Liebe Eltern, ich möchte mich an euch wenden und meine Gedanken zur aktuellen Betreuungsstätte meines Sohnes (3,5 Jahre) teilen. Er geht seit Ende Juli in eine neu eröffnete Kita (die im Juni eröffnet wurde). Zuvor war er in einer anderen Kita, die sehr herzlich und den Kindern zugewandt war. Leider mussten wir diese Kita verlassen, da wir umgezogen sind. Bereits beim ersten Kennenlernen der neuen Kita hatte ich ein mulmiges Gefühl, da die Leitung mir weniger herzlich vorkam. Mein Sohn hat sich jedoch schnell eingewöhnt und hatte anfangs auch Freude daran, in die Kita zu gehen. Seit etwa einem Monat möchte er jedoch nicht mehr in die Kita gehen und sagt, sie sei geschlossen. Er weint zwar nicht, aber er zeigt wenig Begeisterung. Auch freut er sich nicht mehr so wie zu Beginn. Was mir in dieser Kita sofort aufgefallen ist, ist die deutlich geringere emotionale Wärme im Vergleich zur alten Einrichtung. In der früheren Kita wurde mein Sohn oft zur Begrüßung umarmt, hier jedoch wirken die Erzieherinnen insgesamt distanzierter. Ich habe bereits mit den Erzieherinnen gesprochen, aber sie versichern mir, dass mein Sohn sich hier wohlfühlt. Besonders Schwierigkeiten habe ich jedoch mit der Leitung. Ich habe das Gefühl, dass mein Anliegen nicht ernst genommen wird. Sie reagiert oft sehr persönlich und scheint kritikunfähig zu sein. Es geht mir nicht darum, die Kita zu kritisieren, denn ich habe größten Respekt vor dem Beruf. Aber es fällt mir schwer, das Gefühl zu ignorieren, dass mir nicht wirklich zugehört wird. Nach einem Gespräch mit der Leitung spüre ich eine unangenehme Spannung. Ihre Reaktionen wirken teils schnippisch und fast schon sarkastisch. Ein Vorfall, bei dem der Frühdienst vergessen wurde und ich mit meinem Sohn vor verschlossenen Türen stand, hat die Situation zusätzlich belastet. Ich kam dadurch zu spät zur Arbeit. Fehler passieren, das verstehe ich, aber der Umgang damit wirkte unprofessionell. Eine Entschuldigung kam erst am Nachmittag per Mail, und als ich das Gespräch noch einmal suchte, hieß es nur, dass Fehler passieren könnten und sie mir nicht garantieren könne, dass so etwas nicht nochmal vorkommt. Die Erzieherin, die zu spät kam, entschuldigte sich zwar, sagte aber, dass sie nichts mehr tun könne. Auch das Thema der fehlenden emotionalen Wärme habe ich angesprochen. Hier wurde mir gesagt, dass für manche Kinder zu viel Nähe übergriffig wirken könne, und in der Schule werde ja auch nicht gekuschelt. Ehrlich gesagt, habe ich seitdem ein dauerhaft ungutes Gefühl und grüble ständig. Wenn ich meinen Sohn von der Kita abhole, sehe ich ihn dort spielen, aber ich frage mich immer, ob sich mein Gefühl irgendwann ändern wird. Ein Wechsel der Kita steht derzeit leider nicht zur Diskussion, da ich alleinerziehend bin und beruflich stark eingebunden. Ich frage mich außerdem, ob es egoistisch wäre, meinen Sohn aus der Kita zu nehmen, nur weil ich mit der Leitung nicht klarkomme. Ich komme einfach nicht aus dem Grübeln heraus. Wie würdet ihr damit umgehen? Was denkt ihr darüber?