Elternforum Rund ums Kleinkind

Wirbelwind 2,5 Jahre

Wirbelwind 2,5 Jahre

Großeswunder

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Hallo zusammen, unser großer ist zweieinhalb Jahre alt. Eigentlich ist er ein super lieber Junge, der sich auch gut mit sich selber beschäftigen kann und auch gerne mal ein Buch guckt oder Lego spielt. Hauptsächlich sind wir aber draußen. Er hat einen großen Bewegungsdrang und könnte wirklich den ganzen Tag rennen und spielen. Das finde ich auch wirklich gut. Doch wir haben ein Problem, dass ich nicht in den Griff bekomme. Er tobt sehr gerne. Wenn er mit uns tobt, ist das ja in Ordnung. Dann klettert er mal auf uns drauf, wir werfen ihn hoch, fangen ihn wieder auf oder wir liegen alle auf der Wiese und toben über einander her. Das Problem ist, er geht seit neuem in den Kindergarten und macht das da natürlich auch. Wir versuchen, jetzt das toben zu Hause einzustellen, weil wir glauben, er versteht nicht, dass man es mit uns machen darf mit anderen Kindern aber nicht. Trotz "Verbot" hängt er sich ständig an einen dran oder schmeißt sich überall, sobald jemand auf der Erde sitzt. Dazu kommt, dass er angefangen hat, zu kneifen. Ich weiß nicht, ob er sich das bei jemandem aus dem Kindergarten abgeguckt oder ob das sonst einen Grund haben könnte. Ich wollte mal nach eurer Meinung fragen und erfahren, ob sich eure ungefähr gleichaltrigen Kinder auch so verhalten? Oder ob ich hier ein besonders aufgewecktes Exemplar erwischt habe 😉 ich habe mich natürlich schon versucht irgendwie schlau zu lesen. Allerdings habe ich nur Beispiele gefunden, die etwas härter ausgefallen sind und denen wurde empfohlen, sich mal im SPZ vorzustellen...


Bonnie

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Antwort auf Beitrag von Großeswunder

Huhu, hier geht's ja um zwei Themen: um das Toben, aber auch um das Kneifen. Was das Toben angeht: Das im Kiga in den Griff zu bekommen, ist Aufgabe der Erzieherinnen. Sie sind dafür ausgebildet, und sie sind zuständig. Denn du bist nicht dabei. Du kannst das Verhalten deines Sohnes im Kiga nicht steuern. Es ist manchmal wichtig, sich das klarzumachen. Viele Erzieherinnen neigen dazu, Themen, die in ihren Aufgabenbereich fallen, an die Eltern abgeben zu wollen. Aber das funktioniert im Kiga eben nicht. Wenn die Erzieherinnen dir also sagen, dass dein Sohn immer noch so tobt, frage freundlich: "Was werden Sie machen, um ihm zu helfen, das besser in den Griff zu kriegen?" Und dann fragst du in bestimmten Abständen (z.B. wöchentlich) mal nach: "Hatten Ihre Maßnahmen schon Erfolg? Spielt er schon etwas ruhiger?" Ich habe das auch so gemacht, und es hilft wirklich. Die Erzieherinnen sind dann motivierter, das Problem auch wirklich anzugehen. Das Toben hat ja nur etwas mit Temperament zu tun und damit, dass dein Sohn noch nicht so viel Impulskontrolle hat. Das ist für Jungs in seinem Alter völlig normal. Das Kneifen dagegen ist natürlich nicht so schön, weil er damit anderen weh tut, unter Umständen auch anderen Kindern. Damit grenzt er sich aus. Denn so etwas mögen Kinder nicht, vor allem aber mögen deren Mütter das nicht. Kinder, die dem eigenen Kind weh tun, sind einem instinktiv unsympathisch und man fördert auch keine Freundschaft des eigenen Kindes mit kleinen Kneifern oder Beißern. Deshalb wäre ich hier ruhig streng. Wenn er das zu Hause macht, unterbrich sofort das Spiel, hocke dich zu ihm hin, halte seinen Arm fest und sage: "Nein! Kneifen tut weh. Wir machen das hier nicht." Spiele oder tobe danach auch nicht weiter mit ihm, sondern wende dich beiläufig einer anderen Tätigkeit zu. Nicht schmollend ("Jetzt spielt Mama nicht mehr mit"), sondern ganz desinteressiert, beiläufig und gelassen. Aber konsequent. Mach was im Haushalt, geh in ein Nebenzimmer. Verhaltensweisen, die dazu führen, dass Mama und Papa ihre Aufmerksamkeit abziehen vom Kind, werden meistens rasch losgelassen. Zu viel Aufmerksamkeit verstärkt dagegen unerwünschtes Verhalten. Daher nach dem Kneifen nicht zu ausführlich erklären, wieso man das nicht macht, nicht lange ermahnen oder sauer sein. Eine kurze Ansage mit darauffolgendem Abzug der Aufmerksamkeit sind effektiver. Er kann dieses Verhalten dann einfacher loslassen. LG    


Lizzlie

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Antwort auf Beitrag von Bonnie

Ich sehe das komplett anders als Bonnie.  Ein Kind nach dem kneifen zu ignorieren, ist für mich der komplett falsche Weg.  Was soll es daraus lernen?  Kneifen ist für ihn gerade, die für sich beste Kommunikation sich  mit zuteilen, dass er Bedürfnisse hat, die nicht gesehen werden.    Ich finde die Ignoranz auf ein Verhalten richtig übel,  auch das mit dem toben, ist doch nicht allein die Sache der Erzieher?  das habt ihr ihn ja als "Normal" bei gebracht, wie soll er jetzt sofort verstehen, mit seinen 2,5 Jahren, dass man das so nur mit Mama und Papa macht?    Schau mal , vielleicht hast du Interesse an einem Podcast: Familienrat.  Ich finde sie erklärt dort sehr gut, wie man mit solchen Situationen umgeht.     


natalie_92

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Antwort auf Beitrag von Großeswunder

Unser Sohr war immer ein Wirbelwind und hat auch Sachen in Kita gemacht, welche er dort eigenlich nicht machen darf, aber zuhause schon. Na ja, was soll ich sagen? Kneifen haben wir direkt - na ja - "untersagt" bzw immer wieder erklärt, dass er uns nicht kneifen muss um was mitzuteilen. Hats gedauert, aber er hat es verstanden. Ignorieren bringt nichts und ist leider kein richtigen Weg, weil er euch so seine Bedüfnisse mitteilt - vor allem Bedürfniss nach Aufmerksamkeit (das Thema ist bei uns jetzt sehr groß seitdem wir nocoh 2 Kind haben, hier wird jede mögliche Sche**e gemacht um Aufmerksamkeit zu bekommen). Wegen toben im Kindergarten: also ich finde das ist die Aufgabe von Erziehern im Kindergarten dem Kind die Regel beizubringen welche dort herschen. Mit 2,5 Jahren versteht er das nicht und besonders wenn du ihm es erklären wirst. Zuhause MUSS ein Ort bleiben, wo dein Kind es selbst sein DARF und MUSS. Dazu gehört auch z.B. Essen nicht am Tisch, mal schreien ohne Grund  - und auch toben wie verrückt. Dein Kind muss den ganzen Tag Regel folgen und Kompromisse eingehen - es ist schwer und zuhasue jetzt noch das Toben einzustellen wird alles nur nch schwerer machen. Und warum musst ihr das? Kindergarten ist eine Sache, Zuhause - ganz andere. Ihr müss aber Geduld haben, bis der Kleine das verstehen wird und akzeptieren wird. Bei meiner Sohm hat es ein paar Monate gedauert bis er versatnden hat dass er was in Kita nicht darf was zuhause ihm erlaubt ist (z.B. Sofa springen).


Großeswunder

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Antwort auf Beitrag von natalie_92

Ja genau so war es hier auch. Als das Geschwisterchen kam (mittlerweile aber auch schon 1 Jahr) ging das ganze los. Wir haben das aber relativ schnell in den Griff bekommen indem wir dem ganzen wenig Aufmerksamkeit geschenkt haben und uns viel um ihn "alleine" gekümmert haben. Natürlich haben wir es ihm immer wieder erklärt, dass das weh tut und wir nicht möchten. Jetzt geht es wieder von vorne los. Er wird im Kindergarten von anderen Kindern auch gepitscht und ich glaube er hat es sich jetzt wieder angeguckt. Ich habe nur so eine Angst vor Ausgrenzung. Dass halt andere Kinder mit ihm nicht mehr spielen wollen deswegen.  Das mit dem sicheren Ort zuhause sehe ich eigentlich genau wie du. Und es tut mir auch leid, dass ich ihm das verbieten will. Nur ich habe keinen anderen Ausweg gesehen. Vielleicht sollte ich nochmal von vorne starten und mit viel Ruhe rangehen 😇