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im 3. KiGa Jahr immer noch fast täglich Trennungsschmerz - kein Land in Sicht :(

im 3. KiGa Jahr immer noch fast täglich Trennungsschmerz - kein Land in Sicht :(

BeatriceT.

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Hallo zusammen,  unser Sohn ist 4,5 Jahre alt und bereits seit er 1,5 ist in Fremdbetreuung. Zu erst ein Jahr bei einer lieben Tagesmutter für 3 Tage die Woche, dann im KiGa. Unser großes Problem ist der Übergang dorthin.  Schon bei der Tagesmutter musste ich ihn immer hereintragen und ihn auf den Arm übergeben. Damals dachte ich, naja okay, bis zum KiGa ändert sich das schon. Er weinte auch oft, jedoch immer nur bis ich wirklich aus dem Sichtfeld war, danach - alles okay.  Im KiGa ist er jetzt ein Minizwerg, er kommt also in 2 Jahren in die Schule und so wie es jetzt läuft, kann es nicht weiter gehen. Wir haben sämtliches durch, zu Beginn liefen wir immer noch eine große Runde um den Tisch im Gruppenraum, dann ging er auf dem Arm einer Erzieherin. Das Laufen hörte irgendwann auf, aber ein Abschied auf den eigenen Füßen oder mal winkend am Fenster war nie drin. Wir haben die letzten 2 Jahre immer Wege gefunden, Herzchen auf die Hände, kuscheln etc. alles klappt eine Zeit lang gut und dann machen wir wieder Rückschritte. Die Erzieher hätten es verständlicherweise gern anders, denn die sind ja so auch immer einbezogen. Vor ein paar Wochen stieg er aus dem Auto und wollte alleine rein gehen, er hat sich draussen an der Tür verabschiedet, sich alleine fertig gemacht und alle fanden das ganz toll - auch er. Das ging eine Woche so, dann sollte ich wieder mit rein. Um nicht wieder bei 0 zu beginnen ging ich nur bis zur Gruppentür, was okay war. Dann waren wir im Urlaub, kurz danach erneut im Urlaub und jetzt nach den Ferien sind wir wieder bei 0 - ab auf den Arm von sogar nur einer bestimmten Erzieherin. Ich weiß langsam nicht mehr weiter...  Wir erziehen ihn eher locker, alle Gefühle sind okay, alles wird begleitet. Wir haben Regeln aber keine wirklichen Strafen oder so etwas, Wir versuchen ihn in allem an die Hand zu nehmen ihn aber in seinem Tempo machen zu lassen. Er ist sozial fit, super gerne mit seiner Nanny (18) bei uns zu Hause wenn wir abends mal hin und wieder weg sind. Gerne bei Oma und Opa, die über uns wohnen, aber sich morgens trennen geht einfach nicht klar.  Er schläft mit uns im Familienbett, was wir alle schön finden und er hat auch hier die Wahl. Eine Zeit, also ein paar Wochen wollte er in seinem Zimmer schlafen und alles war hier für uns okay, dann wollte er das plötzlich nicht mehr, weil er sagt, dass er uns dann vermisst. Okay, alles für uns total okay.  Er ist seit über einem Jahr trocken, macht aber sein großes Geschäft nur zu Hause und nur in eine Pampi (nach seinen Bedingungen). Auch hier keinerlei Zeichen, dass das mal ein Ende hat. Wir haben auch hier schon sehr viel angeboten, von Belohnung über den Fakt das keine Pampers mehr da waren. Es war ein absolutes Drama über Tage, was zu Verstopfung führt, weil er dann einfach anhält, auch ein Thema was uns über Monate begleitet hat und nur Laxbene lösen konnte. Hiervon sind wir wieder weg, eben dadurch das es nach seinen Bedingungen geht.  Ich habe Respekt davor den Beitrag hier zu veröffentlichen, denn ich möchte natürlich gern Austausch oder Rat und die Angst, dass hier irgendwas nicht stimmen könnte, schwingt einfach mit. Er ist sonst ein so lieber und aufgeschlossener Kerl! Er hat einfach ein großes Problem, wenn es um Verlust von Geborgenheit geht, glaube ich... Ich möchte das nicht mit Strenge und Zwängen lösen müssen.   Vielen Dank im Voraus :) 


die_ente_macht_nagnag

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Antwort auf Beitrag von BeatriceT.

Meine Tochter ist genauso. Sie ging nie gern in den Kita, jeder Abschied ein Drama; das blieb so bis zum letzten Kita-Tag. Wir wissen nicht warum ... sie hat Spaß im Kita, ist beliebt und ich wurde schon angemault, wenn ich sie früher abgeholt habe. Ihre Schwestern gingen alle sehr gern in den Kita. Ich glaube manchmal es sind  wiederstreitenden Gefühle ...z.B... sie liebt ihre Oma, hat sich gewünscht 1 Woche alleine bei den Großeltern Urlaub zu machen ... wir haben ihr den Wunsch erfüllt, und trotzdem habe ich ein weinendes Kind, das im Moment des Übergangs (Fahrt zu Oma), das lieber zu Hause bleiben möchte und nach 2 Tagen Heimweh hat. Ich erkläre ihr dann, dass es ok ist traurig zu sein, sie aber eine schöne Zeit haben wird und sich seit Wochen gefreut hat alleine bei der Oma zu sein. Im Kita haben wir mit den Erziehern einen Weg gefunden, den Abschied möglichst schnell zu machen. Kind wird Erziehern an die Hand gegeben, Abschiedskuss, gehen. Und wir versuchen nicht in der Rushour zu kommen; wenn da noch mehr Kinder sind mit Trennungsproblemen haben wir verloren. Meist klappt es ganz gut. Es bringt nichts, es herauszuzögern. Und auch mein Tag ist gelaufen, wenn ich ein schreienden und tobendes Kind im Kita zurücklassen muss. Das ist für niemandem schön. Das sie Probleme mit der Trennung hat, haben wir  akzeptiert - es ist wie es ist und es wird besser 😉. Sie hat morgen ihren ersten Schultag ... mal schauen, wie das läuft.


BeatriceT.

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Antwort auf Beitrag von die_ente_macht_nagnag

Vielen Dank für deine Geschichte, ich denke auch manchmal wir müssen es einfach so annehmen und unseren Weg damit finden.  Wir haben ja nun noch oder "nur" noch 2 Jahre bis zur Schule und eben davor graut es mir. Ich kann ihn schlecht dem Lehrer auf den Schoß setzen und ich dachte auch bereits bei der Tagesmutter, dass es sich schon bessern wird bis zum KiGa. Ich kann nur hoffen, dass es mit dem älter werden, doch leichter für ihn wird. Ich wünsche euch alles Gute für den Schulstart morgen! Vielleicht magst du ja nochmal mitteilen, wie es die ersten Tage gelaufen ist. 


Carrabea

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Hey, ich lese mal hoffnungsvoll mit, hier das selbe Thema in grün leider... Unser großer (grade 3 geworden) geht seit er 15 Monate alt ist in die Kita und ist sehr gerne dort, liebt seine Bezugserzieherin, aber findet auch einige andere dort sehr toll. Morgens mag er nicht hin, nachmittags nicht nach Haus - aber während es nachmittags einfach nur Zeitschinden ist, gibt es morgens auch fast jeden Tag Gejammer unterschiedlichen Ausmaßes... Kurz nach Weihnachten hatten wir mal 2 Wochen, wo er einfach fröhlich aus der Garderobe in die Gruppe marschiert ist und teilweise sogar vergessen hat, sich zu verabschieden,  aber dann war es damit auch wieder vorbei... Er war öfter mal ein paar Tage krank, jetzt grade waren Ferien, er ist im Winter großer Bruder geworden, wird gerade trocken, klar können das alles Ursachen sein, aber ich mache mir auch so langsam meine Gedanken, wie das später in der Schule sein soll. Es beruhigt mich ungemein zu wissen, wie gerne er dort eigentlich spielt, wie lieb die Betreuerinnen sind, aber dieses Weinen, Jammern, schon morgens beim aufwachen ein "Ich will nicht in den Kindergarten" hören, beim Frühstück, im Auto, in der Garderobe dann "Ich will nicht, dass du weg gehst!/Kannst du mit mir hier spielen?/Du sollst nicht arbeiten/auf die Schwester aufpassen", das geht einem echt an die Substanz. Ich denke auch, dass es lediglich der Abschied ist, der Übergang, aber auch hier wurde viel probiert und nichts gefunden, was länger als ein paar Tage hält (was mich zusätzlich wurmt, da ich selber Erzieherin bin und somit ja eigentlich  Expertin auf dem Gebiet, aber irgendwie gewinnt die besorgte Mama da doch regelmäßig die Oberhand)   Naja, mein Plan ist es, im Herbst mal ein Gespräch in der Kita zu suchen (fahren vorher noch ein paar Mal weg, da hat das ganze glaub ich wenig Sinn) und in Ruhe einen gemeinsamen Weg zu suchen, der dann konsequent gegangen wird und den ich auch bei Nichterfolg weiter gehen will, um einfach Kontinuität und somit Verlässlichkeit und Sicherheit reinzubringen. Viel Glück an alle Leidensgenossinnen und danke für deinen Beitrag, genau so einen hätte ich nämlich sonst selber heute verfasst...


BeatriceT.

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Hey, vielen Dank für deine Nachricht.  Es ist erstaunlich, wie sich meistens dann, wenn ich irgendwo außen nach Hilfe suche, etwas von alleine bei ihm löst. Den Tag nach meinem hier erstellten Beitrag kam morgens beim Bringen in die Gruppe die Frage "darf ich auf Bärbels Schoß?" ich sagte einfach "nein" und er antwortete darauf, "okay, dann bastel ich jetzt wieder was" Er holte die Unterlage und ich Stifte und Papier, ich gab ihm einen Kuss und er hat Tschüss gesagt - weg war ich. Heute genau dasselbe. Dazu wollte er noch, dass ich den Erziehern sagen soll, er möchte jetzt morgens immer erst mal etwas malen, wenn er ankommt.  Wie lange das nun hält, kann ich natürlich nicht sagen. Meine Haltung war sehr klar und auch viel darüber geredet haben wir vorher nicht. Die Erzieherin hat gestern beim Holen zu meinem Mann gesagt, dass er sich sehr gut in seiner Rolle als Mini Zwerg einfügt und toll mitmacht. Ich hoffe das beste und versuche weiterhin den richtigen Rahmen vorzugeben.  Wir haben solche Punkte und Phasen immer wieder, das kann jetzt ein paar Wochen gut gehen und dann plötzlich eben nicht mehr. Ich hab aber das Gefühl, dass die Phasen, in denen er so gar nicht zurechtkommt, ohne auf den Arm übergeben zu werden, kürzer werden :) 


Piccadilly

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Mein Sohn ging mit 12 Monaten zur Tagesmutter. Mit 3,5 Jahren ging er in die Kita (jetzt ist er fast 4,5 Jahre).....und bei uns ist es nicht anders. Tagesmutter ging aber Kita...... . Er ist normal einer der ersten morgens in der Kita und ich muss ihm immer einer Erzieherin in die Hand drücken, von alleine bleibt er nicht. Wir machen es mittlerweile kurz und schmerzlos: Kussi, hab viel Spaß, bis nachher.....weg bin ich. An einem Tag, wo ich frei habe, da geht er erst kurz nach 8 in die Kita, oftmals ist sein bester Freund auch schon da oder sie kommen zeitgleich......ja da kann ich die Schuhe gar nicht schnell genug ausziehen. Da ist nichts mehr mit tschüss sagen er ist dann schneller weg als ich gucken kann :D


BeatriceT.

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Hey, vielen Dank für deine Nachricht.  Es ist erstaunlich, wie sich meistens dann, wenn ich irgendwo außen nach Hilfe suche, etwas von alleine bei ihm löst. Den Tag nach meinem hier erstellten Beitrag kam morgens beim Bringen in die Gruppe die Frage "darf ich auf Bärbels Schoß?" ich sagte einfach "nein" und er antwortete darauf, "okay, dann bastel ich jetzt wieder was" Er holte die Unterlage und ich Stifte und Papier, ich gab ihm einen Kuss und er hat Tschüss gesagt - weg war ich. Heute genau dasselbe. Dazu wollte er noch, dass ich den Erziehern sagen soll, er möchte jetzt morgens immer erst mal etwas malen, wenn er ankommt.  Wie lange das nun hält, kann ich natürlich nicht sagen. Meine Haltung war sehr klar und auch viel darüber geredet haben wir vorher nicht. Die Erzieherin hat gestern beim Holen zu meinem Mann gesagt, dass er sich sehr gut in seiner Rolle als Mini Zwerg einfügt und toll mitmacht. Ich hoffe das beste und versuche weiterhin den richtigen Rahmen vorzugeben.  Liebe Grüße


kuddelmuddel

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Ich denke, das Kind merkt die Unsicherheit und die Sorge bei dir...und das "Theater" (ich nenne es jetzt mal ganz böse so) funktioniert ja. Alle paar Wochen ein neues Ritual, das Kind diktiert die Bedingungen, ihr seid alle ganz bedürfnisorientiert. Ist grundsätzlich eine gute Sache, aber du hast auch Bedürfnisse. Die Situation stresst dich. Du bist besorgt und auch etwas ungeduldig..das ist ein blöder Cocktail.   Ich hab zwei Kinder, von denen löste sich eins ungern, das andere geht mehr oder weniger problemlos. Die Erfahrung, die ich gemacht habe: bei Kind zwei war ich sicherer (und klarer) in meiner Attitüde, vor allem seit er ein Vorvorschulkind ist (so wie bei euch "Minizwerg", vermutlich). Ich sage bei vielen Dingen: "Ist vielleicht blöd, wird aber so gemacht", nehme Gefühle auf und an, aber weiche vom "ISSO" nicht ab.  In eurem Fall würde ich mit dem (ruhigen, entspannten) Kind zuhause besprechen, wie es von nun an läuft (Ich gehe mit zur Tür, wir begrüßen die Erzieherinnen, dann Kuss, dann Tschö...oder wie auch immer) und das dann knallhart durchziehen. Ob mit oder ohne Tränen, ohne großes TamTam, sondern als Selbstverständlichkeit. Am besten hast du vorher auch die Erziehenden informiert, damit die dich und das Kind bestärken können.   Ich denke nicht, dass das Strenge ist, sondern dem Kind einen notwendigen Rahmen und dadurch Halt und Sicherheit gibt. Kinder brauchen Millionen Wiederholungen und die Sicherheit, dass sich wenig verändert - und Mama gibt den Rahmen vor.   Liebe Grüße


BeatriceT.

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Hey, vielen Dank für deine Nachricht.  Es ist erstaunlich, wie sich meistens dann, wenn ich irgendwo außen nach Hilfe suche, etwas von alleine bei ihm löst. Den Tag nach meinem hier erstellten Beitrag kam morgens beim Bringen in die Gruppe die Frage "darf ich auf Bärbels Schoß?" ich sagte einfach "nein" und er antwortete darauf, "okay, dann bastel ich jetzt wieder was" Er holte die Unterlage und ich Stifte und Papier, ich gab ihm einen Kuss und er hat Tschüss gesagt - weg war ich. Heute genau dasselbe. Dazu wollte er noch, dass ich den Erziehern sagen soll, er möchte jetzt morgens immer erst mal etwas malen, wenn er ankommt.  Wie lange das nun hält, kann ich natürlich nicht sagen. Meine Haltung war sehr klar und auch viel darüber geredet haben wir vorher nicht. Die Erzieherin hat gestern beim Holen zu meinem Mann gesagt, dass er sich sehr gut in seiner Rolle als Mini Zwerg einfügt und toll mitmacht. Ich hoffe das beste und versuche weiterhin den richtigen Rahmen vorzugeben.  Liebe Grüße


Hexhex

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Hallo, die recht frühe Fremdbetreuung hat dein Sohn vielleicht nicht ganz verarbeitet. Viele Kinder unter drei Jahren sind ja noch sehr trennungsempfindlich. Und das Problem schleppt er eventuell mit sich, seit er 1,5 ist. Aber nun ist die Lage ja so, wie sie ist. Wir Eltern müssen manchmal akzeptieren, dass wir nicht jedes Problem für unser Kind "wegmachen" können, auch wenn uns das Herz blutet und wir das noch so gern wollen. Manche Dinge bleiben lange Zeit schwierig, bis sie sich eines Tages natürlich dann doch auflösen (meist mit dem Schulstart). Was die Windel angeht: Sehr viele Jungen brauchen wirklich lange, um sauber zu werden. Andere Mütter erzählen einem das nicht so gern, es ist aber so. Ich kenne gleich mehrere Jungs, die noch im ersten Schuljahr nicht ganz zuverlässig sauber waren, ohne dass dies irgendwelche körperlichen oder seelischen Ursachen gehabt hätte. Jungen sind da oft deutlich später als Mädchen. Mit viereinhalb würde ich gar keinen Druck machen, dein Sohn ist da völlig im Rahmen. Ich würde auch aufhören, da viel zu überreden, zu erklären, die Windeln verschwinden zu lassen usw. Er wird ganz sauber sein, sobald seine Hirnreife dies hergibt, und keinen Tag früher. Bei uns halfen bis dahin Windel-Pants, die mein Sohn selbst herunterziehen konnte, wenn er auf die Toilette ging. (Nachgiebiger und elastischer als die Pampers sind die Pants von Lidl; und ruhig eine Nummer größer wählen als normale Windeln, damit er sie komfortabel hoch und runterziehen kann.) Ich denke auch nicht, dass du irgendwo "Strenge und Zwänge" anwenden musst, wieso auch? Du hast einen normalen, sensiblen Vierjährigen, der sich mit der Ablösung von dir schwer tut und vermutlich ein wenig zu früh fremdbetreut wurde. Das ist nicht schön, aber auch nicht sooo ungewöhnlich. Steh dazu, dass es vermutlich nicht anders ging, weil du ja arbeiten musstest. Was dagegen wirklich wichtig ist: Sei selbst beim Kiga-Abschied ruhig, gelassen und straight. Wirke klar und eindeutig, steh hinter der Abgabe im Kiga. Nur so sendest du auch klare Signale ans Kind. Tröste ihn nicht übertrieben stark, rede nicht zu viel auf ihn ein. Je mehr du redest, desto mehr merkt er, dass es ein Problem gibt, denn sonst würde Mama nichts so ein Tamtam machen und einen nicht so angestrengt überzeugen wollen. Sei lieb, aber knapp. Traue ihm zu, dass er das schafft. Er spürt deine innere Haltung. Es kann auch helfen, wenn der Papa ihn eine Zeitlang in den Kiga bringt (oder die Oma etc.). Viele Kinder sind dann auf einmal völlig unkompliziert, und man staunt als Mutter. LG      


BeatriceT.

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Antwort auf Beitrag von Hexhex

Hey, vielen Dank für deine Nachricht.  Es ist erstaunlich, wie sich meistens dann, wenn ich irgendwo außen nach Hilfe suche, etwas von alleine bei ihm löst. Den Tag nach meinem hier erstellten Beitrag kam morgens beim Bringen in die Gruppe die Frage "darf ich auf Bärbels Schoß?" ich sagte einfach "nein" und er antwortete darauf, "okay, dann bastel ich jetzt wieder was" Er holte die Unterlage und ich Stifte und Papier, ich gab ihm einen Kuss und er hat Tschüss gesagt - weg war ich. Heute genau dasselbe. Dazu wollte er noch, dass ich den Erziehern sagen soll, er möchte jetzt morgens immer erst mal etwas malen, wenn er ankommt.  Wie lange das nun hält, kann ich natürlich nicht sagen. Meine Haltung war sehr klar und auch viel darüber geredet haben wir vorher nicht. Die Erzieherin hat gestern beim Holen zu meinem Mann gesagt, dass er sich sehr gut in seiner Rolle als Mini Zwerg einfügt und toll mitmacht. Ich hoffe das beste und versuche weitherhin den richtigen Rahmen vorzugeben.  Zum Thema Windel, danke für den Rat. Ich denke auch, wir müssen das einfach abwarten. Tagsüber trägt er wie gesagt seit einem Jahr keine mehr und geht selbstständig zur Toilette, es geht allein um das große Geschäft, welches nur in die Pampi darf. Dafür haben wir Pants (von der Nacht) sowie normale. Wir schauen auch hier mal, wie es sich entwickelt.  Thema Fremdbetreuung, ich verstehe deinen Ansatz, auch ich fand es an sich etwas früh. Es ist allerdings so, dass er gerade zu Corona Beginn geboren ist im Februar 2020 und wir quasi das erste Jahr Null Kontakt zu anderen Kindern hatten. Ich habe mich also auch aus diesem Grund dazu entschieden, ihm soziale Kontakte einzuräumen und ihn darum auch guten Gewissens 3 Tage die Woche bis 14 Uhr in eine Betreuung mit 4 anderen Kids geschickt. Ich glaube, dass er davon profitieren konnte.  Liebe Grüße :)


kea2

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Was heute viele Eltern überschätzen ist, wie gut Kinder ihre eigenen Bedürfnisse überhaupt wahrnehmen können. Das muss ein Kind nämlich lernen. Genauso muss es lernen, wie man sich so in einer Gemeinschaft verhält, dass man nicht ständig aneckt. Das können Kinder nicht "ab Werk". Bei dem Thema Regeln denken nicht wenige Eltern heute, dass man nur Vorschläge machen darf. Wenn das Kind die blöd findet, sind sie ganz verständnisvoll, geben nach und machen den nächsten Vorschlag. So fühlt das Kind sich immer wohl und verstanden, glauben sie. Aus Sicht des Kindes bzw. was seine Entwicklung angeht, sieht das so aus: Die meisten Regeln meiner Eltern kann ich mit Widerstand meinerseits locker umwerfen, also taugen sie nichts. Vordergründig ist das Kind zufrieden, wenn es eine Regel/einen Vorschlag gekippt hat. Aber langfristig weiß es nicht, wie es sich richtig verhalten soll, denn es ist ja alles beliebig. Regeln und Routinen geben Kindern Sicherheit.  Die Kinder deren Eltern mehr oder weniger unendlich auf sie eingehen und nicht "streng" sein wollen, sind oft sehr unsicher und unglücklich und tun sich schwer, sich in Gruppen zu integrieren.  Ich kann mir z.B. vorstellen, dass ein 4,5-jähriger, der sich im Kindergarten so babyhaft verhält, weil seine Eltern gehen, für einige Kinder dort schon eine Lachnummer ist. Kinder bewerfen Kinder, die sich nicht altersentsprechend verhalten, nicht mit Wattebäuschchen. Kleine Kinder dürfen kleine Entscheidungen treffen, wie z.B. welches T-Shirt sie anziehen möchten. Bei anderen Entscheidungen dürfen sie Vorschläge machen, aber die Eltern müssen entscheiden, was am besten passt, denn die haben die nötige Lebenserfahrung dazu. Wenn das dem Kind nicht gefällt, muss man als Eltern den Frust oder die Enttäuschung des Kindes aushalten. Erziehung ist nun einmal nicht nur Friede, Freude, Eierkuchen, wenn ein Mensch später im Leben zurecht kommen soll. Ich würde bei der Kindergartensituation mit dem Kind besprechen, wie der Abschied in Zukunft laufen soll und dabei bleiben. Der Abschied sollte kurz ausfallen und im Eingangsbereich/Garderobe des Kindergartens stattfinden. Dass ein so unselbstständiges Kind es gleich schafft, jeden Tag aus dem Auto zu steigen und selbst zum Kindergarten zu gehen, halte ich für unrealistisch. Wenn das Kind nicht will, dass Ihr geht, würde ich mich ruhig verabschieden und trotzdem gehen. Dieses Problem mit dem Stuhlgang kann sich von alleine geben, aber es kann auch sein, dass es sich als Gewohnheit verfestigt, und es dann ewig dauert, bis man es los wird. Ich würde das mit dem Kinderarzt besprechen, und wenn der Medikamente für nötig hält, damit Euer Sohn nicht ewig einhalten kann, würde ich das so machen.  Das mit dem Familienbett ist für mich eine Frage der persönlichen Präferenzen. Wenn Euch das Kind im Bett nicht stört, wäre das eine Entscheidung, die ich dem Kind überlassen würde. Die wollen irgendwann von selbst alleine schlafen und kommen dann vielleicht noch ab und zu bis sie 10 oder 11 sind, wenn sie Angst haben.