Elternforum Rund um die Erziehung

Vielleicht kann jemand helfen???

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Hallo an alle mein Sohn ist 2,9 Jahre und ein richtiger wilder kleiner Kerl.Er hat eine Menge Energie die er auch am Tag auf Spielplätzen oder beim wandern rauslassen darf. Was mich aber total fertig macht ist das er ständig am testen und Grenzen ausloten ist.Sobald ihm etwas misslingt oder er seinen Willen nicht bekommt dreht er total durch.Er haut schlägt um sich schlägt Türen gegen die Wand usw.Alles ruhige reden bringt nix.Schimpfen laut werden völlig sinnlos es erzeugt nur gegenlautstärke.Ich komme einfach nicht an ihn ran. seit einem halben jahr haut er mich und meinen mann als Spiel -um zu sehen was passiert.Ich setze ihn dann meist ins bett und wenn er sich entschuldigt darf er wieder raus.ich habe auch schon versucht ihn zu ignorieren. Aber das nimmt er dann halt so hin...das kann es ja dann auch nicht sein.Heute hat er ein kind ohne grund auf dem spielplatz richtig doll gehauen.Ich habe ihm schon vor dem Spielplatz angekündigt wenn er wieder haut gehen wir sofort.Und das habe wir dann auch ohne große Diskussionen gemacht.Es hat ihn nicht gestört-es war eben so. Ich weiß einfach nicht mehr weiter. Er hat wirklich auch nur Blödsinn im Kopf- kreide essen - Sand in den Mund stecken usw.Ich dachte mit fast 3 wäre diese phase schon vorbei.Mir scheint als wisse er ganz genau das man zb. Kreide nicht isst und er erwartet eine reaktion. Aber ich ignoriere das dann eben was soll ich sonst machen??? Mir macht es gar keinen richtigen Spass mit ihm mehr was zu unternehmen weil er einfach gar nicht so richtig lieb sein kann. jedes zweite wort ist nein. Ständige diskussionen.Ab September soll er in den Kiga gehen. Mir graut jetzt schon davor wenn er so gar nicht das gespür für andere Kinder hat. Meine Empfindungen das ich ihn momentan so gar nicht mehr richtig annehmen kann macht mir selbst ein bisschen angst.Ich weiß auch nicht wo er so viel agression hernimmt. bei uns wird nicht gehauen und wir leben auch nicht in so einem umfeld wo das an der Tagesordnung ist.Vielleicht hat jemand einen rat für mich Vielen Dank für die Mühe


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ganz kurz nur, deswegen knapper tonfall. :) "Heute hat er ein kind ohne grund auf dem spielplatz richtig doll gehauen." ohne grund ganz sicher nicht. du siehst den grund vielleicht nicht, aber dein sohn hatte einen. den gilt es herauszufinden, um dann lösungsstrategien aufzeigen zu können. wenn das kind ihm die schippe wegnimmt, ist das hauen nicht "ohne grund". es ist nicht die reaktion, die erwachsene sich wünschen, aber diesen weitblick hat dein kind noch lange nicht. außerdem: kinder in dem alter meinen "schlagen" noch nicht in dem sinn "aggressiv" wie erwachsene. es ist in erster linie ausdruck ihrer gefühlwelt, ein weg ihre ekmotionen zu artikulieren. für kleinkinder gibt es noch keinen "schlechten", weil gewalttätigen weg und keinen "guten". dazu haben sie die lebenserfahrung nicht. insofern ist das schlagen eines kleinkindes nicht mit dem schlagen eines erwachsenen gleichzusetzen. wie hat überhaupt das "opferkind" reagiert? meistens sieht es für die erwachsenen viel schlimmer auf, weil sie die entsprechende gewaltassoziation haben -die kinder aber nicht, auch nicht das geschlagene kind. "Ich weiß auch nicht wo er so viel agression hernimmt." aggressionen sind nichts schlimmes und gehören dazu. sie richten sich nicht gegen dich oder andere kinder, sondern sind ausdruck seiner frustration. deswegen: was löst frustrationen aus? wie kann man diese a) umgehen oder b) gemeinsam aushalten? viele kinder, gerade jungen, hauen in dem alter deines sohnes, verstärkt, wenn sei impulsiv sind (so klingt es :) :)) und sprachlich noch nicht so weit um sich ausdrucksstark artikulieren zu können. und noch was: dass es ihn nicht stört, wenn ihr den spielplatz verlasst, ärgert dich weil du es als strafe gemeint hast. ich schlage einen perspektivenwechsel vor: verlass den spielplatz, wenn du die anderen kinder vor deinem sohn schützen möchtest, aber nicht um ihn zu bestrafen. oder aber meide den spielplatz gleich, wenn dein sohn in einer kritischen stimmung ist. enten füttern, ball spielen, in pfützen springen sind alternativen. und: wenn er dinge macht, die du als "blödsinn" empfindest, dann ist das deine perspektive. er hat die welterfahrung noch nicht, um dinge in sinn und unsinn einzuteilen. natürlich kann auch dazu kommen, dass er aufmerksamkeit (in dem fall negative) verlangt. das ist ihm nicht anzukreiden und du kannst seinem verhalten zuvorkommen, indem zu von beginn an auf seine bedürfnisse eingehst. und noch zuletzt: es ist normal und i.O. sein kind auch mal nicht so sehr zu mögen. allerdings würdest du es dir leichter machen, wenn du deine zuneigung nicht vom erwünschten verhalten deines sohnes abhängig machst. will sagen, er muss nicht in die schablone des "lieben kindes" passen, um ein liebenswerter mensch zu sein. "Sobald ihm etwas misslingt oder er seinen Willen nicht bekommt dreht er total durch.Er haut schlägt um sich schlägt Türen gegen die Wand usw.Alles ruhige reden bringt nix.Schimpfen laut werden völlig sinnlos es erzeugt nur gegenlautstärke." du hast ein temperamentvolles kind. :) ich auch. wenn meinem sohn etwas nicht gelingt, ist er auch frustriert und konnte früher seinen frust nicht anders ausdrücken, als andere und auch sich zu schlagen. mit sprechen bin ich in dem stadium auch nicht mehr an ihn herangekommen. aber warum sollte ich deswegen mit ihm schimpfen? alles funktioniert nicht so, wie der kleine mensch es sich gedacht hat UND dann wird man noch dafür ausgeschimfpft? das ist ein bisschen viel. ich habe unseren sohn entweder in den arm genommen und/ oder abgelenkt oder die hand auf seinen rücken gelegt und ihm verständnis entgegengebracht. das hilft kindern ungemein: wenn man nicht ihre gefühle negiert (ach komm, das war doch gar nicht schlimm), sondern sagt: so was BLÖDES! (ich werde auch wild, wenn ich frustriert bin und andere versuchen mich zu soothen, in mir geht dann vor: was fällt denen ein, die wissen doch gar nicht wie´s mir geht, die drängen mir ihre gefühle auf -und dann entlädt sich mein frust auf sie. selbst schuld, wenn sie mir im weg stehen. :)) auf lange sicht entwickelt man als elternteil einen weitblick, was wutanfälle auslösen könnte und umgeht sie oder lenkt sofort ab. bei den kleinen geht das doch noch so gut. frusterlebniss und grenzen müssen sie ihm alltag noch oft genug aushalten, ich habe die erfahrung gemacht, dass, wenn ich ihnen den weg ebne bis sie die nötige reife haben (was einfach eine frage des alters ist), sie viel ausgeglichener sind und gelegentliche frustrationen besser hinnehmen und aushalten können. "Mir scheint als wisse er ganz genau das man zb. Kreide nicht isst und er erwartet eine reaktion. Aber ich ignoriere das dann eben was soll ich sonst machen???" du machst den eindruck, als seist du genervt vom kind. das passiert. :) versuch dir klarzumachen, warum dein sohn sich so verhält. ganz sicher nicht, um dich zu ärgern. ignorieren finde ich immer sehr gemein. möglicherweise ist es der ruf nach aufmerksamtkeit, wenn er kreide isst. wenn du ihm die dann verwehrst, wird er zu drastischeren mitteln greifen müssen, denn deine aufmerksamkeit ist für ihn elementar. eine lösung wäre es, wenn du ihm die erwünschte aufmerksamkeit gibst, ohne dass er zu diesen "druckmitteln" greifen muss. "jedes zweite wort ist nein." dann gib ihm nicht gelegenheit, so oft "nein" zu sagen. lass ihn viel selbst bestimmen, beziehe ihn in deine überlegungen mit ein, entscheide nicht über seinen kopf hinweg. versuche ein "nein" von dir immer in ein "ja" umzuwandeln. nicht sagen: nein, jetzt gibt es kein eis!, sondern: ja, eis ist eine tolle idee, ich will auch eins. aber ich glaube, mein bauch will erst das xyz (= gesundes essen) essen, deiner auch? dann essen wir hinterher zusammen ein eis... soweit von mir erstmal. viel länger geworden als geplant... :) miebop


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Wow, dann möchte ich mal einen beitrag von dir lesen, den du mit lang ankündigst.....*gacker* LG Astrid


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Als Mutter eines (fast ex) Rabauken, der ganz aehnlich ist wie dein Sohn, kann ich nur jede Zeile von miebop unterschreiben. Sie hat das wunderbar zusammengefasst. Lass dir das mal durch den Kopf gehen... Kurz zu hauen ohne Grund. Mein Sohn hat eine zeitlang Kinder-wie ICH fand-ohne Grund getreten, gehauen. Ich war verzweifelt und habe versucht zu verstehen woran es liegen koennte, ob es eben doch einen Grund gab. Mir ist irgendwann klar geworden, dass mein Sohn zu dem Zeitpunkt ein Problem mit Enge hatte und er sich gewehrt hat, sobald jemand nur dicht neben ihm ging oder er in einer Reihe stand. Es gab also sehr wohl einen Grund. Ich versteh dich 100%, aber aus dem Tief kommst du wieder raus, glaub mir...Nimm deinen Sohn im Moment so wie er ist, lass ihn nicht allein. Lieben Gruss, Christiane p.s.: ich habe eine Weile Spileplaetze gemieden, um mir Aerger mit anderen Muettern und Stress mit meinem Sohn zu ersparen. Ausserdem hatte ich Sorge er wuerde beissen...das ist ein no go also haben wir eine Weile auf Kindergesellschaft verzichtet und andere, genauso schoene Dinge gemacht.


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sorry aber mir Platzt hier langsam fast der Hals wenn ich immer wieder von Selbstbestimmung höre. Ja muss sein aber im kleinen Rahmen, denn sonst wissen die Kinder nich sich nach den Regeln der Gesellschaft die leider nach wie vorh herrst zu benehmen und vor allem auch das Eigentum adererer zu Respektieren. Ich verstehe Dich, aber Du machts es völlig richtig, Du musst nur Durchhalten, deine Konsequenzen Durchhalten, ihn vielleicht auch einfach zusehen lassen wie die anderen Spielen und er bei die bleiben muss Reduzier seine Spielsachen zu Hause wenn er meint dass ihm alles durchgeht. Grenzentesten ist normal und hört eigentlich auch nie auf, aber wenn sie wissen soweit und nicht weiter werden sie in diesen Grenzen bleiben die Du setzt und nur immer wieder Testen ob sich die Grenzen gelockert haben. Und im Kindergarten wird es oft einfacher, weil da viele Kinder sind und es auch für ihn einfach "fremde" Erwachsene die ihm was sagen. Das nächste: Du lässt ihn toben auf Spielplätzen usw. ,aber was ist mit einem Sportverein wo er sich trotz allem der Gruppe unterzuordnen hat?? Wie ist es mit der ruhigen Ecke, wenn er mal wieder aus Zorn eine Tür zuschlägt?? Das hilft ungemein wenn sie in einer Ecke sitzen müssen und ohne Spielsachen und Unterhaltun überlegen was sie gerade gemacht haben und warum die reaktion Ecke kam. Lass Dich nicht unterkriegen, aber Du hast ein Kind, dass konsequente Linien braucht um zu wissen wie man sich "richtig" verhält. Selbstbestimmung ja, aber in kleinen Dingen wie anziehen oder mal Süssigkeiten raussuchen unter 3 versch. Dingen. Ich bin kein Fan von dieser Selbstbestimmung die hier ganz gross gelobt wird. Ich weis was in dern 80er los war, als die gleiche ERziehungswelle über uns kam und wie wenig Eltern später mit ihren Kindern wenn sie mal das goldige Klienkindalter hinter sich haben klar kommen. Wenn kleinen Kindern nicht gezeigt wird wo grenzen sind, bei grossen klappt es nicht mehr und die Grenzen sind ganz andere bei 14-jährigen wie bei 2jährigen ist einfach so. Gruss Birgit


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bleib konsequent und zeige ihn seine Grenzen an. Wenn er euch schlägt dann gib ihn ne Auszeit...und ´sage immer wieder das man dies nicht tut. Dein Kind muß lernen, das man mit Gewalt nichts erreichen kann...eher das Gegenteil. Wenn er andere Kinder schlägt auf dem Spielplatz dann gehe mit ihm auf der Stelle heim und erkläre ihm unterwegs nochmal warum! Belibe konsequent...irgendwann verliert das Schlagen dann seinen Reiz. Keine Angst vor dem Kindergarten, meißt können sich dort so kleine Rabauken besser benehmen als zu Hause. dort herschen meißt ( kommt auf den Kiga drauf an) strengere Regeln als bei vielen Kindern zu Hause und das klappt. Nimm dein Kind aber trotz allem oft in den Arm, er muß merken das du ihn trotzdem lieb hast. Claudia


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huhu birgit, "Ich bin kein Fan von dieser Selbstbestimmung die hier ganz gross gelobt wird. Ich weis was in dern 80er los war, als die gleiche ERziehungswelle über uns kam und wie wenig Eltern später mit ihren Kindern wenn sie mal das goldige Klienkindalter hinter sich haben klar kommen." nee, nee, nee, bange machen gilt nicht. ich bin ja die generation der frei erzogenen kinder und ich kenne massig leute um mich herum mit dem gleichen erziehungsbackground -kennen uns von kindheit an und die statistik zeigt keinen drogenabhängigen, keinen schulabbrecher, keinen klein- oder großkriminellen, allerdings hat niemand von uns einen job, in denen wir uns den anweisungen eines chefs unterordnen müssen (hier wird immer so viel von "unterordnung" gesprochen, das ist mir suspekt, wir sprechen doch von kindern und nicht von hunden). die meisten von uns sind in berufen, in denen wir selbst entscheiden, was wir machen und für richtig halten. "Wenn kleinen Kindern nicht gezeigt wird wo grenzen sind, bei grossen klappt es nicht mehr und die Grenzen sind ganz andere bei 14-jährigen wie bei 2jährigen ist einfach so." ich sehe das anders. bei großen kindern klappt das grenzen setzen ohnehin nicht mehr, da sind wir dann auf kommunikation angewiesen. wenn sie seit jeher von unterordnung und zwang von oben reglementiert waren, bricht der jugendliche, der von seinen eltern nicht mehr unter kontrolle gehalten werden kann, aus und genießt seine freiheit in vollen und dann mitunter gefährlichen zügen. weil frei erzogene kinder ihre eigenen grenzen kennen UND die der anderen menschen, bin ich guter hoffnung diese unerfreuliche zukunftsperspektive zu vermeiden. nebenbei: ich hatte mit meinen eltern auch in der schwierigen zeit der pubertät ein gutes verhältnis. ich hatte mit mir und der welt zu kämpfen, aber konnte auf meine eltern zurückgreifen... andere haben ohne das wissen ihrer eltern drogen genommen und sich anschließend ins auto gesetzt und sind heimgefahren, weil ihre größte sorge war, dass ihre eltern es mitbekommen. das wird zwar von vielen menschen als "normal" angesehen, ich weiß aber dass es auch anders geht. lg