SaWa91
Hallo ihr lieben, ich brauche mal eure Meinung, bzw. Hilfe. Mein Kind ist vor kurzem 5 geworden und bisher gab es nie groß Probleme mit irgendwas Ich wurde vor kurzem von unseren Erzieherinnen angesprochen, dass mein Kind im Spiel anderen Kindern immer vorsagt, was sie sagen sollen, Beispiel: du musst sagen: das Pferd hätte dann hallo gesagt und weiter Gras gefressen. Und es hört nicht mehr auf die Erzieher, reagiert nicht auf ansprechen usw... Es geht wohl soweit, dass sich selbst die engsten Freunde beschweren... Zu Hause haben wir auch das Problem, dass unser Kind sich nicht alleine beschäftigen kann, am liebsten muss Mama überall mit dabei sein und immer 24/7 mitspielen.... Auch hier zeigt sich dieses Verhalten, dass Sätze, die gesagt werden sollen, vorgesprochen werden von unserem Kind. Ich bin mittlerweile an dem Punkt angekommen, dass ich es wirklich nicht mehr schaffe diesem spielverhalten nachzukommen, oder 24/7 zur Verfügung zu stehen, es gibt halt auch noch Arbeit, Haushalt und ab und zu brauche ich auch einfach mal eine Pause. Es funktioniert aber nicht unser Kind beschäftigt sich keine Minute alleine in seinem Zimmer. Jetzt habe ich natürlich auch Ängste deswegen, dass unser Kind zu wenig Fantasie hat, oder ist es weil, es es nicht anders gewöhnt war, bzw. Ist ? Man muss dazu sagen, wir hatten einen sehr schweren Start ins Leben, mit zehn Wochen Intensivstation, was vor allem bei mir starke psychische Spuren hinterlassen hat...... Ich habe halt leider sehr starke Angst, dass mein Kind mir entgleitet, beziehungsweise denkt ich würde es nicht mehr lieben oder ähnliches, ich habe leider sehr viel dazu beigetragen, dass unser Kind so auf mich fixiert ist, weil die ersten Wochen eben so schwer waren und ich einfach nur unfassbar Angst um mein Kind hatte / habe und habe bisher sämtliches Spiel mitgemacht, Eigentor, ich weiß. Jetzt zu meiner eigentlichen Frage, Habt ihr eine Idee, wie ich das alleine bzw selbstständige Spielen etwas mehr fördern könnte, oder unserem Kind beibringen kann? Und wie bekomme ich hin, dass es wieder besser auf die Erzieher hört? Ich bitte von Kommentaren bezüglich meines bisherigen Verhaltens und nachgebens abzusehen, dass ich einen Fehler gemacht habe, ist mir bereits bewusst 😞 Lasst liebe da < 3
Ich würde das trennen. Zum einen sollen das die Kinder selber regeln. Wenn denen das zu doof wird, zu sagen was dein Kind vorsagt, hören die wohl auf mit deinem Kind spielen zu wollen. Zum anderen verstehe ich das konkrete Problem der Erzieher:innen nicht. Wenn das Kind nicht hört (was soll das genau sein) dann ist es doch deren Job das zu klären. Da habe ich also ganz viele Fragezeichen. Wenn Du möchtest, dass dein Kind mehr alleine spielen muss, dann biete ihm Alternativen. Malen, bauen, Rollschuhe fahren. Und erkläre, dass Du jetzt 30 Minuten Pause brauchst und eben erst wenn der Zeiger oben ist, wieder Zeit für das Kind hast. Was hindert Dich daran das so anzugehen? Allgemein möchte ich aber erwähnen, dass es ein Irrglaube ist, dass Kinder nun alleine spielen müssen. Das sehe ich tatsächlich nicht so. Ich spiele auch nicht gerne alleine. Meine Kinder habe ich auch beschäftigt und immer für Spielbedarf gesorgt. Kigafreunde, Hobbys oder Spielplatz. Oder Brettspiele, Puzzle ..... das war hier Familienarbeit. Alleine saßen meine Kinder selten.
Beim "nicht horen" sollen die Erzieherinnen sich etwas überlegen. Wird ja nicht das erste Kind sein, dass nicht auf jede Ansprache reagiert oder nicht hinhört. Und ganz sicher nicht das Letzte. Alleine beschaftigen finde ich schon wichtig und das darfst du mit 5 auch erwarten. Stelle einen Timer oder zeige auf der Uhr, wann du wieder verfügbar bist. Da würde ich mit 10 Minuten anfangen und dann ausweiten. Anfangs kannst du ihm auch ein paar Möglichkeiten geben, wie er sich beschäftigen kann. Malen, Tiptoi, Lego, Geschichten hören... Und irgendwann soll er sich dann selber was suchen.
Ich erinnere mich noch sehr gut daran, dass meine inzwischen 16-jährige Nichte, eine kluge, ganz normale junge Frau, das in dem Alter auch mit uns so gespielt hat. Ich finde nicht, dass das ein Zeichen für wenig Phantasie ist, denn Dein Kind denkt sich ja gerade die Story aus und will, dass Du dem entsprichst. Unser Kind spielt, malt, bastelt sehr lange alleine und ist damit zufrieden. Das bewundern aber so ziemlich alle, weil sie sagen, deren Kinder könnten das nicht oder viel kürzer. Insofern wundert mich, dass der Kiga das anspricht. Auf Erzieher hören...tja, das ist wohl auch Aufgabe der Erzieher, das hinzukriegen. Zu Hause kann man nur konsequent sein, dass getan werden muss, was Du vorgibst und da nicht einzuknicken, wenn geweint oder getobt wird. Aber da hören m.E. Deine Möglichkeiten schon auf.
Hm einerseits hört man das von vielen Eltern, dass die Kinder sich nicht alleine beschäftigen können. Andererseits kann es natürlich schon sein, dass eure Beziehung eine Art ungesundes Ungleichgewicht hat, aufgrund des schwierigen Starts. (Der wirklich heftig klingt, so etwas würde wohl bei den meisten Spuren hinterlassen.) Was mir auffällt, dass du schreibst, dass du es so langsam nicht mehr schaffst, 24/7 deinem Kind Aufmerksamkeit zu schenken. Es klingt wie ein Geständnis, aber ehrlichgesagt ist es doch das normalste der Welt, dass man sich auch anderen Dingen widmen muss. Sei es Pflichten wie Haushalt, sei es ein Buch lesen, mit einer Freundin telefonieren, oder einfach mal kurz mit einem Kaffee durchatmen. Für mich klingt es so, als ob du das die letzten 5 Jahre alles hinten angestellt hast. Wenn ja, dann wird es Zeit, das langsam zu ändern und in "normale Bahnen" zu lenken. Du hast auch Bedürfnisse, Wünsche, oder auch einfach keine Lust, beim Rollenspiel mitzumachen. Das darfst du deinem Kind auch so kommunizieren. Es ist sogar eine sehr wichtige Erfahrung für das Kind, dass es lernt, dass jeder Mensch eigene Bedürfnisse hat. An deiner Stelle würde ich ganz klein anfangen, das zu üben. Also wenn dein Kind dich in Beschlag nimmt, du aber eigentlich etwas anderes tun möchtest, sag das einfach. Am Anfang sind 10 Minuten zu viel, stell dir mal vor, wie lange es für dich gefühlt dauert, wenn du 10 Minuten auf den Bus warten musst. Aber mit 2-3 Minuten könntest du anfangen. Oder dich zwar dem Kind widmen, aber einen Gegenvorschlag machen, wenn du auf das vom Kind gewünschte Spiel keine Lust hast. Oder beim "Sätze nachsprechen" sagen, dass es dir keinen Spaß macht, wenn du dir nichts selbst ausdenken darfst. (Genau das habe ich übrigens vor ein paar Tagen zu meiner knapp 4jährigen gesagt - ihre Antwort kam promt: "Ok Mama. Aber denk dir bitte aus, dass du XY sagen willst. 😂) Das könnte deinem Kind auch helfen, im Spiel mit anderen Kindern nachzuvollziehen, warum diese genervt oder ablehnend reagieren. Und keine Angst, dein Kind wird dich garantiert genauso lieben, auch wenn du ab und zu Nein zu einem Spiel sagst. Was gibt an einer selbstbewussten Mama, die auf ihre Bedürfnisse achtet und Prioritäten setzen kann, nicht zu lieben 🙃 Das "Nein" muss ja nicht abweisend formuliert sein, hier ein paar Beispiele: "Bau schon mal das Spiel auf, ich muss noch XY erledigen", ggf. ergänzt mit "Oder du kannst mir helfen, dann geht es schneller" "Auf das Spiel habe ich gerade keine Lust, lass uns lieber rausgehen, die Sonne scheint so schön " "So, unsere Burg ist toll geworden. Jetzt muss ich mich um Xy kümmern, du kannst ja noch ein bisschen weiterbauen"
Hallo, viele Kinder haben ja eine Phase, wo sie altklug sind oder das Spiel stark steuern möchten. Oft sind das nach meiner Beobachtung besonders kluge Kinder. Sie haben halt eine Art innere Choreografie und feste Vorstellung, wie die Dinge ablaufen sollen. Es sind phantasiebegabte Kinder, die quasi das Geschehen, wie es sich entfalten soll, vor dem inneren Auge bereits sehen. Natürlich kollidiert das mit den Vorstellungen anderer Kinder. Dein Kind muss also mit der Zeit lernen, auch die Bedürfnisse und Ideen anderer Kinder zu berücksichtigen. Das darf etwas Zeit brauchen. Du kannst deinem Kind aber helfen, indem du – wenn du in so einer Situation dabei bist – diese hinterher nochmal kurz rekapitulierst. Frage neutral (nicht kritisierend): "Wie wäre das, wenn dein Freund/Freundin alles bestimmen möchte, was ihr spielt? Wie wäre es, wenn sie oder dir genau vorgeben, was du sagen sollst? Fühlt sich das für dich gut an? Oder eher nicht so?" Auf diese Weise kann man üben, dass das Kind sich in andere hineinversetzt, was ein großer Lernprozess und Entwicklungsschritt ist. Das geht auch nicht schnell, sondern man muss immer wieder mal besprechen, was das andere Kind vielleicht in bestimmten Situationen (auch in harmlosen, die nicht mit dem Problem zu tun haben) fühlt. So schärfst du mit der Zeit das Empfinden deines Kindes dafür. Ich habe das bei meinen Kindern in ähnlichen Phasen auch gemacht, schon nach einigen Monaten konnten sie sich deutlich besser in andere hineinversetzen. Was das zweite Thema angeht: Ich kenne wirklich kein kleines Kind, das allein im eigenen Zimmer spielt. Kinder wollen immer dort sein, wo Mama ist bzw. wo das Leben spielt. Meine Kinder haben erst ganz spät in ihrem Zimmer gespielt, und dann auch nicht allein, sondern nur mit Besuchskindern. Bis weit ins Grundschulalter wurde nur im Wohnzimmer gespielt, auch mit ihren Gästen. Sie durften sich hier auch ausbreiten mit Playmobil und Co. Auch Hausaufgaben wurden die ersten Jahre nur am Küchentisch gemacht. Kinder fühlen sich im eigenen Zimmer oft eher ausgeschlossen. Das Bedürfnis, mal allein zu sein und Stille um sich zu haben, kennen kleine Kinder nicht, das kommt erst viel später. Kinder wollen dabei sein. Das heißt aber nicht, dass du dein Kind dauer-bespielen musst. Mach dein Ding, mach den Haushalt, dein Kind muss und kann dies aushalten. Erlaube aber Spielsachen im Wohnbereich, damit es sich dort beschäftigen kann. LG
Ich würde Deinem Sohn sagen, dass er sich mit seinem Verhalten bei seinen Freunden gerade schwer unbeliebt macht und dass die bald nicht mehr mit ihm spielen wollen, wenn er ihnen alles vorschreibt. Mit 5 sollte ein Kind mit dieser ehrlichen Ansage zurecht kommen. Die Erzieherinnen müssen selbst zusehen, wie sie sich bei ihm durchsetzen. Das kannst Du von zu Hause aus nicht steuern. Ja, ich weiß, dass es immer wieder Erzieherinnen und auch Lehrerinnen gibt, die das glauben, aber das funktioniert nicht. Die Kinder reagieren auf die Person, die in diesem Moment vor ihnen steht und denken nicht daran, was nachmittags die Eltern zu ihrem Verhalten sagen könnten. Im Vorschulalter haben viele Kinder außerdem eine Phase, wo sie besonders schwierig sind. Zu Hause würde ich Deinem Sohn sagen, dass ich keine Zeit habe, weil ich jetzt xy tun muss. Er darf helfen oder sich alleine beschäftigen. Schließlich ist er schon ein großer Junge und kein Baby mehr. Wenn er quengelt, würde ich ihm Vorschläge machen, was er tun könnte oder ihm sagen, dass Ihr später zusammen etwas macht, aber bei der Aussage bleiben, dass ich jetzt keine Zeit habe. Er wird vielleicht motzen, weinen oder bocken, aber auf Dauer lernen, damit klar zu kommen.
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