Sonnenkäferchen
Ich frage mich, aus welchem Grund von Schulöffnungen immer so ein großes Thema gemacht wird, aber andere laufende Sachen in Einrichtungen kein Interesse hervorrufen. Ich war gestern in einer psychiatrischen Klinik, gruselig. Ich war froh, dass ich eine FFP2 Maske hatte. In den Wohnheimen, auch bei intelligenzgeminderten Menschen, sieht es ähnlich aus. Die Menschen können keinen Abstand halten, MNS wird nicht getragen. Wenn man gegen Schulöffnungen ist, dann müsste man diese Einrichrungen/ Kliniken auch schließen. Und wahrscheinlich auch noch etliche andere Dinge mehr. Das wollte ich einfach mal loswerden, weil das irgendwie niemand auf dem Schirm hat. Dort sind viele Menschen auf engem Raum, selbst lüften wird in geschlossenen Abteilungen ein Problem. Aber Schulen, die sollen nicht normal laufen, so ist ja hier oft die Meinung.
Naja gut, aber das betrifft jetzt nicht viele 100.000 e von Menschen. Da gibt es wohl keine Alternative . Wenn es Alternativen gibt, werden die ja auch umgesetzt. Wenn ein Patient zuhause betreut werden konnte, kam er nach Hause. Aber wenn diese Patienten zuhause niemanden haben, der sich richtig um sie kümmern kann? Selbst wenn Angehörige unbezahlt daheim bleiben, wären sie in vielen Fällen schlichtweg überfordert. Was muss das muss eben. Aber ja, hier in der Gegend gab es in so einem Heim einen kleinen Ausbruch, sie konnten es aber noch abwenden. Da wurde dann wirklich fast jeder heimgeschickt. Auch so haben sie viele Einschränkungen. Sie dürfen nicht oder nicht in vollem Umfang zur Arbeit (Behindertenwerkstätte), dürfen keine Besuche in vollem Umfang empfangen, die Wohngruppen untereinander sind auch eher getrennt, Schule für die jüngeren Behinderten gabs jetzt auch kaum bzw in anderem Umfang. Man passt schon auf.
Der Vergleich ist jetzt wirklich sehr unpassend. Was soll mit den psychisch kranken Menschen gemacht werden? Soll man jetzt auch Altenheime schließen? Sollen die alten Menschen sich dann wieder selbst versorgen? Ich finde es eher ungerecht, dass Schulen direkt schließen, vieles anderes aber offen bleibt... Aber eine vollständige Gerechtigkeit wird man eben nicht erreichen.
Schüler haben feste Familien die sich kümmern, wenn keine Betreuung ist. Menschen aus genannten Anstalten haben das nicht. Es macht schon einen Unterschied, ob jemand zu Hause weiter betreut ist oder ob er unter einer Brücke pennen muss, ggf. Gefährlich für andere Personen ist. Sehr sinnfreie Forderung.
Die Kliniken und auch die Altenheime waren doch auf ein gewisse Art geschlossen. Es durften nur noch bestimmte Personen rein. Du könntest ja mal vorschlagen, die ganzen Schüler zu kasernieren und nur Lehrer und Verpflegungspersonal dürfen noch rein! Da wird dann richtig gelernt und die Eltern können soviel arbeiten, wie sie wollen. Mir geht diese ewige vergleichen von Äpfel und Birnen langsam wirklich auf den Keks. Schaltet doch bitte mal euer Hirn ein!
Was heißt hier waren. Bei uns im Pflegeheim darf nur eine Person pro Tag, nach Anmeldung und mit 2 Meter Abstand und Scheibe dazwischen, zu Besuch kommen. Was bei dementen Menschen total kontraproduktiv ist.
Das klingt nach Gefängnis.... wie furchtbar!
Der Unterschied ist ja, dass in allen Wohn-Einrichtungen die Leute permanent da leben. Die Werkstätten für behinderte Mensch, die zu Hause wohnen, SIND ja geschlossen. Schüler hingegen bewegen sich von zu Hause in die Schulkle, dann in den Hort, dann zur Musikschule, dann in den Sportverein und dann wieder nach Hause. Und ihre Eltern sind vielleicht genau so mobil. DAS macht den Unterschied. Trini
Es wird immer darauf herum geritten , dass Kinder genau so ansteckend sind wie Erwachsene und deshalb Schulen eine "Keimschleuder" seien. Kinder sind aber nicht ansteckender als Erwachsene. Ich wollte nur darauf hinweisen, dass es auch Einrichtungen gibt, wo Erwachsene dicht an dicht sitzen. Menschen aus Heimen der Einglieferungshilfe kann man nicht mit Bewohnern von Pflegeheimen vergleichen. Die gehen raus, dürfen nicht daran gehindert werden. Man kann appellieren, aber mehr nicht. Und in der Regel können sie sich nicht an Hygienevorschriften halten. Man soll doch gar nichts dicht machen sondern einfach die Schulen wieder öffnen. Kinder werden Abstandsregelungen eher einhalten können als dieser Personenkreis.
Kinder halten auch keine Abstandsregeln ein, schon gar nicht die größeren, wenn sie nicht ständig erinnert werden! Und bei Erwachsenen halte ich das auch für fraglich. Man kann an Schulen aber die Menge reduzieren, wenn man immer nur die Hälfte unterrichtet. Wenn man das, aus welchen Gründen auch immer, nicht macht, muss man wenigstens testen, testen und nochmals testen. Und dann eben schnell und punktuell reagieren. Bei den niedrigen Zahlen im Moment, dürfte man damit eine Chance haben.
Ich finde man sollte auch an die Kinder denken, die zu Hause nur Streit, Prügel und Ignoranz erfahren müssen. Eltern helfen ihren Kindern gar nicht (Homeschooling)da finde ich es wichtig das gerade diese Kinder "aufgefangen" werden und zumindest in der Schule einen anderen Umgang haben.
"Es wird immer darauf herum geritten , dass Kinder genau so ansteckend sind wie Erwachsene und deshalb Schulen eine "Keimschleuder" seien. Kinder sind aber nicht ansteckender als Erwachsene." Ich konnte hier noch nie die Behauptung lesen, dass Kinder ansteckender wären als Erwachsene. Aber oft die Mutmaßung, sie wären es angeblich weniger. Wenn Schulen als "Keimschleudern" bezeichnet werden, ist das doch eher der Tatsache geschuldet, dass oft auf engstem Raum bis zu dreißig Schüler unterrichtet werden. Eine Durchmischung mit weiteren Schülern ist spätestens dann unvermeidlich, wenn der Klassenlehrer erkrankt und die Kinder "aufgeteilt" werden müssen.
Na, und ob die Menschen mit Behinderungen daran gehindert wurden, nach draußen zu gehen. Zu der Einrichtung, für die ich arbeite, gehört auch ein Wohnhaus für Menschen mit Behinderung, die dürften sehr lange Zeit nur eine halbe Stunde am Tag vor die Tür - da wurde auch schon über Beschlüsse hinsichtlich freiheitsenziehender Maßnahmen nachgedacht usw. Das kann man ja nicht ewig aufrecht erhalten.
Naja, die Patienten sind ja in der (geschlossenen) Psychiatrie, weil sie krank sind und behandelt werden sollen. Die Innere oder Chirurgie wurde ja auch nicht geschlossen. Psychische Erkrankungen sind nicht banaler als körperliche.
Ich frage mich eher, warum keiner davon spricht, Gottesdienste erstmal wieder einzustellen...Berlin, Magdeburg, Frankfurt, Bremerhaven, vier der letzten Superspreading-Events stehen im Zusammenhang mit Gottesdiensten. Wenn die Situation so ernst ist, dass man Schulen und Kitas schließt, dann kann man auch von Gläubigen erwarten, dass sie im Kreise des eigenen Haushalts ihre Religion ausleben. Dann würden die Kinder auch keine Infektionen in Schule und Kita schleppen.
Es geht aber doch nicht darum, was man von einzelnen Gemeinschaften "erwarten" kann. Es gibt aber nur wenige Orte (wie man jetzt z. B. in Zusammenhang mit der Tönnies-Problematik sieht), an denen so große heterogene Gruppen in geschlossenen Räumen zusammenkommen wie in schulischen Einrichtungen. Das ist ja gerade die Schwierigkeit. Superspreading-Events im Rahmen von Gottesdiensten (mal abgesehen davon, dass die freie und ungestörte Religionsausübung ein Grundrecht ist) sind zwar auch ein großes Thema in der Presse, mit Rückverfolgung und Quarantäne der Betroffenen könnte man das (theoretisch, weil es in der Praxis ja dann doch oft am Nichteinhalten von Auflagen und der Rückverfolgbarkeit scheitert) aber in den Griff bekommen. Wenn du in der Schule oder in der Kita mangels umsetzbarer Konzepte (weil die Politik zwar Vorgaben macht, Schulen dafür aber nicht ausgerüstet werden KÖNNEN) z. B. nicht gewährleisten kannst, dass Schülergruppen konsequent voneinander isoliert werden, dass verschiedene Eingänge benutzt werden können, dass Räume nur rollierend genutzt werden..., dann hast du ganz schnell Infektionsverläufe an allen möglichen Ecken und Enden, bei Mittelpunktschulen mit größerem Einzugsgebiet auch geografisch. Und das bekommst du dann epidemiologisch nicht mehr in den Griff.
Ich weiß, dass die freie und ungestörte Religionsausübung ein Grundrecht ist. Es wird ja auch niemand wegen seiner Religionsausübung verfolgt oder unter Strafe gestellt. Aber man könnte ja schon darüber nachdenken, ob es Verhältnismäßig wäre, nach wiederholtem Vorkommen, religiöse Zusammenkünfte aus Infektionsschutzgründen zu beschränken, da durch die daraus folgenden Infektionen Rechte Unbeteiligter massiv beschnitten werden (in dem Fall andere Kinder und Familien, deren allgemeine Handlungsfreiheit Art. 2 GG und Menschen- und Kinderrecht auf Bildung). Es kann doch nicht sein, dass alles mögliche ok ist, wobei sich nachweislich Menschen infizieren, aber als erstes werden Schulen und Kitas geschlossen, statt die Handlungen zu untersagen, die zur vermehrten Ausbreitung der Infektionen ursprünglich beigetragen haben. Wenn ich mir vorstelle, dass unsere Kita schließen müsste, weil Leute unbedingt in der Gruppe beten müssen, statt das alleine oder im Kreis ihrer Familie zu tun. Das steht doch in keinem Verhältnis...
"nicht gewährleisten kannst, dass Schülergruppen konsequent voneinander isoliert werden," Auf dem Hinweg gehen Geschwister zusammen zur Schule oder sie sitzen im gleichen Auto. Auf dem Rückweg ebenso. Kinder gehen ohne Maske vor Mund und Nase nebeneinander mit anderen Kindern zur Schule und zurück. Sie sind nicht konsequent voneinander zu isolieren. Und was die Anstände betrifft: Geht mal einen Weg entlang, einfach so. Beobachtet mal, wie oft jemand euch ausweicht beim Entgegenkommen. Hier jedenfalls komme ich mir schon komisch vor, weil ich das mache. Andere machen das nicht.
Diese Einrichtungen braucht es für viele zum Überleben, es sind ja quasi Krankenhäuser oder Pflegeheime. Dass die ein Risiko sind, ist bekannt und wurde normal mit Abschottung geregelt und jetzt aufwändigen Besuchskonzepten. Schulen & Co. sind unmitttelbar nicht lebensnotwendig. Der Vergleich hinkt also etwas. Es sollte bei Öffnungen auch eh nicht um Fairness im Sinne von totaler Gleichbehandlung gehen, sondern darum, wie sicher man die Öffnung gestalten kann, also was fair im Sinne von jeweils guter Behandlung ist.
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