Cadimep
Hallo, Ich würde gerne eure Einschätzung zu der Situation hören. Zu 99% füttere ich unsere Tochter (13M). Heute Mittag hat mein Mann es übernommen, weil ich einen Termin hatte. Also ich sie am Abend gefüttert habe, wollte sie partout nicht, dass ich sie mit dem Löffel füttere, sondern es selber machen. Das machen wir öfter so, wenn sie es mag. Aber ihre Reaktion war stärker als normal.ich würde fast sagen wütend. Habe das meinem Mann erzählt und dachte erstmal, dass das vielleicht einfach Teil der Entwicklung ist. Er hat mir dann allerdings erzählt, dass es beim Mittagessen auch nicht gut lief und er ihre Backen zusammengedrückt hat und 4 Portionen mit dem Löffel „reingedrückt“ hat. Ich habe dann gesagt, dass das überhaupt nicht klar geht und er das nicht nochmal machen soll. Dass es ihr Körper ist und wir ihre Grenzen respektieren müssen und sie nicht zwingen dürfen. Dass sie auch ein Mensch ist und mit Respekt behandelt werden muss.Leider hat er es überhaupt nicht verstanden und gemeint, dass ich übertreibe. Dann meinte er, dass er ihr ja nicht weh getan hätte, er hätte es eben überspitzt wiedergegeben. Jetzt frage ich mich die ganze Zeit, ob ihr Verhalten beim Abendessen mit dem Mittagessen von ihm zusammen hing oder ob ich vielleicht wirklich übertreibe…. Ich weiß leider auch nicht, was ich noch sagen soll, damit er es versteht. Wie würdet ihr mit der Situation umgehen?
stimme dir zu und was dein mann gemacht hat geht gar nicht. lass deine maus selbst essen, wenn sie es möchte. es gibt kinder, die lassen sich ewig lang füttern und andere überhaupt nicht.
Boah, auf 180 wäre ich gewesen. Das geht so überhaupt gar nicht! Fütter ihn doch mal zwangsweise mit irgendwas, was ihm nicht besonders schmeckt, gern stopfen, vielleicht fällt ihm dann der kindliche Perspektivwechsel.leichter. Ich würde von meinem Mann erwarten, dass er bei der nächsten Mahlzeit sich beim Kind entschuldigt. Völlig wumpe, dass sie das sprachlich nicht schnallen wird, den Ton verstehen Kinder sehr wohl. Dann würde ich nochmal sagen, dass in einer Familie niemand je zum Essen gezwungen wird. Nie. Die Eltern nicht und die Kinder auch nicht.
Würde so etwas in einer Kita passieren, wäre es als missbräuchliches Verhalten meldepflichtig - mit entsprechenden Konsequenzen (z. B. Abmahnung) für die Betreuungsperson. Im Elternhaus sollte so etwas erst recht nicht vorkommen. Auch wenn es nicht weh getan hat: Er hat gegenüber dem Kind Gewalt angewendet. Ich glaube jetzt nicht, dass deine Tochter sofort ein Trauma davongetragen oder die Lust am Essen verloren hat. Aber es sollte nicht wieder vorkommen.
Du übertreibst nicht. Das war klassischer Machtmissbrauch, ohne, dass er es realisiert hat. Ich würde ein sehr, sehr ernstes Gespräch über die Grenzen eines Kindes und jeden Menschen führen. Und was dein Mann mit seinen Eltern erlebt hat. Wir übernehmen immer unbewusst die Werte mit denen aufgewachsen sind. Auch ich muss diese bei mir/uns immer wieder auf den Prüfstand stellen, damit so etwas nicht passiert. Er hat den Glaubenssatz angenommen, dass er als Vater selbstverständlich so etwas entscheiden und durchführen kann. Es gehört auch zur Missbrauchsprävention, so etwas niemals zu tun. Das Kind lernt sonst, dass körperlich Überlegene alles dürfen, und sie sich gar nicht erst zur Wehr setzen brauchen. Dass ein "Nein" (verbal oder gestikulierend) nur "Nein" heißt, wenn die stärkere Person es sagt. Denn ihr sagt ja sehr oft Nein zu irgendetwas, und das Kind soll das selbstverständlich respektieren. Nur als unterlegene Person lernt man, meine Grenze wird nicht respektiert. Und das, in diesem Fall, sogar in der engsten zwischenmenschlichen Beziehung, der Vorlage für alle weiteren engen Beziehungen im Leben. Ich würde genau hinsehen, wo eurem Kind das evtl. noch begegnet. Die körperlichen Grenzen müssen immer gewahrt bleiben. Auch beim Waschen etc. Ausnahme sind nur lebensgefährliche Situationen und medizinisch notwendige. Essen gehört NIEMALS dazu. Es hilft zu überlegen, ob das mit einem Erwachsenen auch als angemessen betrachtet werden würde. Wieso behandeln wir unsere Kinder dann so demütigend? Ich brauchte auch lange, um diese alten Muster mithilfe von aktueller Ratgeberliteratur zu durchschauen und zu durchbrechen, so gut ich kann.
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