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Zu viel Notfallbetreuung?

Zu viel Notfallbetreuung?

InmeinemkleinenApfel

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Hallo! Wie sind bei euch die Quoten für die Notfallbetreuung? Unsere Schulleitung hat uns Eltern über die Elternvertretung einen Brief geschrieben (den ich jetzt erst bekam), dass sie alle Eltern auffordert, keine Notfallbetreuung zu beantragen, sondern privat "Alternative Betreuungsformen" zu nutzen. Was auch immer das sein soll? Freunde und Großeltern vielleicht. Sie wundert sich, dass sie doppelt so viele Anträge auf Notfallbetreuung hat, wie andere Schulleitungen im Umkreis - ich wundere mich da nicht, normalerweise ist das nämlich die einzige Ganztagsschule in der Umgebung. Und da gibt es nunmal mehr Eltern, die beide (ggf. systemrelevant) arbeiten... Bei uns geht es - so lange mein Mann und ich noch Homeoffice machen können (wie lange noch??) noch so, aber ich finde den Brief in seiner Formulierung alles andere als verständnisvoll gegenüber den Eltern.


kati1976

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Antwort auf Beitrag von InmeinemkleinenApfel

Unsere Grundschule hat knapp 370 Kinder und in der Notbetreuung sind es 10 bis 12 Kinder. Die Notbetruung kann daher hier gut neben dem täglichen Unterricht (immer nur eine Klassenstufe) gut abgedeckt werden Ist bei euch wieder Unterricht und sie habe nicht genug Räume und Lehrer zur Verfügung?


Loretta1

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Antwort auf Beitrag von kati1976

Hallo, hier (kleine Grund- und Gesamtschule) wurde gleich gesagt, dass nur an drei Tagen Notbetreuung angeboten wird für 3,5 Stunden pro Tag. Mehr ist nicht machbar von Seiten der Schule her. Es waren immer 2-6 Kinder pro Betreuungstag da. Hier weiß ich, dass es wirklich nur Eltern genommen haben, die alleinerziehend und berufstätig sind oder beide systemrelevant arbeiten. Und die haben es auch nur an den Tagen genommen, an denen sie wirklich nicht frei hatten. Jetzt geht der Unterricht wieder los - und für Klassen, die bereits Unterricht haben, wird keine Notbetreuung mehr angeboten. Sprich Kind 1 war vorher 3 x für 3,5 Stunden pro Woche in der Notbetreuung, hat jetzt 1 x pro Woche 3 Schulstunden Unterricht - und sonst keinen weiteren Anspruch mehr auf Notbetreuung. Hier auch so: macht mal selbst, liebe Eltern. Ich hab Kontakt zu anderen Eltern, auch die, die nicht systemrelevant arbeiten, müssen nun wieder vermehrt Präsenzarbeit leisten - und zwar auch beide Partner. Somit haben genau diese Eltern eben erst jetzt ein richtiges Betreuungsproblem. Folglich wird auch mehr Notbetreuung gebraucht. Denke, dass das auch der Grund bei euch sein wird. Aber siehe unsere Schule: die Schule kann abweisen bzw. Vorgaben über den angebotenen Betreuungsumfang machen... letzendlich entscheiden da nicht die Eltern. Was das angeht, hoffe ich wirklich, dass die Schule bald wieder richtig los geht. Um manche Familien mache ich mir echt Sorgen :-( Und auch meine Kids mögen es nicht, 7 Stunden alleine zu bleiben... Lg, Lore


InmeinemkleinenApfel

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Antwort auf Beitrag von kati1976

Bei uns ist erst die vierte Klasse wieder da. Alle anderen nach Pfingsten. Von Personalmangel schreibt sie nichts. Es hört sich so an, als störe sie sich eher daran, dass "so viele" Notfallbetreuung beantragen. Momentan sind es wohl ca. 7 Kinder in 5 Gruppen. Wie viele noch ungenehmigt beantragt haben, weiß ich nicht. Normalerweise sind es ca. 270 Kinder an der Schule.


kati1976

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Antwort auf Beitrag von InmeinemkleinenApfel

Das ist ja merkwürdig. Es ist eine Ganztagsschule und die haben viele Eltern sicher bewusst gewählt da die arbeiten müssen . Da ist es doch irgendwie logisch das jetzt viele Eltern arbeiten und die Kinder in die Notbetreuung geben müssen


dann

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Antwort auf Beitrag von InmeinemkleinenApfel

Maximal sind bei uns gerade 40 an vielen Tagen nur 30 Kinder in der Notbetreuung (Grundschule, Kita und Krippe) das ist ein knappes Prozent aller Kinder, die sonst in Betreuung sind.


Chantie

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Antwort auf Beitrag von dann

... und zwar genau deswegen! Die Schule lehnt sich hier entspannt zurück, keiner kümmert sich seit Wochen und Monaten. Ich fühle mich total alleine gelassen. Ab Juni soll es losgehen mit EINEM Tag mit Max. 3-4 Schulstunden. Und das weiß ich auch nur unter der Hand. Infos? Fehlanzeige. Es werden keine Aufgaben korrigiert, keiner weiß was mein Kind macht die ganze Zeit. Die ganze Zeit haben wir mit hängen und würgen alles unter einen Hut bekommen, aber mit vielen Abstrichen. Ich arbeite systemrelevant und abwechselnd im Homeoffice, mein Mann arbeitet komplett im Homeoffice. Aber wir müssen auch wirklich arbeiten mit festen Viko Terminen. Ab nächste Woche geht unsere Tochter deshalb in die Betreuung. Es entlastet uns, gibt ihr wieder mehr Struktur und sie kann kontrolliert ihre Hausaufgaben erledigen. Wenn ich so einen Brief wie die AP bekommen hätte wäre ich vermutlich explodiert. Wenn wir als Eltern immer alles möglich machen muss die Schule gar nicht schauen, wie sie es geregelt bekommt.


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von dann

40 sind ein knappes Prozent? Habt ihr sonst über 4000 Kinder in Krippe, Kita, GS?? Wow! Hier hat die ganze GS nur ca 120 Kinder , davon waren 4-6 in der Notbetreuung ...


dann

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Insgesamt knapp 10 Prozent wollte ich schreiben sind nur etwas über 400. Ein Prozent sind es bei der Krippe. Wobei 5 bis 7 ist ja auch berechtigt in dem Fall sind es insgesamt eigentlich um die 500 Kinder eigentlich.


dann

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Antwort auf Beitrag von dann

Be Krippe sind es auch 10 Prozent, ich sollte heute nicht mehr rechen


Ellert

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Antwort auf Beitrag von Chantie

in dem Moment wo einer zu Hause arbeitet ist man aus dem Anspruch raus dagmar


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von dann

Ah ohkey... jetzt bin ich doch irgendwie... beruhigt. Dachte 5000 kleine Kinder auf einem Fleck?! Aber wer weiss... Großstadt vielleicht?


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von dann

Ne, 5 von 500 sind schon 1 Prozent... Auch echt wenig.


dann

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Ich meinte 5. bis 7. Klasse. Nicht Kinder. Also doch 10 %. Bzw. 8 % in dem Fall.


dann

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Wir sind Dorf, also weit entfernt von Großstadt.... Und glaube gar nicht so weit von euch entfernt.


Ellert

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Antwort auf Beitrag von InmeinemkleinenApfel

Bei uns sind ja auch die Kitas Notgruppen voll weil da eben viele wohnen die systemrelevant arbeiten und je nach Bereich hast Du da mehr oder weniger. dagmar


Sabri

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Antwort auf Beitrag von InmeinemkleinenApfel

Ja, zu viel. Weil Notfallbetreuung unter Umständen den regulären Schulbetrieb verhindert. Einfaches (reales) Beispiel: Grundschule, 220 Kinder in acht Klassen 9 Kolleginnen, davon 6 Teilzeit und 3 Vollzeit davon 7 Notfallgruppen es bleiben 2 Kolleginnen, die regulären Unterricht in Halbklassen machen könnten. Jedes Kind hätte dann etwa alle vier Tage einmal Schule. Wenn keiner krank wird. Keinen einzigen Tag. Wenn alle Teilzeitkolleginnen weitgehend auf ihre Teilzeit verzichten. Ohne Vergütung. Wenn alle Schwangeren oder Ü 60 und vorerkrankt trotzdem arbeiten. Die Notfallbetreuung verhindert dort, wo sie stark in Anspruch genommen wird den Unterricht für alle Kinder.


Ellert

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Antwort auf Beitrag von Sabri

Normal macht ja Betreuung der Hort oder nicht ?


Sabri

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Antwort auf Beitrag von Ellert

Ja, aber erst ab 14 Uhr.


kevome*

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Antwort auf Beitrag von Sabri

der Fehlr liegt doch darin, dass Lehrer die Notbetreuung machen. Korrekt wäre es doch, wenn der Hort wie in den Ferien die Zeiten ausweitet. Im Zweifel wäre ich aber auch bei mehr Unterricht für alle und nicht Notbetreuung für wenige zu Lasten der restlichen Kinder


kati1976

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Antwort auf Beitrag von Ellert

Hier kommen die Erzieher erst ab 11:30 Uhr, nach Schulschluss. Da kommt dann aber das nächste Problem ,dieser Träger kann nicht genug Erzieher für den Hort schicken da die im Kiga für die Notbetreuung gebraucht werden oder weil sie in die Risikogruppe fallen. Dieser Träger hat sehr viele Erzieher die knapp vor der Rente stehen


Sabri

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Antwort auf Beitrag von kevome*

So ist es. So wie es im Moment läuft kommt jedes Kind nur auf 3 Stunden Unterricht alle vier Schultage. Aber es gibt ein zweites Problem. Es fehlen Räume. Die Notfallbetreuung müsste ausgelagert werden. Aber wohin?


Sabri

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Antwort auf Beitrag von kevome*

So ist es. So wie es im Moment läuft kommt jedes Kind nur auf 3 Stunden Unterricht alle vier Schultage. Aber es gibt ein zweites Problem. Es fehlen Räume. Die Notfallbetreuung müsste ausgelagert werden. Aber wohin?


cube

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Antwort auf Beitrag von Sabri

Habt ihr keine eigene Räume für die OGS/Hort-Betreuung?


Sabri

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Antwort auf Beitrag von cube

Nein Nur acht Klassenräume, eine Turnhalle (darf zur Zeit nicht benutzt werden) und ein Mehrzweckraum.


cube

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Antwort auf Beitrag von InmeinemkleinenApfel

Will man möglichst viel Schule für alle, ist zu viel Notbetreuung da. Weil eben die Lehrer auch diese stemmen müssen, bis die OGS-Erzieherinnen denn mit der Arbeit beginnen. Will man Schule und Notbetreuung für Kinder, deren Eltern in systemrelevanten Berufen arbeiten oder anderweitig eben nicht selbst betreuen können - dann hat man von allem etwas, aber nichts richtig (und dabei weniger Schule als Notbetreuung). Das Problem der überalteten Lehrerschaft, Personalmangel generell etc wird sich aber nicht auf die Schnelle lösen lassen. Es sei denn, man würde zB die Lehramtsstudenten in den letzten Semestern zu Unterricht heranziehen. Diese sollten doch eigentlich bereits in der Lage sein, zu unterrichten oder die Lehrer in der Notbetreuung zu entlasten (so dass diese eben nur unterrichten müssen). Das sind aber genau die Dinge, die offenbar von der Bürokratie verhindert werden - der gleichen Bürokratie, die an anderen stellen ganz schnell vorangetrieben oder einfach ausgehebelt wird. Dazu müssten die Lehrer, die im HO sind verpflichtet werden, sich in digitale Lösungen für Fernunterricht einzuarbeiten. Oder man könnte aus diesen Arbeitsgruppen bilden, die dann Konzepte für den digitalen Anteil am Unterricht entwicklen und das Ding vorantreiben. Meiner Meinung nach wäre das Problem Beschulung + Betreuung durchaus auf ein deutlich besseres Niveau zu heben - aber dazu müsste man mal in die Hufe kommen und Prioritöten setzen. Oder tatsächlich mal der Situation angemessen Prozesse verkürzen und nicht ständig als erstes mit "aber das geht nicht, weil ..." kommen. Richtig wäre "so wie sonst vorgesehen geht es nicht - aber wie könnten wir das anders lösen?" Und jetzt werd ich noch mal ein bisschen grantig: würden Lehrer der freien Marktwirtschaft angehören und nicht dem Beamtenstatus, wäre das Engagement Lösungen statt Probleme zu finden, evt. etwas höher.


Sabri

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Antwort auf Beitrag von cube

So ist es. Aber die digitalen Konzepte möchte ich sehen, die die Lehrerschaft 60+ und vorerkrankt ausarbeitet..... Wobei, hier sind alle 60+ im Einsatz. Ich kenne aber einen Kollegen, 63 und mitten in der Chemo, vielleicht kann der ja. In der freien Wirtschaft wäre der längst weg vom Fenster, dann soll der mal...


cube

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Antwort auf Beitrag von Sabri

Naja, 60 + heißt ja nicht, dass man sich nicht mehr mit neuen Anforderungen auseinander setzen muss oder kann, oder? Außerdem sind nicht nur 60+ im HO, sondern auch jüngere Kollegen, die zu einer Risikogruppe gehören. Ist halt auch so ein Punkt: von jedem anderen AN wird erwartet, dass er sich Neuerungen nicht einfach altersbedingt verweigert. Unsere KL ist 60+, arbeitet auch als KL aktuell und ist garantiert nicht so drauf, dass sie digital nichts auf die Kette bekommen würde. Und ich habe nichts davon gesagt, das jemand der tatsächlich erkrankt ist (wie zB gerade in Chemo), gefälligst arbeiten soll. Fakt ist für mich zumindest dennoch, man hört von vielen (nicht allen!) Lehrern/schulen/Erziehern "das geht nicht", "dann müsste man aber xy und das geht ja nicht" usw. Ich erwarte aber eher, das man auch als Lehrer/Schule mal "out of the box" denkt in einer solchen Situation und sich nicht auf "geht nicht" zurück zieht und irgendeine Vorschrift zitiert. Genau darum geht: hinterfragen, ob diese Vorschrift aktuell noch Bestand haben muss/darf oder wie eine Lösung aussieht, die diese Dinge berücksichtigt. Mir ist es einfach zu viel "könnte man ja machen, wenn nur ...". Sorry, nein - das sind für mich Mitarbeiter, die nicht wirklich wollen. Einfach mal proaktiv Konzepte erarbeiten und nicht abwarten, bis das nächste Schreiben von Herrn xy kommt. Beispiel auch Turnhalle - die darf nicht genutzt werden? Warum? Könnte man auch als Klassenraum nutzen und so mehr Platz für die Schüler schaffen und evt. statt 1 Tag tatsächlich 2 Tage pro Jahrgang schaffen. Aber ja klar, wenn man Arbeitsgruppen zum Digitalkonzept damit abbügelt, dass die Lehrer mit 60+ das eh nicht drauf haben ... heißt das, dann, das Lehrer 60+ per se nicht mehr für aktuelle Anforderungen taugen? Warum dürfen die dann überhaupt unterrichten? Die Argumentation ist ja fast noch schlimmer als "dazu haben wir keine Zeit".


Berlin!

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Antwort auf Beitrag von InmeinemkleinenApfel

Bei uns hat auch die Betreuung zu hause Vorrang. Sprich: wenn Du Dein Kind zu hause betreuen kannst, spielt es keine Rolle, ob Du systemrelevant bist oder nicht. Das kam bisher kaum zum Tragen, weil ja eine alternative Betreuung nicht möglich war, etwa durch Großeltern, Bekannte, Babysitter. es gab 1-Eltern und 2-Eltern-Regelungen: ma hat es gereicht, wenn einer systemrelevant war, in manchen Berufen mußten es beide sein (völlig sinnentleert). Das ist auch weggefallen, es reicht einer und keine andere Möglichkeit der Betreuung, Jetzt dürften auch bis zu drei haushaltsfremde Kinder gleichzeitig betreut werden. In der Schule heißt Notbetreuung auch wirklich nur: Aufsicht. Mehr nicht. Keine Hausaufgabenbetreuung, keine Hilfe bei Aufgaben/Heimunterricht. da hat man eigentlich keine Erleichterung, denn die Schulaufgaben müssen ja dann nachmittags gemacht werden, wenn alle schon platt sind. Deswegen geht der Große nicht in die Notbetreuung, er bleibet lieber mal 1-2 Stunden alleine oder kommt mit ins Büro. In der Kita ist es anders: die Erzieherinnen haben mega viel gemacht, Garten gestaltet, innen und außen viel gemacht, einige Erzieherinnen sind dafür in ihrer Freizeit gekommen. Es wird wieder frisch gekocht und tolle Sachen gemacht. Der Kleine geht an 3 Tagen in die Kita. Wir hätten theoretisch Anspruch auf mehr, aber versuchen, es so zu schaffen, weil die Kita ans Limit kommt.


Ingata

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Antwort auf Beitrag von InmeinemkleinenApfel

Huhu, bei uns an der Schule liegt die Quote der Notfallzubetreuenden bei 0%. Und das während der gesamten Phase bislang. Hat uns sehr gewundert, da Seniorenresidenz im Ort und KH im Nachbarort große Arbeitgeber sind. So sind jeden Tag zwei Kollegen für alle Fälle vor Ort gewesen ohne einen Schüler gesehen zu haben. Mittlerweile sind wir allerdings ganz glücklich darüber, denn so ist es möglich eine zusätzliche Stufe in den Präsenzunterricht zu holen und nach regulärem Stundenplan zu unterrichten. Ist bei uns etwas komplizierter, da wir als integrative Realschule ein Kurssystem haben: Bedeutet man braucht beispielsweise für sechs Klassengruppen elf Räume am Tag. Vielleicht noch ein paar Dinge zu dieser Sache mit: „… man könnte, aber geht nicht…“ Ja, das ist ziemlich frustrierend. Für die meisten Lehrer übrigens auch. Viele haben sich schon zu Beginn versucht, gerade im digitalen Bereich Lösungen zu finden. Nur, viele davon sind nicht DSGVO-konform und wurden ganz schnell wieder von oben verboten. ViKo-Unterricht klingt auch erst mal schön. Skype, Zoom,... kosten aber Geld, wenn man sie intensiv nutzen will. Übernehmen viele Träger nicht, vom Datenschutz mal ganz abgesehen. Viele Lernplattformen (Moodle, LoNet,…) waren und sind sehr schnell überlastet. Da ändert auch kein „engagierter Mitarbeiter“ was dran. Turnhalle dürfen wir übrigens auch nicht nutzen, da hat kein Bitten und Betteln bei der Gemeinde geholfen. Hygieneauflagen können dort nicht komplett umgesetzt werden, Tische und Stühle dürfen nicht auf den Hallenboden, Straßenschuhe schon mal gar nicht, vom Essen und Trinken ganz zu schweigen… Blablabla. Nein, Ende. Und ja, für all diese (und andere) Probleme kann man mit viel Engagement Lösungen finden. Die eierlegende Wollmilchsau haben wir zwar nicht gefunden, aber die größten Herausforderungen sind uns an der Schule glücklicherweise geschafft. Aber ich kann auch verstehen, wenn Kollegen das nicht können oder wollen. Und das hat nichts mit dem Alter zu tun. Denn anders als in der freien Wirtschaft sieht das so aus: Alle Programme und Apps müssen über deinen privaten Rechner/Smartphone laufen. Diensthandy? Dienstrechner? Gibt’s in 99,9% aller Fälle nicht. (Unterrichtsvorbereitung macht man auch auf dem privaten Equipment, aber das ist ja normal.) Ne IT-Abteilung oder externe IT-Firma, die hilft? Gibt´s nicht, sieh zu, wie du alleine klarkommst. Masken oder Gesichtsschilder? Gab´s erst mal nicht für Lehrer, musste sich jeder selbst drum kümmern. Diesen Freitag haben wir dann doch mal welche bekommen – in einer so miserablen Qualität, dass ich die nicht mal verschenkt hätte. Wenn also Kollegen vielleicht im 8. oder 10. Kettenzeitvertrag hängen (was anders, als in der freien Wirtschaft im Schuldienst durchaus möglich ist) und/oder Kolleginnen ständig vom Träger, den Ministerien, der DSGVO, … Knüppel zwischen die Beine geschmissen bekommen, dann ist eine gewisse Lethargie ihrerseits zwar traurig, aber nachvollziehbar. Vielleicht bewirkt diese Krise endlich mal ein Umdenken und öffnet den Weg für Veränderungen, sprich Verbesserungen, im Schulwesen. Zu hoffen wäre es jedenfalls.


luvi

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Antwort auf Beitrag von InmeinemkleinenApfel

Hallo, Ich denke, eure Schulleitung hat Angst um den guten Ruf der Schule. Der Präsenzunterricht startet bald, und es sind nicht genügend Lehrkräfte für den Präsenzunterricht vorhanden, da viele in der Notbetreuung eingeteilt sind. Was ich allerdings nicht verstehe ist, warum in der Notbetreuung nicht mehr Fachlehrer (Werken, Kunst, Sport usw.) eingeteilt sind, bzw. Lehrer, die keine Klasse als Klassenlehrer betreuen. Da gibt es doch auch einige. In Bayern sind in erster Linie Lehrer für die Notbetreuung zuständig. Erzieher der Ganztagseinrichtungen dürfen aber auch mit Zustimmung des Trägers in der Notbetreuung arbeiten. Auch außerhalb der eigentlichen Arbeitszeiten. Hier muss eine Betreuung gewährleistet werden, zu den eigentlichen Schulzeiten bzw. Bis zum gebuchten Betreuungsende. Wenn z. B. ein Kind nach dem 3stündigen Präsenzunterricht Betreuung braucht, muss es in der Schule betreut werden. Bis jetzt sind nicht so viele Kinder angemeldet, dass eine Betreuung nicht ermöglicht werden kann. In meinem kleinen Apfel, Ich glaube, ihr solltet euch, wenn möglich, eine andere Schule suchen. Da läuft einiges schief. Wenn ich ehrlich bin, verstehe ich das Problem mit der Notbetreuung nicht so recht. Ich weiß, viele Lehrer empfinden das momentan als zusätzlichen Aufwand. Aber was ich so sehe, ist, dass Lehrer, die sonst täglich vormittags eine Klasse hatten, nun nur einen Vormittag an der Schule Notbetreuung haben. Oder statt täglich eine Klasse zu unterrichten, jeden 2. Tag eine halbe Klasse unterrichten. Wo ist da der Mehraufwand? An den Schulen meiner Kinder gab es während der ganzen Zeit keinen Videochat, kein Telefonat mit dem Lehrer. Die Kinder bekommen Wochenaufgaben, die sie selbstständig erledigen müssen, der Große bekommt sie Lösungen und muss selbst korrigieren. Bei Unklarheiten ist meine Unterstützung gefragt. Ich finde, die Eltern leisten momentan wahnsinnig viel, meistens die Mütter, die nun neben Job, Kinderbetreuung, Haushalt auch noch das Homeschooling übernehmen müssen. LG luvi


InmeinemkleinenApfel

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Antwort auf Beitrag von luvi

@Iuvi : Du schreibst mir aus der Seele. Ich würde wegen der Schulleitung und den Problemen in der Klasse meines zweiten Kindes so gerne die Schule wechseln, aber es ist nun mal die für uns zuständige Schule und an sich wollten wir ja den Fremdsprachen- und den Ganztagsunterricht, weil es hieß, dass es dann nur selten Hausaufgaben gäbe (stimmte nicht, aber andere Geschichte)... Und ein Auto-freier Schulweg - so lange keine Helikopter-SUVs das Durchfahrtsverbot ignorieren - ist eben auch fein. Ich hatte auch durchaus Probleme mit der Lehrerin unseres zweiten Kindes, aber wenn sie so weiter macht, entwickelt sich das noch richtig positiv - sie hat in ihrer Freizeit Videochats für die Kinder organisiert und selbst vor Rührung fast geheult, als alle da waren!


SybilleN

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Antwort auf Beitrag von InmeinemkleinenApfel

Hallo! Ich hab dir ja schon gesagt: Ich würde austicken. Einerseits gibt es Gesetze, die den Anspruch regeln. Andererseits sollen die Eltern aber bloß nicht auf die Idee kommen, das zu nutzen. Ich stell mir gerade die Kinder im Schwesternzimmer, im Feuerwehrauto, Streifenwagen oder bei mir im Serverraum vor....waaahh....