Elternforum Die Grundschule

wer kennt sich mit LRS aus?

wer kennt sich mit LRS aus?

Mitglied inaktiv

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hallo, wir kommen gerade von einem eleterngespräch aus der schule. mein sohn 2.klasse hat so seine probleme beim schreiben und lesen. alle anderen fächer sind ok in mathe ist er sogar einer der bestens. nun haben die im förderunterricht so einen test gemacht und alenernstes gemeint er solle noch mal zurück in der 1. klasse. ab jetz. wir waren wie geschockt von der art und weise der lehrerin. desweitern sollen wir eine test machen auf LRS und wenn das ergebnis da ist kann es in der schule berücksichtigt werden in der benotung. wir haben uns entschieden gegen die rückversetzung ausgesprochen. das unser sohn sehr intelligent ist. wurde auch schon getestet. zurück in die 1. klasse würde eine seele nicht verkraften. wer kann mit tips geben oder hat es selbst erlebt? lg bea


3wildehühner

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meine tochter ist auch 2. klasse und hatte von anfang an probleme mit lesen und schreiben. rechnen kann sie richtig super. sie hatte anfangs nur probleme mit der schreibrichtung der zahlen und auch heute schreibt sie noch oft z.b. 53 statt 35. auch in sachkunde ist sie ein wandelndes lexikon. da mein mann legastheniker ist, hatte ich direkt den verdacht, sie könne legasthenie haben. er ist im übrigen auch sehr intelligent, das hat mit der legasthenie ja nichts zu tun. ich wurde dann vertröstet, sie sei im rahmen. ich habe dann den kinderarzt angesprochen und der meinte, wir sollten ersteinmal bei der erziehungsberatungsstelle in kontakt treten und dort einen lrs-test machen lassen. kommt da lrs heraus bekommen wir eine überweisung zum kinderphsychiater für eine echte legastheniediagnose. auf dem ersten elternsprechtag der 2. klasse meinte die lehrerin dann auch, dass meine tochter lrs habe. ich berichtete ihr, dass bald ein test stattfinde. seitdem wird meine tochter in der schule so behandelt, als ob sie lrs habe (mehr zeit, lrs-förderunterricht) nun war der test endlich heute (die wartezeiten sind heftig!), aber das ergebnis wird erst montag besprochen. von zurücksetzen in die 1. klasse war hier von seiten der lehrerin bisher nicht die rede. überlegt habe ich das schon, weil die fähigkeiten im lesen und schreiben ja entscheidend für die schullaufbahn sind und es wichtig ist, dass sie sich schriftlich ausdrücken kann. ich habe allerdings auch angst, dass sie sich dann in den anderen fächern langweilen würde. und auch, dass sie sich minderwertig fühlen könnte. seit im raum steht, dass sie lrs haben könnte, hat sie sich nämlich sehr positiv entwickelt; sie fühlt sich nicht mehr dumm. das tat sie leider zuvor. weil sie ja merkte, dass sie lesen und schreiben nicht so gut wie die anderen kinder kann. auch ihre schreibhemmung hat sie nun verloren und schreibt endlich richtig viel-auch wenn man es kaum lesen kann. fast alle kinder, von denen ich weiß, dass sie lrs haben, wurden an unserer schule bisher zurückgesetzt-nicht immer direkt nach der diagnose, aber dann doch bis ende der 3. klasse. ich bin gespannt, wie das ganze sich entwickelt und wie die therapie dann anschlägt, die wir mit ihr dann machen möchten. daran liegt ja auch, ob sie wiederholt oder auch nicht. also, richtig helfen kann ich dir nicht, aber schreiben, dass ihr nicht alleine mit diesen problemen seid!. warum wurde denn zuvor ein iq-test mit deinem sohn gemacht? ist er hochbegabt?


Maria3112

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Antwort auf Beitrag von 3wildehühner

was ich nicht versteh, wieso werden die kinder bei einer lrs diagnose zurückgesetzt? wir haben das ausfühlich mit dem Psychologen besprochen, und er meinte das macht man nur dann, wenn das Kind in den anderen Fächern auch Probleme hat sonst nicht. Meine Tochter bekommt jetzt wöchentlich eine Therapie die wir selbst zahlen müssen 130 euro im Monat aber das ist es mir wert. In der Schule haben wir einen Nachteilsausgleich beantragt, und die Lehrerin stellt ein Förderplan auf der wird dann in einer Klassenkonferenz besprochen. Dann bekommt sie bei der arbeit mehr zeit etc...


3wildehühner

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Antwort auf Beitrag von Maria3112

die kinder wurden zurückgesetzt, weil durch die lese- und schreibprobleme auch die fächer beeinflusst wurden, die die kinder prinzipiell konnten. (z.b. mathe wegen textaufgaben, sachkunde,musik, religion ect. weil nicht genügend zeit oder weil das gelesene nicht verstanden wurde) bei meiner tochter ist es z.b. so, dass man wirklich kaum entziffern kann, was dort steht und dass sie im lesen sehr langsam ist und ständig buchstaben verwechselt, so dass sich ihr der sinn des textes nur schwer erschließt. wir kommen aus nrw und hier ist der nachteilsausgleich etwas "schwammig", alles "kann", aber nur wenig "muss" gemacht werden: .http://www.schulministerium.nrw.de/BP/Schulrecht/Erlasse/LRS-Erlass.pdf . es ist so, dass es einige zeit dauert, bis die therapie anspricht und erfolge erzielt werden. und dann kann ein zusätzliches jahr grundschule schon viel bringen. ich bin aber grundsätzlich auch kein gegner vom wiederholen, ich denke, das geschieht zum wohle des kindes. wiederholt man hier in nrw die 2. klasse gilt das auch nicht als "sitzenbleiben", sondern dies geschieht dann im rahmen der flexiblen eingangsstufe. es ist doch besser, wenn mein kind einmal wiederholt, aber dann mit gefestigten lese-und rechtschreibkenntnissen auf eine realschule gehen kann als dass es nicht wiederholt und dann nur die hauptschule in frage kommt.


Maria3112

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Antwort auf Beitrag von 3wildehühner

ja da hast du schon Recht. Bei uns(Hessen) ist es so das es wegen dem nachteilsausgleich leichter ist egal ob Sachkunde, textaufgaben etc überall wird dann rücksicht genommen. Wenn wir merken das sich im Sommer nicht viel gebessert hat, würde ich auch sagen sie soll die 2 Klasse wiederholen aber man muss es erst einmal versuchen.


3wildehühner

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Antwort auf Beitrag von Maria3112

klar sollte man es versuchen! aber bei den kindern hier, die ich kenne, hat es leider nicht geklappt. ob es an der schule, den lehrern oder den kindern lag, kann ich nicht beurteilen. lg


Huhn

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Hier (Sachsen) haben die Kinder in LRS-Klassen 2 Jahre Zeit für Klasse 3, d.h. Deutsch wird vorrangig gelehrt. Der Stoff in allen anderen Fächern wird auf 2 Jahre verteilt. Ich finde das super. Nach diesen 2 Jahren hat unsere Tochter wirklich riesen Fortschritte gemacht.


kruemel-inside

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Mhh...also Rückversetzung wenn die anderen Fächer ok sind ist immer eine kniffelige Sache. Weil damit geht man als Lehrer bewusst das Risiko ein, dass sich das Kind in allen anderen Fächern langweilt (denn der Stoff ist bekannt und das Kind lernt nichts Neues mehr). LRS testen wir erst abschließend in der 3. Klasse. Die ersten beiden Schuljahr sehen wir als Entwicklungszeitraum des Kindes an - da lernt es ja erstmal alle Buchstaben usw. Bevor das nicht gemacht wurde, kann man auch nicht feststellen, ob eine LRS vorliegt. Klar, ich hab auch in Klasse 2 schon eine grobe Übersicht, welche Kinder ich mal genauer beobachten muss im Hinblick auf LRS - aber mehr eben auch nicht. Ich weiß nicht, wie groß die Lücken/Probleme bei deinem Sohn sind. Von daher schwer was zu raten. Gibt schon viel tolles Material und unterschiedliche Ansätze zum Lesen und Schreiben. Meine Schüler bekommen immer verschiedene Varianten angeboten, sodass dann jedes Kind sich die raussuchen kann, mit der es am besten lernen kann. Mit LRS wird viel zu leichtfertig umgegangen....es gibt auch "normale" Kinder, die eben einfach nicht gut sind in Deutsch. Nicht jedes Kind was später in Deutsch eine 4 hat, hat eine LRS (auch wenn die Eltern das oft versuchen durchzusetzen). Genau wie nicht jedes Kind dem Rechnen schwerfällt eine Rechenschwäche hat. Und ganz ehrlich: Zensuren schon in der 3. Klasse aussetzen halte ich für äußert fragwürdig (außer es liegt wirklich eine ganz massive LRS vor, wo das Kind nur eine Hand voll Buchstaben kenne, keine Silben lesen kann usw.). Denn damit kann sich das Kind zurücklehnen und muss in dem Bereich nicht mehr lernen, da die Leistungen sowieso egal sind (manche Schulen nehmen das auch als Variante Förderung zu umgehen). So nimmt man den Kindern aber auch die Chance, die eigene Leistung richtig einzuschätzen, damit umgehen zu lernen und sich über Erfolge zu freuen. Und es gibt wirklich gute Trainingsprogramme die man mit LRS-Kindern/ schwachen Deutschkindern machen kann. Weiß nicht welches Bundesland du bist, aber für eine Rückstellung muss normalerweise eine Klassenkonferenz einberufen werden und ihr als Eltern müsst auch zustimmen. Da würde ich auf jeden Fall vorher nochmals mit der Klassenlehrerin und den anderen Fachlehrern sprechen, wie die das sehen. Denn die Rückstellung betrifft ALLE Fächer. Nichts ist für ein Kind demotivierender, als wenn es sich dann z. B. in Mathe langweilt die nächsten Monate. Das muss man abwägen womit man dem Kind was Gutes tut. Soziale Komponente nicht zu vergessen (ich stufe nie von einen Tag auf den anderen zurück/hoch, sondern immer langsam. Also erstmal nur ein paar Stunden in der neuen Klasse, eine gewisse Probezeit und dann wird erst endgültig entschieden)