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Trotzphase - Papa kommt schlecht damit zurecht

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Trotzphase - Papa kommt schlecht damit zurecht

superkatze

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Hallo! Meine Kleine ist gerade richtig am Trotzen. Für mich sind diese Trotzanfälle nicht tragisch. Sie gehören zur Entwicklung dazu - auch wenn ein langer Trotztag sehr anstrengend sein kann Mein Mann kommt damit nur schwer klar. Er kann nicht gelassen bleiben und schimpft sie dann oft, was absolut gar nichts hilft (was mich wieder aufreibt, weil es keinen grund gibt, sie anzufahren!) Dazu ist sie in letzter Zeit sehr anhänglich mir gegenüber, mag nur mit mir spielen, kuscheln, ins Bett gehen und verhält sich meinem Mann gegenüber abweisend, wenn ich da bin. Dann wird er oft weggeschickt. Mein Mann nimmt das leider immer sehr persönlich, ist dann oft beleidigt und verhält sich ihr gegenüber dann genauso abweisend. Über Weihnachten hat sich die Situation so zugespitzt, dass meine Tochter meinen Mann jetzt zwickt und beisst, wenn sie ihn nicht in der Nähe haben möchte. Für mich ist die Situation echt schwierig und ich weiß nicht wie ich es besser machen soll… Ich habe meinen Mann schon viel zum Thema Trotzphase erklärt, ihm einen Ratgeber nahegelegt und gebe ihm Feedback (vor allem wenn er sich gelassen verhält und die Trotzattacke mit Liebe löst lobe ich ihn), versuche ihn zu ermutigen, das ganze mit Humor zu nehmen… aber ich nehme unsere Tochter auch sehr viel in Schutz ihm gegenüber. Ich kann nicht zusehen, wie er sie anfährt, wenn ihr gerade das Herz zerbricht! Sie kann nichts für ihr Verhalten! Ich greife auch ein, wenn sie beißt und zwickt, denn das ist für mich ein no go. Ich nehme sie dann aus der Situation, erkläre ihr, dass es nicht okay ist und bitte sie, sich bei ihrem Papa zu entschuldigen. Das macht sie dann auch. Habt ihr Erfahrungen damit? Was kann man machen, dass es besser wird? (Die Vater-Kind-Beziehung, nicht die Trotzphase) Danke!


JakobsMutti

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Antwort auf Beitrag von superkatze

Erst einmal und das meine ich nicht böse, ändert aber auch noch einmal etwas an der Einstellung zum Kind und eigentlichen Thema, ist das die Autonomiephase und nicht die Trotzphase. Ich habe das Gefühl, du hast gerade zwei Kinder daheim, ein kleines und ein erwachsenes. Ich finde toll, dass du dir so viel Mühe gibst, aber ich glaube es wäre jetzt mal dein Mann an der Reihe auch aus Rücksicht auf dich! Wendet euch an eine Erziehungs und Familienberatungsstelle - Ich glaube für deinen Mann ist es hilfreicher, wenn da mal ein unabhängiger Profi im Tipps und Ratschläge erteilt und aufklärt, als wenn immer du das machen musst (das ist auch nicht gut für eure Paarebene). Die Angebote sind kostenlos und richten sich an alle eltern! Meist bietet die Caritas oder diakonie das an. Liebe Grüße und alles Gute für euch!


superkatze

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Antwort auf Beitrag von JakobsMutti

Ja, das mit den zwei Kindern hab ich mir auch schon gelegentlich gedacht… Ich hab bei einer Familientherapeutin wegen einer Beratung angefragt, wegen der Weihnachtsferien aber noch keine Rückmeldung bekommen. Im Internet habe ich auch einige kostenlose Beratungsstellen gefunden, das sehe ich aber kritisch, weil ich meinen Mann kenne. Wenn es gratis ist, ist seine Motivation, mich zu begleiten, gering. Wenn jede Beratungsstunde 70€ kostet, schickt er mich nicht alleine hin „um es mal auszuprobieren und zu schauen, ob es was nützt“.


Ruto

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Antwort auf Beitrag von superkatze

In Erziehungsberatungsstellen arbeiten auch ausschließlich Familientherapeut*innen. Es gibt keinen Vorteil, nach unabhängigen zu suchen, zumal denen häufig die Supervision mit dem Team fehlt. Beratungsstellen (auch zu anderen Themen, wie Schwangerschaftskonflikt, Drogen) sind grundsätzlich kostenlos, weil niedrigschwellig und für jeden zugänglich zu machen, unabhängig vom Gehalt. Vielleicht kannst du es ihm ja so schmackhaft machen. Die Profis sitzen nun Mal in diesen Stellen


misssilence

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Antwort auf Beitrag von superkatze

Ich weiß nicht, welchen Ratgeber du an der Hand hast, aber in jedem guten sollte stehen, dass man nie von einem Kind eine Entschuldigung verlangen soll. Wenn sich euer Kind in der Autonomiephase befindet ist es vermutlich so 2/3 Jahre alt. Eine Entschuldigung begreifen kann das Kind erstvab frühestens 4 Jahre, da dazu der Meilenstein der Theory of Mind erlangr sein muss. So bringst du ihm lediglich eine inhaltslose Floskel bei und bevormundest es (= schlecht zur Autonomieförderung). Das mal nur am Rande... Ansonsten ist es leider kontraproduktiv, wenn du deinen Mann da gängelst oder gar lobst, da du ihn damit degradierst - und darauf reagieren die meisten Menschen mit Trotz und Unmut. Eine Teufelsspirale nach unten. Auch ich empfehle den Gang zur Erziehungsberatung. Du kamm deinem Mann ja sagen, dass du dir da Input erhoffst - auch wie ihr einen gemeinsamen Weg finden könnt. Beziehe das nicht auf evtl Fehlverhalten von ihm. Neben Caritas, Diakonie bietet das auch die Awo an. Alles kostenlos. Und sonst musst du mit dem Verhalten leben. Vielleicht wäre es schon ein Kompromiss, wenn ihr euch zusammen setzt und grobe Spielregeln aufstellt: welche Wörter sind tabu, keine Strafen etc. Fordere deinen Mann auf, seine Sicht zu erklären. Evtl könnt ihr auch heraus arbeiten, wann dein Mann zugewandt reagiert und wann nicht - welche Ursachen stecken dahinter? Denn eure Tochter ist nur der Auslöser, nie die Ursache. Vielleicht kommt ihr so weiter. Möchte dein Mann eine Rückmeldung (frage ihn, ob ihm das hilft!), dann gib sie ohne explizit zu loben: "du hast Leni heute morgen zugewandt Begleitet" statt "toll, wie du das gemacht hast!" So nimmst du sie Degradierung heraus. Bitte ihn im gleichen Zuge, DIR eine Rückmeldung zu geben. So schafft ihr wieder Gleichwürdigkeit.


superkatze

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Antwort auf Beitrag von misssilence

Die Entschuldigung ist immer ein Angebot, kein muss und es hilft beiden friedlich aus der Situation raus. Ich habe auch in ratgebern davon gelesen und finde es in dirser Situation trotzdem die beste Lösung ist um beiden zu helfen, aufeinander zuzugehen.


Rachelffm

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Antwort auf Beitrag von superkatze

ich würde mir als partner ziemlich verarscht und vorgeführt vorkommen, wenn der andere das kind von mir wegnimmt und ihm dann erklärt, dass man mich nicht zwicken etc. soll. ich bin eine erwachsene person und kein kleinkind. ich kann mich wohl selbst gegen mein eigenes kind wehren. es liest sich so, als würdest du mit deinem mann, wie mit deiner tochter umgehen. sehr herabwürdigend für ihn. ich hatte das thema mit meinem mann auch schon und hab ihm auch gesagt, nur weil an tag a situation 1 wunderbar verlief, kann die selbe situation an tag 2 zum wutausbruch führen. hab ihm auch gesagt, dass er mehr zeit mit dem kind allein verbringen muss, damit er kapiert, dass schimpfen nix bringt und es nur ihn unnötig kraft und nerven kostet. jetzt im weihnachtsurlaub hab ich mich bewusst zurückgezogen und da hat er es dann auch einfach über die erfahrung gemerkt. das reden/erklären vorab meinerseits brachte nicht viel. ich bin halt ne frau, die mama bla bla und deswegen stellt er bei mir mehr an. jetzt hat er es auch verstanden und geht ganz anders mit ihm um und der sohn auch mit ihm.


superkatze

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Antwort auf Beitrag von Rachelffm

Dein schreit auch sicher nicht um Hilfe, wenn dein Sohn ihn zwickt. Meiner schon. Bei uns hat der Weihnachtsurlaub die Situation leider nur zugespitzt. Ich hätte mir auch gewünscht, dass es besser wird wenn sie entspannt Zeit miteinander verbringen…


Rachelffm

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Antwort auf Beitrag von superkatze

verbringen die beiden denn auch mal ein paar stunden komplett alleine?


superkatze

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Antwort auf Beitrag von Rachelffm

Abends 1x pro Woche, wenn ich zum Training gehe


Susi1984x2

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Antwort auf Beitrag von superkatze

Schau mal mit deinem Mann „Liebe, Wut und Milchzähne“…ein toller (Dokumentar)Film, der genau das zum Thema hat - mit viel Humor aber trotzdem sehr interessanten Fakten und Experten. Der Film ist zwar nicht kostenlos aber jeder Cent lohnt sich. Dem Regisseur und Filmemacher kannst du bei Instagram folgen und dir viele Ausschnitte des Films anschauen…das Leben mit Kindern wird hier sehr humorvoll aber realitätsnah thematisiert. Die Seite heißt „Good enough parents -Domenik Schuster“ Meinem Mann hat das sehr geholfen unser Kind besser zu verstehen.