Mehtab
Ich verstehe das überhaupt nicht. Boris Johnson und Trump mussten erst selbst Corona bekommen, um den Ernst der Lage zu erkennen, und trotzdem haben diese Länder Monate vor der EU bestellt. Wie konnte es dazu kommen?
Wer sagt, dass die EU zu spät bestellt hat? Wann hat die EU die einzelnen Sondierungsgespräche mit den Herstellern geführt und wann wurden diese bestellt? In welchem Stadium waren die Impfstoffe zu diesem Zeitpunkt? Bzgl USA: die USA hat sofort ein Exportverbot für alle in den USA produzierten Impfstoffe verhängt. Selbst Kanada bekommt nichts. Deshalb ist es für die USA unerheblich, zu welchem Zeitunkt sie bestellt haben. Bzgl GB: welche Impfstoffe haben sie geordert? Was wäre passiert, wenn der Impfstoff von AstraZ nicht funktioniert hätte (so wie zB bei Merck)?
Das Versagen jetzt allen anderen und nicht den eigentlich Verantwortlichen anzuhängen ist auch eigen. Es ist ja offensichtlich wo mit keinem der 3 zugelassen Impfstoffe irgendetwas funktioniert. Der Pfizer Impfstoff für die EU wird in Puurs hergestellt, nicht in den USA. Und weil so wenig geordert wurde, werden die Kapazitäten erst im Jänner erweitert. Wollen wir hoffen, dass das in Belgien und Marburg klappt. UK impft Pfizer & Moderna & Atra Zeneca, wie die EU, nur schneller.
Oder was zahlen die anderen mehr?
Naja die EU zahlt Pfizer für seinen Impfstoff 11€ ca , Israel zahlt 23 € ist doch klar wer als erstes Ware bekommt
Zu Israel: ich kann mir nicht vorstellen, dass jemand in Deutschland den Deal zwischen Israel und Pfizer gut findet? Da wäre bei mir die Grenze in Sachen Datenschutz bei weitem überschritten.
Und trotzdem haben UK und die USA (und Israel, VAE, etc) sehr früh ausreichend bestellt und die EU eben nicht. Das hat doch auch Ugur Sahin bestätigt. Wenn ich spät bestelle dauert es eben bis ausreichend Produktionkapazitäten geschaffen werden. Der Vertrag mit Astra Zeneca dürfte sehr wohl ein Best Effort Vertrag gewesen sein und keineswegs einer mit fixen Termin und fixer Liefermenge. Und auch bei Novavax hat die EU viel zu spät bestellt. Gerade bei Lauterbach gelesen.
Das selbe mit dem Curevac Vertrag: „Zusammenfassung: Die MS müssen den vollen Umfang kaufen und zahlen; die #Hersteller aber nicht jetzt liefern. #Impfstoffmangel „ https://twitter.com/Ru_Bittner/status/1353403869032816641 „Alexander Ehlers: Wenn nicht die "geschwärzten Stellen" im Vertrag noch irgendetwas völlig Überraschendes verbergen, enthält der Vertrag keine verbindliche Verpflichtung, eine bestimmte Menge zu einem bestimmten Zeitpunkt zu liefern - jedenfalls nicht ohne den Zusatz "Best Reasonable Efforts". Die EU ist also eindeutig in der schwächeren Position in dieser Auseinandersetzung. Fragen. AstraZeneca muss "nach bestem Bemühen" lieferntagesschau.de: Was bedeutet das? Ehlers: Die Zahlungsverpflichtung der Europäischen Union wurde im Vertrag verankert. Jedoch sind die Klauseln zur Herstellung und Lieferung immer mit der "Best Reasonable Efforts"-Klausel gekoppelt. Eine damit einhergehende Verpflichtung, eine bestimmte Liefermenge zu einem bestimmten Zeitpunkt auszuliefern, gibt es jedoch nicht. Schon die Präambel enthält eine "Best-Reasonable-Efforts"-Klausel. Demnach soll AstraZeneca nach "bestem Bemühen" die Produktionskapazitäten für die vereinbarten 300 Millionen Impfstoffdosen aufzubauen, um eine zeitgerechte Distribution des Impfstoffes zu gewährleisten. Diese Verpflichtung ergibt sich aber dann nicht, wenn sich AstraZeneca entsprechend bemüht hat. Eine derartige Klausel findet sich übrigens durchgängig an allen wesentlichen Stellen im Vertrag. "Best Reasonable Efforts" ist konkret im Vertrag definiert: Maßgeblich sind hiernach das Handeln und der Grad des Bemühens, die Unternehmen mit vergleichbarer Größe an den Tag legen würden. Und nach diesem Maßstab muss man die Tätigkeit von AstraZeneca nun bewerten. Zur Person Alexander Ehlers ist Arzt, Anwalt und Professor für Medizinrecht und Health Care System an der EBS Universität für Wirtschaft und Recht, Oestrich-Winkel. Außerdem berät er Akteure des Gesundheitswesens in rechtlichen und strategischen Fragen.“ https://www.tagesschau.de/astrazeneca-eu-vertrag-interview-101.html
Wie konnte es dazu kommen? Weil die Bürokraten in Brüsse regieren, genau wie in Deutschland. Die können erstens nicht schnell entscheiden, sondern müssen immer alles stundenlang, tagelang im Kommittee diskutieren, denn wenn einer alleine entscheidet, dann muss der ja später die Verantwortung übernehmen. Das geht ja nicht. Und zweitens wollte man total schlau sein und einen Geiz-ist-Geil Billigpreis aushandlen. Völlig peinlich, dass wir reichen Europäer so tief sinken und da noch um Cents feilschen, wenn es um Menschenleben geht.... Drittens hat man als Bürokrat wohl keine Ahnung von Martkwirtschaft. Natürlich werden diejenigen zuerst beliefert, die zuerst bestellen. Und diejenigen, die den höheren Preis zahlen werden idR auch bevorzugt bedient. Das hat man völlig außer Acht gelassen. Unglaublich, das weiß jeder kaufmännischer Azubi. Aber offensichtlich ein Beamter und Poltiker nicht... Am schlimmsten finde ich, dass unsere Menschenleben den Regierenden in Brüssel so wenig wert sind, dass man da ernsthaft noch Wochenlang um den Preis feilschen musste. Gehts noch??? ich sage es sehr ungern, aber da haben Trump und Johnson tatsächlich im Wohle ihrer Bürger gehandelt. Die EU nicht. Die haben mal wieder nach dem Motto gut gemeint aber völlig daneben gehandelt.... Der entsehende Schaden durch wochenlangen Lockdown und unnötig erkrankte oder sogar verstorbene Menschen wird immens viel höher sein als die popeligen Millionen, die man in Brüssel da sparen wollte... Um so mehr ärgert es mich, wie in Berlin von Merkel und Spahn wieder alles runtergespielt wird... Und dann gleichzeitig noch ne Impfkampagne auf allen Kanälen. Wozu? Ist doch kein Impfstoff da. Aber so führt man uns Bürgern das nochmal richtig vor Augen, dass wir gerade NICHT geimpft werden können. Und einfach mal ihren Fehler eingestehten dass können ja auch weder Frau von der Leyen noch Frau Merkel... Traurig. Aber die haben ja vermutlich ihre Impfdosis sicher und finanzielle oder gar existenzbedrohende Einschränkungen brauchen beide auch nicht befürchten. Und Kinder haben sowohl Merkel als auch Spahn nicht, so dass denen die Folgen für die Kinder vermutlich auch nicht klar sind... Insgesamt sehr enttäuschend... Und ich fürchte, der Sommer wird richtig mies, wenn der Wahlkampf losgeht... Hoffentlich profitiert da nicht die AfD-.
Der Preis ist für die EU so günstig da die EU einen nicht unerheblichen Teil der Forschung finanziert hat.
Stimmt, aber das macht es ja noch schlimmer. Wenn ich Millionen und Milliarden in die Forschung einzelner Firmen investiere, verhandele und sichere ich mir doch aber auch verbindlich einen Teil des zu erwartenden Erfolgs. Aber nix da. Das kann ein kaufmännischer Azubi besser, richtig. Wenn ich auf Arbeit solche Verträge aushandeln würde, wäre ich 3x rausgeflogen.
In Brüssel sitzen keine Kaufleute. Und wenn sie einen Experten anstellen wollen dafür, werden sie keinen bekommen, wenn sie den EU-üblichen Preis zahlen. Dann müssen sie also einen extra Vertrag machen, mit entsprechend guter Bezahlung. Und dann schreit die Bevölkerung wieder, warum man für "so einen" so viel Geld ausgibt. LG Inge
Sorry, aber um die Fehler zu vermeiden, die gemacht wurden, braucht man keinen Experten sondern Grundkenntnisse in Betriebswirtschaft und gesunden Menschenverstand. Jemand der für die EU Verträge aushandelt, sollte beides besitzen.
Richtig, in der Wirtschaft hätte man nach solch einem Desaster den Job garantiert nicht mehr. Wieviele Milliarden wird die Verzögerung beim Impfen uns kosten? Das kann man vermutlich gar nicht mehr beziffern..
Wenn man viel Geld in etwas investiert, sichert man sich im Gegenzug einen Anteil am Gewinn. Das sagt einem der gesunde Menschenverstand. Es tut mir leid für Dich, dass Du für diese Erkenntnis einen teuer Berater bräuchtest. Und dass das im Zulassungsfall dann die schnelle Bereitstellung von x% der Impfdosen sein sollte, ist doch auch klar. Der bedeutende Faktor ist doch Zeit, nicht ein Preisvorteil pro Impfung.
Ich bezweifle stark, dass AstraZeneca einen anderen Vertrag als einen "best efford"-Vertrag unterzeichnet hätte. Wer unterzeichnet schon einen Vertrag von dem er im vernherein weiß, dass er ihn nicht einhalten kann bzw. andere Veträge dann nicht einhalten kann? Dann wären halt zugesicherte Mengen drin gestanden, aber sehr viel niedriger als alle es sich hier erhoffen. Der Impfstoff muss produziert werden, der fällt nicht vom Himmel. LG Inge
Da liegt das Problem- wer von den Ministern etc. hat einen realistischen Einblick in die Wirtschaft, gerade im Bereich Parmakonzerne etc. Wdmrr nur an der Uni oder Posten in irgendwelchen Ämtern hatte, hat überhaupt keinen Schimmer, wir die Realität ausieht. Lg
Den Berater bräuchte man um einenhieb- und stichfesten Vertrag aufzusetzen. Wenn das eurer Meinung nach alles Allgemeinwissen ist, das jeder Mensch weiß der nur halbwegs denken kann, frage ich mich allen ernstes, was in kaufmännischen Ausbildungen gelernt wird und warum es in diesen Bereichen dann überhaupt Ausbildungen und Stundiengänge gibt. Genausowenig wie ein nicht-Jurist mit Juristensprache was anfangen kann, kann ein nicht-Kaufmann was mit "Kaufmannssprache" anfangen. LG Inge
Wobei wir nicht einmal wissen, ob tatsachlich ein "best efford" Vertrag abgeschlossenen wurde, da die entsprechenden Stellen im Vertrag bei der Veröffentlichung geschwärzt wurden.
Nachdem AsztraZeneca so zurückrudert, denke ich, dass das vielleicht eben nicht so ist oder ev. mit der Subvention Verträge geschlossen wurden, die hier nicht berücksichtigt wurden. Oder dass Geld geflossen ist oder mit anderen Konsequenzen, die nicht direkt rechtlicher Natur sind, gedroht wurde. Insgesamt bleibt das Problem (und das wahrscheinlich noch sehr lange): Es gibt zu wenig Impfstoff, die Produktionskapazitäten müssen erst aufgebaut werden und was ich dem einen gebe fehlt dem anderen. LG Inge
Vollkommen richtig. Dann stellt sich nur die Frage, ob wir als EU die protektionistische Haltung der USA annehmen, die ein Exportverbot für alle Impfstoffe, die in den USA produziert wurden, erlassen hat.
Kann man machen, wenn man das Echo verträgt. Derzeit sieht es so aus als würden wir es nicht vertragen. Machen wir das kriegen die Impfstoffhersteller vermutlich als reaktion gewisse Grundstoffe von außerhalb der EU nicht mehr geliefert.
Die USA macht das auch und bekommt trotzdem Grundstoffe geliefert. Auch die Firmen die die Grundstoffe herstellen, wollen Umsatz machen, je mehr umso lieber. Wenn die Produktionsstätten in der EU nicht mehr beliefert werden, werden ja andere nicht mehr beliefert. Zumindest kurzfristig gesehen nicht, die anderen Produkionsstätten gibt es ja noch gar nicht. Das ist ja ein großer Faktor des Gesamtproblems (weltweit) LG Inge
Was haben die anderen für Verträge? Die "best efford"-Verträge kann ich schon nachvollziehen, wenn man damals gar nicht wusste, wann der Impfstoff zur Verfügung stehen würde, aber wenn andere Länder schon drei Monate vorher die Verträge geschlossen haben, dann müssten die doch erst recht "best efford"-Verträge haben. Wieso werden die dann beliefert und die EU nicht? Ich verstehe auch, dass die EU-Länder vielleicht tagelang diskutiert haben, aber drei Monate verstehe ich überhaupt nicht. Das war kein so schwieriges Thema. Jeder wusste, dass man den Impfstoff, und zwar jeden, so schnell wie möglich braucht.
Jedes Ministerium hat einen "Unterbau" mit zig Juristen, kein Minister muss das selbst machen.
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