Mitglied inaktiv
Hallo zusammen, bin Erzieherin und kann einen Vorfall irgendwie nicht verarbeiten :-( Als heute nachmittag eines meiner neuen Kinder von seiner Mutter gebracht wurde, bat mich diese, darauf zu achten, dass ihr Sohn seine Mütze auflässt. Da ich nicht die Sorte Erzieherin bin, die gleich antwortet "Blablabla, wir haben hier hundert andere Kinder und ich kann nicht nur nach der Mütze ihres Sohnes schauen blablababla" und da ich die Mütter in vieler Hinsicht verstehen kann und zumal es heute wirklich empfindlich kalt war, gab ich dieser Mutter mein Wort, verstärkt darauf zu achten, dass ihr Sohn seine Mütze auch wirklich auflässt. Wenn ich mein Wort gebe, so halte ich es auch. Und ich habe diesem Jungen bestimmt zwanzigmal seine Mütze aufgezogen. Sein Problem war allerdings auch, dass die Mütze ein wenig zu groß ist, und ihn wirklich störte, da sie ewig über seine Augen runterrutschte, so dass er sie irgendwo im Sand versteckte. Jedenfalls lief ich diesem einen Jungen heute nachmittag wirklich schon belästigend hinterher und sorgte dafür, dass er die Mütze auf seinem Kopfe behielt. Dann weinte ein anderes Kind, dass ich trösten musste. Vorher zog ich diesem einen Jungen natürlich zum x-ten Male die Mütze auf. Als ich mich jedoch mit dem weinenden Mädchen beschäftigte, kam just in dem Moment die Mutter des Jungen. Wie der Teufel es will, ich dreh mich um, da steht dieser Junge, nicht nur ohne Mütze auf dem Kopf sondern auch noch ohne Jacke. Also wieder der Stempel "Diese Erzieherinnen, sitzen den ganzen Tag mit der Kaffeetasse in der Hand und gucken kein bißchen nach den Kindern" Nein, die Mutter ist sehr umgänglich und hat nichts gesagt, aber die Enttäuschung, die sich in ihren Augen wiederspiegelte, sagte mehr als tausend Worte." Und wißt ihr was, meine Enttäuschung wäre an ihrer Stelle genausogroß gewesen. Kann es den zuviel verlangt sein, dass gewährleistet wird, das dein Kind zur kalten Jahreszeit seine Jacke und Mütze trägt????? So stand ich da, wie versteinert und kämpfte mit den Tränen, die mir bald in die Augen schossen. Was hätte ich denn noch alles machen sollen, bin ich ihm nicht schon die ganze Zeit hinterher, habe ich ihm nicht die Mütze hinterhergetragen, sie ihm zwanzigmal mindestens aufgesetzt? Und dann sowas, die Mutter kommt, er steht da - ohne Mütze und ohne Jacke. Das sind Tage, da frage ich mich "HAbe ich den Beruf verfehlt???"
Hallo Also ehrlich ;) Nein mal im ernst ich habe Kipfl gelernt und es ist wirklich schwer die Augen überall zu haben. Und außerdem haben wir ja auch noch was anderes zu tun als immer einem Kind am Hintern zu kleben. Waren denn alle draußen ??? Denn wenn ich wäre ich wahrscheinlich sogar soweit gegangen das ich zu dem Kind gesagt hätte das seine Mutter möchte das er Mütze und Jacke an hat, und wenn er dies nicht möchte er eben nicht draußen spielen kann und rein muss. Ist zwar hart aber man kann eben nicht hundertmal ein Kind anziehen. Und vorallem nur Augen für dieses Kind haben, weil man eben die Verantwortung für mehrere Kinder hat. Vielleicht redest du aber morgen mal mit dieser Mutter, so könntet ihr dann vielleicht eine Lösung finden wie man solche Problemchen handhaben sollte. LG Folia Mach dir keine Vorwürfe sowas passiert.
Hallo Folia, Deine Frage, waren denn alle draußen, kann ich nur lächelnd beantworten. Die personelle Situation ist manchmal echt zum Lachen. Ich war heute den ganzen Nachmittag alleine mit einer Vertretung aus einem anderen Kiga, die mit unseren Kindern absolut nichts anzufangen wußte. Unsere Jahrespraktikantin, der wir eh nicht viel zutrauen können, schaute nach den Tageskindern, die Mittagsschlaf halten und zog diese an und kümmerte sich um Küche und Getränke für die Kinder. Mit dem Hinterherlaufen, mach ich ja auch nicht, aber es ist halt ein neues Kind und die Mütze war wirklich doof, irgendwie hab ich ihn ja auch verstanden. Na, ja -war halt ein blöder Tag. Habe im Moment nur leider oft blöde Tage. Ach ja habe 11 neue Kinder, fast alle erst 3 geworden, und bin vormittags sowieso allein in der Gruppe. So viel zu meiner Situaion. Lieb Gruß
Hallo, ich find's klasse, daß du dir so viele Gedanken machst! Sprich doch die Mutter morgen nochmal drauf an, erzähl ihr, daß du wirklich hinter her warst und dich gekümmert hast. Und vielleicht kannst du sie auch ganz freundlich darauf ansprechen, daß du das Gefühl hast, daß die Mütze den Kleinen stört, weil sie ihm immer in die Augen rutscht beim Spielen. Du schreibst doch selbst, daß sie umgänglich ist - das wird schon :-) LG Beate
Was mir gerade so durch den Kopf geht (in Mathe habe ich zwar immer versagt,aber was solls): Der Vorfall von heute ist =ein Summand. Gestern passierte bei jemand anderem was= noch ein Summand. Morgen kann wieder was passieren= nächster Summand. Mit allen einzelnen Müttern kann ich die jeweiligen Vorfälle klären und alles ist gut. Die Realität sieht aber leider anders aus. Irgendwann summieren sich all diese Summanden und die Summe ist: Ein Bild von Erzieherin, dem ich absolut nicht entspreche. Jemand verstanden, was ich meine? Ich hoffe sehr, dass ich nicht irgendwann wirklich da sitze und mit mir und meinem Beruf abgeschlossen habe aufgrund solcher Enttäuschungen. Denn noch bin ich motiviert und mit 100% dabei. Leider sieht es niemand :-(
Mach Dir da mal keinen Kopf. Sprech die Mutter drauf an, die wird ihren Kleinen schon kennen, sonst hätte sie vorher nichts gesagt. Ich bin Mutter und kenne meine Beiden auch und weiss, dass man da an Grenzen stösst, gerade wenn man viele Kids hat. Jetzt siehts halt so aus, als wärs Dir egal, deshalb sprich mit der Mutter. Auserdem hat sie ja wohl gesehen, dass Du eine anderes Kind getröstet hast. Übrigens sehe ich schon, ob eine Erzieherin motiviert ist, auch wenns mal nicht so klappt. Also mach dir nichts draus Sabine
Hallo, also ich bin auch seit Jahren Erzieherin und kann dazu nur sagen, dass man es einfach nicht immer allen Eltern recht machen kann. Sicher ist die Mutter nun enttäuscht, aber sie hat sicher auch gesehen, dass Du anderweitig beschäftigt warst. Und wie du schon selbst schreibst, mit einer passenden Mütze wäre es vielleicht gar nicht dazu gekommen. Es wird immer wieder Kinder geben, die sich unseren Bitten und Anweisungen widersetzen (bewusst oder unbewusst), was dann bei den Eltern ein falsches Bild von unserem Berufsstand ergibt. Nicht zu unterschätzen ist dabei natürlich auch das Bild, das die "lieben Kollegen" vermitteln, denen es wirklich egal ist, was um sie herum geschieht (leider gibt es sie ja wirklich). Sowas setzt sich in den Köpfen am besten fest und dagegen kommt man nur an, indem man es selbst beser macht. Ich bin immer gut damit gefahren, den Eltern gleich zu Beginn zu vermitteln, dass ich für sie und die Kinder da bin, es aber auch Situationen geben wird, in denen mal Dinge untergehen. Wenn Eltern mich bitten, auf irgendetwas besonders zu achten, verspreche ich dies auch nie, sondern gebe klar zu erkennen, dass ich es versuchen werde aber nichts garantieren kann. Ein weinendes Kind zu trösten ist nun mal wichtiger, als sich darum zu kümmern, dass ein anderes seine Mütze aufhat. Zumal Du ja Dein Möglichstes getan hast! Also mach Dich nicht verrückt und sprich nochmal mit der Mutter. Liebe Grüße platschi
Hallo, natürlich gibt es Erzieherinnen die tatsächlich nur draussen sitzen eine Rauchen od. Kaffeetrinken. Ich denke aber, dass dies Einzelfälle sind und jede Mutter die sich mal ein bischen über den KiGa informiert in der ihr Kind geht wird sehen, dass diese Vorurteile in den meisten Fällen qutasch sind. Unsere Maus geht 2mal die Woche in den Spielkreis in den KiGa in den sie nächstes Jahr auch gehen wird. Im Spielkreis wechseln sich die Eltern ab, um die Erzieherin zu unterstützen, weil noch einige Kinder neue Windeln brauchen od. gerade lernen aufs Töpfchen zu gehen etc.. Mein Mann z.B. kocht immer mit den Kleinen. Aber durch diese Nachmittage sieht man, dass bei uns die Kindergärtnerinnen mit Leib und Seele ihrem Beruf nachgehen und dabei sehr viel Spaß haben. Man soll eben nicht alle über einen Kamm scheren. Kopf hoch ! Bei deiner Einstellung, klappts auch mit den Muttis! Balule
...denn ich waere fuer diesen Beruf ungeeignet. Kein Mensch kann sich so um ein Kind kuemmern wie die eigene Mutter. Und ich finde, Erzieherinnen leisten viel, sehr viel. Sprich doch mal mit der Mutter, ob man ev. bei dem Kind eine Muetze anschaffen kann, die sich schwer oeffnen, bzw. abnehmen laesst. Meine Tochter, auf Gran Canaria geboren und aufgewachsen, nimmt sich auch im Winter in Deutschland die Muetze ab. Sie bekommt dann so eine Art Ski-Haube uebergestuelpt, die sie nur schwer abnehmen kann. Darueber die Kaputze. Nimms nicht so tragisch. Immer wird irgendjemand was zu meckern haben. Das Du hier um Rat fragst beweist doch, dass Du Deinen Job sehr ernst nimmst. Mach weter so. LG
Hallo zusammen! Zunächst möchte ich mich herzlichst für Eure aufbauenden Beiträge bedanken. Mit der Mutter nocheinmal über alles zu sprechen, hatte ich mir sowieso fest vorgenommen. Leider wurden meine Bauchschmerzen bezüglich des Vorfalls zunächst nur stärker, als dieses Kind heute dann nicht in den Kiga kam. Zu meiner Erleichterung stand die Mutter dann nachmittags mit ihrem Sohn doch im Kiga. Sie entschuldigte sich, dass sie ihn heute vormittag nicht bringen konnte, da sie mit dem Kind zum Arzt musste etc. Daraufhin erzählte ich ihr von diesem miesen Gefühl, dass mich seit gestern nicht in Ruhe ließ und dass ich mir in etwa vorstellen kann, wie es in ihr ausgesehen haben muss, auch wenn sie sich nicht negativ geaüßert hat. Nur dass sie mir auch wirklich glauben kann, wie sehr ich wirklich nach ihrem Sohn geschaut habe. Sie sagte mir ganz offen, dass sie natürlich so ihr Bild gehabt hat gestern, aber im Laufe des Tages auch versucht hat, sich in meine Situation zu versetzen. Und dass sie ihren Sohn natürlich auch kennt, undundund. Dass sie jedenfalls zu dem Schluß gekommen ist, dass so etwas natürlich vorkommen kann, und sie das nicht negativ mit meiner Person in Zusammenhang bringt. Mir geht es wirklich viel viel besser heute. Nur leider ändert das nichts an der Allgemeinsituation, die so vieler Vorurteile und Missverständnissen ausgesetzt ist, was die Arbeit um einiges erschwert, zumal wir eben ohnehin nicht die besten Arbeitsbedingungen genießen. Euch gilt, wie gesagt, mein herzlichster Dank. Liebe Grüße
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