Elternforum Rund ums Kleinkind

Kind das NEIN beibringen

Kind das NEIN beibringen

MeineGüte

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Hallo! Mein Kurzer ist jetzt 14 Monate und ich habe das Problem, dass er den Mülleimer absolut nicht in Ruhe lässt. Biomüll... Ich habe gestern 29 x zu ihm gesagt "Nein, nicht anfassen". Ich rede seit 4 Monaten... Jeden Tag. Wenn es um den TV geht, hört er. Auch wenn er den Hund u die Katze in Ruhe lassen soll. Bei allem hört er auf nein, nur nicht beim Mülleimer. Warum ist das so? Ich werde mir heute Spanngurte kaufen, und die um den Mülleimer machen. Denn woanders kann ich ihn nicht hinstellen. Kein Platz! Irgendjemand mal nen Tipp? Wegsetzen bringt nichts. Ignorieren auch nicht. Auch ablenken nicht. Reden sowieso nichts. Ich rede seit 4 Monaten jeden Tag. Das ist einfach... Es regt mich mittlerweile so auf, dass dadurch stellenweise der ganze Tag versaut ist...


mama-nika

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Antwort auf Beitrag von MeineGüte

Hallo meineGüte, Versuch doch mal ihn einfach dranzulassen. Also wenn du den Müll gerade rausgetragen hast, lass deinen Sohn zuschauen, wie du den Mülleimer sauber machst. Wenn er dann blitzt und blinkt, kann er ihn sich ja auch mal angucken. Ich wette ruckzuck kommt er auch von dem Dreh wieder weg, dass er da immer dran will. Er ist neugierig und möchte wissen, was da drin ist. "Nein" macht es nur umso interessanter. Du kannst den Mülleimer auch mit ihm geneinsam mal inspizieren, wenn er gefüllt ist. Nimm deinen Sohn auf den Arm, wenn er gucken möchte, öffne den Mülleimer und lass ihn reinschauen. Am besten verziehst du dazu auch noch das Gesicht und sagst sowas wie "iiiih, da fassen wir nicht rein, das müffelt" oder so ähnlich. Also wenn der Mulleimer immer gereinigt wird und er sich da jetzt mal ein Stück Kartoffelschale rausholt zum angucken...ja mei, ist jetzt auch kein riesen Drama, oder? Er könnte ja auch selbst mal was in den Mülleimer bringen. Dann ist seine Neugierde befriedigt und es wird ein ganz alltäglicher Gegenstand und ist nicht mehr die "mysteriöse verborgene Kammer" ;-) Das wird schon Viel Erfolg LG N.


MeineGüte

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Antwort auf Beitrag von mama-nika

Das probier ich auf jeden Fall mal aus! Danke :-)


mama-nika

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Antwort auf Beitrag von mama-nika

Wenn es in paar Wochen noch keine Wirkung gezeigt hat, kannst du ja die Spanngurtidee wieder aufgreifen ;-) Bei meinen Kindern hat es immer ganz gut funktioniert, wenn ich statt "nein" gesagt habe "komm, wir gucken zusammen". U.a. war das bei Hundefutter, Besteckschublade, Herd, Mülleimer auch, Papas Werkzeugarsenal, mein Makeup usw. Ganz schnell war die Neugierde befriedigt und wenn sie doch mal irgendwo gucken wollten, haben wir das halt zusammen gemacht. Musste dann auch nicht immer gleich JETZT sofort sein, wenn ich erst noch das Essen umrühren musste oder so. Sie hatten den Bogen schnell raus, dass sie ja gucken durften, wenn sie wollten und sind nicht mehr heimlich dran gegangen (bis auf Ausnahmen natürlich) ;-)


Lovie

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Antwort auf Beitrag von MeineGüte

Verschließen, ignorieren, nerven sparen, fertig. Kämpfe nur da, wo du kämpfen musst. ;-)


Lovie

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Antwort auf Beitrag von Lovie

Versuche "nicht" zu vermeiden. Das Hirn tut sich viel schwerer eine Verneinung zu verstehen als eine positive Formulierung. Statt "nicht anfassen" besser "Finger weg, lass das," ect . Das erfordert Übung im Alltag aber es macht tatsächlich vieles leichter.


Astrid

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Antwort auf Beitrag von MeineGüte

Ein Kleinkind kann in diesem Alter sein eigenes Verhalten noch nicht bewusst und erfolgreich steuern, das gibt seine Hirnreife bei weitem noch nicht her! Da kannst Du erklären und reden, soviel Du willst, davon entwickelt sich das Gehirn Deines Sohnes leider kein bisschen schneller. Kinder entwickeln erst im Alter von zweieinhalb bis drei Jahren eine allererste Impulskontrolle, können ihr Verhalten also schon ein bisschen steuern und sich selbst bremsen - das klappt aber auch da längst noch nicht immer. Im Alter Deines Sohnes musst Du einfach ständig hinterher sein, damit er nichts anstellt und ihm nichts passiert. Er kann Gefahren nicht einschätzen, sich Verbote nicht länger als wenige Minuten merken und sein eigenes Verhalten nicht steuern. Es wird aber viel einfacher, wenn man die Wohnung kindersicher macht, so gut es geht (Gurte sind eine gute Idee). Es erspart einem unendlich viele Neins, die eh nichts bringen, und es schont die eigenen Nerven. LG


merrie85

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Antwort auf Beitrag von MeineGüte

Haha, wenn dich DAS schon nervt, dann warte mal ab ;-) Du kannst es nur immer wieder sagen, ihn ablenken, vielleicht doch den Eimer irgendwie auf die Arbeitsplatte stellen oder die Küchentür zumachen? Mein Kleinster ist 15 Monate und findet "nein" echt zum Kichern. Bei 29 Mal "nein, nicht anfassen" hat der Satz doch jegliche Bedeutung verloren.


cube

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Antwort auf Beitrag von merrie85

Ich habe bei solchen Dingen nach Möglichkeit nicht "nein" gesagt, sondern erklärt - da kommt der Müll rein, die Steckdose ist nur für den Staubsauger usw. Das hat bei unserem Sohn sehr gut funktioniert. Er fand es interessant und hatte nicht das Gefühl, dass ihm etwas Wichtiges vorenthalten wird. Ich habe ihn dann auch helfen lassen, den Stecker einzustecken, Müll in die richtigen Tonnen zu werfen etc.


niccolleen

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Antwort auf Beitrag von MeineGüte

Ein "Nein, nicht...!" ist keine Handlungsanweisung!! Du musst eine Alternative zur Verfuegung stellen. Statt: Nein, nicht den Mistkuebel angreifen! etwas in der Art wie: Lass den Mistkuebel in Ruh und nimm stattdessen Beserl und Schauferl, und kehr hier ein bisschen Mist auf. Oder sonst irgendwas. Statt: Nicht da hinaufklettern!! eher: Bleib unten und schau was da vorn herumliegt... lg niki