Elternforum Kigakids

Nur noch Bockerei und Trotz - HILFE !!

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Hallo, hallo. Ja, ich schon wieder. Vor einiger Zeit hatte ich schon mal einen Beitrag im Forum "Alleinerziehend" gestartet. Dort hieß es: gib deinem Sohn viel Liebe und Geborgenheit. Das versuche ich, aber dennoch ist mein Problem folgendes: Seit 2 Wochen ist mein Sohn nur noch bockig, aggressiv und auf Konfrontationskurs. In letzter Zeit bin ich nur noch genervt und gereizt und habe das Gefühl, die bescheuertste Mutter aller Zeiten zu sein. Bisher hatten wir ein tolles kameradschaftliches Verhältnis, er hängt auch total an mir - und trotzdem, er reizt mich nur noch, schon die kleinsten Dinge arten in Streit aus. Seit Mitte August geht er jetzt von 8 bis 14 Uhr in eine Elterninitiative (KiGa) und geht auch sehr gerne dort hin. Am Anfang war das Bocken schon mal, dann hab ich lange mit ihm geredet und er meinte, er hätte immer Streit mit einem bestimmten Jungen. Daraufhin habe ich mich mit ihm unterhalten, auch mit der Erzieherin - der Streit bestand im normalen Kinderrangeln und der eine Junge, mit dem er sich immer stritt, hat ihn lediglich geschubst, weil mein Sohn ihm immer das Spielzeug weggenommen hatte. Das war dann auch wieder bereinigt. In der 2. Woche ging es dann plötzlich los mit Kraftausdrücken: "Halt die Klappe, du blöde Kuh!" war noch das heftigste. Wie geht man damit um? Klar, angeblich soll das ignoriert werden, aber ich habe ihm dann auch gesagt: "Nicht in diesem Ton, Freundchen!" und habe ihn stehen lassen. Jetzt geht's morgens los: er will nicht aufs Klo, aber auch keine Windel mehr. Er reißt sich demonstrativ die Windel vom Hintern und macht dann aber Pipi, wo er gerade Lust hat und am liebsten dort, wo Mamas Lieblingskissen liegt. Ich dachte mir dann: "Okay, es ist scheinbar mit dem aufs Klo gehen noch zu früh, er hat jetzt so viel zu verarbeiten, so viel neue Eindrücke, Kindergarten, neue Freunde etc. - also laß ihm die Windel noch, er ist ja auch noch keine 3." Er will sich nicht anziehen lassen mit dem Resultat, daß ich ihn jetzt auch schon 3 x bei Regen halb angezogen zum Kindergarten gefahren habe. Es geht einfach nicht, daß er trödelt, wenn ich Termine habe und arbeiten muß. Ich arbeite nicht immer, nur wenn ich vormittags einen Auftrag habe - manchmal habe ich auch nur Termine. Dann geht's ums Bauen. Er baut immer Schlangen, die vom Kinderzimmer reichen bis in die Küche und ich lobe dann auch, baue auch mit, manchmal respektiere ich das auch und sage, okay, lassen wir es über Nacht stehen, aber grundsätzlich heißt es bei uns aufräumen, bevor ins Bett oder weggegangen wird. Das Kinderzimmer ist auch zu klein und stehen dann mal eine Eisenbahnlandschaft und noch Autos rum, kann man sich nicht mehr bewegen. Gestern dann wieder: er will nicht aufräumen. Allein aufräumen gibt's schon gar nicht, er räumt nur mit mir gemeinsam auf. Dabei bekam ich dann aber - da er unerklärlicherweise plötzlich einen Tobsuchtsanfall bekam - einen Metallbagger gegen die Schläfe geknallt sowie 2 Eisenbahnen ins Gesicht geschmissen. Da war Feierabend. Schreierei, Popoklaps, ihm sagen, daß er mir weh getan hat und schimpfen, es ist Schluß, er mußte dann allein aufräumen, und ich habe seine Eisenbahn weggepackt. So ist das dauernd. Die letzten 3 Wochen war ich mit ihm auch in einer Spieletherapie - ich lebe in Trennung, wie einige vielleicht wissen und er ist ganz extrem ängstlich seitdem. "Mama, verlaß mich nicht." Das ist sein Standardsatz. Ich knuddel ihn auch mehr, bin mehr für ihn da, aber manchmal geht es einfach nicht mehr. Ich hab das Gefühl, er nutzt das alles aus für sich und spürt, daß ich alles richtig machen will. Die Therapeutin jedoch meinte, ich würde ganz toll mit ihm umgehen und im Spiel hätte der Kleine gezeigt, daß es für ihn okay sei, wenn er mal kurz bei Papa wäre und er hätte sich aber mit dem Gedanken abgefunden, daß er bei Mama lebt und das sei für ihn in Ordnung. Mein Mann und ich haben vereinbart, daß wir auch nach der Trennung noch kameradschaftlich miteinander umgehen. Aber das will der Junior gar nicht mehr. Allein fährt er schon gar nicht mit Papa mit, es ist ein Albtraum. Zu den Schwiegereltern will er nicht mehr. Er spürt, daß ich da nicht mehr mit darf, also will er auch nicht mehr hin. Mein Mann und meine SchwiMu beschuldigen mich, alles sei meine Schuld und es sei total fies. Selbst am Telefon will der Kleine aus heiterem Himmel nicht mehr mit Papa reden. 1000 Sachen, es war jetzt echt lang. Habt Ihr vielleicht ne Idee, was los ist?


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Er vermißt seinen Papa würde ich sagen. So eine Trennung geht auch bei den Kleinen nicht ohne Spuren vorbei.


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Werd mal versuchen dir ein paar Tipps zu geben. Morgens frühzeitig aufstehn. Damit ihr nicht in Zeitnot kommt. Am besten mit ihm die Sachen aussuchen würde 2 zur Wahl stellen und ihn dann anziehen. Wenn er heimkommt erst mal abregen lassen. Er hat soviele neue Eindrücke die muß er erst mal verarbeiten. Versuch noch mal mit ihm rauszugehn damit er richtig ausgepowert ist. Nimm dir Zeit wo du dich nur mit ihm beschäftigst. Wenn er mit Sachen wirft, tritt, schlägt, spuckt geh auf Augenhöhe und sag ihm "Ich möchte das nicht" "Das ist meine letzte Warnung, wenn du nicht aufhörst gehst du in dein Zimmer" Es ist wichtig das er dich dabei ansieht und frag ihn ob er dich verstanden hat. Wenns nicht hilft Spielzeug wegräumen. Dann schickt ihn 3 Minuten ins Zimmer. Wenn er wieder rauskommt nochmal 3 Minuten. Laß dich nicht von Geschrei beeindrucken. Er wird schnell einsehn das es nichts bringt und er sich an die Regeln halten muß. Du mußt ganz ruhig mit ihm sprechen, aber klar und deutlich, aber nicht zu sanft und nicht schreien. Die Unruhe überträgt sich schnell auf ihn und er reagiert genauso. Die Veränderung der familären Situation spürt er natürlich und er merkt das du jetzt eher mal nachgibst. Indirekt gibt er wohl seinem Papa die Schuld und lehnt ihn woll deshalb erst mal ab. Geh halt erst mal mit und löse dich langsam. Erst mal für ein paar Minuten und dann immer länger. Ich denke er braucht Zeit um sich an die neue Situation zu gewöhnen. Hoffe konnte etwas helfen. Viel Erfolg. LG Birgit


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huhu ich such mir mal ein paar sachen raus: kameradschaftlich denke cih kann man mit einem 2 jährigen nciht umgehen!! DU bist der Chef, und bei aller leibe muss das kind das auch wissen. wird er also extrem frech (blöde kuh) dann sag ihm dass du das nciht magst und dass du nru mit ihm spielst wenn er so was nciht sagt. ansonstens gehst du halt. Sachen schmeißen würde ich auch nicht tolerieren, was nciht ordentlich weggeräumt wird kommt erst mal 1 woche ganz weg. ICh hab meinen sohn immer anfangen lassen aufzuräumen und ihm gesagt, dass ich ihm dann helfe wenn er gut anfängt. klappte immer super!! Ihn hauen weil er nach dir schmeißt zeigt ihm nur deine schwäche. lieber möglichst ruhig bleiben und entweder ihn rausschmeißen oder dich...und sa g ihm warum, und bis wann. spielzeug wegräumen: also entweder ja oder nein!! nicht mal so mal so!! Bei uns darf EINE gebaute sache stehen bleiben, ansonsten nix. basta. also entweder nur die eisenbahn oder nur ein legoturm oder so. nicht 2 sachen.NIE. Zu der sache mit deinem freund kann ich dir keien tipps geben...sorry... alles gute!! HEnni


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Das ist ja ganz schön viel, was dein Sohn gerade zu verarbeiten hat. nur ganz kurz zu den Schimpfwörtern: Ich hatte bei meinen Kindern irgendwann die Erkenntnis, dass sie die sagen, um bei mir zu erfahren, wie man auf so etwas reagieren soll, wenn man es selbst zu hören bekommt. Da ist ausrasten natürlich die schlechteste Lösung und ruhiges "Ich möchte das nicht" die beste, die mir einfällt. Das übernehmen die Kinder gern und lernen dadurch, wie man damit umgeht. So viel jetzt nur zu diesem teil deiner Frage. liebe Grüße und viel Ruhe und Gelassenheit leo


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Hallo, also grundsätzlich habe ich mit meiner Tochter ähnliche Probleme, und wahrscheinlich geht das allen Müttern so, zumindest phasenweise. Nämlich auf der einen Seite die Bockerei und der Trotz der aber im Alter meiner Tochter(4,5) völlig normal ist. Und auf der einen Seite meine blöden zornig-wütenden Reaktionen womit das Ganze dann in Zank und Geschrei endet, was vielleicht auch normal aber nicht in Ordnung ist und einem hinterher meistens tierisch leid tut. Bei Dir denke ich aber, kommt zu diesen "normalen" Problemen dazu, dass ich beim Lesen Deines Textes ganz deutlich den Eindruck bekam, Dein Kleiner will austesten, wie lieb Du ihn hast und vor allem, wie sicher es ist, dass Du auch wirklich wirklich bei ihm bleibst. Ich kenne die Vorgeschichte nicht, aber ich denke das Weggehen des Vaters ist ein Schock in diesem Alter: die ganze Welt dreht sich eigentlcih nur um Mama & Papa, jedes Kind weiss instinktiv, dass es diese beiden zum Überleben braucht, "es gibt nichts wichtigeres als diese beiden Großen, die auf mich aufpassen und für mich sorgen". Und nun geht der eine davon einfach weg. Warum? Bin ich schuld? Habe ich etwas falsch gemacht und er hat mich nicht mehr lieb und ist deswegen gegangen? Geht die Mama dann auch noch weg wenn ich böse bin? Usw. usf. Ich denke, er will die Stärke Deiner Liebe testen und will wissen, wie sicher es ist, dass Du wirklich bei ihm bleibst. Denn das ist sicherlich seine derzeit größte Angst, die ihn zu überwältigen droht, weil er mit damit einfach nicht umgehen kann: nämlich dass Du ihn auch noch verlassen könntest. Koch-Rezepte zum Verhalten kann Dir nun natürlich niemand geben, aber ich denke, wenn man versucht sich so in die Gefühlswelt Deines Kleinen einzufühlen, fällt es vielleicht ein bisschen leichter, in Zukunft 1. konsequent bleiben und bestimmte Dinge nicht dulden (z.B. mit Sachen nach Leuten werfen, egal wer das ist.), also ihm z.B. nicht aus Mitleid mehr durchgehen lassen als anderen Kindern. 2. dies aber -und das ist wohl der schwerste Teil dabei- auf eine ruhige und gelassene Art tun, so dass er immer spüren kann "Mama erlaubt das nicht, aber sie hat mich trotzdem lieb." Einen kleinen Tip hab' ich vielleicht doch noch, nämlich die 7/11er-Regel: wenn Du merkst, dass die Wut in Dir hochsteigt, dann nimm' Dir einige Sekunden Auszeit, schließe die Augen, atme tief ein und zähle dabei auf sieben. Dann atme aus und zähle dabei bis 11. Das machst Du 3x und während Du das tust, gehst Du im Geiste nochmal die Fragen durch, die Deinen Kleinen vermutlich beunruhigen: Warum ist Papa weggegangen? Bin ich schuld daran? Habe ich etwas falsch gemacht und er hat mich nicht mehr lieb und ist deswegen gegangen? Geht die Mama dann auch noch weg wenn ich böse bin? Wie böse muss ich sein, damit die Mama eben doch weggeht? Warum ist die Welt so schrecklich, dass Leute die man lieb hat, einfach weggehen? Danach wirst Du sein Verhalten besser verstehen können und darum ruhig und sicher damit umgehen können. Denn das ist für ihn -neben Liebe- derzeit das wichtigste: Sicherheit zu spüren. Zu wissen, dass es Dinge gibt im Leben, die sicher sind. Liebe Grüße Katharina P.S.: ich habe eine Praxis für Klinische Hypnose und habe schon öfters für Klientinnen (und mich selbst auch)spezielle Hypnose-CD's erstellt, die einem dabei helfen, bei Auseinandersetzungen mit den Kindern die Ruhe zu bewahren. Bringt echt was, wenn Du Interesse hast, mail mich an. Die CD kostet derzeit übrigens nur 15,- + Porto, insofern ist da nicht viel verdient, falls sich hier gleich welche aufregen, dass ich Werbung mache. Ist keine Abzocke sondern ein persönliches Anliegen :-))