Elternforum Rund ums Kleinkind

Mama Kind

Mama Kind

Kleinesnovemberbaby16

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Hallo, mein Sohn ist letzte Woche ein Jahr geworden und schon immer ein Mama Kind. Er war ein Schreibaby und hat sich immer nur von mir beruhigen lassen und das war wahrscheinlich der Fehler. Sein Papa ist sehr viel arbeiten und wenig da, seine Großeltern sieht er alle paar Wochen nur mal für 1-2 Stunden und die uromas wohnen zwar hier aber können nicht mehr auf ihn aufpassen und somit ist er nur mich gewöhnt. Wir wohnen auf einem sehr keinen ruhigen Dorf wo man auch wenig Kontakt zu anderen hat. Er war schon immer sehr ängstlich bei anderen und fremdelt sehr aber nun muss ich wieder arbeiten und wir hatten ihn i n der Krippe zur Eingewöhnung und seit dem ist es aus. Keiner darf ihn ansprechen oder zu nahe kommen und wehe die Mama ist außer Sichtweite er schreit und beruhigt sich überhaupt nicht mehr. Heute war eine Freundin mit ihrer gleichaltrigen Tochter da und er war nur am nörgeln u nd sobald die kleine ihm zu nahe kam schrie er los. Wir haben jetzt eine Tagesmutti gefunden mal sehen wie es da wird. Ich muss wieder arbeiten gehen und bin total verzweilfelt. Kennt das jemand und wie lernt er das es auch ohne Mama geht?


LA_city

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Antwort auf Beitrag von Kleinesnovemberbaby16

Ja, sei versichert, das gibt's nicht nur bei euch. Meine Tochter ist seit ihrem 7. Monat vormittags bei Oma. Erst nur 2 Tage pro Woche, seit einiger Zeit 5 Tage. Jetzt ist sie 2,5. Papa sieht sie meist nur am Wochenende. Schon immer war sie extrem Mama fixiert, vormittags mit oma war aber auch kein Problem und am Wochenende mal eine Stunde mit Papa ging auch. Bei Problemen war aber immer nur ich gefragt. Jetzt hatten wir mit einem Vorkindergarten angefangen, 2x Woche. Die ersten 2 Monate waren die Hölle. Oma musste die meiste Zeit dabeibleiben und ich durfte mich nachmittags, auch zuhause, keinen Millimeter mehr entfernen. Sie blieb nicht mehr bei Oma, nicht bei ihrem vater. Alles endete in viel weinen und es war schwer sie zu beruhigen. Und das in einer Zeit, in der ich mich vor Arbeit kaum retten konnte. Naja... wir haben weitergemacht und versucht, kein Drama daraus zu machen (Was mir irgendwann wirklich nicht mehr leicht fiel). Ich habe soviel Zeit mit ihr verbracht wie ich nur konnte. Es wurde tatsächlich sehr langsam besser. Jetzt nach mehr als 2 Monaten sieht es so aus, als ob sie auch ganz langsam gerne in den kiga geht. Zu Hause hat sich alles soweit normalisiert und sie ist sogar etwas selbständiger geworden. Ich für mich hatte beschlossen, bis Weihnachten durchzuhalten und sie dann Notfalls aus dem kiga zu nehmen. Heute bin ich echt froh, dass wir durchgehalten haben. Mit Sicherheit kommen noch einige Mama-phasen und das wird sich wohl vorerst auch nicht ändern... Ich wünsche euch, dass ihr euren Weg bald findet!


Kleinesnovemberbaby16

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Antwort auf Beitrag von LA_city

Vielen Dank für deine Worte. Also sollte ich die Hoffnung noch nicht aufgeben.


LA_city

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Nein, auf keinen Fall :-). Aber Du darfst mir glauben, ich habe auch keine "Lösung" an sich gefunden. Ich denke aber schon, dass die Zeit hier vieles regelt. Meine Tochter ist noch nie -auch als Krabbelkind- so einfach losgezogen wenn wir irgendwo zu besuch oder in der Krabbelgruppe waren. Ich musste sie nie einfangen, als sie angefangen hat zu laufen. Ihr war es immer wichtig, dass jemand -bevorzugt ich- dabei war und -auch bevorzugt- ihre Hand gehalten hat. Es hat immer schon lange gedauert, bis sie sich in fremder Umgebung etwas gelöst hat. Das ist auch heute noch nicht anders. Mal eben schnell jemandem geben, um kurz was zu erledigen - geht nicht. Aber es ist halt so, ich habe mich inzwischen daran gewöhnt und es wird tatsächlich Schritt für Schritt besser. Die Momente der Verzweiflung zwischendurch bleiben. Ich versuche mich inzwischen auf mein Gefühl zu verlassen und ihr gewisse Dinge einfach zuzutrauen. Danach darf sie dann auch gerne wieder mit mir kuscheln und meine Hand halten - oder auch mal bocken. Wir werden das schaffen!


niccolleen

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Ich wuerde versuchen, im Moment ihm wirklich vermehrt Naehe zu geben. Vielleicht will er ja sogar noch hin und wieder ins Tragetuch oder so einfach viel kuscheln, bei dir schlafen, bei dir sein. Also alles, was du nicht in der Arbeit bist und wo es irgendwie moeglich ist, wuerde ich ihn in der naechsten Zeit (nicht fuer immer) wirklich immer bei dir sein lassen. Auf die Weise soll er Sicherheit bekommen und sich deiner Naehe sicher sein, und sich nach und nach loesen koennen, also z.B. bei der Tagesmutter. Alles, was du ihn jetzt "wegschiebst", wird ihn nicht an die Trennung "gewoehnen" sondern vermittelt ihm, dass du vielleicht bald nicht mehr fuer ihn da bist, und genau diese Aussage willst du ihm fuer eine Eingewoenung bei einer Fremden nicht vermitteln. Denn auch nach dem Abholen von der Tagesmutter bist du ja wieder da und seine Mama, und zwar jedesmal. lg niki


emilie.d.

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Es ist KEIN Fehler, bei einem stark fremdelnden Kind als Mutter einfühlsam drauf einzugehen. Das nicht zu tun, verstärkt die Angst. Was jetzt wirklich wichtig wäre, wäre ein Papa oder eine Oma, die sich neben Dir liebevoll um ihn kümmert. Das fördert sein Selbstbewusstsein und dann kann er sich irgendwann auch leichter von Dir trennen. Mein erstes Kind war so und wir haben über Monate eingewöhnt, zusätzlich hatten wir eine Kinderfrau. Da muss man ganz behutsam vorgehen, auf keinen Fall zu früh trennen. Das macht alle Bemühungen von vorher wieder kaputt. Sprich mit Deinem Mann, dass er sich täglich vielleicht 1-2 h freischaufelt, wo er nur für seinen Sohn da ist und schönes mit ihm macht. Was dem Kleinen wirklich Spaß macht. Mein Mann hat viel geschaukelt und getobt. Dann natürlich Wickeln und Baden, auch das erzeugt Bindung.


Menixe

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Ich würde versuchen, das trennen von Mama ganz langsam und vorsichtig anzugehen. Dass er Trennungsangst hat und ihm der Krippenaufenthalt vielleicht Angst macht, ist in dem Alter doch ganz normal. Manche Kinder sind einfach mutig und lösen sich schnell los, denen macht es weniger aus so früh in die Krippe zu gehen. Aber viele Kinder sind eben nicht so - und das ist auch natürlich. Ich würde versuchen, egal ob bei Tagesmutter oder Krippe, ganz ganz langsam mit den Trennungen anzufangen, damit er sich sanft daran gewöhnt und nicht das Vertrauen in euch verliert. Und die Aufenthalte so kurz wie möglich halten - er ist eben doch noch ein Baby und die brauchen in erster Linie ihre Mama und ihren Papa. Und in der Zeit, in der er zuhause ist, ganz intensiv die Zeit zusammen nutzen und ihm ganz viel Nähe geben, damit er quasi „nachholt“ was ihm während der Fremdbetreuung an Nähe fehlt.