Elternforum Rund um die Erziehung

Sohn (7) macht schon Probleme in Schule

Sohn (7) macht schon Probleme in Schule

Mitglied inaktiv

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Hallo, mein Sohn ist sieben Jahre alt und noch zwei Wochen in der ersten Klasse (Bayern). Jetzt hat mich die Lehrerin zu einem Gespräch gebeten und erzählt, wie schwierig es mit meinem Sohn ist. Er ist in der Schule extrem vorlaut, respektiert die Lehrerin nicht, tanzt permanent aus der Reihe, quatscht die ganze Zeit, hält sich nicht an Regeln usw. usw. Das ist mir natürlich sehr unangenehm und klar ist er auch zu Hause nicht einfach. Er ist ein Einzelkind, daher hab ich den Vergleich nicht. Für mich ist das recht normal, wie er ist. Die Lehrerin meinte, dass sie das Gefühl habe, er respektiere Frauen nicht richtig. Und ja, ich habe auch mit ihm zu kämpfen. Mein Mann und ich arbeiten viel (mein Mann ist gerade die ganze Zeit in Berlin und nicht bei uns). Oft hab ich ein schlechtes Gewissen, dass wir so wenig Zeit haben, und lasse ihm wohl zu viel durchgehen. Ich kann mich auch öfter nicht so richtig gegen ihn durchsetzen, er hat schon eine sehr starke Persönlichkeit - wie mein Mann. Ich hatte gehofft, dass er sich in der Schule besser benimmt. Dem ist jetzt leider nicht so. Die Lehrerin hofft wohl, dass ich zu Hause strenger mit ihm werde. Aber ist das Kind nicht längst in den Brunnen gefallen? Hätte ich damit nicht viel früher anfangen müssen?


Mutti69

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Ihr seid beide der Überzeugung, es ist ein Erziehungsfehler? Dann wende dich an eine Erziehungsberatung und nein, natürlich ist es nicht zu spät. Hast du denn keine außenstehende Freundin, die dir mal ihre ehrliche Meinung vermitteln kann? Was haben die Erzieherinnen im Kindergarten dir gesagt? Da müsste es ja dann auch schon Probleme gegeben haben. Wenn du sagst, er hat ein Autoritätsproblem mit Frauen, dann drängt sich die Frage auf, welche Rolle hast du in der Familie inne? Was lebt ihr dem Kind vor?


Luna Sophie

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"Aber ist das Kind nicht längst in den Brunnen gefallen? Hätte ich damit nicht viel früher anfangen müssen?" Was möchtest du damit sagen? Alles so weiter wie bisher? Es ist niemals zu spät Regeln aufzustellen. Orientierung und Sicherheit zu geben. Sicher ist es etwas leichter, fängt man früh damit an. Aber dein Sohn ist 7J. keine 17J.. "Oft hab ich ein schlechtes Gewissen, dass wir so wenig Zeit haben, und lasse ihm wohl zu viel durchgehen." Wenn du das selbst erkennst, dann ändere dein Verhalten. Es ist für Kinder wichtig, dass sie klare Regeln und Grenzen haben. Diese müssen selbstverständlich immer wieder überprüft und angepasst werden. Zu wenig Zeit, mit viel Freiheit, wenig Grenzen und Regeln, evtl. sogar mit Geschenken wieder gut machen zu wollen, ist ganz sicher ein falscher Weg. "Ich kann mich auch öfter nicht so richtig gegen ihn durchsetzen, er hat schon eine sehr starke Persönlichkeit - wie mein Mann." Du bist Erwachsen. Dein Sohn ist 7J. Er braucht dich. Er braucht Regeln, Grenzen und einen Halt. Er muss sich auf dich verlassen können. Wenn du etwas verbietest, es dann doch erlaubst, weil er Stress macht. In ein paar Tagen verbietest du es wieder. Woran soll sich dein Sohn orientieren?


cube

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Und das ist jetzt erst seit einigen Wochen so? Es gab ja zwischendurch auch Elternsprechtage. Da war noch alles in Ordnung oder war sein verhalten da auch schone in Thema? Wenn nicht, dann kann es aktuell ja nun auch damit zusammen hängen, dass Papa so gut wie gar nicht da ist und er deswegen jetzt gerade so rebelliert? Wenn es auch schon im Laufe des Jahres Thema war - was habt ihr / du denn darauf hin gemacht, um etwas zu ändern und wie hat er darauf reagiert? Zu spät ist es natürlich noch nicht :-)


Mitglied inaktiv

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Lebenheisst Wandlung, Weiterkommen, Veränderung ,daher ist es nie für etwas zu spät Gut ist das du die Situation reflektierst und in Interaktion mit der Lehrerin stehst ,ohne jeglichen Vorwurf auf beiden Seiten... Darauf kann man ja gut aufbauen. Wir bekommen zum halb und endjahr immer einen Bogen zur Selbsteinschätzung zum ausfüllen mit heim , je einen für Kind und die Eltern( über das Kind) Dieser wird dann gemeinsam mit der Lehrerin ausgewertet und jeder kann dabei Probleme ansprechen , was er gut oder schlecht findet oder verändern möchte Das ganze war mir anfangs suspekt aber ich finde es nun mega um ueberhaupt in Kontakt mit allen zusammen zu kommen,ohne das jemand negativ dasteht. Zu dir, sei der starke part in der Beziehung zu deinem Sohn. Kinder brauchen Eckpfeiler und leitpersonen ,auf die sich blind verlassen und denen sie vertrauen können. Was auch heißt, sie brauchen und wollen Grenzen Das geht natürlich nicht von heute auf morgen aber schon das Bewusstsein und der plan der Änderung ist ein Anfang


Bonnie

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Naja, wenn Du schon Deinen Mann ins Spiel bringst, weil es da Parallelen gibt: Kann es sein, dass auch Dein Mann Dich nicht so richtig für voll nimmt? Spricht er mit Dir oft ironisch, abfällig oder gönnerhaft, so als ob Du als Frau eben einfach nicht soviel Durchblick hättest, wie er? Viele Männer haben ja diesen Tonfall drauf. Und dann ist es kein Wunder, wenn der Sohn sich das abschaut. Ich glaube, Dein Sohn spiegelt also vielleicht einfach nur ein Problem wider, das ganz woanders liegt: Du hast vielleicht ein recht schwaches Selbstwertgefühl, es fällt Dir schwer, für Deine Bedürfnisse und Wünsche einzustehen, Dich abzugrenzen. Ein Kind wünscht sich aber eine starke und souveräne Mama, die ihm Orientierung, Führung und Halt gibt. Es will gar nicht der Boss sein, damit ist es überfordert. Schwierige Kinder, denen man zu wenige Grenzen setzt, sind seltsamerweise ja nicht einmal besonders glückliche Kinder. Ganz im Gegenteil, sie wirken unzufrieden. Mit erst sieben Jahren ist es natürlich überhaupt nicht zu spät, die Weichen neu zu stellen. Und damit würde ich noch heute anfangen. Denn sonst wird er in den nächsten Schuljahren und spätestens in der weiterführenden Schule richtig Probleme bekommen. Und Du auch. Denn ein Teenager, der seine Mutter nicht respektiert, kann sehr problematisch werden. Ich glaube, Du musst jetzt aufwachen und erkennen, dass Dein Sohn Dir gerade etwas Wichtiges zeigt: Du verlangst von Deiner Umgebung zu wenig Respekt und setzt zu wenig Grenzen. Das gilt bei Deinem Mann ebenso, wie bei Eurem Sohn. Tritt für Dich ein, setze Dich durch, dulde keine Grenzüberschreitungen, keine Abwertung, null. Sei unbequem, schwierig, anspruchsvoll und klar in deinen Ansagen. Wenn Dir das schwer fällt und Du es nicht allein hinbekommst, würde ich tatsächlich zu einer Erziehungsberatung gehen. Das sind nur wenige Termine, da ist nichts dabei. Außenstehende können einem hier oft gute Tipps für konkrete Alltagssituationen geben, auf die man selbst so nicht gekommen wäre. Dein Mann muss natürlich auch mitgehen, denn er ist Teil des Problems - mach‘ also einen Ersttermin aus, an dem er bei Euch ist. Ganz allgemein würde ich persönlich an Deiner Stelle eventuell sogar über eine Psychotherapie nachdenken, um Dein Selbstwertgefühl aufzubauen. Du sagst, Dein Mann sei eine „starke Persönlichkeit“. Sei selbst eine starke Persönlichkeit! Klar bedeutet das auch Konflikte, man kann dann nicht mehr angepasst und lieb sein, wie der Mann es gewohnt ist. Das gehört aber dazu, damit es hinterher für die ganze Familie besser läuft. Wie auch immer: Das Gespräch mit der Lehrerin ist ein Weckruf und ein Alarmzeichen - Du solltest jetzt nicht länger den Kopf in den Sand stecken, sonst werden die Probleme wachsen. LG


Monroe

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Wenn du dich gegen ihn nicht durchsetzen kannst,hilft dir eine Erziehungsberatung. Es ist in meinen Augen keine Lösung des Problems,wenn man einen 7Jährigen machen lässt, was er will,weil man sich nicht behaupten kann. Die starke Persönlichkeit liebst du wahrscheinlich an deinem Mann. Dein Sohn hat sie ebenfalls, was ja eigentlich was Gutes ist. Wenn daraus aber was Gutes werden soll, musst du ihm auch Grenzen setzen und diese auch wahren. Ich weiß nicht, welche Dinge du ihm durchgehen lasst.!? Allzu straff muß man nicht erziehen finde ich, aber ein paar kleine feste Regeln sollen (müssen) schon sein. Stillsitzen und sich konzentrieren ist Übungssache. Aber da bist eben auch du gefragt das in den Alltag zu integrieren. Ein 7Jähriger muß auch Mal warten, wenn sich Mama mit jemandem unterhält. Und er kann auch bein Essen warten, bis alle aufgegessen haben, und dann erst aufstehen. Als Belohnung kann ja auch ein kleiner Nachtisch auf ihn warten. Es ist schwer dir wirklich was zu raten ohne zu wissen, wie euer Alltag aussieht und in welchen Situationen er dir auf der Nase tanzt.


Monroe

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Antwort auf Beitrag von Monroe

Es ist natürlich nicht zu spät ihm etwas beizubringen. Bedenke bitte, dass er noch jede Menge Schulzeit abzusetzen hat und mit dem aktuellen Verhalten immer anecken wird. Du tust ihm keinen Gefallen damit, wenn du ihn einfach machen lässt. Es ist jetzt allerhöchste Eisenbahn etwas zu ändern. Sein Verhalten zieht sich sonst wie ein negativer roter Faden durch sein Leben und er muß es eben jetzt lernen. Hör auf dich vor ihm klein zu machen. Er ist 7.