Elternforum Rund um die Erziehung

@MamaHeike

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Hallo Heike! Schön, dass Du mir geantwortet hast! Gerade wollte ich meinen Beitrag nochmal oben hinschreiben und mein Glück erneut versuchen! Weißt Du, leider hat sich mein Sohn noch nie wirklich trösten lassen. Jetzt natürlich noch weniger. Ich glaube, er empfindet sein Alleingelassensein (oje, wieviele Wörter sind denn das?) nicht so stark wie ich. Er tröstet sich eben gerne mit Computer. Allerdings stand bei ihm lange vor "Einsatz" von TV und PC, dass er sich einfach überhaupt nicht mit sich beschäftigen kann. Erst als ich nicht mehr konnte und von dem ständigen Stress völlig fertig war, hat er sich mehr und mehr damit beschäftigt. Köhler hat natürlich recht mit dem, was er schreibt. Aber was, wenn sich die Welt so unkooperativ verhält? Ich kenne Köhler auch und habe bei meinem Mittleren sehr lange überlegt, ob er auf die Regelschule oder die Waldorfschule gehen soll. Ich habe mich dann für die Staatsschule entschieden, mein Jüngster geht nun zur Waldorfschule. Ich fühle mich eben bei ihm sehr verantwortlich und leider sehr sehr hilflos (aber eben schon immer). Meine beiden anderen stehen viel sicherer im Leben und kümmern sich recht gut um sich selbst (natürlich altersanemessen). Hilfe von aussen hatte ich in der Form nie. Er war zwar recht lange in Therapie, aber von da bekam ich nur zu hören, er suche nach Grenzen. Ich bin allerdings ein Gegner von künstlichen Grenzen. Und er ist auch bei echten Grenzen schon furchtbar ausgerastet. So hat er einmal einen ganzen Vormittag sich brüllend damit auseinandergesetzt, dass genau an der STelle ein loch in der Wand sein soll! Ja, wie geht man damit um? Oder dass ein Feuerwehrauto im Garten stehen solle (war wohl geträumt), und warum das nicht mehr da steht (die böse Mama hat es weggeräumt...). Das ist zum Glück Vergangenheit, aber die Traurigkeit und Einsamkeit und Langeweile also auch diese innere Leere kehrt jetzt zurück. Manchmal denke ich, er wäre in einem Internat gut aufgehoben, wo den ganzen Tag "Sinnvolles" passiert und er sich dem anschliessen kann. Viele Kinder und so. Ich kann mich wohl auch selber sehr schlecht abgrenzen, das liegt vielleicht auch am Alleinerziehen. Dass man immer zuständig ist. Sein Vater sieht seine Nöte nicht, er denkt einfach, dass er "schlecht erzogen" ist (na, bei der Mutter!). Das Teenieforum gefällt mir allerdings nicht so gut wie das Erziehungsforum, deshalb bleibe ich lieber hier! Deine Tochter ist auch auf der Waldorfschule oder? Gefällt es ihr (und Dir), findest Du die antroprosophische Gedankenwelt gut umgesetzt? Liebe grüsse Nashörnchen


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Hallo Nashörnchen, ja richtig, meine älteste Tochter geht in die 5. Klasse einer Waldorfschule und sie fühlt sich sehr wohl dort. Wie genau die innere Haltung der Lehrer ist (also wie antroposophisch), kann ich gar nicht genau einschätzen. Ich kenne nur die Klassenlehrerin näher, aber wir haben auch nie vertieft Gespräche geführt. Sie hat auch keinen Einblick in unser (Nicht-)Erziehungsleben. Da sie schon über 60 ist und mir doch irgendwie unsympatisch (da greift für mich schon ein Generationsproblem), hatte ich mich auch schon in der Wolle mit ihr. Sie wollte sogar schon einen Mediationstermin für uns vereinbaren *räusper*. Es ist ihre letzte Klasse vor der Rente und ich glaube, dass sie ganz besonders an diesen Kindern hängt. In ihrem Anspruch bzw. ihrem Ehrgeiz hängt sie für meine Begriffe die Messlatte zu hoch. Aber die Kinder entwickeln sich bei ihr prächtig. Jedes Kind hat seinen Platz in der Klassengemeinschaft. Von meiner Tochter kenne ich keine Schul- bzw. Versagensängste, sie steht grundsätzlich aufrecht und zufrieden in ihrem Leben. Wenn dein Jüngster erst neu in die Schule gekommen ist, ist dir sicher noch vieles neu. Bei uns an der Schule gibt es Heilpädagogen, einen Schularzt und auch eine Familienberaterin. Vielleicht kannst du mal beim Sekretariat nachfragen, an wen du dich mit deinen Sorgen wenden kannst. Ich schreibe noch bei der Yahoo-Group "unerzogen" mit (http://de.groups.yahoo.com/group/unerzogen/). Erst neulich kam bei einem Thema in der Liste zu Sprache, wie unterschiedlich das Vertrauen sein kann, was man den eigenen Kindern entgegen bringt und wie zermürbend das Gefühl sein kann, eben bei einem Kind aus bestimmten Gründen nicht loslassen zu können. Da mischt auch das Gefühl mit, dem Kind irgendwie im Weg zu stehen. Ich halte übrigens ein Internat nicht für ein gute Idee. Das ist ein sehr sensibles Thema, was nicht nur du alleine bewegst. Du findest in der Liste bestimmt gute Gesprächspartner. Hast du von Henning Köhler schon ein Buch gelesen? Liebe Grüße Heike


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Hallo Heike, die unerzogen-group interessiert mich auch, weil es auch im Prinzip mein "Erziehungs"stil ist. Vielleicht komme ich da auch mal gucken. Ich wußte allerdings vor diesem Forum hier nicht, dass es auch andere Leute gibt, die so mit Kindern umgehen und dass er sogar einen Namen dafür gibt! Allerdings ist das Nichterziehen bei mir eher eine Herzensentscheidung, die ich in jeder Minute neu treffe, denn ich bin gegen Übergriffe schon in winzigster Form sehr empfindlich. Ich merke allerdings, dass ich mit drei Kindern an meine Grenzen stosse, die ich lange nicht mit in die Waagschale geworfen habe (bei kleinen Kindern finde ich das in Ordnung, aber so langsam....) Mein Jüngster ist in der zweiten Klasse Waldorf. Unsere Lehrerin macht das zum ersten Mal, ist aber auch schon fast 5o. Ich habe schon viele intensive Gespräche mit ihr geführt, weil eben mein Kleiner in der Schule nicht so pflegeleicht ist wie zu Hause. Aber wofür denn genau eine Mediation? Wenn es dem Kind doch gut geht? Und war die Lehrerin denn nicht auch waldorfgemäss bei Euch zu Hause? Ich merke bei solchen Gesprächen, dass ich meinen Standpunkt auch sprachlich vertreten muss, was ganz schön schwer ist. Denn unsere Lehrerin ist sehr gefestigt in ihren Ansichten. Aber auch sie muss noch dazulernen, etwas über die Vielfalt in der Welt! Für meinen Mittleren hilft mir das leider nicht. Denn er(6. Klasse Gymnasium) gilt nicht unbedingt als problematisch, hat er woanders auch noch nie. Nur da, wo er sich zu Hause fühlt..... Magst Du mal schreiben, warum Du ein Internat nicht in Betracht ziehen würdest? Es kommt sowieso aus finanziellen Gründen nicht in Frage, er würde schon wollen. Von Köhler habe ich das mit den schwierigen Kindern gelesen. Aber es ist nicht so, dass ich das noch präsent habe. Ich merke mir oft nur die Idee, die Ausstrahlung, die das Buch hatte. Und er ist mir ein kleines bisschen zu extrem. Und ein bisschen zu weit von meiner Realität weg. Liebe Grüsse, Nashörnchen