leichen im Keller und bin alles andere als eine perfekte Mutter, aber ich habe natuerlich gelesen und mich ausgetauscht und arbeite an mir. Das tut mein Mann nicht, es interessiert ihn nicht. Er merkt nicht einmal, wenn er an Elio Dinge kritisiert, die er selber tut. Iche gebe dir mal ein Bsp zur Veranschaulichung. Mein Mann liebt Musik, von anspruchsvollem Rock bis hin zu Schoenberg hat er so ziemlich alles, was es gibt. Seine Sammlung ist ein Vermoegen wert. Nun weiss er, dass ich Jazz und Schoenberg ueberhaupt schraege Musik -wie ich das zugegeben veraechtlich und von mir aus auch ignorant nenne- nicht ausstehen kann. Jeden Sonntag waehlt er als Fruehstuecksmusik genau DAS aus. Schon mal mit Arnold Schoenberg gefruehstueckt?? Er fragt nie, ob mich das jetzt stoert. Wenn ich dann sage, dass es mich stoert, stoehnt er und haelt Vortraege ueber die 2. Wiener Schule...bene. Ich mache das dann leiser. Darauf zieht er ein Gesicht. So, Elio hat eine Trillerpfeife. Zugegeben kein schoenes Geraeusch. Damit traellert er. Mein Mann ist schon mal pikiert, denn Elio muesste ja wissen, dass es ihn stoert. Dann sagt er "tu die Pfeife weg". Erst halbwegs freundlich, dann genervt. Elio pfeift weiter und sagt, dass er jetzt pfeifen will und er ja rausgehen koenne, wenn es ihn stoert...Spaetestens da bin ich dann reif...ecco...Elio macht was er will blablablablabla. Meinen freundlichen Verweis darauf, dass Elio nichts anderes macht als er selbst wischt er vom Tisch. Inzwischen amuesiert mich das, vorher hat es mich masslos geaergert. Ich biete ihm allerdings an, dass er das in Ruhe spaeter hoeren kann, wenn er das moechte. Ich stelle an meinen Mann weder Ansprueche noch Erwartungen, denn ich weiss, er kann sie nicht erfuellen. Wenn etwas wichtig ist, muss ich konkret vorgeben wie was zu laufen hat. Nur so geht es. Das hat natuerlich fuer ihn negative Konsequenzen. Sein Sohn haengt zwar sehr an ihm, aber das Verhaeltnis ist nicht harmonisch. Ich denke ihm entgeht viel durch sein "so sein". Aber das ist sein Problem, nicht meins. Wir machen eher wenig gemeinsam. Das ist schade, aber es ist so. Wenn wir etwas gemeinsam machen, ist es meist sehr angenehm. Ich lasse oft meinen Mann entscheiden was gemacht wird, ich bin sehr elastisch und mir gefaellt eigentlich alles. Eine Weile hatten wir enorme Machtkaempfe. Das ist eigentlich vorbei und ich denke es liegt daran, dass ich immer versuche bei mir zu bleiben, denn ihn kann ich nicht aendern. Ich merke selbst wie schwer es ist eingefahrenes Verhalten zu aendern und ich will es mit aller Kraft. Wie soll das gehen, wenn man es eigentlich gar nicht will, weil man die Notwendigkeit nicht sehen kann? LG Christiane
Hallo Christiane,
ueber den Schoenberg zum Fruehstuck musste ich jetzt wirklich lachen. Bei uns gabs letzte Woche Terteryan zum Abendessen. Den mag ich zwar auch recht gerne, aber nicht unbedingt gleich nach einem langen Arbeitstag. Koennte es sein, dass Dein Mann mit meinem Freund verwandt ist? Wird seine CD-Sammlung akribisch alphabetisiert und katalogisiert?
Bei uns gibt es weniger Vortraege ueber die 2. Wiener Schule dafuer kenne ich jedes Detail in Mahlers Leben und Werk und kenne jeden noch so unbedeutenden Verfasser alter Musik. Neulich kam ich nach Hause und alle 3 tanzten (Baby auf Papas Arm) zu mittelalterlicher englischer Musik durchs Wohnzimmer.
VG,
D
Hi Christiane, ich hatte auch schon mehrfach den Eindruck, dass es bei euch ähnlich läuft. Darf ich fragen, was ihr in Bangkok gemacht habt (beruflich, meine ich), und wie es jetzt zu dem Umzug nach Mailand kommt? Beides schön, übrigens, mein Neid ist dir gewiss (obwohl ich zugeben muss, dass ich bisher weder Bangkok gesehen habe noch Mailand mehr als gestreift habe (auf der Durchreise in südlichere Gefilde, wir leben ja in Freiburg). Belehrend bin ich sicher auch oft, er umgekehrt allerdings auch. Wir hatten kürzlich ein längeres Gespräch darüber, dass Macht und Konkurrenz zwischen uns so eine große Rolle spielt und es uns beide extrem nervt - echte Konsequenzen gezogen haben wir aber unter'm Strich bisher nicht. Schönberg zum Frühstück stelle ich mir allerdings auch grauenvoll vor, und ich finde es rücksichtlos, dass dich dein Mann damit traktiert. Wie wär's denn mit 'ner Alternative - Messiaen bewegt sich zwar auch außerhalb der klassischen Harmonielehre, klingt aber wenigstens nicht so "schräg", zumindest nicht seine "Vogelstimmenpartituren" (hab den Namen leider gerade nicht parat). Bewusst rücksichtslos ist Uli nicht, dazu fürchtet er meinen Zorn zu sehr ;-) Aber er stellt extrem hohe Ansprüche an sein gesamtes Umfeld, die er m. E. selbst nicht oder nur teilweise erfüllt. Auch ist er im Umgang mit den Kindern sehr kritisch, frei nach dem schwäbischen Motto "net gschumpfe isch scho gnug globt!" Und ja, du hast Recht, dass ich einen gewissen moralischen Druck ausübe, weil ich mir mehr Engagement seinerseits wünschen würde - ehrlich gesagt stinkt es mir manchmal auch, einem erwachsenen und eigentlich auch intelligenten Menschen Handlungsanweisungen für Dinge zu geben, die schon unser Vierjähriger selbstverständlich tut. Aber klar, ändern kann und werde ich ihn nicht, es nervt mich nur gehörig und natürlich besonders dann, wenn ich selbst unter Strom stehe. Mein alter "Egon" (*zwinker an vallie und Konsorten*) war da übrigens völlig anders, aber da hat's halt an anderer Stelle kräftig gehakt... Das Problem sehe ich insgesamt darin, dass ich merke: Wenn es bei uns so läuft wie momentan, dann seile ich mich emotional ziemlich von ihm ab und mache eben "meinen Stiefel" mit den Kindern. Das wiederum bekomme ich natürlich - genauso wie die Kinder - von ihm aufs Butterbrot geschmiert. Aber ich habe durchaus ein Problem, ihn partnerschaftlich zu respektieren, wenn er sich so gar nicht in unsere Belange einfühlt und eben auch einfach sein Leben lebt, ohne von mir daran erinnert zu werden, dass da noch drei andere Leute in seinem Leben vorkommen. LG Nicole
Hallo Nicole, wir waren/sindn noch klassische Expats. Wir arbeiten beide fuer eine ehemals italienische heute 100% amerikanische Firma (kotz...gibts da kein emoticon??). Ich arbeite mini Teilzeit von zu Hause, mein Mann mega Vollzeit (global director of manufacturing). Anfangs sollten wir drei Jahre hierbleiben, ploetzlich hiess es wir sollten gar nicht mehr zurueck und nu ist es noch ein paar Monate, vielleicht ein Jahr. Mein Mann ist arbeitsmaessig schon sehr lange sehr unzufrieden und nun hat er das einfach mal ganz offen gesagt. Die Initiative ging von mir aus. Da die Stimmung meines Mannes immer unertraeglicher wurde, habe ich ihm gesagt, dass wir jetzt endlich mal was aendern muessen. Lange Geschichte...Jedenfalls haben wir beschlossen, dass wir alle gern wieder nach Europa moechten, genauer gesagt Italien, noch genauer Parma (nicht Mailand, da geht nur der Flieger hin). Wir haben durch grosses Glueck eine Kigaplatz im Europakindergarten gefunden und Elio kann dort in die englische Gruppe gehen. Das ist toll, so verliert er sein englisch nicht. Wenn alles glatt laeuft kann er dort auch zur Grundschule gehen und wenn er mag, kann er dort auch sein Abitur machen (aber so lange plane ich nicht). So haben wir also beschlossen, dass Elio und ich schon mal gehen. Mein Mann hat die naechsten Monate ein Projekt zu betreuen. Er wird sehr viel in China sein, es wuerde also kaum Sinn machen, wenn wir hierblieben...also gehen wir schon mal. Dann kann er sich in Ruhe der atonalen Musik widmen....und Rugby...sein zweites grosses Hobby. Er laesst kein Spiel aus und ist der absolute Experte...naja... Ich muss gestehen, dass man sich in der Tat emotional loesst, wenn der Mann zu sehr seinen eigenen Kram macht. Mein Mann hat das vor ein paar Monaten ueberdeutlich gespuert und hat dann versucht zaghaft Dinge zu aendern. Es faellt ihm sehr schwer. Ich liebe ihn dennoch und koennte mir keinen anderen Mann an meiner Seite vorstellen. Dann eher niemanden... LG christiane
Huhu, ja, die CD Sammlung ist sortiert. Es sind Unmengen...Und Buecher...ich weiss gar nicht mehr wohin damit und er kauft immer mehr... Den Tanz zu mittelalterlicher Musik finde ich goldig...Elio hoert mit Papa oft King Crimson (ganz ertraegliche Rockmusik)...laut. Dazu spielen sie fiktiv Gitarre. Letztens hat er ganz fuerchterliches islaendisches Gejaule mitgebracht...Am Ende der CD hatte ich Depressionen... LG Christiane
Ja Christiane, hier dasselbe, Buecher und CDs. Wir koennten einen Laden damit aufmachen. Allerdings wuerden seine restlichen Besitztuemer bequem in einen Koffer passen. Ich moechte aber auch nicht mit jemanden zusammen sein dem Buecher nicht wichtig sind und dessen Musikgeschmack zu mainstream ist. Islaendisches Gejaule? Sigur Ros, vielleicht?? Mag ich eigentlich sehr gerne. VG, D
Oh Alba...genau die sind es...Also mir schlagen die auf die Stimmung. Mein Mann hat aber gerade betont, dass er die schon seit 2002 hoert, wahrscheinlich mit Kopfhoerer... Buecher ja...da lass ich mir auch gern alles moegliche zeigen. Mein Mann hat in mir richtiges Interesse fuer einige Dinge geweckt, dafuer bin ich ihm sehr dankbar. Bei Filmen und Musik...ich muss gestehen, da mag ich es eher flach. Filme geht noch, da streng ich mich auch schon mal an oder wir finden etwas was uns beiden gefaellt (derzeit Heimat III DVD). Musik...bei mir muss es absolut harmonisch sein. Ganz ehrlich? Am besten was zum mitklatschen ... Dass du diese Islaender kennst...sind die eigentlich sehr bekannt? LG Christiane
So sehr bekannt sind Sigur Ros sicherlich nicht. Musik macht mich eigentlich nie depressiv. Ich habe bei Musik ein sehr breit gefaechertes Interesse und bin total opinionated
Bei Literatur, Film und TV merke ich, dass ich jetzt doch schon 14 Jahre in englischsprachigen Laendern lebe. Hier gibts die Unterscheidung zwischen Belletristik und "seichter" Literatur nicht im gleichen Ausmass wie es die in Deutschland gibt, das finde ich eigentlich sehr schoen. Bei Filmen moechte ich auch hauptsaechlich unterhalten werden. Ich war aber schon dermassen lange nicht mehr im Kino, dass ich mich garnicht erinnern kann was ich zuletzt gesehen habe.
LG,
D
Hm, kenn ich. Meiner zieht sich auch gern raus. In letzter Zeit ist ews etwas besser geworden. Gut, er hat viel um die Ohren, weiß ich ja auch, aber alles mit Kind alleine machen ist mir auf Dauer auch zu blöd. Versteh dich da gut. Halte durch. Wie meiner immer zu sagen pflegt: Es kommern auch wieder andere Zeiten. LG Neniel
Hi Neniel, das "sich rausziehen" wurmt mich zwar, ist aber nicht mein Kernproblem. Ich kann auch mit Kids und Freunden allein Spaß haben, dazu brauche ich ihn nicht, auch wenn es mir gelegentlich peinlich ist, wenn die anderen fragen "Was macht er denn, wieso ist er nicht dabei?" Das "Pflichtprogramm" (also das, was wir gemeinsam vereinbart haben) absolviert er ja auch ohne mit der Wimper zu zucken, aber darüber hinaus ist nicht viel zu wollen, wenn er viel um die Ohren hat. Würde ich genauso reagieren, würden die Kinder auch am WE komplett "nebenher" laufen. Es stinkt mir natürlich einerseits, dass er von sich aus offenbar nur wenig Interesse und Motivation hat, daran etwas zu ändern, aber noch mehr ärgert es mich, wenn er mir dann meine Entscheidungen und meinen Umgang mit der Situation kritisiert bzw. sagt, es liefe nicht optimal, weil hier nicht nach seiner Pfeife getanzt wird - so kommt es bei mir rüber. Dann denke ich ehrlich gesagt "Leck mich!" Und soll ich dir mal was verraten: Ich möchte, dass sich das bald ändert, weil ich nicht einfach so auf bessere Zeiten warten will - die treten meiner Erfahrung nach nur ein, wenn man was ändert... LG Nicole
Ich vermute seine Kritik ist eine Reaktion auf den Druck, den du machst. Irgendwas muss er sagen...Meine Reaktion war auch leck mich...bringt aber nichts. Versucht es mit einem Zeitplan, vielleicht geht das. LG Christiane
Meiner kann´s auch gut, dass er sich rauszieht und dann später kritisiert "Warum hast du denn noch nicht...?", worauf ich dann meine Hände hochhalte und ihm sage "Sieh her, ich hab NUR zwei davon".
Sicher sollte sich was ändern und es ist schwierig da Gleichgewicht und Rythmus zu finden wenn der Mann mal da ist, mal nicht und das zu unregelmäßigen Zeiten.
Was wirklich hilfreiches kann ich da leider nicht raten, denn wenn ich das könnte, bräuchte ich mich über genau diese Dinge längst nicht mehr ärgern. Alles was ich dir sagen kann ist...Du bist nicht allein damit. Kopf hoch
LG
Neniel
Ich bin der Typ der dann ziemlich schnell auf den Tisch haut und seine Meinung sagt. Wir explodieren dann zwar beide (mein Mann lässt sich grundsätzlich nichts sagen und bei Kritik geht er ab wie ein Zäpfchen) aber nach dem reinigenden Gewitter ist wenigstens wieder ein Konsens da. Das was Du beschreibst halte ich für typisch männlich und ich denke, jeder Mann klinkt sich gerne Mal aus wenn man es ihm erlaubt - und besonders wenn es sich um unangenehme Situationen wie z.B. ein schreiendes Kind handelt. ;-) Was ich aber nicht versteh ist, dass Du Dich mit dem Zubettbringen Deines Sohnes nicht durchsetzt. Meine Grosse (auch 4) entscheidet selbst wer sie ins Bett bringt und selbst der Kleine (2) hat seine Präferenzen. Mein Mann hat mittlerweile eingesehen, dass die Kinder das letzte Wort haben. Dafür opfert er selbst heilige 15 Minuten von einem Fussballspiel in der EM wenn eines der Kinder mit ihm noch im Bett kuscheln will. Am Anfang war er total "angepisst" wenn ein Kind nicht Papa wollte und nach Mama verlangt hat. Mittlerweile hat er kapiert, dass Kinder im jeweiligen Moment ein Bedürfnis haben und das muss dann von der richtigen Person erfüllt werden. Für ihn ist das ein langer Lernprozess weil er extrem streng erzogen wurde. Also das Einzige was ich Dir raten würde, standhaft zu bleiben und Deinem Mann versuchen zu verklickern, dass das Kind das Recht hat selbst zu entscheiden wer ihn gerade ins Bett bringt. ;-) LG!
ot
Hallo Nicole! Wir "kennen" uns glaube ich aus dem AE- Forum. Ich war auch einige Zeit alleinerziehend, dann habe ich einen Mann kennengelernt und ein zweites Kind mit ihm bekommen. Dieses zweite Kind ist mittlerweile fast 2 Jahre alt. Nun zieht mein Freund nächste Woche aus. Irgendwie habe ich das Gefühl, du schreibst über meinen Freund. Seit wir zusammen wohnen, habe ich um eine partnerschaftliche Arbeitsteilung gekämpft. Diesen Kampf habe ich nun aufgegeben. Dabei ist viel an gegenseitiger Achtung verlorengegangen. Es hat mich sehr gestört, dass ich immer für alles zuständig war (Kinder, Haushalt). Er hat sich vorallem was die Hausarbeit betrifft, sehr rausgehalten. Da wir mit einem Gehalt nicht auskommen würden und ich auch arbeiten will und muss, ist bei uns eine partnerschaftliche Arbeitsteilung Voraussetzung. Es scheitert aber weniger an der Einsicht (er ist kein Macho) als an der praktischen Umsetzung (Männer können ja so erfinderisch sein, dem zu entgehen). Er ist eher der interlektuelle als der lebenspraktische Mensch. Dazu kommt, das er wenig belastbar und eher träge und faul ist. Er hat alles, was Arbeit macht, bei mir abgeladen. Das habe ich nicht wortlos mitgemacht, aber der ständige Ärger darüber hat unserer Beziehung nicht gut getan. Ich will ihn mittlerweile nicht mehr, ich bin froh, wenn er mal ein paar Stunden nicht da ist. Es ist einfacher und entspannter mit den Kindern, wenn er weg ist. Es ist für mich einfacher, weil ich dann nur für 2 und nicht für 3 kochen, aufräumen, waschen... und denken muss. Du siehst, ich kann dir nicht wirklich helfen. Das was eben passiert, wenn eine organisierte, lebenspraktische und taffe Frau auf einen Mann trifft, der das nicht ist. Ich werde nicht noch einmal den Fehler machen und mit einem Mann zusammenziehen. Gruß, Sabri
Hallo Sabri, ja richtig, ich erinnere mich an dich. Offenbar gab es dann doch einige Parallelen in unserem Leben ;-), Uli ist ja auch "nur" der Vater meines zweiten Kindes. Um eine partnerschaftliche Arbeitsteilung, was Haushalt, etc. betrifft, kämpfen wir nicht mehr, allerdings ist dem jetzigen Zustand ein zähes Ringen vorausgegangen. Wir haben jetzt "Zuständigkeitsbereiche", und es mischt sich keiner mehr in das ein, was der andere zu erledigen hat, obwohl es natürlich schon gelegentlich vorkommt, dass einer auf Bitte des anderen etwas übernimmt. Das funktioniert eigentlich ganz gut. Problematisch sind bei uns eher die Sachen, die man nicht "festlegen" kann, wo es also um das spontane "Verantwortung übernehmen" geht. Ich denke auch, dass da vieles bei mir noch Relikte aus der AE-Zeit sind - also sich grundsätzlich immer zuständig zu fühlen, eher zu wenig direkt zu delegieren - und er umgekehrt sehr lange von dieser Autonomie profitiert hat, die er im Übrigen auch sehr lobt. Schwierig finde ich vor allem die Situationen, in denen ich das Gefühl habe, er hat sich eigentlich gar nicht richtig "hineingedacht", poltert aber erst mal los. Da sinkt er auch in meiner Achtung, weil ich das unreflektiert und unsensibel finde. Das spürt und weiß er auch, und natürlich ist ihm das dann unangenehm, er fühlt sich dann als "Buhmann". Allerdings führt das dann aus Trotz mir gegenüber oder aus prinzipiellem Widerstand meistens nicht dazu, dass er sein eigenes Verhalten hinterfragt und sich Handlungsalternativen überlegt, sondern er verteidigt eher noch vehementer sein "So-Sein". Manches davon ist sicher auch persönliche Grenze und mir zwar unangenehm, sollte aber wohl von mir besser akzeptiert, statt niedergemacht werden. Wenn es allerdings (in meinen Augen) um das Wohl der Kinder geht, bin ich streitbar - ich will nicht, dass die Kinder hauptsächlich gut funktionieren, sich ohne Diskussion den von ihm aufgestellten Regeln fügen oder vor seiner Autorität einknicken. Ich mag es, wenn die Kinder sich ihre eigenen Gedanken machen, wenn sie Dinge hinterfragen, die für sie nicht gleich nachvollziehbar sind und wenn sie sich gegen Ungerechtigkeit wehren. Natürlich diskutiere ich auch nicht alles aus und halte es auch für richtig, bei bestimmten Dingen das letzte Wort zu haben, aber Selbständigkeit im Denken und Selbstbewusstsein (aber auch Toleranz und Loslassen können) sind für mich ganz wichtige Werte, die ich den Kindern vermitteln möchte. LG Nicole
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