Mitglied inaktiv
Mein Sohn ist fast 4 Jahre. Ich habe mich vor kurzem von meinem Mann getrennt. Ich bin jetz in einer neuen Wohnung. Der Kleine ist 3 Tage beim Papa bzw. seinen Eltern und 4 Tage bei mir. Wenn mein Mann meinen Sohn bringt, freut sich der Kleine nicht mich zu sehen. Er sagt, er will nicht zu mir, er will bei Papa bleiben. Er ist momentan echt schwierig. :( Ich bin mit den Nerven ziemlich am Ende. Er hat auch wieder angefangen mich zu hauen, beißen und zwicken, wenn ich etwas nicht erlaube oder verbiete. Er hört auch auf nichts was ich sage. Ich weiß nicht warum und wie ich das ändern kann. Entweder lassen ihm die Schwiegereltern alles machen oder er mag bei mir einfach nicht. Gibt mir die Schuld an allem? Was kann ich machen, dass er es akzeptiert, dass er sich bei mir geborgen fühlt, dass wir wieder ein gutes Verhältnis zueinander haben? Ich hoffe ihr könnt mir ein bisschen weiter helfen....
Eine Freundin hat das auch durchgemacht. Wenn das Kind gebracht wird, dann erwarte nicht, dass es freudestrahlend auf dich zukommt. Der Vater (oder die Schwiegereltern) steht ja dann auch da und der Junge muss sich von ihm verabschieden. Das will er nicht, da er ja vorher positiv mit ihm zu tun hatte. Die "Übergabe" sollte neutral erfolgen. Begrüßung, "schön, dass du da bist", Verabschiedung vom Vater. Der Vater sollte dabei "mitspielen" (besprecht den Ablauf!). Also das Kind vorher nicht noch gegen dich aufhetzen. Die Schwiegereltern erlauben sicher manches, was du nicht erlauben würdest. Das hat aber im Normalfall nichts mit der Trennung zu tun. So sind viele Schwiegereltern (evtl. auch deine Eltern). Versuche, nicht negativ von deinem/über deinen Mann zu sprechen. Für deinen Mann gilt das ebenso. Und ihr beide müsst alles dafür tun, dass das Kind sich nicht schuldig an der Ternnung fühlt. Das Kind will im Grunde beiden Eltern gefallen und keinen verärgern. Aber zu einem für beide Elternteile erfreulichen Verhalten ist es in dem Alter noch nicht in der Lage. Wahrscheinlich ist er doch nach einer gewissen Zeit, die er bei dir dann alleine ist, wieder umgänglicher?
Ich finde es eigentlich gut, dass sich beide Elternteile gleichermaßen um das Kind kümmern. Eine Bekannte von mir hat das so ähnlich gemacht, da war die Tochter eine Woche bei ihr, eine beim Papa. Beide wohnen im gleichen Ort. Da war die Tochter aber schon größer, so 5. oder 6. Klasse. Für so einen Kleinen ist es bestimmt nicht leicht, sich ständig umzuorientieren. Kleine Kinder brauchen eine gewisse Beständigkeit. Wie ist Dein Verhältnis zu Deinem Ex und den Schwiegereltern?
Wohnt der Ex noch in der alten Wohnung? Wenn ja, dann hat es dort den Umgebungsvorteil. Ich finde das Verhalten etwas ungewöhnlich, denn meiner würde eher anders reagieren. Alles anderen eher ausschliessen und bei mir bleiben wollen. War er mit dem Papa sehr eng vor der Trennung? Sprich war er schon immer wichtiger? Den Papa haut er nicht? Vielleicht reagiert er sich bei Dir ab, weil er Dir vertraut. Bei Papa würde er sich nicht trauen sich abzureagieren? Ich finde die Regelung zwar lobenswert, aber noch besser wäre es, es würde mehr oder weniger der alte Rythmus eingehalten werden. Papa kommt jeden Tag nach der Arbeit für 2 drei Stündchen bei Euch vorbei und fährt dann sofort wenn er schläft.
Das Verhältnis ist einigermaßen gut. Meine Schwiegermama hat mir zwar an allem die Schuld gegeben und mir totale Vorwürfe gemacht, aber ich hab ihr klar gemacht, dass es nichts bringt und sie es aktzeptieren muss. Jetzt gehts eigentlich.
Mein Ex wohnt noch in dem Haus wo wir waren, is ja sein Haus. Die Eltern von ihm wohnen gleich daneben. Klar ist das toll für den Kleinen weil er immer jemand da hat der mit ihm spielt. Auch der Nachbarsjunge ist da. Was heißt er war eng mit Papa, naja, er hat sich in letzter Zeit schon mehr um ihn bemüht, anders als er noch ein Baby war, je größer er wird, desto mehr kann er mit ihm machen und tut er auch. Aber ich denke ich war und bin die 1. Bezugsperson. Er versucht schon mal den Papa auch zu haun, aber anscheinend hat er vor ihm mehr Respekt und er haut ihn auch zurück. Wir fanden es besser wenn er nicht zu sehr hin und her gerissen ist, sprich an einem Tag bei Mama und bei Papa ist. das verwirrt ihn zu sehr. Es tut ihm besser wenn er nur einen hat. Also denk ich ist das keine so gute Lösung wenn Papa uns besucht.
Wenn er seine Freunde beim Papa hat und dort auch seine Umgebung ist klar, dass er genervt ist. Eigentlich hätte Dein Ex dem Kind zu liebe ausziehen sollen ( was natürlich nicht geht, da sein Haus). So wie das jetzt klingt denke ich ist Dein Sohn überfordert. Er will lieber bei Dir sein, aber nicht in der neuen Wohnung sondern in seiner alten Umgebung und seinem Freund. Eltern sind wichtig, aber je älter die Kinder werden, desto wichtiger werden auch Freunde. Sprich wenn er bei Papa ist, ist seine Umgebung so wie er sie will, wie er sich wohl fühlt, alles ist so wie gewohnt und spielen mit seinem Freund kann er auch. Aber: Du fehlst. Denn abends will er mit Dir essen, baden und uns Bett gebracht werden, morgens will er mit Dir kuscheln und nach dem Kiga auch mit Dir sein.Denn wenn der Papa schon mal haut, dann muss sich Dein sohn zusammen nehmen bei ihm, kann seine Freude am Tag nur halb geniessen, da er nicht "ausgelassen" sein kann. Mit Dir könnte er, aber Du bist ja nicht da. Und er macht Dir den Vorwurf, dass Du weg gehst und ihn einfach trennst von seiner Umgebung und flippt bei Dir eher aus, weil er sich nicht zusammenreissen muss. Versuch doch was anderes. Er wohnt bei Dir in der neuen Wohnung, seinen Alltag bestreitet er da. Aber jeden Nachmittag setzt Du ihn bei der Oma ab und holst ihn abends zum Essen wieder ab. Auf diese Weise hat Dein Kleiner jeden Tag seine Umgebung und vor allem seinen Kumpel und ansonsten seine ruhige Zeit mit Dir. Dein Ex soll Dir halt mit Dir die Fahrkosten teilen. Ich glaube das wäre besser als diese so viele Tage auf einmal Regelung. Bring ihn nachmittags vorbei, dann hast Du selber auch ein bisschen Ruhe, das Kind hat beide Eltern und seine Kumpels und ich denke,das müsste bald besser werden. ist auch für ihn irgendwann Routine. Er weiss, nachmittags ist er bei Oma, Opa, Papa, Kumpel, abends holt ihn die Mama ab. Und Du hast jeden Nachmittag auch Zeit für Dich :-)
Hallo, Dein Sohn ist in einer für ihn sehr schwierigen Situation, weil er ständig zwischen seinem Vater und Dir hin- und herwechseln muss. Offenbar weiß er nicht mehr, zu wem er gehört, zu wem er halten soll. Psychologen raten längst von dieser zeitlichen Aufteilung eines Kindes (Wechsel alle paar Tage) ab, weil es sich so niemals länger und stabil auf Vater oder Mutter einstellen kann, sondern ununterbrochen wieder herausgerissen wird und sich auf die jeweils andere Situation einstellen muss. Dein Sohn zeigt durch sein Verhalten, dass er dies emotional nicht leisten kann, er ist schwer überfordert mit der Situation und sendet deutliche Notsignale mit seinem aggressiven Verhalten. Ich fände es jetzt sehr wichtig, mit seinem Vater schnell eine neue Lösung zu finden. Da es dabei erfahrungsgemäß oft zu Streit zwischen den Eltern kommt, wäre es wichtig, dass Ihr Euch hier einen außenstehenden Berater dazu holt (Familienberatung der Caritas, Diakonie, noch besser: einen niedergelassenen Kinderpsychologen usw.). Auf den zu hören fällt leichter, als auf seine(n) Ex zu hören. Die bisherige Aufteilung orientiert sich eher an den Bedürfnissen von Euch Eltern als an Eurem Sohn. Findet (mit professioneller Kurzberatung) gemeinsam heraus, wie Ihr das so regeln könnt, dass es Eurem Sohn wieder besser damit geht. Frage hierzu ruhig auch mal Christiane Schuster im Expertenforum "Erziehung", gell! Bitte handele jetzt und setz' durch, dass eine Neuregelung gefunden wird, mit der auch Euer Sohn gut leben kann. Er braucht jetzt Eure Hilfe, sonst wird sich sein emotionales Problem weiter zuspitzen, gell! Alles Liebe, BB
vielen vielen Dank für die hilfreiche Antwort. Ich habe auch schon an einen Kinderpsychologen gedacht, ich muss echt mal mit meinem Ex darüber sprechen. Ich hoffe das es dann bald besser wird und es ihm auch wieder gut geht. vielen dank nochmal.... grüße, Dani
Hi, die Situation ist sicherlich für Euch alle schwierig. Ich würde Dir raten, eine professionelle Hilfe einzuholen - z.B. bei einer Erziehungsberatungsstelle oder einer Psychotherapeutin (für Dich). Meines Erachtens ist das Verhalten der Kinder oftmals ein Spiegel des inneren Empfindens. Er leidet. Und Du auch. Liebe Grüße
und zwar flott. wenn es sein muss mit hilfe des jugendamtes. dein sohn weiß doch gar nicht wie ihm geschieht. wo es denn nun sein zuhause? so ein ständiges hin und her halte ich nicht für gut. lg suki
Du hast ja schon ganz ausgezeichnete Tips für ein neues Außen erhalten. Fühlst Du Dich denn in Dir geborgen? Wir meinen immer, Kommunikation sei erst, wenn wir den Mund aufmachen und reden. Dabei findet die wichtigste und tiefenwirksamste Kommunikation permanent über das, was wir denken und ausstrahlen statt. Als Ich-kann-Schule-Lehrer sehe ich oft Erwachsene mit Kindern scheitern, weil die nicht erkennen, dass sie mit ihren angestrengten BEWUSSTEN BEMÜHUNGEN allenfalls an das Kind hin kommen, während ihre nicht beachteten ausgestrahlten Ängste, Wut, Verzweiflung, Aggressionen usw. mühelos bis tief ins UNBEWUSSTE des Kindes dringen. Das Unbewusste ist die Instanz, die die Lebensfunktionen lernkt. Und damit Zeichen gibt. Nimm Dir doch erst mal Zeit für Dein eigenes Unbewusstes! Dort sind all Deine Kräfte, Talente, Potentiale, die zu kurz gekommen, gekränkt, verletzt, erschöpft, frustriert und sonst was sind. Sie brauchen Deine Achtung, Dein Interesse, Deine Stärkung und Pflege. Du solltest Dich mit Dir selbst = allen Deinen Kräften versöhnen. Dann erholst Du Dich, richtest Dich auf, bekommst wieder einen klaren Kopf, spürst Dich wieder und kannst mit Deinen Kräften so umgehen, dass das auch andere Kräfte interessant finden können. Das ist die erste Bedingung, um EINFLUSS auf andere zu bekommen. Dann kannst Du Deinem Kind ( oder Deinem Ex oder wem auch sonst) das zu-sprechen und zu-denken, was ihnen für eine gute Entwicklung gut tut. Du kannst ihren Talenten im Geiste das schicken, wonach sie ausgehungert sind und was ihnen für Erholung und gute Entwicklung fehlt. Eibnfach so in Gedanken; sie nehmen sich davon, was sie brauchen. Du merkst, in der IKS wird kein Druck gemacht sondern GUTE + FEINE Angebote; die haben SOG-Wirkung. Und eröffnen Einfluss. Für eine echte Lösung ist kein Kräfteverschleiß nötig sondern nur ein achtsamer Umgang mit den tatsächlich zuständigen Kräften aller Beteiligten. Guten Erfolg! Franz Josef Neffe
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