Mitglied inaktiv
Hallo Ihr, mache mir langsam Sorgen um die extreme Schüchternheit meiner 3-jährigen Tochter. Wenn sie von Erwachsenen, sei es die Erzieherin im Kindergarten, die Leiterin vom Mutter-Kind-Turnen etc. angesprochen wird kommt kein Ton aus ihr heraus, ihr Blick senkt sich nach unten und sie macht eine ganz merkwürdige Mimik und Körpersprache dazu! Weiß nicht warum sie so ist? Vor allem kennt sie die Leute ja meistens auch schon länger, wie eben die Erzieherin, sie geht schließlich mittlerweile schon fast ein halbes Jahr in den Kiga! Zuhause redet sie ohne Ende und macht Spaß etc. . Von der Leiterin im Turnen wird sie schon gar nicht mehr angesprochen weil sie sich jedesmal so extrem verhält. Kennt das jemand von Euch und kann mir einen Tip geben? Würde mich sehr freuen! Lieben Gruß Sweety
Hallo Sweety, unsere Tochter ist auch extrem schüchtern, und sie ist schon 5! Aber mein Mann und ich waren als Kinder auch sehr schüchtern (und sind es heute zum Teil noch), der Apfel fällt nicht weit vom Stamm *g* Ich habe meine Diplomarbeit zu dem Thema geschrieben, und es gibt Hinweise darauf, daß auch die Vererbung eine Rolle spielt, aber auch das Vorbild der Eltern kann darauf Einfluß haben. Richtige Tipps, was du dagegen tun kannst habe ich auch nicht, aber du solltest darauf achten, nicht vor anderen zu sagen, daß sie schüchtern ist, damit sie nicht vielleicht noch schücherner reagiert. Außerdem versuche ich immer, nicht für meine Tochter zu antworten, wenn sie etwas gefragt wird, aber ich muß zugeben, daß mir das oft schwerfällt ;-) Ich ermutige sie immer wieder, ein bißchen mutiger zu sein, das Danke-sagen klappt mittlerweile zum Beispiel ganz gut, aber im Großen und Ganzen versuche ich, es zu akzeptieren. LG Beate
Hallo Sweety, unsere Tochter (4) war auch immer schon extrem schüchtern. Egal, ob in der Spielgruppe oder bei Bekannten etc. Es war genau, wie bei Euch. Es gibt aber viele Kinder, die so sind, und es ist völlig in Ordnung, finde ich. Wir sollten unser Kind so nehmen wie es ist, und es nicht an irgendwelchen Normen oder Meinungen anderer davon, wie ein Kind sein "sollte", messen. Schüchtern wird immer negativ bewertet. Wir wollen ja unbewusst vielleicht viel lieber, dass sich unser Kind in dieser aggressiven Leistungsgesellschaft behauptet, Ellbogen zeigt, Selbstbewusstsein entwickelt und sich durchsetzt. Da passt ein zurückhaltendes Kind nicht ins Bild, schade eigentlich. Und auch andere meinen es immer negativ, wenn sie sagen: "Ihre Kleine ist aber schüchtern (kopfschüttel)." Ich sage dann immer, "ja, sie ist zurückhaltend, und ich finde das sehr gut." So erfährt meine Tochter Rückendeckung, was ihr das Vertrauen gibt, dass ich sie absolut klasse finde, genau so, wie sie ist. Und dieses Vertrauen ist die Basis, von der aus sie sich nach und nach immer weiter in die Welt vorwagt, ohne Angst. Warum ist es denn so schlecht, wenn ein Kind schüchtern ist? Es ist doch eher gut, wenn ein Kind nicht gleich gut Freund mit jedem ist. Gerade heute ist etwas natürliches Misstrauen doch viel besser, als wenn ein Kind fröhlich auf jeden zu geht. Das ist in dieser Zeit doch gar nicht angebracht, oder? Lieber etwas zu zurückhaltend, als zu schnell mit dem Vertrauen. Inzwischen geht unsere Tochter (sie wird im Januar 5) mit ihrer eigenen Schüchternheit schon sehr gut um. Sie sagt manchmal vor einem Besuch, einer Veranstaltung etc.: "Mama, vielleicht bin ich nachher erst wieder ein bisschen schüchtern. Aber nach einer Weile dann nicht mehr." Ich wollte Dir zur Aufmunterung abschließend noch erzählen, dass ich selbst als Kind auch sehr schüchtern und zurückhaltend war (Du ja vielleicht auch, oder? Denn meist wird dieses Persönlichkeitsmerkmal vererbt, nicht anerzogen!). Heute bin ich Zeitungsredakteurin und bin - sonst hätte ich auch nicht diesen Beruf gewählt - ausgesprochen kontaktfreudig, selbstbewusst, kann meine Ideen gut durchsetzen und lasse mir die Butter nicht vom Brot nehmen. Daran sieht man, dass es absolut nix bedeutet, wenn man als Kind schüchtern ist. :-) Viel wichtiger, als jetzt an der Schüchternheit Deiner Kleinen herumzudoktern und nach (nicht vorhandenen) Ursachen zu fahnden, finde ich, dass Du und Dein Partner ihr Selbstbewusstsein gebt. Und das geht nicht, indem Ihr sie fühlen lasst, dass Ihr sie Euch insgeheim anders wünscht. Sondern indem Ihr Eurer Tochter zeigt, dass Ihr sie absolut und völlig in Ordnung findet, so wie sie ist. Und diese Meinung auch gegenüber Oma, Opa, Spielgruppenleiterin etc. selbstbewusst vertretet. Liebe Grüße, Benia
Hallo, lieben Dank für Eure Antworten. Ich weiß, ich sollte meine Tochter so akzeptieren wie sie ist! Ich war als Kind wirklich auch sehr sehr schüchtern. Weiß noch, daß ich mich in der Schule im Unterricht nie getraut habe mich zu melden, auch wenn ich etwas wusste. Es gibt noch andere Situationen an die ich mich sehr gut erinnern kann und mich meine Schüchternheit damals immer irgend wie ins Hintertreffen brachte. Habe deswegen halt Angst, daß es meiner Tochter ähnlich gehen wird, denn ich habe mich immer sehr unwohl gefühlt! Ich wollte aus mir heraus, hab es aber irgend wie nie geschafft, konnte nicht über meinen Schatten springen! Heute mit 35 ist es etwas besser geworden, ich versuche schon auf andere zuzugehen, gehe auch in verschiedene Gruppen mit meiner Tochter, also ich sitze nicht nur mit ihr zuhause. Allerdings kostet mich heute noch einiges Überwindung und manchmal ist das schon ein belastendes Gefühl. Daß sie so extrem regaiert macht mich nur manchmal etwas nachdenklich, ich habe ganz einfach Angst daß sie so wird wie ich bzw. es ihr in ihrer Kindheit genau so geht wie mir. Ich versuche schon ihre Schüchternheit nicht so sehr in den Vordergrund zu stellen und auf "dumme Bemerkungen" nicht zu sehr einzugehen. Danke Euch nochmals für Eure Antworten:-) Alles Liebe Gruß Sweety
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