Steffiebaum
Hallo, mein Sohn ist 3 1/2 Jahre alt. Er ist autistisch und spricht nur eine handvoll Wörter (Mama, nein, komm, essen, schlafen) mehr nicht. Muss ein Kind Kaka und Pipi sagen können, damit das Trocken werden funktioniert? Ich weiß sonst nicht wie er uns mitteilen kann, dass er kaka oder pipi machen muss. Jedesmal wenn er in die Windel gemacht hat sage ich ihm dass er kaka oder pipi gemacht hat. Auf Toilette gehen hat ein paar mal geklappt, wo er mit Toilettenaufsitz pipi gemacht hat. Er kann auch pipi anhalten und es kontrollieren. Was ich mir vorstellen könnte ist, dass er meine Hand nehmen würde und mich zur Toilette führt. Aber was ist wenn wir mal Draußen sind oder unterwegs im Auto, da wüsste ich nicht wie er es äußern kann weil er noch nicht spricht. Auch wenn ich ihn generell allgemein Fragen stelle wie zum Beispiel möchtest du trinken dann antwortet er nie. Er hat noch nie auf Fragen geantwortet auch nicht genickt oder den Kopf geschüttelt. Das Wort Nein sagt er im Alltag einfach willkürlich. So merke ich, dass er bereit sein könnte die Windel wegzulassen nur die Kommunikation ist das Problem. Hat oder hatte jemand von euch ähnliche Erfahrungen gemacht oder Tipps für mich ? Vielen Dank!
da er nicht spricht, vlt. zeichensprache? mein kind ist nicht autistisch. als wir mit der beikost angefangen haben, hab ich immer aus stolz geklatscht, wenn er aufgegessen hatte. nach ein paar tagen hat er das übernommen und zwar als zeichen,wenn er fertig war. das hat er dann auch bei anderen dingen gemacht, wenn wir fertig waren, oder er wollte, dass etwas beendet wird. vlt. wäre das ne möglichkeit?
Hallo, mit Autisten kenne ich mich nicht so gut aus, aber ich habe durch eine Fortbildung erfahren, dass wohl Autisten (und auch andere beeinträchtigte Kinder) gut auf unterstützte Kommunikation reagieren. Da gibt es auch verschiedene Formen entweder durch Bildkarten, Gebärden, elektrischen Geräten (z.B. Talker) usw. Vielleicht kannst du dich dazu mal in einem SPZ (sozialpädiatrisches Zentrum) beraten lassen und testen, worauf dein Kind gur reagiert bzw. annehmen würde. Zum Thema trocken werden, ist jedes Kind unterschiedlich. Es muss auf jeden Fall ein bestimmtes Hormon (weiß den Namen gerade nicht) produziert werden, dass dem Gehirn signalisiert "ich muss mal auf die Toilette". Davor wird es nicht gut klappen ohne Windel. Du kannst ihm aber schon immer mal wieder zeigen, dass er sich auf die Toilette oder Töpfchen setzen kann, wenn er das möchte. Vielleicht helfen zur Unterstützung auch Bilderbücher, wenn er sich darauf konzentrieren und seinen Blick lenken kann. Ein Schritt wäre auch von der "normalen" Windel auf eine Höschenwindel umzusteigen. Diese kann man bei Bedarf leicht herunterziehen, ansonsten hält sie auch ganz gut das Pipi und das Kacke. Vielleicht haben Autismusexperten oder Selbsthilfegruppen hierzu noch Tipps. Schönes Wochenende Jenpatoka
Meine Cousine hat bei ihrem Late-Talker (der für mich in ganz normalem Rahmen war, aber bei den Amis darf man sowas wohl nicht einfach aussitzen...) genutzt, was ihre Freundin bei ihrem autistischen, komplett nonverbalen Sohn erfolgreich seit vielen Jahren anwendet: Bilder/Symbole und einfache Zeichensprache. Für unterwegs hatte sie ein Büchlein gebastelt mit den wichtigsten Bildern. Laminiert und ganz einfach gebunden (gelocht und mit Kabelbindern). Daheim hingen die Bilder gruppiert und je nach Einsatzzweck ausführlicher dort, wo sie gebraucht wurden.
Ich würde es zu Hause erstmal probieren, die Windel wegzulassen. Am besten im Garten, falls ihr einen habt. Töpfchen immer im selben Raum in Sichtweite. Ggf. in der Übergangszeit Pants anziehen und definitiv von Bodies verabschieden, falls er noch welche hat. Bei diesen Voraussetzungen braucht es eigentlich keine Sprache, da Kind selbstständig auf Toilette gehen kann. Parallel würde ich den Toilettengang mit einer Geste oder Bildkarten verknüpfen. Das wäre vor allem als Vorbereitung für unterwegs. Das würde ich erst angehen, wenn es zu Hause einigermaßen klappt. Bis dahin entweder Pants anziehen oder Wechselsachen mitnehmen, falls an dem Ort eine nasse Hose nicht so tragisch wäre. Zusätzlich kannst du das Kind genau beobachten und bei deutlichen Anzeichen (hin– und her rutschen, in den Schritt fassen…) auf die Toilette begleiten. Auch „normal“ entwickelte Kinder teilen sich am Anfang nicht unbedingt immer klar mit.
Huhu, bekommt er denn keine Frühförderung? Ich würde das Thema einfach dort mal ansprechen. Die Ergo- u.a. Therapeuten haben oft sehr gute Ideen dazu, weil sie wissen, wie die Reizwahrnehmung dieser Kinder und auch das Training bestimmter Fähigkeiten am besten funktionieren. LG
Wenn er anhalten und gezielt ausscheiden kann, wäre der nächste Schritt, einfach regelmäßig mit ihm zu gehen. In dem Alter war das bei uns ca. alle 2 bis 3 Stunden. Selbst bescheid geben kommt bei den meisten Kindern erst nach diesem Stadium. Eventuell kann er bis dahin auch Pipi sagen lernen. Sonst weiß ich nicht, ob eventuell nonverbale Zeichen im Sinne von Zeichensprache bei euch Sinn machen könnten.
Hallo 😊 Ich kann dir dazu den Podcast "Hi Baby - der Mamapodcast" sehr empfehlen. Ihr Sohn ist auch Autist und sie hat gerade erst eine Folge zum Trockenwerden rausgebracht. Liebe Grüße