Elternforum Kigakids

Mal ne Frage an alle gelernten Erzieherinnen

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Hallo, ich würde gerne mal die fragen, die diesen Beruf gelernt haben, wie sie damit umgehen, wenn ein Kind offensichtlich große Probleme hat, die Mama gehen zu lassen. Als ich heute meinen Kleinen gebracht habe, ist mir zum x-ten Mal ein Junge aufgefallen, der sooooooooo geweint hat, als die Mama gegangen ist (oder auch mal Papa oder Oma). Ich glaube, er ist wie Pascal seit 1.9. im Kiga, also doch schon ziemlich lange. Sollte man versuchen, eine andere Lösung zu finden und ihn vielleicht wieder rauszunehmen und noch zu warten? Nicht dass jetzt alle meinen, ich möchte mich da einmischen, echt nicht, ich würde nur gerne - rein theoretisch - wissen, wie z.B. in der Ausbildung auf solche Probleme eingegangen wird. Ich bin da inzwischen ein bisschen "geschädigt" vom Forum mit Dr. Posth, der da eine ziemlich eindeutige Meinung vertritt und deshalb tun mir solche Kinder einfach sehr leid. LG, Sabine


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Hallo Ich hatte damals ein Kind im Kindi das hat bald fast 1 Jahr geweint. Es gibt solch und solche Kinder. Meine eigene Tochter hat das z.B. gut weggesteckt. Ich denke nicht das ein rausnehmen sinnvoll ist bzw. wäre. Denn wenn es zu einem späteren Zeitpunkt wieder in den Kindi gehen soll hat man das Problem evtl. wieder. Vorallem weiss das Kind dann genau" Aha wenn ich lange genug weine muss ich auch nicht in den Kindergarten. Meistens hört die Weinerei sogar ganz schnell wieder auf wenn die Mutter gegangen ist. Denn leider passiert es oftmals das die Weinerei ausartet, weil dann die Mamas noch trösten wollen, denn ihr Kind tut ihnen ja leid. Ich habe ganz ehrliuch auch schon so krass gehandelt das ich dem Vater das Kind aus dem Arm genommen habe und ihn gebete habe er möge jetzt gehen. War zwar schlimm für uns alle drei aber nachdem der Vater weg war ist das Kind in die Bauecke und hat friedlich dort gespielt. LG Folia


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Hallo, das kommt auf das einzelne Kind an. Man merkt ja ganz schnell, ob das größere Problem die Eltern mit dem Loslösen haben... wenn sie noch hundertmal knuddeln, zurückkommen, winken, gehen und wieder zurückkommen, dann ist es schon sinnvoll, "kurzen Prozess" zu machen. Das Kind nehmen, trösten, ablenken. Wir hatten allerdings auch einmal ein Kind, das immer mindestens 2 Stunden fürchterlich geweint hat, sich sogar so sehr hinein steigerte, dass es sich übergeben mußte. Das war sehr anstrengend. Nicht nur für uns Erzieher sondern auch für die übrigen KInder und natürlich das besagte Kind. Wir haben dann gemeinsam mit den Eltern entschieden, dem Kind noch etwas Zeit zu geben und es ein halbes Jahr später noch einmal zu wagen. Dazu zu sagen ist, dass das Kind von klein auf, bedingt dadurch dass beide berufstätig waren und auch getrennt lebten, sehr oft bei verschiedenen Personen untergebracht war. Das Kind war einfach noch nicht "so weit". Nach dem halben Jahr klappte es übrigens problemlos. Das Kind hatte in der Zeit an emotionaler Stärke gewonnen. Wie wird denn in dem KIGA mit dem Kind umgegangen? Das wär natürlich auch noch wichtig zu wissen. LG


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Hallo, erstmal danke für eure langen Antworten. Ich bin eigentlich wirklich sehr zufrieden mit unserem Kindergarteh. Aber gerade beim besagten Kind (ist in einer anderen Gruppe als Pascal) war es diese Woche einmal so, dass er der Mutter sogar hinterherlaufen konnte. Eine Anerkennungspraktikantin??? stand daneben und hat nichts getan. Das fand ich auch sehr unglücklich. Heute hat ihn eine Erzieherin auf den Arm genommen, sonst wohl auch. Also, die geben sich natürlich schon Mühe. LG, Sabine


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Liebe Bine und Pascal, ich bin zwar nur gelernte Sozialarbeiterin, aber da wir gerade akut kindergarten oder besser gesagt - gärtneringeschädigt sind, kriege ich eine wahnsinnige Wut, wenn ich die Antworten auf Deine Frage lese. Dr. Posth hat Recht!!!! Ich habe auch den Fehler gemacht, nach einer Woche einstündiger Anwesenheit unsere Tochter alleine (gegen ihren Willen) zu lassen. Resultat: die gerade 4 jährige ist auf den Entwicklungsstand einer ca. 2 jährigen regrediert. Wir überlegen, ob wir einen Therapeuten brauchen. Inzwischen glaube ich, das Kindergarten und v.a. Loslösung für Erzieherinnen ein Tabu-Thema ist. Mütter glaubt nicht, was Erzieherinnen sagen!!!!! Liebe Grüsse Annette


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Liebe Bine und Pascal, ich bin zwar nur gelernte Sozialarbeiterin, aber da wir gerade akut kindergarten oder besser gesagt - gärtneringeschädigt sind, kriege ich eine wahnsinnige Wut, wenn ich die Antworten auf Deine Frage lese. Dr. Posth hat Recht!!!! Ich habe auch den Fehler gemacht, nach einer Woche einstündiger Anwesenheit unsere Tochter alleine (gegen ihren Willen) zu lassen. Resultat: die gerade 4 jährige ist auf den Entwicklungsstand einer ca. 2 jährigen regrediert. Wir überlegen, ob wir einen Therapeuten brauchen. Inzwischen glaube ich, das Kindergarten und v.a. Loslösung für Erzieherinnen ein Tabu-Thema ist. Mütter glaubt nicht, was Erzieherinnen sagen!!!!! Liebe Grüsse Annette


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hallo annette, irgendwie kann ich dich nicht ganz verstehen! du mußt doch als sozialarbeiterin genau wissen, dass sich jedes kind ganz individuell verhält, so auch bei der eingewöhnungsphase. oft liegt es nicht an den kindern selbst, dass es ihnen plötzlich so schwer ums herz wird,....nein,...es liegt viel häufiger an den "übermüttern", die ihrem kind aber auch gleich mal gar nichts zutrauen. wie du sicherlich weißt, haben kinder für solche emotionalen verhaltensweisen ein sehr sehr feines gespür und wissen auch sehr gut damit umzugehen um die situation eskalieren zu lassen. wie dir sicherlich auch bekannt sein müßte, haben selbst erwachsene immer ein flaues gefühl bzw angst, wenn sie sich einer völlig neuen und ungewohnten situation aussetzen müssen,. aber auch das legt sich nach einer gewissen eingewöhnungsphase. wie glaubst du denn, wird es bei euch später in der schulzeit ablaufen? was dein herr doktor da geschildert hat,...sorry,...aber dem stimme ich leider gottes nicht zu. näher möchte ich mich auch zu seinem posting nicht äußern, da ich es für sinnlos halte! äußerst interessant hingegen fand ich das posting von karinF, dass ich hier zum nachlesen für alle nochmals reinkopiert habe! :o) *Was bei meiner Tochter oft hilft, ist daß ich ihr im KiGa eine Aufgabe suche (ein besonderes Puzzle, Bauklötze, etc.). Die Erzieherinnen haben oft nicht die Zeit die anhänglichen Kinder gleich so zu motivieren, daß sie sich willkommen fühlen. Ich stimme Dr. Posth nicht unbedingt zu. Ich kenne kaum ein Kind das nicht nach Mama jammert wenn sie geht um es beim Papa zu lassen (zwecks EInkaufen, etc.). Soll das heißen daß fast alle Väter der Welt keine Bezugspersonen sind? Trennungsschmerz gehört für mich zum Leben dazu. Ich bin auch traurig, wenn mein Mann auf Geschäftsreise geht. Aber ich genieße es auch ohne ihn zu sein. Aber diese Meinung hier zu äußern ist sehr gefährlich - ich habe selten ein so intolerantes Forum erlebt. Servus Karin* ich kann immer wieder nur den kopf über solche mütter schütteln - tut mir leid!! lG sterntaler


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Hallo Katrin! Ich sehe das ganze ähnlich wie du! Liebe Annette! Dr. Posth mag recht haben in bezug auf dein Kind - (und sicher auch noch andere Kinder) - aber davon gleich die allgemeingültige Aussage abszuleiten, dass die Mütter den Erzieherinnen nicht glauben sollen, wenn diese sagen, dass das Kind das schon noch schafft, finde ich extrem hart! Denn ich denke, ähnlich wie Katrin, dass es nicht immer nur die Kinder sind, sondern dass es auch an den Müttern liegt, die sich zwar vielleicht nichts anmerken lassen wollen, aber deren Kind natürlich trotzdem spürt, dass Mama ein mulmiges Gefühl hat, wenn es das Kind zum Kiga bringt. Dass sie unsicher ist, ob das wirklich die richtige Entscheidung war. Dass sie vielleicht auch noch nicht weiß, ob sie den Erzieherinnen voll vertraut usw. - Kinder merken so etwas, auch wenn die Mutter es nicht ausspricht. Dass das dann dazu führt, dass auch das Kind das Gefühl hat: Ja, wenn Mama schon nicht wohl bei dem Gedanken ist, mich dahin zu bringen - was ist das denn dann für ein schlimmer Ort? ist irgendwie logisch, oder? Dies gilt sicher nicht für alle Kinder, aber für viele eben doch! Und genauso wenig, wie man hier verallgemeinern kann, kann Dr. Posth verallgemeinern, dass ALLE Kinder durch den Trennungsschmerz traumatisiert werden. Man muss lernen im Leben auch mit Trennungen umzugehen, mit Abschieden, usw. Das ist nichts, wovor man sein Kind bewahren kann und sollte. Im Gegenteil: Dies sind ebenso wichtige Entwicklungsprozesse, wie Sozialverhalten, Feinmotorik usw. - nicht alle Prozesse laufen ohne Tränen ab. Das hat aber auch niemand behauptet. Und ein Kind, das lernt im erträglich Masse auch mal mit Frustrationen, Unsicherheiten, Ängsten usw. umzugehen, dass er erkennt, dass man daran auch wächst, dass sich einem dadurch auch neues eröffnet, schöne, positive Erfahrungen, die man aber nur machen kann, weil man eben durchgehalten hat und sich getraut hat - das ist in meinen Augen nicht traumatisiert sondern hat schlicht einen Entwicklungsschritt vollzogen - und zwar einen sehr wesentlichen, der ihm/ihr im weiteren Leben noch sehr helfen wird! Wann ein Kind soweit ist, dass es diesen Schritt verkraften und erlernen kann, dass ist sicher unterscheidlich und dass muss man ausprobieren. Notfalls auch sein Kind nochmal rausnehmen und es zu einem späteren Zeitpunkt nochmals probieren. Denn ich bin sicher nicht der Auffassung, dass man ein Kind zu etwas zwingen sollte, was es noch nicht erbingen kann. ABER: Ich bin auch nicht der Ansicht, dass ein Kind erst reif für einen Schritt ist und nur dann, wenn dieser ohne Tränen abläuft. Denn manche Entwicklungen sind eben nicht nur angenehem. Die meisten Entwicklungsschritte im Leben eines Kindes sind ja von vornherein positiv. Das heißt aber nicht, dass es auch nur diese durchleben sollte. Man muss ein Kind auch fordern um es zu fördern - auch wenn es zunächst nicht besonders glücklich damit sein mag. So, dass ist meine Meinung, die ebnsowenig allgemeingültig sein mag, wie deine Annette, aber hoffentlich zumindest etwas relativierter! Dir/Euch und eurem Kind, wünsche ich auf jeden Fall, das es euch bald wieder gut geht und die Kleine ihre Sicherheit und damit ihren Entwicklungsstand wieder erreicht!!! Liebe Grüße Anja