Mitglied inaktiv
Hallo, unsere beiden Mäuse 4 1/2 und 2 waren alleine in ihrem Spielzimmer und war im Waschkeller. Als ich wieder hochkam sah ich, daß jemand auf der Tapete im Flur mit dem Kuli Striche gemalt hat. Ich habe die Große gefragt wer das war. Sie sagte Giulia (ihre Schwester). Von der Höhe konnte das eigentlich nicht sein und habe sie nochmals gefragt. Lt. ihrer Aussage hat Giulia sich einen Stuhl geholt, sich draufgestellt, gemalt und wieder weggestellt. Ich kann mir allerdings nicht vorstellen, daß eine zweijährige so planvoll vorgehen kann. Der Stuhl stand nämlich im Spielzimmer genauso wie vorher und eine Puppe saß genauso drauf wie ich sie vorher draufgesetzt hatte. Mein Mann hat Chiara hinterher auch nochmals gefragt und sie blieb aber bei ihrer Antwort. Also haben wir ihr erstmal geglaubt. Am nächsten Tag hat mein Mann allerdings gesehen, daß die Couch auch mit Kuli bemalt war. Ein Männchen mit Gesicht! Das kann die Kleine definitiv nicht! Wir haben also Chiara nochmals gefragt und sie hat dann beides zugegeben. Wie verhält man sich dann am besten. Chiara weiß genau, daß die nicht auf eine Couch und Tapeten malen darf. Für uns war das Schlimmere, daß sie uns angelogen hat, daß Malen an sich war eher ärgerlich (wir haben erst vor zwei Jahren kompplett renoviert). Wie verhält man sich am besten? Habt Ihr einen Tip? Danke Stefanie
Ich finde das ziemlich altersgerecht und ueberhaupt nicht dramatisch. In dem Alter geht es den Kindern hauptsaechlich darum gut dazustehen. Ich wuerde das mit einem Laecheln abtun. Mich wuerde das bemalte Sofa sehr viel mehr aergern und noch mal klar sagen, dass ich das nicht viel. Ihr koennt gemeinsam ueberlegen wo sie malen darf. Gruss Christiane
Ich glaube nicht, dass eine 4 1/2 jährige schon richtig bewußt lügt. Wahrheit und Phantasie sind noch eins. Sicher wusste sie eigentlich dass sie weder auf Couch noch auf Wände malen soll, und sicher hat sie deine Abwesenheit benutzt, um das zu tun. Aber als du sie dann gefragt hast, hat sie sich sicher gewünscht, sie hätte es nicht getan. Und vielleicht wurde dieser Wunsch so stark, dass er stärker war als die Realität. In diesem Sinn hat sie dann die Wahrheit gesagt. Ich würde das Lügen nicht weiter beachten. (Schon einfach feststellen, dass sie es war. Aber eben so, wie man auch feststellt, dass heute die Sonne scheint, nicht als Vorwurf. sie soll ja auch lernen Wunschvorstellung und Realität zu trennen. ) Auf das Malen an der Wand und der Couch würde ich aber schon eingehen. aer eben so, wie ihr das sonst auch getan hättet. Gruß Schoko
Also ich würde schon beides im Gespräch mit dem Kind thematisieren, und zwar "kritisch" - das Malen da, wo es nicht OK ist, aber auch (und v.a.) das Lügen! Bei meinem "Grossen", etwas über 3einhalb, geht das durchaus - man kann doch erklären, dass wenn man nicht die Wahrheit sagt, einem dann vielleicht die anderen nicht (mehr) glauben, wenn man was Wichtiges erzählen will... u.ä., und dass Ihr ihn auch nicht anlügt. Auch wenn das mit der Phantasie vs. Realität bei Kindern in dem Alter generell stimmt, kommt es auf den konkreten Einzelfall an. Ich finde, man kann/sollte(?) schon darauf hinweisen, dass es nicht OK ist, zu lügen um besser dazustehen, und das Ganze auch noch auf jemand anders abzuwälzen, der sich nicht wehren kann (hier die kleine Schwester).
Ich würde auch mit der Großen darüber reden, dass das Malen nicht in Ordnung war (obwohl sie das mit Sicherheit weiß), aber vor allem nicht das Lügen. Ich habe meinen Kindern erklärt, dass ich ihnen ja nicht mehr glauben kann, wenn sie mich anlügen oder eben immer überlegen muss: "Stimmt das jetzt oder nicht?" und es für sie ja bestimmt auch nicht schön wäre, wenn sie dann die Wahrheit sagen und ich bin skeptisch. Ich habe ihnen erklärt, dass das eine Vertrauenssache ist und für mich persönlich Lügen viiiel Schlimmer ist, als irgendein Blödsinn anstellen. Deine Maus ist mit 4 Jahren schon alt genug, um das zu verstehen. Außerdem würde ich nicht tolerieren, dass sie es auf die kleine Schwester schiebt. Wenn du jetzt darauf nicht reagieren würdest, würde sie wahrscheinlich lernen, dass sie damit durchkommt. Dass sie es versucht hat, sehe ich aber auch nicht als Drama. Wir waren zu Hause 6 Kinder und unser aller Lieblingssatz war: "Das war ich nicht!" LG Petra
...ich kopier es dir mal rein: Das Kind unter 4-5 Jahre hat noch kein Begriffsverständnis von Wahrheit und Unwahrheit. Es muß erst lernen, daß die Unwahrheit sagen etwas Schlechtes in unserer Gesellschaft ist. Einstweilen erkennt es nur den Nutzen, denn es haben kann, wenn man sich selbst verleugnet und einen anderen als Schuldigen vorgibt. Diese innere Haltung wird grundsätzlich durch größere Strenge verstärkt. Es ist also sinnvoll und nüztlich, wenn man bei Kinder dieses Alters gelassen mit der Verdrehung von Wahrheit umgeht, dem Kind aber zu verstehen gibt, daß man es durchschaut hat. Ab 4 bis 5 Jahre macht es dann erstmals Sinn, solche Lügengeschichten mit Ermahnung zur Wahrheit zu ahnden. Denn jetzt kommt das Kind langsam in die Lage, die Verdrehung der Wahrheit mit dem schlechten Gewissen zu verbinden und Wiedergutmachung und das gute Gewissen im Bekenntnis zur Wahrheit zu erkennen. viele Grüße
Die letzten 10 Beiträge
- Darf mir anhören ich verwöhnt zu doll ? Kennt ihr das ? 10 monate alt
- Kind 5 1/2 Jahre tickt ständig aus
- Trans-Kind?
- Komisches Verhalten
- Schlechter Einfluss in der Kita
- Kind wirft mit Stuhlgang
- Sohn will immer rumgetragen werden
- Mahlzeiten fast nur mit Wutanfällen
- 5jähriger ist sehr albern
- Schwanger und Kleinkind will immer getragen werden