Elternforum Kigakids

mal ne Frage zum Waldorf-Kiga

mal ne Frage zum Waldorf-Kiga

Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Hallo ! Ich beschäftige mich seit geraumer Zeit mit dem Gedanken Waldorfkiga und Waldorfpädagogik.Ich weiß auch, das das Schreiben, Zählen etc. dort nicht so gewünscht wird. Jetzt hab ich hier so einen kleinen Jungen von 3Jahren, den die Uhr lernen, bis 10 Zählen und bestimmt auch demnächst den eigenen Namen schreiben, unheimlich interessieren und faszinieren.Was passiert denn nun ganz real in diesem Fall ? Ich meine, man kanns ihm doch nicht verbieten; also wie gehen die Erzieher/innen damit um ? kann jemand von Euch mir von seinen Erfahrungen berichten ?Ist vielleicht blöd, aber das beschäftigt mich im Moment sehr, gerade weil mein Kleiner das im Moment so spannend findet. Danke ! Sabine


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Antwort auf diesen Beitrag

Also: Bremse bloß nicht seine Neugier, sei froh wenn er Spaß am Lernen hat. Zu Waldorf: Die Waldorfpädagogik geht auf einen Herrn Steiner zurück, Anfang 20tes Jahrhundert. Beschäftige Dich mal mit seinen Ansichten, vielleicht hast Du dann gar keine Lust mehr auf Waldorfopädagogik. Viele propagieren das, weil es so schön alternativ-ökig klingt. In Wahrheit war Steiner in seinen Gedanken ein Faschist, seine werke wurden von den Nazis gerne aufgenommen, und noch heute finden sich Grundzüge davon in der Waldorfpädagogik (z.B. in Schulen Thema Völkerwanderung, Differenzierung von Volksgruppen in wert und unwert, Ariertum usw.). Fazit: Lernen ist schön, vermiese es Deinem Sohn nicht. Wenn er im Waldorfkindergarten nicht gefördert wird (dort wird ja bewußt unterfordert, weil Leistungsdruck verpöhnt ist) dann lasse die Finger davon. Viele Grüße Monika


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Antwort auf diesen Beitrag

Hallo, natürlich ist es kein Problem, wenn Dein Sohn schon zählen, die Uhr lernen etc. möchte. Das ist ja im Waldorf-Kiga nicht verboten. Es ist lediglich so, dass dies im Waldorf-Kiga nicht aktiv gefördert wird, die Kinder also nicht dazu angehalten werden. Wenn sie es von selbst tun, stört es keinen. Ich habe auch zeitweise daran gedacht, unsere Tocher in den Waldorf-Kiga zu schicken. Mich störten aber ganz andere Dinge als Dich. Zum Beispiel, dass Waldorfkinder nicht fernsehen und bestimmte Sportarten nicht ausüben dürfen. Ich dagegen finde eine halbe Stunde Sesamstraße okay und würde mir auch nicht gern die Sportarten vorschreiben lassen, die mein Kind lernen darf. Es ist auch so, dass es für die Anmeldung Deines Dreijährigen eh schon arg spät ist. Waldorf-Kigas sind meist auf Jahre hinaus ausgebucht. Wenn Du jetzt noch einen Platz bekommen möchtest, musst Du persönlich hingehen und diese Besuche nötigenfalls mehrfach wiederholen. Viele Waldorf-Einrichtungen lehnen am Telefon prinzipiell ab und nehmen ein Kind erst auf, wenn die Eltern durch mehrfaches persönliches Erscheinen ernsthaftes Interesse gezeigt haben. Auch dies ist aber keine Garantie. Ist nur so ein Tipp. Meine Tante ist Waldorf-Lehrerin, daher weiß ich ein bissel über Waldorf-Pädagogik. Habe auch einiges von Rudolf Steiner gelesen. Wenn man sein Kind in eine Waldorf-Einrichtung schicken möchte, kann ich nur empfehlen, sich gut über das Weltbild der Anthroposophen zu informieren, das teilweise gewöhnungsbedürftig und in mancher Hinsicht sehr exotisch und abstrus ist. Dann kann man die (unbestreitbaren) Vorteile der Waldorf-Einrichtungen gegen die Nachteile abwägen und zu einer persönlichen Entscheidung kommen, was für einen selbst das Passende ist. Liebe Grüße, Bonnie


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Antwort auf diesen Beitrag

Hallo! Ich denke nicht, dass das ein Problem ist- Meine Cousins (momentan zwischen knapp4 und 14Jahren) gehen alle in Waldorf EInrichtungen(In Österreich)- Die 2.Älteste hat sich selber mit ca.4 Jahren lesen beigebracht- der 2.jüngste(jetzt 1.Klasse WaldorfSchule) hatte bis vor ca. 1 Woche überhaupt keine INteresse an Buchstaben ect. und bis dahin noch nie ein Wort geschrieben, gelesen ect. Seit ca. 1 Woche hat ihn irgendetwas daran fasziniert, und er "kniet" sich da förmlich rein- schreibt, liest, fragt.. ect. Ich denke es ist da nur so, dass die Kinder nicht dazu angehalten werden, bezw, gezwungen werden, das zu "lernen", aber wenn Sie es tun, ist es auch überhaupt kein Problem, -Lg, murcksi


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Antwort auf diesen Beitrag

Danke für Eure Antworten !Ich bin wirklich froh, denn ich hatte schon befürchtet, das diese Impulse verboten bzw. ignoriert werden würden. Damit hätte ich dann nämlich ein Problem. Sandmännchen gucken darf mein Sohn aber auch, und ich kann mir ehrlich gesagt nicht vorstellen, das wirklich alle Kinder im Waldorfkiga Fernsehfrei aufwachsen-halte ich für absolut unrealistisch. Und welchen Sport sollen die KLeinen nicht machen ?Davon hab ich noch nicht gehört!


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Antwort auf diesen Beitrag

Hallo Sabine, ich war selbst 13 Jahre auf einer Waldorfschule und meine Tochter (4,5 Jahre alt) geht in den Kindergarten. In all der Zeit wurde weder faschistisches Gedankengut an mich herangetragen, noch wurden Kinder bewußt unterfordert und von verbotenem Sport weiß ich auch nichts (ich habe Volleyball und Schwimmen im Verein ausgeübt und nie verboten bekommen :-)) Ich bin auch nicht "alternativ-ökig" (was auch immer das genau sein soll??? Monika?) und meine Tochter darf Sandmännchen gucken. Geb lieber nichts auf Vorurteile einiger offensichtlich uninformierter sondern mache Dir selbst ein Bild (z.B. beim Tag der ofenen Tür, Sommerfest, Adventsbasar etc.) Alles was ein Kind aus sicher heraus macht (auch lesen und schreiben) wird sicherlich NICHT unterdrückt oder unterbunden. Dafür wird die Individualität eines jeden Menschen sehr hoch geachtet und die Freude am lernen durch das tun und die Freude an der Arbeit vermittelt. Wenn Du fragen hast, antworte ich gerne Beste Grüße Hanna


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Antwort auf diesen Beitrag

Hallo! Das mit unterdrücktem SPort, oder wie es genannt wurde, denke ich kommt - wie sovieles andere natürlich auf die "Leiter" an- jedoch denke ich, dass damit gemeint ist, dass Sie z.B. nicht wollen, dass die Kinder z.B. (jeden Tag) Ballett machen(war zumindest bei meinen COusins so...) - geht dann ja wohl in eine ganz andere Richtung... Ciao, murcksi


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Antwort auf diesen Beitrag

Hallo Hanna ! Dein Beitrag war sehr interessant für mich.Mich würde noch interessieren, für wie schulfit Du ein Kind nach dem Waldorfkindergarten hältst, denn für uns käme die Waldorfschule in der Folge nicht in Frage.Meine Sorge ist halt die Unterforderung, doch sonst finde ich den Waldorfkiga wirklich eine unschlagbare Alternative zu den sonstigen Angeboten in unserer Stadt. Wir waren auch schon mehrfach in dem Kiga, und da hat man uns schon von sich aus gesagt, das die Kinder wohl fast alle ab und zu fernsehen. 2.Frage : gibt es Kinder, die im Waldorfkiga nicht zurechtkommen oder nicht dahin passen ? Also unser Kleiner findet das Außengelände jedesmal super, innendrin hab ich immer den Eindruck, das er sich nicht so wohl fühlt, aber da fehlt ja auch der normale Kindergartenalltag bei solchen Festen. Bis dahin LG Sabine


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Antwort auf diesen Beitrag

Hallo Sabine, entschuldige bitte die Verzögerung, hatte keine Zeit, bekommst Post von mir privat! Herzliche Grüße Hanna