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Vorschulkind zu Hause

Vorschulkind zu Hause

Ivdazo

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Hallo, ich habe hier ein Vorschulkind zu Hause, schon seit dem ersten Lockdown. Es sind hier im Ort auch alle Kigas voll, und während Corona bin ich, ehrlich gesagt, auch froh, dass die Kinder nur von einer Einzelperson betreut werden, selbst wenn sie keinerlei pädagogische Fachkenntnisse hat. Aber dafür kein Corona-Risiko (wir sind die einzigen Kontakte der Person). Es gibt aber einen Nachteil: alles, was sonst an Schulvorbereitung im Kiga drankommen würde, fällt jetzt weg, und ich muss das alles alleine zu Hause leisten. Ich bin da auch ein bisschen unsicher, was genau jetzt vorausgesetzt wird von den Vorschülern. Vom Wissensstand her hat sie sehr gute Grundlagen, was Lesen, Mathematik, HSU betrifft. Schreiben ist schwieriger, sie gibt sich wenig Mühe, so dass alles, was sie zu Papier bringt, egal, ob selbst gemalt oder nachgefahren oder ausgemalt, recht "Kritzelkratzel" aussieht. Das liegt aber weniger an der Feinmotorik, als wirklich an der Mühe. Sie will es möglichst schnell machen, dafür aber 5 Bilder, statt 1, aber gescheit. Geschichten kann sie super nacherzählen, aber einfache Anweisungen befolgen, daran scheitert es immer wieder: "Bring mir den roten Lkw." -> Sie bringt den blauen, oder das rote Entlein, oder fängt im Zimmer an zu spielen und vergisst die Anweisung komplett. Von der Schule bzw. dem Schulamt haben wir noch kein Schreiben bekommen. Glaubt ihr, es kommt sehr blöd, wenn ich die Bezirksschule mal anschreibe und frage, was ich mit dem Kind noch machen soll die paar Monate. Die Zeit wird ja doch so langsam knapp.


Itzy

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Antwort auf Beitrag von Ivdazo

Du brauchst gar nichts üben! Meine Mutter war 30 Jahre Grundschullehrerin. Die sagte immer: Lesen, Schreiben, Rechnen bringe ich denen bei. Aber Jacke anziehen, Schuhe zumachen, Stift anspitzen usw, das sollten sie können! Soll heißen sing, mal, bastel, geht raus und entdeckt die Welt, spielt (Würfel) - Spiele, macht Fingerspiele, Reime, das ganz normale Programm und gut ist es! Bitte stresst euch nicht!!!


Junijunge

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Antwort auf Beitrag von Itzy

Wir hatten, als die Kinder knapp oder grade vier waren, in NRW einen Termin bei der Schule, wo besprochen wurde, was sie können sollen beim Schuleintritt zwei Jahre später. Und richtig: sich anziehen, Treppen mit Ranzen hochlaufen, sich allgemein ausdrücken können und solche Sachen sollen sie können. Der Rest kommt dann. Unser Sohn ist auch seit fünf Wochen wieder daheim, Ende offen. Wir lassen ihn einfach spielen. Ich denke auch manchmal, es wäre gut, wenn er mehr malen würde oder größeres Interesse am Schreiben hätte. Dafür rechnet er täglich vor sich hin und liebt Zahlen. Sachwissen und vor allem technischer Verstand sind sehr gut. Er werkelt und bastelt viel und geschickt. Wir schauen, dass er trotz allem ein, zwei Spielkameraden hat zum Spielen und dass er sich bewegt. Er ist nämlich eher faul diesbezüglich und würde den ganzen Tag drinnen tüfteln und werkeln. Und wir versuchen, seine Selbstständigkeit noch zu fördern. Da macht er sich aber gut und ist stolz, vieles alleine machen zu dürfen. Nicht alles, was ich gerne hätte, aber gut. Das kommt auch noch ;-).


Finale

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Meine Tochter ist damals mit Null Vorkenntnissen in die Schule, es gab auch keine Angebote im Kindergarten fuer Vorschulkinder. Das war vor 7 Jahren. In der Schule hieß es, die Kinder muessen sich allein anziehen können und auf die Toilette gehen. Ich persönlich würde viel mit dem Kind rausgehen und jetzt verstärkt das Verhalten im Straßenverkehr üben. Auf gar keinem Fall wuerde ich schon lesen und schreiben üben, dafür ist die Schule da. Allgemeinwissen kann nie schaden, aber wenn man vorliest, in die Natur geht oder auch mal interessante Filme schaut, passiert das eh von allein.


Ivdazo

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Irgendwas machen sie im Kiga ja schon im Vorschuljahr, Zahlenland, Silben klatschen, Anlaute erkennen, Experimente. Das fällt ja jetzt alles weg, zumindest für mein Kind komplett, weil sie wohl nicht mehr in den Kiga geht, selbst nach Ende des Lockdowns nicht. Deshalb ja die Überlegung, ob ich das alles zu Hause machen sollte. Lesen, ja, das ist bei uns ein Einzelfall. Meine Tochter kann das zwar, aber nicht auf Deutsch, sondern in ihrer zweiten Muttersprache. Das wird sie auch sicherlich nicht in der Schule lernen. Sie wird dann aber das Prinzip (sind ja beides Buchstabenschriften) ins Deutsche übertragen können. Rechnen üben wir nicht, aber sie hilft mir nun mal beim Kochen und Backen, da kann man eben Mathe (genug für den Schulanfang). Wenn das Kind mich fragt, wie Raketen fliegen, wer der erste im All war, warum Vulkane ausbrechen, was mit den Dinos passiert ist, wie das erste Auto ausgesehen hat und was davor war, was die ganzen Tiere essen, wo sie leben, wo Afrika liegt, ob es da Haie gibt, und und und..., dann antworte ich ihr, so ausführlich sie das eben wissen will. Ob die Frage jetzt primär von ihr oder von dem kleinen Bruder kommt, das ist mir in dem Fall wurscht, die Antwort hören beide.


wolfsfrau

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Richtig, irgendwas machen sie ja. Bei uns waren es viele Ausflüge und Extra-Aktionen. Jedoch kein Erlernen von Buchstaben, Grundkenntnissen in schreiben, lesen, rechnen. Wichtiger ist die Sozialkompetenz und praktische Dinge. Alle Kleidungsstücke alleine an- und ausziehen können, Material ein- und auspacken, Zettel abheften usw. Wenn dein Kind schon in der Zweitsprache lesen kann ist das super, dann hat sie das Grundprinzip verstanden.


sanogo

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https://www.amazon.de/dp/B07CVJ8QXL/ref=dp-kindle-redirect?_encoding=UTF8&btkr=1 Absolut empfehlenswert! Trainiert eher die softskills, z.B. Zuordnungen (Socken legen) oder Hirn einschalten u.ä. LG sanogo


Philo

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Vorschule = Zuhören können sich selbst anziehen können (Jacke, Stiefel, SCHLEIFE BINDEN) Aufräumen können sich in eine Gruppe integrieren einen Stift halten können Ausmalen können sich konzentrieren können sich auf Neues einlassen sich nicht ablenken lassen ... Vorschule ist nicht das Abarbeiten von Arbeitsblättern.


Ivdazo

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Danke euch für eure Anregungen, worauf ich noch achten könnte. Leider bleibt im Moment Sozialkompetenz, die sie wirklich brauchen könnte, gerade total auf der Strecke. Andere Sachen, wie Blätter abheften bzw. eine Tasche ordentlich einräumen, die teste ich mal bei Gelegenheit. Beim Malen muss ich schauen, wie ich ihr begreiflich machen kann, dass die Bilder auch schön aussehen sollten, anstatt ein DIN A4 Blatt in 2 Minuten mit irgendwas zu bekritzeln.


marienkäfer15

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Mein Vorschulkind geht auch nicht in die Kita. Ich denke auch, wie viele hier gesagt haben, dass allgemeine Kompetenzen und soziale Kompetenz am wichtigsten sind. Ich mache aber mit meiner Tochter auch alle möglichen Dinge gemäß ihren Interessen, wie Zahlenland, Hören, Lauschen, Lernen, Wuppis Abenteuerreise, Forschen mit Fred, Vorschulblöcke etc. - wichtig ist m.E. immer auf die Interessen des Kindes einzugehen. Meine Tochter bearbeitet übrigens auch alles schnell und nicht so sorgfältig. In der Schule mag das ein Nachteil sein, im Arbeitsleben scheint es mir eher ein Vorteil zu sein ... Wenn Du Lust hast, kannst Du ja mal "Kindergartenfrei" googeln oder auch Facebook nachschauen, da findet man auch einiges.


Mugi0303

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Also ich finde Bilder sollen nicht "schön"aussehen müssen. Dein Kind entscheidet was und wie es malt. Wenn sie eher lustlos krakelt, dann soll sie halt nicht Malen. Gibt keine Pflicht zum Malen. Gut als Vorbereitung ist sowas wie eigenen Nachname wissen, Adresse und Telefonnummer kennen. Orientierung draußen, also Mal spielerisch mit Karte laufen oder so. Ansonsten einfach viel spielen lassen, basteln, singen, mit Musikinstrumenten musizieren, Dinge erforschen wie Planeten oder so, Verkehrsschilder , es gibt soo viel. Ansonsten gibt es ja Tonnen von vorschulheften, 2 meiner Kinder haben die geliebt. Auch das Minilük für die Vorschule haben sie geliebt, da gibt es zig Hefte. Und ist später auch für Schule nutzbar. Mugi