Elternforum Rund um die Erziehung

Meine Tochter hört nicht mehr...

Meine Tochter hört nicht mehr...

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Hi, ich bin ein wenig verwirrt, denn bis vor ein paar Wochen hatte ich noch sehr liebes und umgängliches Kind. Meine Tochter wird im Oktober drei Jahre und hat momentan eine Phase, die Grauen und SChrecken mit sich bringt wirklich. Wegen jedem Pipifurz wird geheult, gekreischt und geschrieen. Wenn ich ihr etwas sage, zb. ich will das nicht, lass das sein, dann macht sies prinzipiell noch dreimal, bevor sie damit aufhört. Zb. legt sie ganz provokant die Füsse auf den Tisch, ich mag das überhaupt nicht und sage ihr das. Sie grinst mich dann noch frech an und macht es wieder. Ich nehme ihre Füsse vom Tisch, sie macht sie wieder rauf. Dann muss ich schon androhen, wenn du jetzt nicht...dann.... Das wollte ich doch nie! ABer meine Nerven sind momentan etwas blank. Mein Freund ist unter der Woche nicht da und am Wochenende mischt er sich auch nicht allzuviel ein. Sie wird auch zunehmend so wild und ruppig, schmeisst andere Kinder um, ärgert sie und hält das dann noch für witzig. Ich muss dazu sagen, sie war und ist immer noch etwas kleiner, aber sich so durchsetzen, das geht einfach nicht. Habt ihr Tips, wie ich das Zusammenleben mit meiner Tochter wieder etwas stressfreier bekomme? LG Birgit


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hallo, ich denke das deine tochter ihre grenzen austesten will. was kann ich machen, was nicht. sie möchte einfach wissen, wie weit sie gehen kann. je mehr du darauf eingehst, macht sie ein spiel daraus. sie findet das lustig. ich würde versuchen, so wenig wie möglich einzugreifen, sprich erst mal nichts sagen, ignorieren. tu so, als würdest du das nicht sehen. ich weiß es fällt einem wirklich schwer, aber versuche das durchzustehen. sie entdeckt ihren eigenen kopf und möchte das machen, was sie möchte. je mehr du sie lässt, desto weniger wird es sein. wichtig finde ich auch das du ihr erklärst warum du gewisse sachen nicht möchtest. "ich möchte das nicht" - "warum?"- "darum"! das finde ich nicht okay. sie sollte den grund wissen, vielleicht leuchtet es ihr auch ein und gut ist. LG und gute Nerven :-)


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Ich würde es so machen: Möchtest du auch geschubst werden? Das ist böse. Du bist ein böses Mädchen. Liebe Mädchen schubsen nicht. Etc. Dann lernt sie auch gut und Böse zu unterscheiden.


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hallo, läuft denn sonst alles gut oder gibt es einen externen stressfaktor? es kann auch einfach eine ganze normale entwicklung sein. ihr seid nur jetzt in eine falsche schleife reingerutscht. wenn du sagst "wenn-dann", dann ist das ja eine leere drohung, so wie ich dich aus deinen postings einschätze. du wirst deine tochter ja weder schlagen noch anschreien. also kannst du dir die "wenn du nicht, dann..." auch sparen. :) wenn es dich nervt, dass die füße auf dem tisch liegen, dann sag ihr, dass es dich stört, sag ihr auch, warum. dann biete alternativen an und frag auch deine tochter, ob ihr nicht etwas einfällt, ein kompromiss der euch beiden gefällt. sie legt die füße hoch, aber legt eine decke drunter, zb. gleichzeitig kannst du auch dich selbst hinterfragen. was nervt dich an den tisch-füßen? wenn es einfach nur ein "das macht MAN aber nicht" ist, dann ist das aufgeweckten, temperamentvollen kindern eher schwer zu vermitteln. :) versuch, selbst tolerant zu sein, denn auch toleranz und einfühlsamkeit müssen kindern vorgelebt werden, damit sie es nachahmen und lernen können. wenn alles fehlschlägt und ihr jetzt auch schon in einer stressgeladenen situation seid, dann steck einfach du als erwachsene deine grenzen kurz zurück, lass sie die füße auf den tisch legen und fang dann später das thema noch mal wieder anders an. das ist eine reife, die nur du hast, die euch da wieder rausbringen kann. zum ruppigen umgangston: stört es die anderen kinder denn? kinder machen so was oft unter sich aus. wenn es zu schlimm wird, geh einfach den typischen spielplatzstuationen aus dem weg. gib mal "mamaselio" in den suchlauf ein, ihr sohn war um die drei sehr heftig im hauen und beißen und die beiden haben es mit bravour gelöst. das ist übrigens eine entwicklung, die viele kinder durchmachen. sie sind deshalb nicht "böse". sie haben einfach noch nicht den sozialisierten blick, dass schlagen sozial unerwünscht ist. an den reaktionen der anderen werden sie das lernen. am besten gestalten die eltern den lernprozess so, dass es nicht auf kosten ihres selbstwertgefühls (des kindes) geht. das haben sie nicht verdient, denn sie machen ja nichts böses. ich finde authentische reaktionen hilfreich. das heißt, nicht extra laut und demonstrativ schmerzerfüllt "aua" brüllen, obwohl der leichte kniff des kindes gar nicht weh tut, sondern die schmerzreaktion an das tatsächliche schmerzempfinden anpassen. kinder lernen dann, wie ihr verhalten beim gegenüber *wirklich* ankommt.miebop lg miebop