Mitglied inaktiv
Hallo! In unserer Familie gibt es einen Todesfall. Die Großtante der Kinder ist an Krebs gestorben, die Kinder mochten sie sehr gern. Wir haben sie ca. zwei Mal im Jahr gesehen. Was habt Ihr für Erfahrungen? Soll man die Kinder mit zur Beerdigung nehmen (Erdbestattung)? Die Älteste ist 7 Jahre und geht in die erste Klasse, der Jüngere ist 5 Jahre alt. Ich bin für jeden Beitrag dankbar.
Hallo, also ich würde sie unbedingt mitnehmen. Unser Sohn war 4 als sein Großvater (mein Schwiegervater starb). Mein Mann hat ihn nicht mit zur Beerdigung genommen, weil es ihm zu viel erschien (war nicht bei uns in der Stadt, ich war nicht mit, weil ich mit der Schwiegerfamilie nie groß was zu tun hatte). Das war aber ein großer Fehler, denn unser Sohn (obwohl er diesen Opa nicht sonderlich gut gekannt hat) hat genau wissen wollen, wie er begraben wurde usw. und hat lange Zeit davon gesprochen und es war eigentlich erst ok, als wir mit ihm am Grab waren und er dort einen Stein hingelegt hat. Für ihn wäre es glaube ich sehr wichtig gewesen, dabei zu sein. Gut ist in diesem Zusammenhang übrigens das Buch "Leb wohl lieber Dachs". Der Dachs ist alt und stirbt und die anderen Tiere erinnern sich daran, was sie alles von ihm gelernt und mit ihm zusammen unternommen haben. Gruß, Renate
hi, ich kann mich nur meiner vorrednerin anschliessen ! ich habe mit meiner damals 4-jährigen auch vorher ein buch drüber gelesen und wir haben für ihren opa etwas gebastelt (glas mit durchsichtigem papier beklebt und teelicht rein), so konnte sie ihrem opa etwas geben und für sich abschied nehmen... ich denke, es war gut und wichtig, dass sie dabei war und ich würde es immer wieder tun. salsa
Hallo, ich denke, wenn du mit deinen Kindern das gut vorbereitest, also mit ihnen redest oder wie schon erwähnt ein Buch liest (ich finde in dem Zusammenhand "Der kleine Prinz" sehr schön, in dem ja behandelt wird, dass auch, wenn man jemanden nicht mehr sieht, er immer noch da ist und auf einen achtet), werden sie das schon gut verkraften. Ich persönlich habe im Alter von 10 Jahren die Beerdigung meines Großvaters miterlebt und habe allerdings eher darunter gelitten. Ich fand das ganz schlimm. Aber bei uns wurde auch über das Thema Tod oder Glaube überhaupt nicht geredet. Ich wurde quasi "ins kalte Wasser geworfen". Das war natürlich nicht gut. Aber wenn du mit deinen Kindern gut darüber reden kannst, solltest du sie auch an dieser Erfahrung teilhaben lassen, da der Tod nun einmal auch zum Leben dazu gehört. Viel Kraft und alles Liebe. Anja
unsere Kinder(3 + 6) waren nicht mit zur Beerdigung! Ich bin ein paar Tage später mit ihnen zum Grab gegangen und sie haben dann Abschied genommen: wir haben Blumen hingelegt und ein Windlicht angezündet. Der Trauergottesdienst ist ja nun auch nicht gerade für Kinder gemacht -langweilig für Kid´s!
Ich habe meine Kinder 3 und 5 nicht mit zur Beerdigung der Uroma mitgenommen.Ich habe mit ihnen darüber gesprochen und später war die große auch mit am Grab.Sie weis auch wo die Uroma ist. Das hat sie sehr gut verstanden. Ab und an sprechen wir auch noch mal darüber, weil ihr irgendetwas zur Uroma einfällt.Ich wollte auch nicht, das sie die traurige Stimmung oder die anderen Omas und Opas beim weinen sieht.Das hätte sie nicht wirklich verstanden.
Ich habe meine Kinder damals(da waren sie 2 1/2 und 6 Jahre) nicht zur Beerdigung ihrer Uroma mitgenommen.Und das aus folgenden Gründen: Sie haben es nicht verstanden, das die Uroma(65 Jahre) 12 Stunden vorher noch Quick lebendig mit ihnen gespielt hat und dann plötzlich mitten in der Nacht verstorben ist. Außerdem wusste ich, das bei der Beerdigung mein Vater und mein Opa sich nicht gerade beherrschen können, für uns alle war die Beerdigung ein Qual.Meine Kinder hätten den Anblick ihres völlig verzweifelten Lieblingsopa und auch von einem völlig verzweifelten LieblingsUropa bestimmt nicht verkraftet. ich wusste auch nicht, ob sie verstanden hätten, warum der Sarg nach unten ging(es war eine feuerbestattung). Meine Schwiegermutter hat in der Zeit auf meine beiden Mädels aufgepasst.Hat ihnen alles genau erklärt, hat sie weinen lassen und sie getröstet. Wir sind einige Tage später mit ihnen zum Friedhof gegangen und plötzlich fing meine damals 6 jährige Tochter am Grab an zu schreien:" Warum bist du einfach weg gegangen?Du hast mir doch versprochen (meine Oma hatte es ihr 12 stunden vor ihrem Tod versprochen)das wir bald meinen Schulranzen und ein schönes Kleid kaufen! Du musst sofort wieder aufstehen!" Ich fand das so grausam und war daher froh, sie nicht bei der Beerdigung mitgenommen zu haben. Noch heute( die Mädels sind mittlerweile 13 und 10 Jahre alt und haben jetzt noch 2 kleinere geschwister)"schimpfen" sie richtung Himmel zu ihrer Oma wenn das Wetter schlecht ist.Auch wenn sie jetzt wissen was der tot bedeutet.
wichtig ist halt die Vorbereitung und viel erklären. Da der Trauergottestdienst vielleicht wirklich zu langweilig ist, kann man vielleicht vereinbaren, daß die Kinder (mit Bekannten/Freunden...) erst zur eigentlichen Beerdigung kommen. Aber ich finde das total wichtig zum Abschiednehmen und meine Freundin (heute 28 Jahre alt) verübelt es ihren Eltern noch heute, daß diese sie nicht zur Beerdigung von Oma genommen haben (die Mutter meinte es halt auch gut). Sterben gehört nun mal zum Leben dazu und das Thema sollte man nicht "totschweigen". Meine Tochter ist 4 Jahre alt und wir sprechen öfters über sterben und Tod, für sie ist es mittlerweile ganz natürlich, wenngleich sie die große Trauer, wenn wirklich ein Familienmitglied stirbt und plötzlich nicht mehr da ist, gottseidank noch nicht kennt. Ich finde es eher schlimm, wenn man Kinder von allem "schwierigem" abschirmt. Das Leben ist nun mal so und wenn man nur viel genug erklärt, verstehen auch 4 jährige viel mehr als man glaubt. Auch nach der Beerdigung ist halt reden wichtig, damit die Kinder den Verlust verarbeiten können. LG Bobbel
Der Opa unserer Tochter starb im März, da war sie gut drei Jahre alt. Wir haben sie bewusst nicht zur Zeremonie in die Kirche mitgenommen (römisch-katholisch), wir gehen sonst nie in die Kirche und ich selber finde diese Zeremonien schon furchtbar. Zur Beerdigung selber waren wir auch nicht, ich kann meine Tochter gut einschätzen und das Versenken des Sarges und das Erde-drauf-schmeissen, das hätte sie noch tagelang geängstigt. Wir waren aber danach mit ihr am Grab, mehrfach sogar und auch zum "Leichenschmaus". Als wir jetzt ein paar Monate später wieder dort waren, sind wir wieder am Grab gewesen und haben einen Blumenstrauss hingebracht. Für sie war es so genau richtig, da bin ich mir nach wie vor hundert Prozent sicher. Aber da ist jedes Kind anders und nur Du kannst das letztlich einschätzen. Alles Gute, Chr.
Hallo! Erstmal mein Beileid! Es ist immer schwierig, wenn ein lieber Mensch stirbt...wir haben diese Erfahrung Anfang diesen Jahres leider auch machen müssen. Mein Schwiegervater ist in der Silvesternacht gestorben...unsere beiden Mäuse sind da 2 und 4 gewesen und hatten ein sehr inniges Verhältnis zu ihrem Opa, noch dazu, wo wir auf einem Grundstück wohn(t)en...Trotzdem haben wir sie nicht mitgenommen! Die Kleine hätte das Ganze sowieso noch nicht verstanden und auch für den Großen hätte ich es zu furchtbar gefunden! Es ist nicht so, das wir zuhause dieses Thema nicht behandeln, im Gegenteil, mein Mann ist selbständiger Bestatter, daher wachsen beide ziemlich direkt mit dem Tod auf! Trotzdem haben wir sie nicht mitgenommen; ich wollte ehrlich gesagt auch endlich mal Zeit zum Trauern haben! Klingt jetzt vielleicht unverständlich, aber da ich die Zeit bis zur Beerdigung "funktionieren" mußte, schon alleine wg. der Kinder, wollte ich da wenigstens endlich mal in Ruhe "trauern" Ich glaube, die beiden hätten die ganze Zeremonie nicht verstanden und Mama, Papa und Oma dann weinen zu sehen, hätte die beiden völlig verunsichert! Wir sind ca. 1 Woche später mit beiden zum Friedhof gegangen, und die beiden haben dem Opa Blumen auf´s Grab gelegt, anschließend ist der Große "zusammengebrochen" Er hat jämmerlich geweint, das er es total blöd findet, das der Opa gestorben ist, und das er wiederkommen soll! Ich glaube, in dem Moment hat er es erst richtig begriffen...Seitdem ist es aber kein Problem mehr, der Opa liegt auf dem Friedhof und paßt als Stern auf uns auf! LG Antje
Erkläre ihnen ruhig wie es auf einer Beerdigung zugeht (Abschied nehmen, viele werden traurig sein,...) und lass sie selber entscheiden. Mit 5 und 7 Jahren sollten sie dazu in der Lage sein. Frag sie einfach ob sie mitkommen wollen oder am nächsten Tag nur zum Grab wollen. lg max
Hallo, ich würde sie auch mitnehmen, denn nur so ist auch ein Abschluß da ansonsten ist das zu abstrakt, daß jemand einfach so "verschwindet" den man vorher öfter mal gesehen hat und lieb hatte. Ganz wunderschön finde ich die Idee die Kinder etwas basteln oder malen zu lassen, was sie ihr dann ins Grab oder zum Grab mitnehmen, während sie das tun, kann man ihnen ja auch erklären daß die Großtante jetzt wieder beim lieben Gott ist. Meine Tochter ist 5 Jahre alt und als meine Oma neulich gestorben ist, habe ich ihr das so erklärt, weil sie gefragt hat warum wir weinen und so. Ich habe ihr gesagt, daß WIR eben traurig sind, aber daß es der Oma jetzt ganz gut geht und sie keine Schmerzen mehr hat (das hatte sie nämlich vorher auch mitbekommen). Das hat sie auch völlig zufriedengestellt und sie hat kein bischen irritiert reagiert obwohl sie sonst überempfindlich ist. Natürlich ist man traurig und das darf man auch sehen und zeigen aber eben den Kidnern auch vermitteln, daß das ein Teil des Lebens ist der dazugehört. Deshalb würde ich sie auch zu dem Gottesdienst mitnehmen, es ist doch tröstlich für sie zu sehen, daß man für ein menschenleben einen würdigen Rahmen und Abschluß findet, die "Kids" werden sich da auch sicherlich nicht "langweilen" außer sie sind sonst auch pausenloser Bespaßung ausgesetzt denn Kinder haben meist doch von sich aus einen tiefen Zugang dazu und empfinden solche Situationen richtig. Trotz großer Liebe zu den Verstorbenen kann ich Dir außerdem versichern, daß bei den wenigsten Beerdigungen heute noch und in unserem Kulturklreis ausgiebig geweint wird. Sollte es eine katholische Bestattung sein ist es oft üblich von dem Verstorbenen am offenen Sarg vor dem eigentlichen Trauergottestdienst in einer separaten Aussegnungshalle Abschied zu nehmen, da würde ich mich dann mal vorher erkundigen, denn das ist zwar für Erwachsene gut, aber ich glaube nicht daß Kinder damit klarkämen. Herzliche Grüße von Hanna
Danke für alle Eure Antworten! Ich habe nun tatsächlich meine Kinder befragt und unserer Tochter ist es absolut wichtig, dabei zu sein. Der Kleine "nimmt es halt so mit", denke ich mal, er sieht das Ganze sehr pragmatisch-nüchtern und ist bestimmt noch zu klein, um richtig zu verstehen, was passiert. Generell denke ich, es ist besser, die Kinder mitzunehmen. Als der Opa vor gut zwei Jahren starb, haben wir es nicht gemacht. Unter anderem, weil es eine Feuerbestattung war, was ich für Kinder schon verwirrend bzw. verstörend finde. Zumal wenn sie erst zwei und noch nicht ganz fünf sind. Die Folge war aber, dass die Kinder lange nicht ganz begriffen, was nun dieses Grab mit dem Opa zu tun hat und viele Fragen offen blieben ("lebt er da drin wie ein Maulwurf?"). Diesmal will unsere Älteste auf jeden Fall dabei sein, wenn die Großtante "eingegraben" wird und stellt von sich aus viele Fragen. Sie weiß auch, dass wohl viele Erwachsene weinen werden und sie hat auch selbst aufgezählt, von wem sie das erwartet und von wem nicht. Deshalb denke ich letztendlich, es ist o.k., wenn sie mitkommen. Wenn sie es dann doch unangenehm finden, gehe ich einfach mit ihnen weg. Übrigens finde ich auch, dass die erste Beerdigung, die ich miterlebt habe, zu spät war. Als Kind packt man das alles noch viel besser weg, in der Pubertät wird es viel schwieriger. Noch mal vielen Dank für Eure Antworten! Bis bald!
Hallo Bei uns ist im Jahnur der eizigste Opa meiner zwei Jungs(7+1,5)plötzlich an Krebs gestorben.Mein Mann und ich haben uns entschieden die beiden nicht zur Beerdigung mitzunehmen, denn es ist für uns Erwachsenen schon schwer genug, dann muß man den kleinen es nicht antuhen. Zum anschliesenden Kaffeetrinken haben wir sie dann geholt.
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