Mitglied inaktiv
Hallo zusammen, Ich weiß, dass ich mir mit meinen Erzählungen hier sicher nicht viele Freunde mache, aber ich bin am Ende und weiß nicht mehr weiter. Ich komme mit meiner 8jährigen Tochter schlicht weg einfach nicht mehr klar. Und ich bin mir dabei bewusst, dass es auch mein eigenes Fehlverhalten ist, dass es überhaupt soweit gekommen ist. Dennoch bin ich am Ende meiner Kräfte und weiß nicht, wie ich das alles wieder in den Griff kriegen soll. Vermutlich hängt es auch teilweise an der Corona Zeit, aber viele Dinge sind dadurch nicht erst entstanden, sondern nur verschlimmert worden. Fangen wir an beim Thema "Ich Will" und Geld. Lilly WILL grundsätzlich nur. Eine Einschätzung über Konsequenzen oder Kosten hat Sie nicht, auch nach Gesprächen darüber ist ihr das egal. Dankbarkeit und Wertschätzung sind zu 90 % Fremdwörter. Neue Kleider, egal von wem gekauft, werden beim Malen mit Acrylfarben verschmiert. Sie müsste ja irgendwo den Pinsel abputzen. Wenn ich es nicht mehr sauber kriege, soll ich halt neue kaufen. Für Sie ist alles selbstverständlich. Beim Essen schmeckt ihr nie etwas, sie mäkelt rum, isst am Tisch so gut wie nix und verlangt sich dann 30 Minuten später erneut Essen. Nach dem Essen hält sie wie selbstverständlich mir oder meinem Mann den Teller hin so nach dem Motto: Hier kannste abräumen. Schulisch zeigt Sie keinerlei Interesse. Täglich muss ich Sie zwingen wenigstens ihre Pflichtaufgaben zu erfüllen, die meist 4 Stunden dauern da Sie dann ständig Pipi muss, Hunger hat, dies und jenes tun muss. Täglich kriege ich zu hören: das kann ich nicht, das verstehe ich nicht, das ist aber freiwillig, das mach ich nicht. Als Beispiel: Sie ist in der 2. Klasse und weiß jeden Tag aufs Neue nicht mehr, was ein Nomen oder ein Verb ist. 5+6 in Mathe führt zu 25 Minuten aggressivem Verhalten mit Heulerei. Ich habe ihr leider immer zu viele Freiheiten gelassen, wofür ich nun die Quittung bekomme. Ich habe versucht, es ihr in ernsthaften Gesprächen näher zu bringen auch mit Erklärungen. Ich habe es mit Strafen versucht wie Tabletverbot, früher ins Bett usw. Es ist ihr völlig egal, entweder nimmt Sie es hin oder Sie schreit bis zu 6 Stunden nachts nach ihrem Vater. Am schlimmsten sind für mich die Lügen. Auch wenn es nur Kleinigkeiten sind. Ich gehe ins Bad und es riecht nach meinem Parfum. Frage ich Sie warum sie mein Parfum benutzt (sie hat sogar ihr eigenes von Oma geschenkt bekommen), behauptet Sie, das hätte Sie nicht. 10 Minuten diskutiert sie mit mir darüber, bis sie es schluss endlich mit einem Grinsen im Gesicht zugibt. Mittlerweile gibt es Tage, an denen ich einfach keine Kraft mehr habe gegen Sie anzukommen und lasse Sie gewähren. Ich weiß dass das genau der falsche Weg ist, aber ich weiß keine Strategie mehr. Deshalb wende ich mich nun voller Hoffnung an Euch. So langsam komme ich sogar an den Punkt, an dem ich überlege, mir Hilfe vom Jugendamt zu nehmen, was meinem Exmann, dem Vater von Lilly, natürlich gefundenes Fressen wäre. Aber ich kann einfach nicht mehr ...
Ich würde mir schleunigst Hilfe suchen, Jugendamt oder auch Mal über eine Familientherapie nachdenken. Was dein ex denkt sollte dir egal sein, es geht um dein Kind
da ist wohl dringend Hilfe vom Jugendamt angesagt. Du musst Dich auch ändern, nicht immer nachgeben, sondern Grenzen aufzeigen. An Deiner Stelle würde ich sie erstmal z.B. beim kochen mit einbeziehen, d.h. ihr überlegt euch zusammen, was ihr essen wollt, kauft gemeinsam ein und kocht dann zusammen, will sie es dann doch nicht essen, gibt es allenfalls Obst aber garantiert keine neue Mahlzeit. Sie bekommt Aufgaben, die sie im HH zu erledigen hat, ihr wohnt beide da, nicht nur Du und mit 8 kann sie mithelfen. Nach und nach dann die anderen Baustellen in Angriff nehmen, Kleidung, aufräumen usw. Strafen helfen nicht, die wird sie gleichgültig zur Kenntnis nehmen und da war´s dann.
Jugendamt , Erziehungshilfe... Seid ihr wahnsinnig??? Das ist die Vorpubertät, die Flegeljahre, was soll man da an einem normalen Kind ,mit normalem Benehmen rumtherapiere? Hier sollten mal die Eltern an sich arbeiten und den Erwachsenenstatus einnehmen, sicher nicht einfach aber machbar. Finde die Momente , wenn aus dem Besen ein Engelchen wird und suche genau dann Zugang zu ihr. Gib ihr das Gefühl,dass du sie immer liebst, egal was passiert oder wie sie sich verhält, bau Vertrauen auf... Was du machst ist wegschieben und sie weiss nicht anders zu reagieren . Vergiss nicht ,der Erwachsene und Erfahrene bist du, dein Kind weiss gerade selber nicht was mt ihr passiert
Da hast du Recht. Es ist normal. Wenn es einm selbst aber an die Substanz geht,an nicht mehr weiter weiß und vor lauter Bäumen den Wald nicht sieht, ist eine Rziehungsberatung sicher kein falscher Weg. Du tust so als wäre man damit abgestempelt oder das Kind und man selbst würde von einem Therapeuten zum nächsten geschleppt werden. So ist es aber nicht. Es hat ein gar nichts mit Therapie zu tun. Es zeigt den Eltern lediglich einen Weg, wie sie Grenzen setzen, das Kind besser verstehen und und und. So einfach ist es eben nicht aus einem Muster herauszukommen. Und wenn man schon auf dem Zahnfleisch geht, alles nur mit Gegenwehr kommentiert wird und es sich derart zugespitzt hat wie bei der TE, ist es keine leichte Situation. Ich möchte betonen, dass es KEINE SCHANDE ist sich Hilfe zu holen und man damit keinen Stempel bekommt, der einen als worst Mum of the year deklariert. Im Gegenteil. Davon können alle nur profitieren. Also dein "seid ihr wahnsinnig" finde ich sehr herablassend gegenüber Familien, die nicht weiter wissen.
ja aber jedes problem mit der therapiekeule zu lösen , naja... ich rede da keinem rein , wers braucht kann gerne, nur finde ich es immer schon bedenklich, wenn man nicht mehr selber in der lage ist, alltagsprobleme ( die gibt es schon jahrhunderte in dieser form) selber zu lösen . und nein , mit dem rohrstockgedöns muss jetzt keiner um die ecke kommen
Es geht doch aber nicht um ein THERAPIE! es geht um eine eRziehungsberatung. Das ist doch etwas völlig anderes. Vielleicht hattest du ein "einfaches" Kind oder hast eben immer selber einen Weg gefunden. Oder du hattest viel Hilfe von deinen Eltern, die vor Ort waren. Als Alleinerziehende (gerade jetzt bei Corona) ist es nochmal schwieriger. Denn Hilfe von Familie bzw auch Mal Entlastung und Durchschnaufen ist ja momentan gar nicht möglich. Da geht es schnell, dass man überfordert ist und nicht mehr weiter weiß. Schätz dich glücklich, dass du es alleine hinbekommen hast und realisier bitte, dass es weder eine Therapie noch ein Stempel ist
ich bin alleinerziehend , ich habe einen teenager , der nicht einfach ist -teen eben und ich selber war auch nicht ohne in diesem alter. wir haben das alles allein hinbekommen ,ohne dass von außen ein fremder da reingequackt hat
Dann freu dich doch. Aber gib bitte zu allen anderen, die keine so tolle Mutter sind, wie du es anscheinend bist, nicht solche sinnlosen Kommentare, wenn du nie selbst in der Situation warst nicht mehr weiter zu wissen
Lass dir weder von solchen Kommentaren noch von deinem Ex einreden es wäre schlecht Erziehungsberatung in Anspruch zu nehmen. Das ist es nicht.
Sinnlos fand ich meinen Rat nicht , auch nicht bösartig oder so. Du reitest zu sehr auf der Erziehungshilfe rum , das war nur kurz am Ende meines posts Leiderist dass hier das Problem, es wird was rausgefiltert und genau dass dann zerpflueckt
Lies nochmal, was du geschrieben hast
Es waren deine Einleitungsworte und du unterstellst damit jedem, der Erziehungshilfe in Anspruch nimmt nicht nur "wahnsinnig" zu sein sondern noch dazu völlige Inkompetenz als Eltern.
Das finde ich mehr als daneben und darauf reite ich rum
dann sol es so sein. ich sehe es so ,du anders , durchkauen mssen wir dass nicht
Erziehung ist anstrengend und mit Konfrontation verbunden. Dabei solltest Du Dir klarmachen:Du bist nicht der Freund Deines Kindes. Du bist ein Elternteil und musst für die Entwicklung Sorge tragen. Veranstalte keinen Eiertanz ums Kind. Gib ihm nicht das Gefühl in jeder HInsicht im Mittelpunkt zu stehen. Aber versuch dabei nihct so ne furchtbar negative Atmosphäre zu schaffen. Konsequenzen und Grenzen ziehen und die DURCHHALTEN. Deine Tochter weiß genau dass Du einknickst. - zum Malen oder basteln zieht man olle Klamotten an die beschmiert werden können. - Wenn sie nichts mehr ißt. Ist sie nicht mehr hungrig und da gibts dann auch danach nichts mehr. - Teller ignorieren und sie FREUNDLICH bitten den selber aufzuräumen. - Hausaufgaben mit jemand anderem machen lassen. Wenn das nicht geht:Wenn sie andauernd pinkeln geht IST das halt so. Reg Dich nicht auf. Durchbreche Eure Verhaltnesmuster. Wenn sie nicht weiß wie man bestimmte Aufgaben rechnet soll die Lehrerin helfen.Und soll ins Heft schreiben dass sie die Aufgabe nicht konnte. - Wenn sie Dich anlügt: Kein Traraaaaaa machen. Sag: "Ich weiß dass Du das Parfum benutzt hast" und lass das Thema ruhen. Nimm ihr negatives Verhalten nicht so eeeeeernst. Oder als Angriffauf Dich persönlich. Über manches kann man lächelnd inweg sehen. Sie weiß. siebekommt nur durch negatives Verhaltnten Aufmerksamkeit. Wann hast DU ihr gesagt dass Du sie lieb hast. Dass Du sie toll findest. Oder ähnliches. Interessierts Dich WARUM sie so ist? Hast Du sie gefragt. Ist sie unglücklich. Leidet sie unter der Trennung? Wieso schreit sie 6 Stunden in der Nahct nach dem Vater? Warum läßt Du das zu? Last but not least: Wie gehst Du generell mit ihr um. Respekt muss man vorleben.kann man nicht nur einfordern. Änderungen passieren nicht von jetzt auf dann. Aber wenn Du in paar Wochen denkst dass sich GAR nichts ändert. Dann könnte Erziehungsberatung helfen! Oder eine Therapie in der Du involviert bist.
Meiner Meinung nach, braucht ihr einen regelmäßigen Tagesablauf mit festen Regeln. Als Beispiel Essen. Wenn sie nichts mehr möchte, dann ist gut, aber es gibt eben auch eine halbe Stunde später nichts mehr. Am Nachmittag würde ich Obstschnitten oder Jogurt anbieten. Wenn sie ihren Teller nicht abgeräumt, dann bleibt dieser stehen. Zur nächsten Mahlzeit muss sie entweder den Teller abräumen und sich einen neuen hohlen oder vom dreckigen essen. Tabletten gibt es nur zur Belohnung !!!sie ist 8, da muss es keine uneingeschränkte Nutzung geben Hausaufgaben müssen erledigt werden, das geht nur mit viel Geduld deinerseits Homeschooling ist anstrengend, nicht nur bei deiner Tochter. Lügen sind Tabu, zeig wie entäuscht du bist und schließe dein Parfüm weg. Vielleicht muss sie die nächste Male die Tür offen halten und sich dein Vertrauen erst wieder verdienen. Das Alles geht nicht ohne Nerven und Geduld. Du musst ihr Verhalten nun ruhig aushalten. Gebrüllt oder Strafen nutzen wenig. Im Gegenzug würde ich viel schöne Zeit mit ihr machen, meine spielt gern, malt, bastelt. Mach einen Ausflug. Alles Gute und starke Nerven
Schau, es ist für Kinder in dem Alter nicht nachvollziehbar was Geld ist und was wertvoll ist. Da bist eigentlich du gefragt ihr zu sagen, dass sie sich BEVOR sie malt umziehen muß. Das klappt bei meinen Kindern auch nicht von allein. Es werden Münder am (teuren) Shirt abgewischt, der Ärmel vom Pulli wird genommen um Tusche vom Tisch zu wischen. Soweit ist es also erstmal normal. Auch die "hohen Ansprüche" deiner Tochter sind anerzogen. Da müsst ihr wahrscheinlich viel Verständnis aufbringen und viel Geduld. In jedem Moment mit Ruh erklären und bitten, dass sie etwas selbst tut. Wie den Teller abräumen. Schreien lassen nachts sollte keine Option sein. Geht zu ihr und gebt ihr Halt und Trost. Egal wie das dann aussieht, aber zumindest da sollte sie das bekommen, was sie möchte.
Ich stimme dir zu, bis auf einen Punkt: Ich finde Mund am Pulli abwischen nicht normal, auch nicht in dem Alter. Meine beiden Kinder haben mit spätestens 2 Jahren bei Tisch eine Serviette benutzt (und auch Tücher zum Flächen/Gegenstände abwischen), das kann sicherlich auch ein Schulkind (lernen).
Entschuldigung, ich finde es auch nicht normal oder bessergesagt nicht gesellschaftsfähig und erziehe dahingehend bzw habe dahingehend erzogen solche Dinge zu unterlassen. Ich meinte, dass das Verhalten des Kindes der TE nicht abnormal ist. Was Kinder tun ist das, was sie beigebracht bekommen haben oder das, was in ihren Augen funktioniert. Wenn sie den Teller hinhält und er wird jedes Mal genommen, kann man nicht erwarten, dass es plötzlich von allein anders läuft und das Kind den Teller abräumt. Wenn sie den Pinsel am Kleid abwischt, funktioniert das ja erstmal. Der Pinsel ist sauber, das war das Ziel in dem Moment. Wenn man das ändern möchte, muß man hinterher sein das Kind an andere Strukturen zu gewöhnen als den gewohnten Griff zum Kleid.
Erst einmal Danke für eure vielfältigen Antworten! Um noch ein paar Missverständnisse aufzuklären: Das Schreien nach ihrem Vater geschieht dann, wenn Ich nicht nach ihrer Nase tanze. Darf Sie z.B. kein Tablet mehr gucken, will aber noch, fängt Sie an zu Weinen, wie sehr Sie ihren Vater vermisst, Sie möchte jetzt sofort zu ihm. Sie hilft mir oft beim Kochen, ich frage Sie regelmäßig was Sie gerne essen möchte, aber unsere Zubereitungsweise schmeckt ihr dann nicht so wie sonst wo. Wir spielen Spiele, ich lobe Sie und sage ihr jeden Abend mit einem gute Nacht Kuss dass ich Sie liebe. Auf der Couch teilen wir uns immer die Decke und kuscheln, ich halte Sie dabei fest im Arm oder kraule Sie am Rücken, weil Sie das so mag. Vielleicht ist das alles noch zu wenig, unter euren Gesichtspunkten werde ich die nächsten Tage mal beobachten und versuchen die Verhaltensweisen zu durchbrechen. Und ihr vermehrt zeigen, wie sehr ich sie liebe. Auch mit ihrem leiblichen Vater werde ich ein Gespräch suchen, um gemeinsame Regeln zu finden, damit Sie keine Möglichkeit hat, uns auszuspielen.
Hallo Amalinta, "Darf Sie z.B. kein Tablet mehr gucken, will aber noch, fängt Sie an zu weinen, wie sehr Sie ihren Vater vermisst, Sie möchte jetzt sofort zu ihm." Das scheint mir so, wenn Kinder versuchen, beim anderen Elternteil zu erreichen, was der eine Elternteil nicht zulässt. Da werden manche Tricks angewendet. Sie spielen damit unbewusst die Eltern gegeneinander aus. Das ist möglichweise bei getrenntlebenden Elternteilen noch stärker und wird von manchen Elternteilen auch ohne direkte Absicht begünstigt. Eltern sind für Kinder die Großen und Starken. Ich nehme an, Sie weint bei Dir deshalb, weil der Vater für sie nicht so einfach zu erreichen ist.
Da ist was wahre dran, ich stimme dem zu
Es ist gut, dass du darüber nachdenkst dir Hilfe zu holen und das ist das Beste, was du tun kannst. Ihr seid in einem Teufelskreis mit so vielen Baustellen, dass du da alleine nicht mehr rauskommst. Und das ist auch überhaupt nichts Schlechtes, denn du sorgst dich ja um deine Tochter und hast euer Problem erkannt. Wende dich ans Jugendamt, schildere deine Situation und lass dir von einer Familienhilfe helfen. Natürlich muss dir bewusst sein, dass du gewisse Verhaltensweisen ändern musst, denn ohne Veränderung wird es zu keiner Verbesserung kommen. Und das dauert oftmals seine Zeit. Aber es wäre sehr wichtig für dich, deine Tochter und euer Zusammenleben. Und wenn man die Unterstützung und Anleitung von jemandem hat, der einfach da ist, Hilfe anbietet, zuhört, dann klappt es viel leichter, als wenn man mit allem alleine ist. Ich wünsche dir alles Gute dafür!
Manchmal reichen ja schon ein paar einfache Tipps. Mit Acrylfarben wird nur/erst gemalt, wenn "alte Klamotten" angezogen sind. Tablet gibt es zur Belohnung, wenn Schulaufgaben fertig sind. Macht vorher eine Zeit aus wie lange sie das Tablet darf, stellt einen Wecker. Wenn der klingelt wird ausgemacht, klappt das gut geht es so weiter, klappt es nicht gibt es kein Tablet oder die Zeit wird verkürzt (nächstes mal). Dinge die sie nicht darf kommen weg. Gegessen wird zu bestimmten Zeiten, mag sie das nicht kann sie sich was anderes machen. Wenn der Tisch abgeräumt ist gibt es nichts mehr und muss bis nur nächste Mahlzeit warten. Schulaufgaben müssen sein. Mein Sohn macht auch nur die Pflichtaufgaben. Keine Aufgaben - kein Tablet. Wenn mein Sohn nicht bei der Sache ist verlasse ich das Zimmer. Wenn er dann weiter machen möchte helfe ich gerne. Versuche dich nicht auf Diskussion einzulassen. Mach dann eigene Sachen wie Küche aufräumen etc. Wir machen auch zwischendurch Pausen, stellen immer Wecker auf 10-15 Minuten dann geht es weiter. Vielleicht war ja was dabei was dir/euch weiterhilft. LG
Liebe Amalinta,
ich arbeite mit verhaltensschwierigen Kindern und ihren Eltern, daher auch von mir noch ein paar (okay, ziemlich ausführliche) Gedanken.
Also, für mich klingt es, als ob Du ein Mensch bist, der sehr streng mit sich selbst ist - und daher auch mit seinem Kind. Nicht auf den ersten Blick, aber bei genauerem Hinsehen. Ich würde Dir gern ein paar Denkanstöße geben, einfach ganz spontan und aus meiner Erfahrung. Vielleicht ist ja etwas für Dich dabei.
Mir fiel als erstes auf: Du hast hohe Erwartungen an Dich. Du willst alles richtig machen, bist überkritisch Dir selbst gegenüber, Du sprichst von Deinem „Fehlverhalten“, Du bist sehr streng mit Dir, Du glaubst, Deiner Tochter zuviel „durchgehen“ zu lassen. Das klingt alles sehr kopflastig und eher lieblos mit Dir.
Du hast aber (deshalb) auch hohe und zum Teil unrealistische Erwartungen an Dein Kind. Zum Beispiel an die Einsichtsfähigkeit und Selbstkontrolle einer erst Achtjährigen. Sie soll dankbar sein. Sie soll Strafen klaglos akzeptieren und daraus lernen. Kluge Wissenschaftler konnten längst belegen, was auch Du tagtäglich erlebst: dass Strafen wirkungslos sind. Ihr einziger Effekt ist, ein Kind traurig zu machen, zu verbittern oder seinen Widerstand auszulösen.
Ich kenne zudem keine einzige Zweitklässlerin, die ihren Eltern „dankbar“ wäre dafür, dass diese ihre Pflicht tun. Nämlich ihrem Kind ein liebevolles, möglichst fröhliches Zuhause zu bieten und gern Zeit mit ihm zu verbringen. Das ist der Job von uns Eltern. Dankbarkeit dafür (sofern uns die Sache denn gelungen ist) kommt erst bei deutlich älteren Jugendlichen oder auch erst beim späteren Erwachsenen.
Auch Du warst mit 8 Jahren garantiert nicht eine einzige Sekunde lang bewusst dankbar. Das gibt die Reife eines Kindes in diesem Alter nicht her. Es kann aber sehr gut sein, dass auch Deine Eltern Dir oft vorgeworfen haben, nicht dankbar genug zu sein. Oder dass sie von Dir oft verlangt haben, doch bitte dankbar zu tun. Oft wiederholen wir so etwas ja, wenn wir es nicht ausreichend überdenken.
Du wünschst Dir, glaube ich, einfach mehr Anerkennung, wenn Du von der mangelnden Dankbarkeit Deiner Tochter sprichst. Das kann ich verstehen. Aber weißt Du: Anerkennung dürfen wir uns nicht von unsren Kindern holen, sondern von anderen Erwachsenen. Von Menschen, die uns mögen und sehen. Es ist nicht die Aufgabe unserer Kinder, uns gute Gefühle zu machen. Dafür sind wir selbst zuständig.
Nun aber zu den konkreten Problemen, die Du aus dem Alltag geschildert hast. Deine Tochter ist offenbar ein Trennungskind. Und KEIN einziges Kind kommt heil aus einer Trennung heraus. Ich glaube, Du kalkulierst die Trennungsfolgen vielleicht zu wenig ein. Sehr viele Kinder reagieren mit extrem anstrengendem Verhalten auf Trennungen, und auch mit schlechten schulischen Leistungen. Ihre Welt wurde auf den Kopf gestellt, ihnen ist das Schlimmste passiert, was einem Kind passieren kann: die stabile Basis, auf der es stand, ist zerbrochen. Dafür kannst Du nichts, aber:
Wenn Du auf das schwierige Verhalten mit Strenge, Schimpfen, Konsequenzen (oder auch mit zuviel grundloser Nachgiebigkeit) reagierst, dann heilst Du den Schmerz und die Wunden nicht, sondern Du vergrößerst sie. Ein Kind ungetröstet sechs Stunden nach dem Papa weinen zu lassen, ist wirklich furchtbar. Das ist es, was ich eingangs meinte: Aus eigener Überforderung, aus Deinem eigenen Leid heraus bist Du hart nicht nur zu Dir selbst, sondern auch zu Deinem Kind.
Ich glaube, was jetzt helfen könnte, sind vielleicht drei Anregungen.
- Gestehe Dir Deinen eigenen Schmerz ein, Deine eigene Verlorenheit und Einsamkeit. Damit Du den Schmerz Deiner Tochter ebenfalls sehen und anerkennen kannst. Geh davon aus, dass ihr Leid deutlich größer ist als Deines, auch wenn sie das im Alltag nur indirekt zeigt. Sei auch liebevoll und gnädig mit Dir selbst. Du bist alleinerziehend, Du darfst Defizite haben, unvollkommen sein, Fehler machen, übermüdet und überfordert sein. Nur eines solltest Du nie sein: lieblos. Weder zu Dir, noch zu Deinem Kind.
- Deine Tochter braucht weder mehr Strenge, noch mehr Freiheit. Sie braucht eine Mama, die mit ihr über Gefühle redet. Darüber, wie es ist ohne den Papa. Immer wieder, auch wenn Dir das weh tut. Darüber, wie es sich für sie gerade in der Schule anfühlt. Was schön ist an der Schule, und was blöd ist an der Schule. Frage sie solche Dinge. Kommentiere nicht, was sie sagt, rede es nicht weg, tröste nicht vorschnell, finde keine Lösungen für sie. Höre einfach nur zu. Es reicht nicht, ihr zu sagen, wie lieb Du sie hast, Du musst ihr das vor allem ZEIGEN: durch echtes Interesse an ihren Gefühlen.
- Übe natürlich Mathe und andere schwierige Fächer mit ihr. Aber erst NACHDEM Du sie gefragt hast, wie sich die Schule heute angefühlt hat. Was so alles gewesen ist. Wie es ihr heute geht, ob sie fröhlich oder traurig ist. Wenn sie nach und nach spürt, dass Du sie wieder wirklich ansiehst, dann kann sie sich auch öffnen. Dich also z. B. bei den Hausaufgaben helfen lassen. Ich habe in diesem Alter die Aufgaben noch oft mit den Kindern zusammen machen müssen und mich neben sie gesetzt, das ist oft nötig.
- Noch ein Tipp von der Fachfrau: Wenn ein Kind zur Rede gestellt wird (Parfüm) und dann grinst, ist dies KEINE Heiterkeit, kein Spott und keine Fröhlichkeit. Es ist eine sog. Übersprunghandlung: Das Kind steht unter starker Anspannung, weil Mama schimpft und es nicht „entkommen“ lässt, sondern zur Rede stellt. Diese Anspannung löst sich reflexhaft in einem Grinsen. (Das ist übrigens der Grund, warum viele Kinder z. B. auch bei Beerdigungen kichern und albern). Sehr viele Eltern wissen das leider nicht und interpretieren diese Überforderungsreaktion falsch.
Jedenfalls: Solange Du mit Deiner Tochter in innerer Verbindung bleibst, solange kann Euch nichts passieren. Hör auf mit den „Konsequenzen“, labere und schimpfe nicht auf sie ein, erkläre nicht ewig, wofür Noten wichtig sind, oder auch das Aufräumen, die Ehrlichkeit und die Dankbarkeit. All diese hilflosen, äußeren Maßnahmen und das Reden oder Schimpfen hindern Dich daran, WIRKLICH mit Deinem Kind in Kontakt zu treten.
Wenn Du eine neue Art des inneren Kontakts zu Deiner Tochter findest, werden sich die Probleme (das ist oft der Fall) vielleicht überraschend schnell auflösen. Dein Tochter fühlt sich dann wirklich wieder geliebt und gesehen. Manchmal - sofern Du selbst diesen neuen Zugang schnell findest - braucht auch beim Kind die Veränderung nur wenige Tage. Denn in einer Familie wirkt jeder Teil auf jeden, und zwar unmittelbar, direkt und sofort.
Wenn Du das Gefühl hast, diesen Perspektiv-Wechsel, diesen anderen Zugang zum Kind nicht zu schaffen, ist auch das keine Schande. Es wäre dann aber extrem wichtig, wenn Du in diesem Fall zu einer Erziehungsberatung gehen würdest (davon erfährt Dein Ex null). Kostenlose Beratung bieten hier Caritas, Diakonie und Kinderschutzbund an. Manchmal muss man sich einfach erstmal aussprechen, bevor man etwas ändern kann. Und braucht Tipps von Unbeteiligten, um den Alltag anders lösen zu können.
Lg
Was für ein schöner Text! Ich kann nur von Herzen zustimmen! :-)
Danke, ich glaube, da kann ich mir auch etwas raus holen!
Hallo Jorinde17, ich habe Deinen Beitrag mit großem Interesse gelesen. Dabei ist mir aufgefallen, dass es einige Parallelen zu dem gibt, mit dem ich mich seit 30 Jahren beschäftige. Ein Teil davon ist bei RuB in 2 Gruppen vorhanden. Zum einen die Ich-Botschaft und ihre Voraussetzungen und das einfühlsame Beobachten. Letzteres habe ich in den letzten 10 Jahren aus dem aktiven bzw. einfühlsamen Zuhören bei der gelegentlichen Kinderbetreuung entwickel können. Ich bin kein Fachmann in der Kinderbetreuung. Was ich gelernt habe, wurde damals mit Rollenspielen geübt und in den nun 10 Jahren im Umgang mit den Kindern weiter geübt. Ich nehme die Kinder so wie sie sind und bemühe mich zunächst sie kennen zu lernen, bevor ich meine Werte zaghaft einbringe. Das ist ein anderer Umgang als in den Familien üblich, wie du sicherlich weißt. Die Beiträge der Anfragenden dienen mir zum einen kennen zu lernen was vor allem Mütter als Hauptpersonen in der jeweiligen Familie bewegt. Weiter versuche ich auch ihnen zu helfen und mich darin zu üben ihre Probleme zu erkennen. Ich habe Deinen Beitrag kopiert und werde an Deinen Gedanken arbeiten. Bist Du damit einverstanden? In meiner effektiven Kommunikation ist auch eine Seite vorhanden, die sich mit den Erfahrungen der Erzieherinnen in den Tagesstätten beschäftigt. Dieses Kapitel ist noch sehr unvollständig. Wie ich da nie beschäftig war. Mein Ziel: Ich will jungen Eltern helfen, die wertvolle Erziehungs- bzw. Beziehungsaufgabe gut zu meistern. In meiner nun 30 Jährigen familienpolitischen Arbeit habe ich den Eindruck gewonnen, dass Eltern wie Meister von Himmel zu fallen scheinen. Über machen Berichte in den Medien in Bezug zum Umgang mit Kindern möchte ich hier nicht weiter eingehen. Heute ist internationaler Tag der Familie, obwohl sie eigentlich das ganze Jahr über besteht. Einzelne Tage dienen dem Gedenken. Das hat aber den Nachteil, dass sie ab dem kommenden Tag erledigt zu sein scheinen. Das ist dann nicht passend. Herzliche Grüße Perspektiven (Name meiner Initiative für Familien)
Ich würde auch dazu raten, nicht mit Strafen, sondern mit Konsequenzen und einfachen Regeln zu arbeiten - und auch einige Dinge weniger erwarten. Natürlich ist es nicht schön, dass es ihr egal ist, ob alles mit Farbe beschmiert ist. Aber da es gerade nun mal so ist, kann sie halt erst malen, wenn sie alte Klamotten anhat/Malkittel etc oder aber du redest mit ihr vorher. Erklärst ihr, dass du das so nicht willst, sie solle die Farben an einem Tuch abwischen oder die Sachen kommen halt wieder weg. Letzteres wäre eben eine logische Konsequenz aus nicht-einhalten der verabredeten Sache. Tabletverbot würde ich nicht machen - eher die einfache Regel: Tablet erst, wenn Aufgaben erledigt sind. Ebenso wie schon erwähnt mache ich es übrigens auch, wenn unser Kind bei den Aufgaben so mega quengelig/bockig wird: ich teile nett und freundlich mit, dass ich gerne helfe, wenn er denn auch wirklich will. Ansonsten habe ich eben andere Dinge zu tun. IdR mißfällt ihm die entzogene Aufmerksamkeit für sein rumnörgeln mehr, als sich eben mal 30 min. zusammen zu reißen. Ich würde auch mit ihr besprechen, dass sie eine Aufgabe im Haushalt übernimmt. Bei uns ist das Ausräumen der Spülmaschine die "Kinder-Arbeit" ;-) Und ja, wir hatten auch schon den Fall "mache ich nicht" - tja, ohne sauberes Geschirr kann eben nicht gegessen werden. Bekommt sie Taschengeld? Unser Kind ja und Dinge wie Pokemon-Karten muss er davon selbst bezahlen. Da lernen Kinder ganz gut, was die Dinge so kosten und eben auch wertschätzen. Inzwischen (Kind ist 7) höre ich öfter "waas? Das bisschen Lego kostet x Euro? Dan ist ja mein ganzes Geld weg. Nee, dann verzichte ich und spare lieber weiter auf das Teil xy". Unabhängig davon und den vielen anderen ausführlichen Antworten/Tipps finde ich aber, du darfst dir auch ruhig eine Erziehungsberaterin in´s Haus holen. Gerade wenn du das Gefühl hast, einfach am Ende zu sein, ist es gut, wenn du das nicht ganz alleine durchstehen musst. Denn von heute auf morgen wird sich das Verhalten bzw. euer Miteinander ja nicht ändern. Und so eine Beraterin kommt ja zu dir, sieht euch also zusammen un dkann das alles noch viel besser beurteilen, als wir hier aus der Ferne. Viel Glück und alles Gute!
Also ich kann dir nicht wirklich was raten. Nur zu einer Sache möchte ich was aus eigener Erfahrung schreiben: Wenn sie unachtsam mit ihrer Kleidung umgeht, muss sie mit den Konsequenzen leben. Das ist bei uns mit unserem Kind von Beginn an so und das klappt sehr gut. Ich schimpfe nicht, aber wenn Flecken nach dem Waschen drin bleiben, muss es halt mit Flecken weiter angezogen werden. Wenn der Maltisch vollgemalt ist und nicht mehr sauber wird, muss es halt mit einem dreckigen Maltisch leben ("Das sieht jetzt nicht mehr so schön aus wie vorher, Mama!") Mein Kind hat mal in ein Bilderbuch gemalt. Ich habe nicht geschimpft, sondern gesagt, dass es ja sein Buch ist und das jetzt halt vollgemalt ist und auch nicht mehr weggeht. Dieses Buch gibt es immer noch und wenn wir daraus lesen, weist mein Kind auch heute noch jedes Mal darauf hin ("Oh, da habe ich reingemalt! Das sieht nicht schön aus."). Bei uns funktioniert das bisher sehr gut. Strafe gibt es nicht - es sind die Sachen meines Kindes und es kann damit (theoretisch) machen, was es will. Aber die Konsequenzen bleiben halt spürbar. Neu gekauft wurde deswegen nicht. Das hat bisher dazu geführt, dass mein Kind mittlerweile sehr sorgsam mit seinen Sachen umgeht. Vielleicht ist das ein Ansatz? Sag ihr, sie kann das gerne mit ihren eigenen Sachen machen. Es sind ihre. Aber wenn Flecken in Klamotten sind oder das Lieblingsbuch zerschnitten ist, muss sie damit leben. Neues gibt es nicht. Anfangs wird es vielleicht schlimmer, weil sie ihre "Freiheit" erstmal ausnutzt, aber sobald sie merkt, dass sie sich damit nur selbst schadet, wird sie daraus lernen. Und zwar alleine, ohne dass du ihr etwas wegnehmen musst, sie bestrafen musst oder ihr vorschreiben musst, was sie anziehen soll, wenn sie malen will.
Das funktioniert aber auch nur, wenn das Kind sich mit Flecken auf den Klamotten unwohl fühlt oder seinBuch so tatsächlich nicht mehr schön findet. Wenn es ihm aber egal ist, wird das so gar nichts nutzen ;-) Und ich persönlich fände es es eben dennoch nicht ok, das Dinge, die ich bezahle, so behandelt werden. Ich erwarte keine Dankbarkeit dafür, das ich es einkleide - aber das mit den Dingen eben sorgsam (altersgerecht) umgegangen wird. Kauft mein Kind sich die Sachen selbst und geht dann liederlich damit um, ist es mir wurscht.
Jedes Kind ist ja unterschiedlich. Bei unserem 5jährigen Kind hat das halt super funktioniert. Und das überträgt es auch auf alles andere... wir hatten noch nie bekrikelte Wände oder Möbel und es geht seitdem mit seinen Sachen sehr sorgsam um. Kann aber auch Typsache sein...
Hallo Amalinta, es gab schon viele hilfreiche Hinweise. Den Tipp mit einer Erziehungsberatungsstelle finde ich super. Das ist überhaupt kein Grund, sich Sorge zu machen, jemand könnte glauben, Du kämst nicht zurecht. Im Gegenteil: Es bedeutet, dass Du in Zeiten mit Problemen Verantwortung übernimmst und fachlich gut begleitet Lösungen suchst. Das ehrt Dich dann. Geld: Mein Kind bekommt keine teuren Klamotten, es sei denn, die gibt es von unseren Bekannten gebraucht weitergegeben (wir geben hier hin und her). Wenn sie mehr will, kann sie sparen und es sich selbst kaufen oder sich was verdienen. Hier z.B. bekommt mein Kind für ausgekratzte Terrassenfugen Geld. Pro Fuge 1-2 Cent, weiß gerade gar nicht, wie der Satz ist. Es ist nicht viel, aber mehr wollte sie nicht, fand das zu viel. Ich würde auch 5 Cent geben, weil ich diese Arbeit so ungern tue. ;-) Geld 2: Taschengeld. Mein Kind ist im selben Alter. Sie bekommt € 2,50 pro Woche und nur sehr selten Geld geschenkt (Großeltern wohnen weit weg und schenken eher kein Geld, andere Verwandte sind hier nicht). Sie hat durch das Taschengeld sehr schnell gelernt, sich zu überlegen, was Dinge wert sind und was sie sich leisten will. Sie spart manchmal gezielt auf Spielzeug oder kauft sich mal Brausepulver. Aber sie gibt nichts einfach so aus, überlegt immer genau und hat eine sehr gute Vorstellung, wie viel Geld wie viel wert ist. Darüber staune ich oft. Auslöser war der Eisverkäufer vor dem KIGA seinerzeit. Sie wollte jeden Tag eine Kugel Eis, und es war ein Drama, dort vrobeizukommen, ohne ihr eins zu kaufen. Da haben wir folgende Abmachung getroffen: Sie bekam mit 2 Euro pro Woche viel Taschengeld für eine Fünfjährige. Ein Eis pro Woche versprach ich von meinem Geld zu kaufen (1 Euro pro Kugel). Wollte sie mehr, musste sie es selbst bezahlen. So schnell, wie sie sich das Eis verkniff, konnte ich nicht "Wir haben es aber heute eilig." sagen. Sie begriff ganz schnell, dass sie mit zwei Eis ihr Wochenkontingent verprasst hatte, und sie wollte auch andere Dinge haben. Wichtig ist, dass ab dann das Gebettel konsequent ignoriert wird. Wollte sie mal was ausgegeben haben oder ein Spielzeug außer der Reihe, habe ich das nicht gemacht, auch nicht auf Pump, es sei denn, es fehlten nur noch wenige Cent. Es gab aber auch Belohnungen, z.B. für's Blutabnehmen oder eine schwierige Bohrerei beim Zahnarzt. Da bekam sie ein Schleichtier (hab ich oft gebraucht irgendwo erstanden und in einer Kiste, in der sie auf ihren Einsatz warten). Also Umgang mit Geld lernt man durch Umgang mit Geld, würde ich sagen. Und dadurch, dass einem eben nicht alle Wünsche immer gleich erfüllt werden. Malen mit Acrylfarben würde ich ab so einer Aussage erst mal nicht mehr allein gestatten. Hier sind die Acrylfarben bei mir im Zimmer, und wir malen zusammen bzw. ich helfe ihr bei den Vorbereitungen (Zeitung unterlegen etc.), wenn sie selbst was malen will. Was Du schreibst, würde ich gar nicht zulassen, indem ich die Farben nicht frei verfügbar machen würde, also nicht böse und quasi als Strafe, sondern es ginge eben einfach nur über mich. Und dann liegt dort auch ein Putzlappen rum, und ich lasse nicht zu, dass sie in guten Klamotten malt bzw. bestehe auf einen Malkittel. All das geht ruhig und ohne viele Emotionen. Ist halt so. Tablet: Hier darf sie an meinen Computer, und ich weiß, was sie dort tut. Das darf sie für ca. 30 Minuten täglich, kommt auch darauf an, was sie macht, also Lernspiele lassen Raum für etwas mehr Spielzeit, Antolin gilt nicht als Bildschirmzeit, und es muss auch nicht ganz genau abgezählt werden. Ich habe ihr erklärt, dass das fein ist, und zwar so lange, wie der Computer und alles, was damit zusammenhängt, nicht unser Leben zu bestimmen beginnt. Wenn der Gang mit Hund nicht mehr möglich ist, weil sie an den Computer geht oder die Aufgaben darunter leiden, dann muss sie mit mir eine Grundsatzdiskussion führen über das reale Leben und die virtuellen Medien. Ich selbst mache mich immer weiter schlau und finde Bereiche im Netz bzw. am Computer, die spannend sind, aber nicht zu sinnlosem Gedaddel führen (Checker Tobi, z.B. oder andere gut gemachte Wissenssendungen oder auch eben online Lernspiele). Endlose Bildschirmzeit finde ich bedenklich, wenn es denn ohnehin nicht gut läuft. Es macht die Kinder auch unausgeglichener. Mehr fällt mir gerade nicht ein. Such Dir raus, was zu Dir passt und was Du Dir vorstellen kannst, umzusetzen oder umzuwandeln. Alles Gute! VG Sileick
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