Mitglied inaktiv
Hallo Ich hoffe sie können mir einen Rat geben. Ich bin im Jänner mit meinem Sohn von meinem Mann weggegangen da er uns fast pausenlos anschrie und mit den wildesten Sachen drohte. Er sagte dem kleinen auch mehrmals das er Schuld sei an seinen Depressionen usw. Er ist 7 Jahre alt und eigentlich ein sehr braves Kind. Er würde am liebsten den ganzen Tag zeichnen, Lego bauen oder Computer spielen - er hat ein Lieblingsspiel wovon er sehr viel redet - nur Hauptsache es in nicht anstrengend. Er wollte umbedingt eine Kampfsportart lernen und da er sportlich sonst zu nichts zu bewegen ist, habe ich die Chance genutzt und bin mit ihm und 2 seiner Freunde zum JUDO - Anfängerkurs gefahren. Die Lehrerin meinte die Mütter sollen den Raum verlassen da sie so mit den Kindern besser arbeiten kann. Ich wartete im Auto und ging kurz vor dem Ende der Stunde wieder hinein. Seine beiden Freunde waren total begeistert nur mein Kleiner war total sauer. Er sagte nur das ist so ein .... Ich war ganz Baff! Ich redete mit der Lehrerin und die sagte mir, daß er total desinteressiert war. Er machte nicht mit ausser wenn sie direkt zu ihm ging und dann auch nur halbherzig... Er setzte sich auf die Bank, stellte sich irgendwo hin und wenn sie z.B. sagte wir lassen uns aus der Hocke seitwärts fallen, bestand er darauf es aus dem stehen zu machen. Sie erklärte mir das es natürlich am Beginn sehr unspektakulär ist und auch sehr anstrengend da sie fast alle Übungen aus der Hocke machen müssen. Aber bevor sie das können ist es unmöglich mit schwereren Dingen zu beginnen. Er wollte so gern gehen, daß er zu Beginn sogar gemeint hat ich soll seinen besten Freund nach Hause bringen, um nur ja nicht die Stunde zu versäumen. Wie bekomme ich ihn dazu etwas "stärker" zu werden, das er sich nicht immer gleich so " kraftlos hängen" läßt. Er kommt mir manchmal wie in der Rolle des "armen, geschlagenes Hündchen" vor. Wie kann ich ihm helfen um das abzulegen. Wie kann ich ihn zu mehr "durchhaltevermögen" motivieren, da es ihm oft schon zu anstrengen ist wenn sie 6 Zeilen als Hausaufgabe schreiben müssen.
Dein Sohn hat krasses erlebt, einen Vater der ständig schreit, der ihm die Schuld gibt dann das plötzliche fehlen des Vaters - egal wie er ist Dein Sohn liebt seinen Vater immer das ist ja oft das Paradoxe an der ganzen Geschichte. ich denke, was Dein Sohn braucht, ist zum einen viel gemeinsames mit Dir, wo sein Selbstbewusstsein aufgebaut wird und dann evtl. eine gute Kindersportschule mit wenig Kindern und gut geschulten Sportpädagogen, und vor allem auch Männer damit Dein Sohn lernen kann wie Männer auch sein können. Lass ihn etwas machen, das von Männern unterrichtet wird, damit er lernt mit sich selber umzugehen, das ist ganz wichtig in seinem Alter. Vielleicht wäre es besser gelaufen, wenn er einen Lehrer gehabt hätte anstelle der Lehrerin. Achte darauf, dass Du mit Männern unterwegs bist, an denen er sich ein Beispiel nehmen kann wie man sich verhält als Erwachsener, z.B. der Mann Deiner besten Freundin usw. Stärke ihn, sage ihm dass sein Verhalten völlig O.K. ist, dass er es richtig macht was er macht. Und lass ihm Zeit, alles zu verarbeiten was er in seinem kurzen Leben bisher erlebt hat. Gruss Birgit
Eine oder mehrere männliche Bezugspersonen sind sicher nicht schlecht, aber auch keine Garantie für ein Gelingen. Du schreibst, dass er sportlich sonst zu nichts zu bewegen ist. Wie versuchst Du das denn? Ich kann mir nämlich schon vorstellen, dass eine Judo-Stunde sehr anstrengend ist, wenn man sich sonst gar nicht bewegt. Da wäre vielleicht doch ein leichteres Training wie Spazierengehen, Radfahren oder Klettern etwas einfacher. Das könntet Ihr doch zusammen machen, und Du verkaufst es ihm nicht als Sport, sondern Du machst es einfach und er macht mit. Wenn er gerne baut, könntet Ihr z.B. zusammen in den Wald gehen und vielleicht erst mal nur Holz zum Basteln für zu Hause suchen. Und nach ein paar Wochen dann einen kleinen Unterstand im Wald bauen. Dabei muss man sich einfach bewegen. Oder ihr sucht Euch draußen Motive zum Zeichnen, zu denen man erst zu Fuß hinlaufen muss. Vielleicht kann Dich auch sein Lieblingsspiel zu irgendeiner Bewegungsidee inspirieren. Wichtig finde ich, dass er nicht sofort an seine Grenzen stößt, sondern feststellt: Das kann ich. Es gibt kaum eine bessere Motivation als Erfolg.
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