Bubi83
In letzter Zeit bin ich immer wieder erstaunt darüber, welche Ziele Bekannte, Nachbarn, Freunde für ihre Kinder haben. Meiner Meinung nach machen die total Druck. Die Kinder sollen/müssen gute Noten nach Hause bringen, sollen sportlich sein, ein Instrument spielen, x Sprachen sprechen, ein Jahr nach England auf ein Internat gehen etc. etc. Die Eltern machen sich Sorgen, dass aus ihren Kindern nichts wird, dass sie keine Karriere machen. Hinter all dem steht meiner Meinung nach vor allem eine extrem kapitalistische Weltsicht. Ehrlich gesagt dachte ich (ich bin jetzt Mitte 40), dass das vor allem in der Generation unserer Eltern sehr verbreitet war. Aber ich finde es inzwischen fast noch krasser als damals. Und das in einer Zeit, in der ein Virus alles lahm legt, Roboter bald viele Arbeitsplätze übernehmen, die Pole schmelzen, ein Irrer bzw. mehrere Irren Länder regieren... Da wäre es doch viel wichtiger darauf zu gucken, dass die kommende Generation klüger ist, Zusammenhänge erkennt wie die Welt funktioniert, die Welt nach ihren Wünschen gestaltet und Verantwortung für sie übernimmt. Aber die Eltern wollen nur, dass ihr Kind ein wichtiges Rädchen im Kapitalismus wird. Sprich: Irgendeinen sicheren Beruf ausübt, der gut Kohle bringt. Geld als einzige Motivation, als einzigen Grund, als einzig Erstrebenswertes, als einzig Seeligmachendes. Natürlich braucht man Geld zum (Über)Leben. Aber Geld sollte meiner Meinung nach vor allem ein Mittel sein, Umwelt und Gesellschaft zu gestalten. Nicht nur das eigene Leben (Haus, Auto, Reisen). Ich finde, dass es ein grundlegender Erziehungsfehler ist, so kapitalistisch zu erziehen. Und die Eltern übersehen dabei auch oft, was die Kinder wirklich interessiert und was die Kinder vor allem wollen. Oft werden die eigentlichen Begabungen des Kindes übersehen und verkümmern. Dadurch bleibt der Erfolg aus und die Kinder werden tief enttäuscht. Das Gefühl versagt und die Eltern nicht zufrieden gestellt zu haben, äußert sich in Depressionen bereits im Kindesalter oder als Erwachsener (ich weiß leider sehr gut, wovon ich spreche). Dabei sollte doch das Glück der Kinder an erster Stelle stehen!
Also in meinem Umfeld hab ich solche Ziele noch nicht beobachtet. Der eine oder andere übertreibt es meiner Meinung zwar mit Unmengen an Kursen (reiten, schwimmen, Musik, tanzen, Fußball, turnen... Und was es da sonst noch gibt), aber wer bin ich, dass ich die Freizeitgestaltung anderer beurteilen möchte.
Wenn das für diejenigen so passt, dann ist das doch voll in Ordnung. :-)
Wir selbst orientierten uns an den Interessen der Kinder, Sohnemann (7) möchte mal Ingenieur werden und bekam von uns auch schon zu hören, dass er dafür viel lernen müsse. Ob der Berufswunsch die nächsten 15 - 20 Jahre bestehen bleibt, wird sich zeigen. Aktuell träumt er halt davon sich wie Toni Stark einen fliegenden Anzug zu bauen.
Wenn andere Berufswünsche kommen, werden wir auch da mal nach den Voraussetzungen schauen, damit er weiß, was dafür nötig ist.
Töchterchen (5) hat vor einer Weile den Wunsch geäußert zu reiten, da sind wir noch auf der Suche nach einer passenden Möglichkeit. Und heute hat sie mir gesagt, dass sie Musik machen möchte, welches Instrument ist ihr egal, vielleicht Gitarre oder Klavier oder was ganz anderes. Auch da werde ich mal schauen, ob wir das irgendwie unterstützen können. Aber natürlich nur, solange sie es möchte.
Man spürt viel Ärger in deinem Beitrag. Woran liegt das? Machst du dir Sorgen um die Kinder, die Zukunft unserer Erde oder doch was ganz anderes? Ich finde nichts verwerflich daran Kinder in einem gewissen Rahmen zu triezen und die Wichtigkeit von guten Noten zu besprechen. Das öffnet Türen, die für andere verschlossen bleiben. Mit einem 5er Schnitt braucht man sich z.B. keine Hoffnung auf eine Uni machen. Ich gebe dir allerdings Recht, dass ein Zuviel eher schadet als nützt. Zwang und Druck sollte nicht dahinter sein. Und das Kind sollte dabei auch noch Kind mit eigenen Interessen, Hobbys und Freizeit sein. Bist du dir denn sicher, dass es nicht im Sinne des Kindes ist Fremdsprachen zu lernen und Instrumente zu spielen? Denn Es gibt sie tatsächlich - die Kinder, die am Lernen mehr Freude haben als daran mit Freunden durch Feld und Wiesen zu hüpfen.
Und es heißt ja nicht, dass Kinder die x Sprachen sprechen, 1 Jahr auf einem Intetnat in England verbracht haben und ein Instrument spielen nicht auch kompetente "Rücksichtnehmer" sind oder werden können. Bei meinen Kindern ist zwar kein Druck zu guten Noten meinerseits vorhanden, aber um deren Wichtigkeit wissen sie. Und so nebenbei im Alltag im Elternhaus bekommen sie vermittelt, wie man mit der Erde etwas besser umgehen kann. Ich bin in vieler Hinsicht wirklich sehr Öko. Ein Bauarbeiter kann zwar auch was bewegen, aber leichter lassen sich die Rädchen der Welt doch von weiter "oben" bewegen und/oder mit Geld, falls sowas meintest!? Du wirst deinen Kinder doch wohl auch nicht raten die Schule zu schwänzen und stattdessen mit ihnen Blumen sähen und Bäume pflanzen!?mit Druck muß ja nichts passieren, aber die Konsequenzen aus Faulheit in der Schule sollte jedes Kind doch zumindest kennen!?
"ich weiß leider sehr gut, wovon ich spreche" Dann solltest Du die ERfahrungen nicht verallgemeinern. Es gibt solche und solche. Und man sieht was man sehen will. Ein Instrument lernen kann echt bereicherndsein. Ich war nach der Schule ein Jahr im Ausland (GB) und das war lange die beste Zeit meines Lebens. Hat mich geprägt. Selbstbewußtsein gegeben. "Da wäre es doch viel wichtiger darauf zu gucken, dass die kommende Generation klüger ist, Zusammenhänge erkennt wie die Welt funktioniert, die Welt nach ihren Wünschen gestaltet und Verantwortung für sie übernimmt. " DAS könnennur Menschen wuppen die Leistung bringen können und wollen. in der Schule gut waren.Die planen können. Fremdsprachen sprechen. und so weiter. Umwelt und Gesellschaft gestalten können nur Leute die wissen wie die Welt im großen und Ganzen fnktioniert. Mein Kind weiß dass es eine bestimmten Position auf höherer Ebene erreichen will und gleichzeitig dabei glücklich sein möchte. Sowas geht auch. Ihm reichts nicht Geld nur zum Über-Leben zu verdienen. Es will nen bestimmten Standard erreichen. das Hat mit Kapitalismus nix zu tun.
“Die Kinder sollen/müssen gute Noten nach Hause bringen, sollen sportlich sein, ein Instrument spielen, x Sprachen sprechen, ein Jahr nach England auf ein Internat gehen etc. etc“
Ja, das ist dieses “Projekt Kind“, alles durchgeplant und durchoptimiert, zeigt sich so als gelebtes Klischee aber neuerdings etwas weniger. Nehme ich jedenfalls so war.
Kinder dürfen wieder unabhängige Individuen sein, die sich freier und weniger elternkontolliert entwickeln sollen.
Kreativität heißt das neue Zauberwort.
Ist das bei euch noch nicht angekommen?
Du beschreibst peinliche Spießereltern, kontrollwütig, zu fokussiert auf “messbaren“ Leistungsoutput, das gibt man doch immer weniger offen zu.
Wir wollen doch ein BREITES Begabungsspektrum bei unseren Kindern hervorbringen.
Bunt und vielschichtig.
Obiges produziert das Gegenteil davon.
So, und nun geht meine Aurora- Penolope zum Großzehmalen mit Temperafarben und danach zum kreativen Schreibkurs.
Das heutige Schreibmotto lauet: mein Darmwind gehört mir
Wir wollen, dass unsere Kinder Zusammenhänge erkennen, wissen, wie die Welt funktioniert (naja, das ist sehr komplex aber zumindest sollen sie mehr von der Welt kennen als ihr Heimatdorf) , die Welt nach ihren Wünschen gestalteen und Verantwortung für sie übernehmen. Deswegen lernen sie ein Instrument (wenn sie wollen), um sich auch anderweitig - kultur- und sprachübergreifend - ausdrücken zu können, sie treiben Sport, lernen was über gesunde Ernährung usw damit sie lange fit bleiben, wir achten auf eine gute Schulausbildung an einer Schule, die den Horizont der Kinder erweitert... Gerne dürfen sie ein Jahr ins Ausland, das unterstützen wir sehr, denn durch solche Erfahrungen reift jeder sehr und bekommt ganz neue Blickwinkel auf sein Leben und die Welt. Geld verdienen wollen unsere Kinder selbst gern. Ihnen gefällt der Standard in dem sie aufgewachsen sind und sie sind sich bewusst, dass sie eine akademische Laufbahn einschlagen sollten, wenn sie den Standard halten wollen. Oder selbst- und ständig aber sie sehen auch wie nett ein regelmäßiger Feierabend ist. Mal sehen, wenn eins der Kinder meint, auf Hawaii als Tauchlehrer glücklich zu werden, soll es mir auch recht sein. Aber woher soll es das wissen, wenn es nie solche Erfahrungen machen durfte?
Das die Kinder eine sehr gute Ausbildung bekommen sollen, ist doch klar. Sie sollen später ja auch mal auf eigenen Beinen stehen können. Bildung ist so wichtig. Aber, wir finden, dass sehr viele Eltern so große Angst haben, dass ihre Kinder einmal die Verlierer werden. Eltern, die vor Sorgen über Jahre nicht schlafen können, obwohl sie wirklich alles geben. Alles Eltern, die selber in sehr guten Positionen sitzen. Etwas mehr Gelassenheit, wäre manchmal ganz gut. Was ich pers. aber beobachte, dass sind Eltern, die sie bei allen gut stellen, um ihr Kind gut da stehen zu lassen. Da wird vor den Ferien jeder Lehrer angerufen nebst Direktor, ob das Kind auch gut genug war, da wird das gleiche Outfit wie der Trainer, Musiklehrer getragen, damit derjenige ja auch das eigene Kind wahrnimmt. Da darf das Kind nur mit den richtigen Kontakten spielen, die Schulen werden auch danach ausgesucht, wer da so seine Kinder hinschickt. Wir sind selbständig und arbeiten doch sehr viel. Das wollen unsere Kinder nicht. LG maxikid
Na also ich überlege gerade echt angestrengt. Solche Eltern kenn ich wirklich bei 3 Kindern in deren Freundeskreisen nicht. Klingt ja schon sehr bemüht und gestresst. Die einzigen, die mir einfallen, die ihre Kinder zur Höchstleistung trietzen sind eher Familien, deren Eltern 1. Generation eingewandert ist. Gerne aus Weißrussland. Da müssen die Kinder am besten 2 Instrumente spielen, in den Ferien werden noch Zusatzkurse besucht um noch bessere Noten zu bekommen, immer perfekt gestyled. Ob die aber bei den Lehrern anrufen, das glaub ich nicht. Ziel ist auch klar: die Kinder sollen es "besser" haben. Je besser die Position, je höher das Einkommen, umso größer der Anteil Waldorfschüler . Denn die Kinder sollen "weniger Stress" haben.
...... der hat heuer den Eintritt in die RV von dieser als Wisch bekommen und meinte: dann kann ich ja jetzt in die Rente gehen.
Mist dachte ich mir so. Der ganze Drill ( Instrumente, Sportvereine .... ) ist jetzt für umsonst gewesen.
... gerade noch mit den Jungs gequatscht (15)
Irgendwie kam das Thema Schulpflicht.
Der Eine:" wie? Bis 18?! Hööö ich dachte, wenn das nächstes Jahr blöd wird, geh ich vom Gymi ab, den HS-Abschluss in der Tasche und fang direkt an, zu harzen. Hab genug geschafft im Leben!!"
Auch so ein Bildungsbürger mit mindestens 2 Instrumenten, 3 Sportarten , zig wirklich coolen Auslandsaufenthalten bisher mit Vereinen etc, Schüleraustausch wäre jetzt auch gewesen, wurde aber abgesagt...
Naja sollte witzig sein, aber dass es eine Ausstiegsmöglichleit gibt, sehen sie schon, die lieben Kleinen
Also meine Kinder lernen mindestens je ein Instrument, Genauso haben alle mindeszens einen Sportverein Warum? Weil es ihnen Spaß macht und ich es für gut und richtig halte, ganz ohne mich von Pauschalverurteilern rechtfertigen zu müssen. Viele Grüße
Die Eltern die ihr Kinder zu Höchstleistungen bringen möchten, geben damit ja auch noch an. Das ist für mich ein Unterschied, wenn ein Kind das alles freiwillig macht...finde ich das auch super. Es gibt Kinder, die Hockey in einem Club spielen müssen, weil es Kontakte fürs Leben und Berufliche später sind. Da wird mir dann erzählt, mein Kind hat sich dann jetzt endlich nach 2 Jahren dran gewöhnt. Das ist einfach nicht meine Welt. LG
grundlegend bin ich der meinung, das bildung wichtig ist , um sich die welt dann so zu gestalten , wie man es eben möchte. daher ist es nicht verkehrt , das kind adäqaut nach seinen leistungen zu förderen und zu erwarten das es sein gesamtes potential nutzt. auch schadet es nicht gutes geld zu verdienen ,um träme von einer besseren welt zu verwirklichen. nur tanzen im wald und blumenkränze flechten bringen da nix, wobei es nicht schadet so zum ausgleich der job meiner tochter ist schule und da erwarte ich , das der so ausgeführt wird, wie es ihr maximal möglich ist freizeit gibt es genug und das nach ihrem gusto. wie das andere finden istmir gleich, daher wundert es mich , das dich so triggert ,was andere familien so mit ihrem leben treiben. oder fürchtechst du, das dein kind hinten ansteht, nur weil ihr es so nicht leben wollt?
Kann es dir nicht völlig egal sein, welche Vorstellungen und Ziele andere Eltern für ihre Kinder haben? Zwingen sie dich, das mitzumachen? Vermutlich eher nicht. Also lebe mit deinen Kindern, so wie du es für richtig hältst. Es wird sich dann schon zeigen, welche Einstellung die bessere, erfolgreichere ist... Ich habe aus deinem Post eher den Eindruck, du bist neidisch auf diese Familien, weil die sich eben solche Dinge wie Musikunterricht für mehrere Instrumente, mehrere Sportvereine, Auslandaufenthalte usw leisten können. Meine Kinder spielen auch ein Instrument und sind in mehreren Sportvereien (haben aber auch immer wieder die Sportarten gewechselt, wenn die Intressen sich verschoben haben). Ich finde es auch gut, wenn die Kinder in jungen Jahren möglichst viele Dinge kennenlernen können. Später können die sich dann bewusster dafür oder dagegen entscheiden. Genauso verfahren wir zB mit der Konfirmation. Die Kinder gehen zum Unterricht, ob sie sich dann letztendlich konfirmieren lassen, können Sie selbst entscheiden. Aber wir haben ihnen diesen Weg eröffnet. Ob sie ihn gehen, bleibt ihre Entscheidung. Und was Sport angeht: da kann man nie genug ausprobieren. Die Kinder trainieren verschiedene Bewegungsmuster, lernen, dass Bewegung Spaß macht, lernen neue Freunde kennen bzw machen das gemeinsam mit ihren Freunden und sie haben später eine sinnvolle Freizeitaktivität und sitzen nicht den ganzen Tag am Handy oder Computer als Teenager. Genauso gut ist es, wenn die Kidner zu den Fahrtfindern oder zur Jugendfeuerwehr gehen. Es geht um sinnvolle Freizeitgestaltung und Ausgleich zur stressigen Schule. Und ich beobachte bei meinen Teenagern, dass sie jetzt auch anfangen, selbst aktiv zu werden, da wird zB mit den Freunden gejoggt um fit zu bleiben, weil monatelang ja Schulsport und Vereinsport ausfiel. Das organisieren die sich auch selbst...
Welcher Irre regiert ein Land?
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