Beppeline
Was mich mal interessieren würde: Wie streng seid Ihr gerade in Eurer Erziehung? Ich bin zwischen laissez-faire und einigermaßen streng. Ich finde die Situation gerade nicht so einfach gerade und hin und wieder bin ich auch richtig genervt, aber im Großen und Ganzen klappt es ganz ok bei uns. Klar nervt es mich, wenn meine Kinder (13 und 17) morgens lange schlafen. Die erste Woche ist meine Tochter (13) immer um spätestens neun Uhr aufgestanden und hat dann gleich die Aufgaben von der Schule erledigt. Jetzt hat es sich eingeschlichen, dass sie bis zehn schläft. Sie würde auch noch länger schlafen, aber spätestens um zehn Uhr wecke ich beide. Meine Tochter erledigt, so weit ich das beurteilen kann, ihre Aufgaben regelmäßig. Mein Sohn soll nach Ostern Abitur machen, arbeitet zurzeit aber hauptsächlich an seinem Muskelaufbau ;-) Immerhin macht er also Sport. Er geht auch jeden Tag joggen. Ich habe den Eindruck, dass vor allem meinem Sohn es mal ganz gut tut, Zeit zu haben. Er liest sein erstes Buch seit Ewigkeiten und findet es toll. Meine Tochter macht jeden Tag was für die Schule, leider keinen Sport. Dafür war sie vorgestern eine Stunde alleine spazieren. Sie ist zwar relativ still, dennoch reden wir jeden Tag miteinander. Ich frage sie vieles und wir gucken zum Beispiel einmal in der Woche die unsäglich furchtbare Sendung "Topmodel" zusammen an und lachen dann miteinander. Außerdem hilft sie mir oft beim Kochen. Hin und wieder bekomme ich einen Rappel, weil die beiden hier so rumhängen. Dann zwinge ich meine Kinder einkaufen zu gehen, ihr Zimmer aufzuräumen oder abends was zu kochen. Ich finde das Einbinden in den Haushalt ganz gut. Ich mache hin und wieder Druck, wenn es mich echt nervt, und dann sind beide erst mal genervt von mir, aber auch einsichtig und machen das dann, was ich sage. Wie ist das bei Euch? Es gibt ja Eltern, die gerade päpstlicher als der Papst sind. Die ihre älteren Kinder jeden Tag um spätestens 7 Uhr wecken und sie zwingen, eine Stunde rauszugehen. Seid ihr so?
Wo liegt jetzt der Unterschied zwischen "zwingen, eine Stunde rauszugehen" und "zwi gen, das Zimmer aufzuräumen, einkaufen zu gehen oder Abendessen zu kochen"? Ist das nicht ebenfalls "päpstlicher als der Papst"? Für mich klingt es, als würdest du viel Zwang auf deine Kinder ausüben. Vielleicht aus Unzufriedenheit über deine eigene Situation, wenn ich so an deine vorangegangenen Threads denke? Vielleicht liege ich damit falsch, dann entschuldige bitte. Aber bei mir kommt es so an... Ansonsten finde ich es nicht falsch ein bisschen Struktur im Tagesablauf beizubehalten. Wobei das bei meinem Kindergarten-Kind natürlich etwas anders ist als bei deinen großen Kindern.
Ich habe noch kleinere Kinder, aber ich bin jetzt nicht viel anders als vorher. Das einzige, bei dem ich weniger streng bin, mein 6-jähriger darf jetzt etwas mehr fernsehen als normal. Aber das ist die einzige Ausnahme. Die meiste Zeit des Tages sind wir draußen in unserem Garten. Der Tag ist halt gefühlt länger und wir haben keine anderen Fixpunkte, die wir sonst normal haben, aber ich achte darauf, dass wir trotzdem einen strukturierten Tagesablauf haben. Anstrengender ist es jetzt schon, weil dem Großen oft langweilig ist und er keine Freunde zum Spielen hat und ich mir mehr Unterhaltungsprogramm als normal einfallen lassen muss, weil er sich logischerweise nicht den ganzen Tag alleine beschäftigen will und mehr Anleitung braucht als im normalen Alltag. Der Kleine mit seinen 20 Monaten ist noch zu klein, um mit ihm zu spielen, die beiden streiten eher noch bzw. ärgert der Große den Kleinen teilweise aus Langeweile, was er sonst nicht so häufig macht. Mit dem Kleinen muss ich auch täglich seine Physiotherapieübungen machen, die ich normal vormittags mache, während der Große im Kindergarten ist. In der Zeit lenkt der Große den Kleinen dann teilweise ab und es ist somit etwas schwieriger. Aber ja, es ist jetzt eine Herausforderung und Umstellung, aber strenger oder weniger streng bin ich deshalb nicht.
Meine Kinder sind Grundschul- und Kigaalter. Ich habe es mir schlimmer vorgestellt mit allen 3 täglich von früh bis spät aufeinander zu hocken ohne die Option Spielplatz oder Verabredungen mit Freunden. Es läuft mal besser, Mal schlechter. Mal stehen meine Kinder um 6 Mal um 8 auf. Ich selbst bin ab 6 immer wach, trinke meinen ersten Kaffee ganz in Ruhe und erledige kleine Dinge im Haushalt. Wenn die Kinder aufstehen, frühstücken wir, machen uns frisch und dann folgen die Schulaufgaben. Letzteres auch Mal mit Mal ohne Gezeter. Im großen und ganzen finde ich es ziemlich entspannt. Zur Erziehungsfrage: ich glaube, da hat sich nicht viel geändert. Vieles nehme ich jetzt aber durchaus lockerer als vor Corona. Mir ist es wichtiger, dass wir alle einigermaßen ausgeglichen bleiben und lasse daher auch Mal fünfe gerade sein. Ich hoffe das relaxte bleibt mir auch nach der Ausgangsbeschränkung noch ein bisschen erhalten. Im Alltag und dem (fast) permanenten Termindruck fällt es mir oft schwer wirklich entspannt zu bleiben. Das fällt ja jetzt alles weg. Ich arbeite derzeit nicht, habe auch sonst keine terminlichen Verpflichtungen. Lediglich der Verzicht auf Freunde ist ein Wehmutstropfen in dieser Zeit. Für die Kinder und auch für meinen Mann und mich.
Eins noch was sich geändert hat: Fernsehen ist derzeit SEHR begrenzt. Vormittag und Nachmittag gar nicht mehr (vorher dürften sie am Nachmittag zwei bis 3 Sendungen schauen) jetzt gibt es gelegentlich abends einen Film. Das dient allerdings nur der Schonung meiner Nerven und führt dazu, dass alle Kinder miteinander spielen und nicht eins außen vor ist, weil es noch zu klein ist, um sich wirklich fürs Fernsehen zu interessieren.
kind 13, muß spätestens 8.30 aus den federn um dann 9.00uhr mit den schularbeiten zu beginnen. je nach bummelei ist sie gegen 12.00uhr fertig. die nachmittagsrunde mit dem hund, 1 stunde lang ist ihre aufgabe. ansonsten hat sie freizeit außer wenn mal kleine dinge anliegen, wie hof kehren ect. wochenende bleibt wochenende auch mit auschlafen und nicht-schule
Meine Tochter ist erwachsen (21) und plant ihren Tag selbst. Mein Sohn (14) hat die ersten 10 Tage immer bis 11.30 Uhr geschlafen und hat nachmittags gejammert, dass er die Schulsachen nicht fertig bekommt. Das wurde mir dann doch irgendwann zu blöd, jetzt steht er um 8.30 Uhr auf und arbeitet vormittags am Schreibtisch. Nachmittags helfe ich ihm bei Sachen, bei denen es morgens gehakt hat (z. B. lateinische Grammatik), anschließend übt er Gitarre oder ist draußen. Wir wohnen am Waldrand, er geht joggen und fährt Mountainbike (Downhill). Jetzt sind aber erstmal Osterferien, jetzt darf er auch „offiziell“ wieder lang schlafen... LG
Ich glaube, so wie immer. Dabei bin ich sowieso eher streng. Meine Kinder müssen nun um 9 Uhr aufstehen. Sie müssen zusammen frühstücken und Mittag essen. Mein Sohn (13) muss seine Hausaufgaben machen. Er darf maximal vier Stunden am Tag Computer und Co nutzen (das ist aber eine Corona-Ausnahme, das darf er sonst nicht so lange) und muss um 23 Uhr ins Bett gehen. Er liest dann aber noch. Er muss mindestens einmal am Tag nach draußen. Sonst lasse ich ihn machen, was er will. Bei meiner Tochter mische ich mich sonst nicht ein (außer 9 Uhr aufstehen und gemeinsam mit ihrem Bruder frühstücken und Mittag essen). Mit meiner Tochter gibt es keine Konflikte, sie macht das freiwillig. Sonst macht sie auch, was sie will oder muss (fürs Abi lernen).
Die Kinder sind aber tagsüber alleine zu Hause, ich kann also nur abends streng sein.
Ich bin erstaunt, mit wie viel "zwingen" und "müssen" und Druck viele Kinder hier erzogen werden.
Vermutlich bin ich aktuell so "laissez-faire" wie sonst auch.
Allerdings sind meine Kinder ja auch schon groß und machen ihre Sachen, ohne dass ich ihnen in den Hintern trete. Sowohl Schule/Studium als auch Sport und Bewegung draußen.
Was ich allerdings nie machen würde ist, sie morgens zu wecken.
Wenn ich zuhause bin, bin ich froh um jede Viertelstunde, die sie noch schlafen und mir nicht auf die Nerven gehen.
Naja, gegen einen strukturierten Tagesablauf spricht ja nichts. Laissez-faire wäre mir nichts und schadet Kindern unter Umständen sogar. Zumindest kleinen. Aber wenn man froh ist über jede Minute, die die Kinder schlafen, damit sie nicht auf die Nerven gehen, ist das wahrscheinlich ein gutes Konzept
Ich nehme an, deine Kinder sind noch jünger und du hast keine Vorstellung, wie viel schlechte Laune ein unausgeschlafener Teenie verbreiten kann?
Laissez-faire ist auch für mich kein gelungener Erziehungsstil, um Himmels Willen.
Und in der Wahrnehmung meiner Kinder war ich sowieso immer furchtbar streng.
Und im nächsten Leben würde ich sicher einiges anders machen....
Aber nun ist meine Jüngste 16, da vertraue ich darauf, dass meine bisherige Erziehung auch in diesen ungewohnten Zeiten nachwirkt. Insofern muss ich nicht anders sein als sonst.
Sie kommt übrigens spätestens um acht, halb neun runter zum Frühstück und macht danach ihre umfangreichen Schulaufgaben und später Sport.
Ich fand nur die Begriffe Druck und Zwang etwas erstaunlich, aber wenn Struktur nur dadurch zu erzielen ist, bitte.
weil der alltag weiter den gleichen strukturen folgt und pflichten nun mal pflichten sind ist das druck? ich selber könnte gerade auch lange schlafen , mache ich aber nicht, denn ich habe keinen urlaub und kind keine ferien ich bin pro gewissen regeln und strukturierungen und bwohl auch ich gerade manchmal genervt bin vom kind , davon weiche ich nicht ab
Die Bezeichnungen "Druck" und "Zwingen" sind mir in den Beiträgen aufgefallen und ich darf mich ja darüber wundern, dass das funktioniert und die Kinder das brav akzeptieren. Ich habe nie gesagt, dass es keine Pflichten, Regeln und Strukturen im Alltag geben sollte. Meine Kinder durften z.B. nicht einfach so mal vom Kindergarten oder gar der Schule daheim bleiben oder nicht in den Sportverein gehen. Regelmäßigkeiten und Rituale geben auch Sicherheit und machen das Leben leichter. Aktuell bin ich ja in der glücklichen Lage, kein lustloses Grundschulkind oder faule Neuntklässler mehr antreiben zu müssen. Vielleicht hätte auch ich immer mehr Druck und Zwang auf meine Kinder ausüben sollen, wer weiß das schon. Hätten meine Großen dann ein besseres Abitur gemacht? Wären sie glücklicher dadurch?
Wie so ft gibt es auch hier mißverständnisse zwecks begrifflichkeiten:) im realen gespräch hätte man das sofort geklärt und meine antwort hätte sich erübrigt....;) so wie du , sehe ich das auch , nur hatte es ganz anders verstanden
Das stimmt, meine Kinder sind noch jünger und ich habe noch keine Ahnung, wieviel schlechte Laune ein unausgeschlafener Teenie verbreiten kann :-D
Es las sich für mich so, als ob laizzes-faire der Erziehungsstil ist, den du schon von Anfang an führst.
Jetzt ist es klarer, wie du das gemeint hast.
Sorry
In welchen Beiträgen liest du Druck und Zwang?
Hm, so richtig nur im Ausgangspost.
Da hat es mein Gedächtnis wohl fälschlicherweise über andere Beiträge ausgebreitet.
Wenn es mir zu doof wird, gibt‘s ne Ansage. Und da meine Teens, seit vielen Jahren, „Ansagenerprobt“ sind, wird spätestens dann gewuselt. Ob das nun „erst“ ab 10 Uhr oder 12 Uhr ist, sehe ich aktuell nicht so eng. Es muss halt erledigt werden.
Eigentlich wie immer. Die Kinder sind 2 und 4. Aktuell dürfen sie DEUTLICH mehr Fernsehen als sonst. Da bin ich gestandige Rabenmutter und gebe zu, dass ich gerne morgens nochmal ne Stunde im Bett kuschel und döse, während der TV läuft. Und mittags bin ich auch mal froh um 30 Minuten Pause. Grade sie große kaut einem echt ein Ohr ab. Das ist ganz toll, ehrlich. Ich unterhalte mich gern mit ihr und finde auch ihre Gedankengänge echt erstaunlich. Aber 30 Minuten Stille sind auch wundervoll :-) Ansonsten müssen sie sich halt an bestimmte Regeln halten die immer gelten, da macht corona hin oder her keinen Unterschied.
ich bin gerade völlig erziehungsentspannt, mein Kind darf alles stehen und liegenlassen, vor dem tv essen etc....
wenn ich es bis jetzt nicht geschafft habe, sie in die richtige Richtung zu lenken, jetzt fang ich sicher nicht an.
sie darf sehr gerne einkaufen als ihr persönliches tageshighlight nutzen.
wir sind auch nur ein zweipersonenhaushalt, haben also eine virenschleuder "gut"
Das mag sein, das es jetzt eh zu spaet ist aber mich selber stoehrt es, wenn alles rumsteht und der Tag erst 12.00uhr beginnt. Das kann mein Kind gern leben , wenn sie ihre eigene Wohnung bezieht und ihr Leben selber koordinieren muss. Aber Gott sei dank , kann ja jeder selber entscheiden, wie er sein leben einrichtet;) und wie zufrieden man damit ist....ein falsch oder richtig gibt es da nicht
ja, unter normalen umständen stört mich das auch, aber jetzt ist grad nicht normal. und ich habe ein Kind, das NICHT bis 11 schläft, da muss ich gar keine Energien darauf verschwenden, die autoritäre mutter raushängen zu lassen. aber ja, gsd muss ich niemanden um Erlaubnis bitten und auch der vater läßt von sich aus alle 5 grad sein. wir finden den zustand schwer genug....
Naja... Wir sind hier schon lockerer. Ps4 ist recht stark in Benutzung. Nachdem ich meinem Sohn erklärt habe, dass Struktur auch eine Lebenseinstellung ist, schläft man nicht mehr bis Mittag und erscheint nicht nur in Jogginghose, sondern auch mal in Jeans und es wird 3x die Woche leicht gejoggt also sich bewegt. Oh Wunder im Garten war er heute auch....so als Teenie ist es blöd. Eltern sind nun mal nicht die besten Freunde und die werden vermisst. Tv ist hier out und man kann tatsächlich Stunden auf dem Bett liege und träumen...
Hallo Mausezahn48, ich mochte Strenge als Kind nicht und hatte mir deshalb vorgenommen, nicht so zu sein. Seit 30 Jahren vertrete ich den partnerschaftlichen Umgang mit Kindern. Ich bleibe aber trotzdem der Erfahrene Ältere. Damit mache ich gute Erfahrungen.
partnerschaftlichen Umgang mit Kindern. ...finde ich ganz schrecklich. ich als kind war froh, eltern zu haben , die fast alle dinge für mich entschieden haben ,ich nur kind sein konnte und keine verantwortung tragen musste...auf augenhöhe wollte ich da gar nicht stehen. wie definierst du denn strenge?
Wie auch immer sich partnerschaftlicher Umgang darstellt... Das weiß ich nicht genau. Aber ein Kind braucht eben Eltern, keine großen Freunde, bei denen es wohnt. Partnerschaftlich heißt in meinen Augen, dass wir ebenbürtig sind und das sind wir nicht. Wir sind gleich viel wert (meine Kinder und ich) aber wir haben nicht die gleichen Rechte. Ich würde dem Kind bei vielen Dingen nicht die Entscheidung überlassen. Geld, Einrichtung, Einkauf... Das wäre Sache von Partnern. Eltern geben Grenzen und Regeln vor und vermitteln gesellschaftliche Werte und Verhaltensregeln. Kinder, die alles dürfen oder endlose Dialoge über die Sinnhaftigkeit einer zu erledigenden Tätigkeit führen, sind meiner Meinung nach bald erschöpft von diesem Zustand. Viele Kinder wollen einfach auch nur Vorgaben. Was hätte ich als Kind alles verpasst, wenn meine Eltern alles mit mir aus diskutiert hätten statt mir die Ansage zu machen, dass ich etwas erledigen muß, weil es sein muß mit einer kurzen Erklärung dazu. Extrem autoritär muß nicht sein. Aber partnerschaftlich ist kein Zustand mit dem Kinder in einer Familie glücklich sind. Vorgaben und Regeln sind meiner Meinung nach für Kinder sinnvoller und geben ihnen Sicherheit. Als Opa/Onkel/Cousine ist das was anderes, aber die Eltern sollten eben Vorgaben machen. Nicht bei allem, Freiraum brauchen Kinder auch, aber nicht nur
sehr richtig, jawohl
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