Mitglied inaktiv
Hi, mein Sohn ist jetzt 5 Jahre alt, vor einigen Tagen wurde der von mir schon seit Jahren gehegte Verdacht auf ADHS bestätigt. Simon hat ne sehr geringe Frustrationsgrenze und es gibt Sachen, die ihm nicht gelingen und damit an den Rand des Wahnsinns treiben. Ein großes Problem ist, dass er nicht verlieren kann. Bei gar nichts. Weder beim Wettrennen noch beim Brettspiel oder Uno. Das war schon vor einem Jahr im Urlaub im Miniclub so schlimm, dass sie ihn "rausgeworfen" haben weil der die ganze Anlage zusammen plärrte, nur, weil jemand Anderes beim Spiel gewonnen hatte. Ich dachte, das gibt sich, man hat auch in diversen Therapien und auch während der Muki-Kur auf ihn so eingewirkt, dass es eine zeitlang "besser" wurde - wenn auch nicht wirklich. Simon wird viel gelobt, ist in vielen Bereichen sogar besser als andere Kinder seines Alters (künstlerisch zum Beispiel) Jetzt hatten wir eben wieder die Situation, dass wir auf seinen Wunsch "Mensch ärger dich nicht" gespielt haben und was soll ich sagen, mein Sohn hat verloren, obwohl es anfangs nicht danach aussah. Er ist hier komplett ausgerastet, hat sich selbst extremst "verhauen", das Brett flog, die Tränen flossen, er hat sich selbst auf das Übelste beschimpft (du dummer ARXXX) und er hat sich in sein Zimmer eingesperrt. Alles gute Zureden von wegen "man spielt nicht, um zu gewinnen sondern um Spaß zu haben" und loben, wie toll er der Steine gesetzt hat, nutzen GAR NICHTS. Ich bin hier inzwischen echt am verzweifeln, es wird schlimmer anstatt besser und ich habe wirklich keine Idee mehr (die Ergotherapeutin auch nicht) Das Spiel habe ich jetzt weggeräumt. Das Problem ist, es zieht sich ja durch seinen ganzen Tagesablauf. Ein normales Spiel mit ihm (z.b. im Kiga) ist nicht möglich. Er wird dieses Jahr anscheinend auch nicht eingeschult und kommt noch ein Jahr in einen HPK - so ein Verhalten, wie er es an den Tag legt, ist ja auch komplett undenkbar in der Schule (eigentlich ja auch jetzt schon), der wird doch zum Spielball... Wer hat ein ähnliches Problem daheim, gibts Bücher, die man sich ansehen kann??? Danke fürs Zuhören und LG, Sue
Leider kann ich Dir keinen Tipp gehen. Kann Dir nur sagen, ich war genauso, allerdings habe ich nicht aggressiv reagiert sondern mit weinen oder "wegträumen" in einer "anderen Welt leben". Ich weiss nur, dass ich es mit 11 Jahren endlich gelernt habe. Ich habe einfach nach 1000000mal hören "es ist doch nur ein Spiel" gelernt..ja, es ist nur ein Spiel. Heute habe ich damit keine Probleme mehr. Wie gesagt leider keine Hilfe ,aber zumindest die Hoffnung...es geht vorbei..irgendwann. Komsicherweise war ich damals trotz allem beliebt in der Schule. Hatte aber auch verständnisvolle Lehrer, die mehr auf meinen IQ bei Ihrer Bewertung geschaut haben, als auf mein Verhalten, mich quasi "durchgemogelt " haben, weil sie gemerkt haben, dass ich nur immer alles verpeilt habe wegen meiner Träumerei, aber wenn sie mit mir zusammen die Tests gemacht haben, ich als Beste abgeschnitten habe und mit Analytik den anderen voraus war. Nach der Pubertät wurde alles besser. Also egal was kommt: kopf hoch :-)
mein sohn ist 17jahre, und irgendwie hat der das "verlieren" bei gesellschaftsspielen immer noch nicht gelernt. es gibt eben gute gewinner wie auch schlechte und so ist es auch bei den verlierern. füher hat mein sohn immer das spiel verlassen, ist gegangen wenn es für ihn nicht so gut im spiel lief. als er dann mitbekam das sich das blatt aber wenden könnte, hat er länger durchgehalten. ab und zu spielt er mit, aber allgemein kann er brett- oder kartenspiele nicht leiden. konnte ich als kind aber auch nicht. ist erst als erwachsene bei mir gekommen. lg sylea
Meine Tochter (8J.) ist ganz genauso, auch ohne ADHS!!! Vor allem beim "Mensch-ärgere-dich-nicht spielen ist sie regelmäßig ausgeflippt, wenn sie verloren hat. Irgendwann war es mir dann zu bunt und ich habe ihr gesagt, dass ich nie wieder mit ihr Spiele spielen werde. Und das habe ich auch konsequent durchgehalten. Bis wir dann (nach einigen Monaten) eine Abmachung getroffen haben: Bei jedem Ausflippen, Heulen, oder ähnlichem hören wir SOFORT auf zu spielen und räumen das Spiel sofort in den Schrank. Und in den nächsten Wochen wird wieder nicht gespielt. Es hat Ewigkeiten gedauert, aber jetzt kann sie es einigermaßen ertragen zu verlieren. Trotzdem fließen noch ab und an Tränen. Sie ist eben eine absolute Perfektionistin. Sie strebt in allem nach Perfektion. Und ein Spiel zu verlieren ist eben nicht perfekt. Und es wird noch lange dauern, ihr beizubringen, dass eben nicht alles im Leben perfekt abläuft. Doch das zu akzeptieren fällt ihr wirklich schwer. Vielleicht ist es ja bei Deinem Sohn genauso???
Hallo, ich war früher genauso, konnte auch nicht verlieren. Ich habe auch mal bei Mensch ärger dich nicht verloren und dann das Spielbrett in zwei Teile gerissen. Meine Mama hat es mit Pflaster geklebt, das Spiel gibt es heute noch. Irgendwann wurde es bei mir besser, aber dieser Ehrgeiz ist geblieben (später in der Schule und v.a. beim Sport). Ich habe ja dann Leistungssport gemacht und da hat mir der ehrgeiz viel geholfen, auch glaube ich, dass ich durch den Sport gelernt habe, auch mal zu verlieren. Mein Sohn (5,5 Jahre) ist übrigens genauso, er kann auch nicht verlieren bzw. es fällt ihm sehr schwer. Auch er hat eine sehr geringe Frustationsschwelle, aber ohne Verdacht auf ADHS, wobei ich bei ihm manchmal doch einige Tendenzen entdecke. Naja er kann halt auch schwer verlieren, manchmal bricht er schon ein Spiel ab, wenn er merkt, dass er vielleicht verlieren könnte. Wir spielen zur Zeit oft Uno, am Anfang war es ganz schlimm, musste er mal mehrere Karten ziehen, war es aus bei ihm. Nachdem er dann aber nach ein paar Spielen gesehen hat, wenn ich oder der Papa mal 6 oder 8 oder mehr Karten ziehen mussten und haben trotzdem nicht verloren, seitdem spielt er zumindest bis zum Ende und es stört ihn auch nicht, wenn er mal mehr Karten ziehen muss. Da wir bei Uno meist mehrere Spiele hintereinander machen, kommt es vor, dass jeder mal gewinnt und verliert und das ist nicht ganz so schlimm, als wenn wir jetzt nur ein Mensch-ärgere-dich-nicht-Spiel machen. Er weiß bei Uno, dass er eben gleich im nächsten Spiel wieder gewinnen könnte, seitdem geht es ein bisschen. Allerdings hat er doch manchmal noch Aussetzer, so wie diese Woche mal wieder. Er hatte verloren, v.a. aber aufgrund falscher Taktik im Spiel. Also ist er komplett ausgeflippt und hat auch uns mit heftigen Schimpfwörtern beschimpft. Bei sowas wird dann immer sofort das Spiel weggeräumt. Mein Sohn macht mittlerweile auch Sport, er geht einmal in der Woche zum Fussball und einmal in der Woche zum Schwimmtraining. Seitdem er Sport macht, ist er erstens ausgeglichener und er lernt dabei zu verlieren bzw. das es auch andere Kinder gibt, die das genausogut oder besser können, weil sie schön größer sind oder länger trainieren etc. Lange Rede, kurzer Sinn, eigentlich kann ich dir auch nichts richtiges raten, nur erst einmal noch abzuwarten und versuchen, solche Spiele, wo jemand gewinnt, erst einmal sein zu lassen (das hatte mir Frau Schuster hier aus dem Forum geraten, als ich auch einmal deswegen angefragt hatte). Wenn mein Sohn verliert, dann versuche ich ihn zu motivieren, dass er z.B. ja schon öfter gewonnen hat als ich oder dass er ja beim nächsten Spiel wieder die Chance hat zu gewinnen, welches wir aber nur spielen, wenn er nicht ausrastet etc. Viele Grüße und viel Durchhaltevermögen Kleiner Löwe
Die letzten 10 Beiträge
- Kind (3) will keine Aufmerksamkeit bei starken Gefühlen
- Kleinkind Wut- und Schreianfälle
- Getrennt lebend gemeinsam einschlafen
- Alleine spielen und in der Kita auf Erzieher hören
- Fernsehen und Essverhalten mit 3,5 Jahren
- Kein Schwiegermutter-Post - aber ähnlich
- Ohrringe Jungs - eine oder beide Seiten?
- Kind (5) stellt auf Durchzug bis ich wütend werde
- Weniger Aufmerksamkeit
- Körperliche Grenzen / Geschlechtsorgane