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Trotzphase- ich kann nicht mehr

Trotzphase- ich kann nicht mehr

Nesaja

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Ich weiß gar nicht wo ich beginnen soll, aber ich bin kurz vorm explodieren. Seit einiger Zeit befinden wir uns wohl mitten in der trotz/ austestungsphase Fast 2 1/2 geht in Krippe seit gut einem halben Jahr. Alles soweit ok. Heute Mittag wollte ich sie abholen.... es hat sicher ganze 20 Minuten gedauert. Hatte keinen Zeitdruck, ich blieb relativ geduldig. Irgendwann wurde es mir zu bunt und dann wurde ich doch nachdrücklicher. Draußen wurde der Schnee inspiziert... alles ok. Zuhause angekommen, wollte sie natürlich keinen Mittagsschlaf machen wie die letzten Tage auch schon nicht und es ist jedes Mal ein Kampf. Sie ist müde! Wenn sie schläft, schläft sie gut 1 Stunde oder länger. Dazu muss ich sagen, ich bin seit über einer Woche erkältet, ziemlich stark, und bin daher auch froh wenn ich mich dann mittags mal hinlegen kann, da auch berufstätig. Seit ein paar Tagen ist das ein solcher Kampf. Ich merke das ich total den Tunnelblick habe und überhaupt keine Ideen oder handlungsalternativen mehr habe. Ich bin nur noch am meckern oder drohen. Gestern wurde ich dann auch etwas rabiater, wenn ich das mal so sagen darf. Ich fühle mich wirklich, als ob sie mir den ganzen Tag auf der Nase rum tanzt. Es wird alles kommentiert und boykottiert. Nach diesen Attacken, die mich sehr viel Kraft kosten, haben wir dann natürlich auch gute Phasen. Ich bin mit meinen Nerven dermaßen am Ende. ( das kommt nicht von ungefähr, es bleibt alles an mir hängen und ich habe die Doppel und dreifach Belastung). Dieses ständige gequietsche und Geschreie geht mir so auf die Nerven. Ich brauche mittags einfach mal ein BisschenRuhe für mich. Nächste Woche werde ich sie denke ich länger im Kiga lassen als sonst ( hole sie immer schon gegen 12 ab). Wie geht ihr damit um? Man kann Ihnen doch nicht alles durchgehen lassen. Ich hab ihr letztens sogar auf den hintern gehauen Ich war so Verzweifelt. Sie machte aus Protest pippi auf den Boden, wirklich extra. Irgendwann hat es mir gereicht. Wenn ich was sage hört sie gar nicht, bei Papa weint sie direkt. Ich weiß nicht, ich glaube ich habe alles falsch gemacht. Jetzt rennt sie ganz glücklich umher nachdem ich sie aufstehen ließ und und ganz stolz ihren Schrank aus. Und zieht alle Sachen an und aus. Manchmal lasse ich sie dann einfach, weil ich nicht weiß wie ich reagieren soll und auch die Kraft nicht mehr habe um adäquat zu handeln.


Nesaja

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Ich muss dazu sagen, im Nachhinein denke ich dann auch oft, war doch alles unnötig und warum stresse ich mich so .... dann tut es mir auch wieder leid, dass ich so ungehalten reagiert habe. Aber manchmal fehlt mir wirklich der Weitblick. Ich bin es vielleicht selber schuld, ich hab sie auch relativ selbstständig erzogen, beziehungsweise sie darf halt alles was sie alleine kann und will auch alleine machen. Ich renne nicht ständig hinterher und kontrolliere alles, was sie so im Haus treibt, ich passe auf , aber stehe nicht immer nebendran. Ich glaube auch sie merkt, dass ich momentan emotional nervlich nicht so belastbar bin und deswegen habe ich auch ein sehr schlechtes Gewissen


lymue92

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Hallo Als ich die erste Hälfte gelesen habe, dachte ich du beschreibst meine Tochter und mich nur ist sie erst 23 Monate. Wir brauchen schon morgens 15 Minuten zum unterwäsche raus suchen. Inzwischen ist alles in einer Kiste und während sie sich da durch wühlt putz ich in ruhe zähne, mach Haare und so. Für Pulli, strumpfhose, dicken matschanzug plus schuhe dann nochmal ca 15 Minuten. Von einer Kollegin das kind darf nicht die sachen raus suchen und sie braucht länger bis ihr kind angezogen ist. Dreimal darfst du raten wer am morgen mehr Stress hat. Ich plane die zeit mit ein und alles ist entspannter. Braucht sie doch mal länger mach ich das Bett, sortier Wäsche oder so. Irgendeine fünf Minuten Aufgabe findet sich. Zur krippe brauch ich morgens 20 Minuten zu Fuß. Da ist sie in der trage. Rückwärts 20 Minuten bis 1 1/2 stunden. Je nachdem ob sie laufen will und was es zu gucken gibt. Ich nehm uns einfach was zu essen mit. Du hast nichts falsch gemacht. Kinder erzieht man nicht sondern Hunde. Kinder begleitet man durchs Leben und hilft ihnen ihren Charakter und ihr Potential zu entwickeln. Man lässt kinder nicht mehr schreien, weil es gut für die Lungen ist. Du machst alles richtig. Gegen den Druck von außen kann man nicht viel machen. Ignorieren oder wenn einem die Person am Herzen liegt aufklären warum man tut was man tut. Unsere kinder sind nur einmal kinder. Du machst alles richtig Wenn du am Ende bist, leg dich mit der Maus hin und bleibe mit liegen. Wenn deiner maus ein schlaf von 19 - 6 uhr gut tut dan dir auch ab und an. Wenn gar nichts mehr geht Johanniskraut aus der Drogerie. Sofern du keine Pille nimmst optimal. Ist rein pflanzlich und kann auch in der Stillzeit genommen werden. Kennst du king of queens? Seit seiner Beförderung ist mein mann der mann im Keller. Ich steh auch allein mit Arbeit, Haushalt, echtem kleinkind in trotzphase und stark behaartem kind in der Trotzphase da. Mir hilft es. Kopf hoch. Die Erkältung geht vorbei und deine maus wird größer und reifer.


niccolleen

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In dem Alter oder sogar schon viel frueher eigentlich habe ich mich laengst, wenns wirklich notwendig war, selbst hingelegt, und meine Tochter, die nie allein sein kann, musste halt selbst spielen. Sie ist dann neben meinem Bett gehockt oder auch im Bett, und hat irgendwas gespielt, war auch nervig oder es ist ihr irgendein Bloedsinn eingefallen, z.B. Schnee aus einer 100er Packung Taschentuecher zu machen... Aber in solchen Situationen hab ich einfach geschaut, dass ich selbst ein bisschen schlaf und mir nachher die Misere anschaue. Es war nicht sehr haeufig, aber so bin ich immerhin in Notfaellen doch zu einer Stunde Schlaf gekommen. Der Schlafdruck ist dann so gross, dass ich irgendwann auch neben einem nervigen Gewusel und Gepumpere eingeschlafen bin. lg niki


sarahT

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Oh ja, ich kenne das alles nur zu gut. Mein Großer konnte das schon gut und die Mittlere kann das noch besser. Allerdings muss ich sagen, ich finde "Trotz" ein fieses Wort. Das würde implizieren, dass die Kinder das uns zum Trotz machen. Also bewusst den Entschluss fassen, sich uns entgegen zu stellen. Dem ist aber nicht so. Sie entdecken in dem Alter ihren eigenen Kopf, ihren eigenen Willen und ihre Fähigkeit, etwas in ihrer Umwelt zu bewirken. Das ist ein natürlicher Vorgang und so wichtig. Wenn wir Kinder wollen, die selbst denken, selbstbewusst sind und ihr Wege gehen, müssen wir sie gerade in dieser Phase gut begleiten. Und so machst du es genau richtig. Du gibst ihr Raum, sich zu probieren, zu sehen, wie ihr Verhalten die Umwelt beeinflusst und bis wohin sie mit ihrem Verhalten andere nicht stört und doch. Dass du genervt bist und kraftlos und müde und auch mal sauer und überfordert ist normal und ok. Mir geht es genauso. Ich habe gestern erst einen Post geschrieben, weil ich fertig war. Aber auch das ist normal und wir dürfen unseren Kindern auch zeigen, dass wir müde und/oder sauer sind und überfordert. Wichtig ist doch, dass wir merken, dass wir das tun und dann in der Lage sind zu reflektieren und unser Verhalten wieder zu ändern. Und genau das machst du. Du schaust, was dich besonders nervt und aus welchen Gründen du genervt bist und das Verhalten deines Kindes deshalb nicht "erträgst" und wirst dann Wege finden deine Einstellung wieder zu ändern. Denn genau das ist: das Verhalten deiner Tochter treibt dich in den Wahnsinn, nicht sie als Person. Denn die liebst du. Mach was, was dir gut tut, werde dir bewusst, was dich nervt, verändere was, und deine veränderte Einstellung und Herangehensweise wird sich auf deine Tochter übertragen. Ihr schafft das!


Menixe

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Ich schließe mich meinen Vorrednern an! Wenn ich eins gelernt hab als Mama, dann: Geduld ist wirklich eine Tugend! In dem Alter ist es wirklich für alle am Entspanntesten, viiiiel Zeit für alles einzuplanen und die Kinder einfach mal machen zu lassen. Ich mache lieber „Deals“ mit meiner Tochter (zb ein Puzzle noch, dann gehen wir erstmal Zähne putzen) als mit aller Kraft durchzusetzen, dass ich das jetzt entscheide. Die Kleinen wollen selbstständig sein, sich groß fühlen, nicht fremdgesteuert werden und einfach mitbestimmen. Zu einem gewissen Grad gehört das für mich zu respektvollen Umgang miteinander einfach dazu. Den Mittagsschlaf hat meine Tochter übrigens mit 2 1/2 auch abgeschafft - sobald sie auf den Trichter kam, dass sie selbst entscheiden kann ob sie schläft oder nicht, hat sie es einfach nicht mehr gewollt, ganz egal wie müde sie war. Das ist manchmal hart, vor allem wenn sie dann nachmittags sehr müde sind, aber zum schlafen zwingen geht halt auch nicht. Jetzt ist sie fast 3 und es hat sich ganz gut eingependelt, dass sie den Mittagsschlaf nicht mehr braucht und dafür nachts mehr schläft. Dass du überlastet und geschafft bist kann ich verstehen. Gerade wenn man angeschlagen ist und mal ein bisschen Ruhe bräuchte ist das eine schwierige Zeit. Aber auch die geht vorbei, je größer sie werden, desto mehr Raum für dich bekommst du auch zurück. Und Versuch wirklich mal, ihr zu erklären dass du dich mittags hinlegen möchtest und sie solange in ihrem Zimmer ruhig spielen kann wenn sie nicht schlafen möchte. Das klappt bei uns mittlerweile ziemlich gut wenn ich das mal brauche, letztens hat sie sich dann beim ruhig spielen auch einfach mal in ihr Bett gelegt, mit ihren Kuscheltieren gespielt und ist dabei eingeschlafen. Ich wünsch dir starke Nerven und ganz ganz viel Geduld, dann ist auch die Phase bald wieder entspannter.