Elternforum Die Grundschule

LRS NRW

LRS NRW

Bianca1503

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Hallo,  Ich hatte eben Elternsprechtag von unser Tochter die in der 2ten Klasse ist. Dort wurde mir gesagt bei unserer Tochter wird LRS vermutet. Da siesehr langsam und schlecht liest und angeblich viel falsch und unordentlich schreibt. Wobei ich dies sehr grenzwertig finde, in der 2ten Klasse lernt man es ja erst.  Meine Frage ist, sollte man den Test in der Schule machen lassen oder ehr noch abwarten. Sie soll davon auch nichts wissen laut Lehrer. Ich habe da nun auch Angst vor ihrer Zukunft wie es weiter geht... das wird sich doch überall negativ auswirken, so wohl in der Gesellschaft auch in der Klasse. Und sie wird diesen Stempel nie mehr los.  Ich bin sehr traurig und denke ich habe versagt. Wie muss sie sich überhaupt fühlen... sie ist sowieso sehr sensibel, ruhig und schüchtern. Wir lernen und lesen jeden Tag machen immer die Hausaufgaben zusammen...   Was soll ich tun und wie würde es bei festgestellten LRS weitergehen. 


die_ente_macht_nagnag

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Antwort auf Beitrag von Bianca1503

Zunächst ist LRS kein Makel oder ein Zeichen für mangelnde Intelligenz, sondern schlicht eine Beeinträchtigung. Sollte es tatsächlich eine Diagnose LRS geben, dann hätte sie die Möglichkeit für einen Nachteilsausgleich und man könnte gezielt das Kind fördern. Ohne wäre sie definitiv im Nachteil, da sie dann immer wieder erfährt das sie etwas nicht kann/schafft. Ich weiß nicht, ob ein Schultest für die Diagnose ausreicht. Bei unserer Tochter wurden schon in der 1. Klasse Auffälligkeiten beim Lesen und Schreiben festgestellt. Und seit dem sind wir an einer Diagnose dran, auch um abzuklären, ob sie einfach mehr Zeit braucht oder eine tatsächliche Beeinträchtigung vorliegt. Die Termine im SPZ sind schwierig zu bekommen. Und warum soll sie den davon nicht wissen? Sie bekommt doch mit, dass sie nicht so gut liest /schreibt wie ihre Mitschüler. 


Summer80

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Ein Freund meines Kindes hat Dyskalkulie (zwar anderer Bereich, aber grundsätzlich ja schon vergleichbar vom Behandlungsansatz her). Die Schule hat die Familie wie bei euch drauf angesprochen, woraufhin die Familie zu einem Psychologen (?) gegangen ist, der den Verdacht bestätigt und diagnostiziert hat. Seitdem geht das Kind einmal pro Woche zur Lerntherapie, bekommt dort auch Aufgaben, die täglich zuhause geübt werden und hat bereits Fortschritte erzielt. Vielleicht gibt es bei euch in der Gegend auch so etwas? 


Sonnenblume50

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Hallo,  der Enkel meiner Freundin hat auch eine LRS......durch Corona wurde es erst in der 3.Klasse auffällig....beim Jungen  wurde  Anfang der 4. Klasse eine Diagnose von einem Kinderpsychater/ Psychologen  gemacht  und LRS bestätigt....er ist mittlerweile in einer weiterführenden Schule und hat einen Nachteilsausgleich . Er geht einmal in der Woche zu einer Therapeutin und lernt dort damit umzugehen.... Soviel ich weiss hat der Kinderarzt eine Überweisung zur Diagnostik ausgestellt. LG


misses-cat

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Äh findest du nicht das du gerade ein Drama raus machst???? Meine, jetzt 10  Jahre alte Tochter, war grenzwertig bei der Testung ( wir sind auch aus NRW) sie kam in die lrs Förderstunde 1 Jahr bei ihr hat es sehr gut angeschlagen sie brauchte kein Nachteilsausgleich . Sie ist mit einer eingeschränkter gymnasialempfehlung auf die Realschule ( sie hat ein leichtes sehr gut eingestelltes ADHS die Realschule ist kleiner als unser Gymnasium deutlich, sie kann jederzeit spätestens nach der 10 Klasse wechseln und ihr Abitur machen) hat in den drei Hauptfächer einen Schnitt von 1/2/2 Ihr Kumpel ist auf der gleichen Schule, er hat ein lrs bekommt den Nachteilsausgleich und gut. Auch er kommt gut zurecht hat die Deutscharbeit 3 geschrieben Ich finde es eher bedenklich das ein Kind in der zweiten Klasse jeden Tag lernen muss anscheinend


kea2

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Also, jetzt mach mal halblang!   LRS ist nichts, wofür Eltern etwas können. Die haben Menschen oder eben nicht.  Das ist heutzutage auch keine Vollkatastrophe mehr. Zum einen gibt es Methoden, wie die Kinder besser damit zurecht kommen, zum anderen einen Nachteilsausgleich. Da wird man Euch sicher beraten, wenn Deine Tochter das haben sollte. Eine ehemalige IT-Kollegin von mir hatte eine LRS. Sie hat wichtige Emails immer erstmal an Kollegen geschickt, die sie korrigiert haben und fertig. Keiner hat geglaubt, dass sie dumm ist oder so, auch der Chef nicht. Ob Du eine Diagnose als Stempel siehst, oder nicht. LRS lässt sich nicht verstecken, wenn es stärker ausgeprägt ist. Das fällt auch ohne Diagnose jedem auf.


kia-ora

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Freu dich, dass die GRUNDschule schon so genau hinschaut und sich die Extraarbeit macht. Hier sehen die Grundschulen gerne weg und testen nicht und fördern nicht. Ist halt weniger Arbeit.    Ein Test in der Schule ist für die Eltern kostenlos und rechtskräftig. Oft ist es nur ein Test und das Kind merkt nix.   Testung privat kann schon was kosten. Wir haben das mal gemacht und 300 Euro gezahlt. War aber deutlich besser von der Qualität her und umfangreicher. 3x1 Stunde Test und 1 Stunde Gespräch anschließend mit mir für die ausführlichen Ergebnisse.     Überweisung durch KiA an Psychater kann kostenlos sein. Machen wir gerade beim nächsten Kind, weil da noch weitere Probleme sind.   LRS unerkannt ist ein Problem!!! Nicht die Diagnose. Du verwechselt da was.    Außerdem muss es außer den Lehrern niemand erfahren! Keine Ahnung was du da von Gesellschaft schreibst.  Ich informieren die halt nicht. Du vielleicht? 


Bianca1503

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Antwort auf Beitrag von kia-ora

Vielen Dank für Rückmeldung.  Auf der einen Seite bin ich schon Dankbar aber auf der anderen Seite habe ich auch Angst wie es weiter geht.  Was müssen die Kinder bei so einem Test machen und wie läuft er ab? Wenn es dann bestätigt ist, bekommt  vermutlich die Klasse es ja  doch mit, durch andere Aufgaben oder durch die Förderung, dass sie Probleme hat. Und da habe ich total Angst sie macht ganz dicht und fällt dann noch mehr von den Leistungen ab.  Eine I-Kraft ist aber wieder etwas anderes oder kann es auch sein, sie bekommt so etwas?  Was kommt dann als nächstes wenn er "positiv" ausfällt? Wie wird sie dann gefördert? In der Schule oder muss ich da eine Praxis für suchen, die haben sicher auch unendlich lange Wartezeiten, oder wird sie komplett aus der Klasse heraus genommen?   Darf ich fragen, welche Probleme noch weiter bei eurem Sonnenschein vermutet werden? Fragen über Fragen, ich kann kaum an etwas anderes denken...weil ich so mit ihr leide, wie schwer ihr alles fällt.. :-(  LG 


Schniesenase

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Antwort auf Beitrag von Bianca1503

Hallo Bianca, ich lese aus Deinen Fragen und Reaktionen ganz viel Betroffenheit und Unsicherheit. Für Dich ist es ganz sicher hilfreich, etwas mehr über das Thema zu lernen, um zu verstehen, worum es geht. Darum empfehle ich Dir wärmstens die Seite Legakids. Das ist eine Stiftung, die Fachleute beschäftigt, um Lehrkräfte, Eltern und Angehörige von Menschen mit Lese-/Rechtschreibstörungen darüber aufklärt, was das bedeutet, wie es zu bewerten ist und wie man damit umgehen kann. Aus meiner Erfahrung aus fast 20 Jahren Schule kann ich sagen, dass es für betroffene Kinder sehr schlimm ist, wenn man die Lese-/Rechtschreibschwäche ignoriert. Häufig führt das zu Schulversagen und mangelndem Selbstwertgefühl. Mach Dich schlau und entscheide dann!  Alles Gute! VG Sileick


85kathali

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Antwort auf Beitrag von Bianca1503

Du solltest dir über eines bewusst sein: falls dein Kind LRS aber keine entsprechende Diagnose hat, bekommt es irgendwann schlechtere Noten, obwohl es nichts dafür kann. Das trägt nicht zum Selbstwertgefühl bei! Beispiel: In der 5. Klasse schreiben die Kinder einen Aufsatz und es sind sehr viele Rechtschreibfehler im Text. Das gibt Punktabzug. Weil man davon ausgeht, dass Kinder das bis zu einem gewissen Altern gelernt haben sollten. Hat ein Kind nun die Diagnose LRS weiß man, dass das Kind das manches einfach (noch) nicht können kann. Die Rechtschreibung wird also nicht gewertet. Die Note ist also deutlich besser. Es geht also nur um den Aufsatz selbst.