Elternforum Coronavirus

Was ich nicht verstehe...

Coronavirus
Was ich nicht verstehe...

Mitglied inaktiv

Die Schulen/Kitas sollen um jeden Preis offen bleiben, auch wenn junge Erwachsene unterrichtet werden. Begründung: Schulen sind keine Pandemietreiber. Aber: der Vereinssport (für Kinder) soll, wenn es denn zu weiteren einschränkenden Maßnahmen kommt, geschlossen werden. Steht zumindest auf der Liste. Ok, ich verstehe es noch, wenn man Ringer nicht mehr in nahen Körperkontakt treten lassen will. Meinetwegen. Aber was spricht gegen Sport, der draußen stattfinden kann? Oder der kontaktarm ist? In der Schule kommen sich die Kinder nahe, beim Sport auch. Und Bewegung / Sport am besten im Freien ist doch das Beste was den Kindern passieren kann! Das ist gut fürs Immunsystem. Das habe ich auch schon mehrfach geschrieben: nachdem mein großes Kind mit Fußballtraining aufgehört hatte, hat er jeden Infekt mitgenommen. Da war er 13. Dass sie sich nicht mehr gemeinsam in Umkleidekabinen aufhalten oder vor Ort duschen - geschenkt. Heute sind 10 Grad, es gibt kurze Schauer - der Mann ist mit den beiden draußen und spielt Fußball - gut, dass er mit ihnen auf den Platz darf, denn bei unserem Haus gibt's leider keine Möglichkeit zum bolzen.


pflaumenbaum

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Die Schulen sollen vor allem offen bleiben, damit die Familien nicht wieder in die Situation geraten wie im März. Das glaube ich zumindest, dass das der Hintergrund ist. Zusätzlich sind sie eben auch keine Pandemietreiber. Vereine, Unterhaltung und Kultur werden der Bildung (bzw. Betreuung der Kinder) in diesem Fall nachgeordnet. Wir wissen ja noch gar nicht, und auch die Politik weiß es noch nicht, wie die Regeln aussehen werden. Vielleicht wird Sport im Freien weiterhin erlaubt sein. Man muss wohl immer sehen, dass es extrem schwierig ist, eine wirklich gerechte Regelstruktur zu entwickeln, die allen individuellen Besonderheiten gerecht wird. Leider scheint es so zu sein, dass die 20%, die sich nicht an die Regeln halten, die Pandemie antreiben. Insofern nützt es nichts, weitere Einschränkungen sind wohl notwendig, auch wenn ich darauf echt keine Lust mehr habe - wie alle anderen auch.


cube

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ist ein Punkt, den Streeck und andere auch gerade wieder anführen. Ich verstehe nicht, warum andere Meinungen - also die, die einen Gegenentwurf zu wiederkehrenden Lockdowns vorschlagen - immer so unter den Tisch fallen gelassen werden. Ist ja nicht so, als wenn hier totale Nulpen oder fachfremde Klugscheißer etwas von sich geben würden. Die sagen nämlich auch ganz klar: die Pandemie wird uns noch jahrelang begleiten. Impfung ist nur 1! Mittel unter vielen, die angewendet werden müssten. da bedarf es doch Lösungen/Wege, die eben nicht immer wieder in einem Lockdown enden. Der schadet nämlich auf sehr vielfältige Weise. Ich kann leider so langsam immer besser verstehen, warum Menschen gegen die Auflagen/Beschränkungen sind.


Finale

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Kigas und Schulen sollen offen bleiben, damit der Wirtschaft nicht die Arbeitskräfte ausgehen. Dann stellt man halt fest, dass sie keine Rolle im Infektionsgeschehen spielen. Ich kenne einige Fälle, die sich bei den Kindern angesteckt haben, bei uns sind auch ständig Schulen und Kigas in Quarantäne. In ein Pflegeheim ist es durch Schulkinder gekommen. Bei Jugendlichen glaube ich es überhaupt nicht, dass sie nichts weiterverbreiten. Wenn ich meine Tochter anstecken wuerde, würde sie es ziemlich sicher an ihre besten Freundinnen weitergeben. Die haben nicht immer einen Abstand von 1,5 m, das geht gar nicht.


cube

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Hat irgendjemand behauptet, das Jugendliche nicht verbreiten würden? Oder Kinder nicht infiziert werden können/niemanden anstecken können? Es sind nur nicht die Hotspots, wie man ursprünglich mal mehr oder weniger verbreitet hat.


cube

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... no way. Das geht zu weit. Die Politik soll sich mal der Realität stellen: Corona wird nicht verschwinden. Auch nicht mit Impfung. Es muss eben evt. doch mal über andere Wege nachgedacht werden als die aktuellen (siehe Vorschläge Streeck und andere Fachleute).


Muts

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Wenn das die Pandemietreiber sind, ist das legitim! Und jeder sollte wissen, was für Risiken er eingeht! Ich habe meinen Geburtstag auch nur mit meiner direkten Familie gefeiert, da ich nicht riskieren will, dass ich jemanden anstecke ( als Erzieherin sehe ich mich schon gefährdeter als andere, das Virus frei Haus zu bekommen) oder mit jemand das Virus ins Haus trägt, da sich viele nicht an irgendwelche Regeln halten. Hier hat ein Sportverein nach einer Siegesfeier eine große Infektionswelle losgetreten und die hatten sicher ein Hygenekonzpt- es sind von Kind bis Senioren alle Altersgruppen betroffen. Aber jeder muss mit sich selbst im Reinen sein und wer meint, er muss jetzt privat uneingeschränkt feiern, der jammert ja nachher sicher nicht, wenn der große Lockdown kommt, oder?


Himbeere2008

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Stasi lässt grüßen.


shinead

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Wenn in der Wohnung gegen offizielle Anordnungen verstoßen wird, finde ich eine Kontrolle gerechtfertigt. Wenn ein Nachbar Dich mit lauter Musik um 23:00 Uhr vom Schlafen abhält, kommen die ja auch vorbei und schauen nach dem rechten.


Mitglied inaktiv

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Was schlagen Streeck und die anderen Fachleute denn vor? Mich würde wirklich interessieren, wie diese andere - aber bitte durchdachte, nicht nur als Kritik an einzelnen Forderungen und der Kommunikationsstrategie geäußerte! - Gangart aussehen soll.


Einstein2.0

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Der kann gerne vorbeikommen, er wird nix finden, außer Plätzchen und eine übergewichtige Mieterin! Ich denke die geheimen Privatfeiern sind echt unnötig. Man sollte die Leute im öffentlichen Raum sich treffen lassen, da kann man auch die Regeln kontrollieren. So hat es doch ganz gut funktioniert. Die Gaststätten haben einen mörderischen Aufwand betrieben und zb Lüftungen eingebaut, ein paar Tische nicht besetzt etc. Die straft man jetzt halt auch ab, völlig sinnlos!


Mitglied inaktiv

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Man kann ja trotzdem die Sache mit den maximal 2 Haushalten/10 Personen beibehalten. Keine großen Familienfeiern, aber sich außerhalb des eigenen Haushalts treffen können. Dabei fällt mir ein: es steht in zwei Wochen ein Tanzstundenball an. Wir haben Tickets gekauft, die Tanzschule hat sich bisher noch nicht gemeldet. Mal sehen, ob kommende Woche die letzte Tanzstunde noch stattfindet.


Einstein2.0

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Achja, danke für den Hinweis. Dann hab ich heute Abend ja auch die letzte Tanzstunde. Ob ich mein Pflegepferd noch reiten darf? Im Stall sind ja auch mehrere Haushalte, ich reite auch nie alleine aus und das Pferd gehört halt nicht mir.


cube

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Das hieße dann, dass entweder die Nachbarn spitzeln und euch anschwärzen oder die Polizei mal an den Türe klingelt und einfach reingelassen werden muss, um zu kontrollieren, wen du gerade zu Besuch hast. Naja ... das finde ich schon einen Unterschied zu lauter Musik, die man eben hört, ohne jemanden zu bespitzeln. Und die Polizei durfte bislang eben nicht ohne triftigen Grund Einlass in eine Wohnung fordern -. ich meine sogar, dass sie ohne Beschluss gar nicht in die Wohnung darf (oder Gefahr im Verzug). Und jetzt ist das plötzlich legitim? Also auch ohne etwas zu verbergen zu haben möchte ich nicht in einem Land leben, in dem die Polizei einfach so in Wohnung marschieren darf.


cube

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zB hier https://www.rtl.de/cms/virologe-hendrik-streeck-und-top-aerzte-gegen-lockdown-lieber-auf-die-risikogruppen-fokussieren-4638592.html ist aber auch in anderen Portalen zu finden - und auf Blöd :-)


cube

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https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/kampf-gegen-corona-aerzte-warnen-vor-neuem-lockdown-17023747.html


fritzi3

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Ich habe mir das jetzt in der Kurzform mal durchgelesen. Da heißt es unter der Überschrift "Risikogruppen im Fokus": " "Es ist für die Unterzeichner unstrittig, dass der Fokus im weiteren Verlauf der Pandemie auf dem Schutz von Risikogruppen liegen muss." Um die unfreiwillige Isolation zu verhindern, schlagen die Ärzte vor, dass Besucher nur nach negativem Antigen-Schnelltest Zutritt zu Pflege- und Seniorenheimen bekommen. Außerdem sei das Tragen von FFP2-Masken erforderlich. Das Pflege-, Medizin- und Reinigungspersonal muss regelmäßig getestet werden." Das heißt "Risikopersonen" werden wieder einmal mit den "Bewohnern von Alten- und Pflegeheimen" gleichgesetzt und konsequent ignoriert, dass es durchaus eine gewisse Anzahl von Risikopersonen (die sicher über einer Million liegen und wahrscheinlich in die in die Millionen gehen dürfte) gibt, die mit Nicht-Risikopersonen in einem Haushalt leben. Diese Gruppe von Menschen wird in all diesen Vorschlägen konsequent vergessen. Auch ältere Menschen, die in ihrer eigenen Wohnung leben und nicht komplett vereinsamen wollen, kommen in den Vorschlägen nicht vor. (Manche Leute können sich auch nicht mal so eben Schnelltests für die Familie leisten, abgesehen davon, dass sie ja privat gar nicht erhältlich sind. Da die meisten Altenheime auch noch keine haben, dürfte es noch lange dauern, bis man als Otto-Normalverbraucher drankommt.) Oder habe ich etwas übersehen?


cube

Antwort auf Beitrag von fritzi3

Letztendlich geht es mir darum, dass andere Meinungen offenbar einfach gar nicht berücksichtigt werden. Die Vorschläge müssen ja nicht perfekt sein - das heißt aber nicht, dass sie nicht das Potential haben, weiterentwickelt zu werden oder eben Anstoß dazu sind, nochmal neu zu denken. So, wie das normalerweise auch in Unternehmen etc passiert (Brainstorming, Mindmapping usw). Ich habe aber eben den Eindruck, man lässt per se nur zB Drosten gelten. Die anderen dürfen nicht mitspielen.


Ludwiga

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Der Pocast ist sehr allgemein gehalten und beinhaltet nun keine konkreten Vorschläge. Sexy Maske finde ich aber gut;-) Unser Fotograph behauptet, die Augen kommen mehr zur Geltung;-))) Ich finde den Ausdruck "Schutz der Risikogruppen" immer so schwammig. Wir haben nicht nur die Altenheime und die dort lebenden Menschen, die vor der Infektion geschützt werden müssen. Jeder gefährdete Mensch müsste sich nun ausreichend schützen können und geschützt werden. Passiert das wirklich? Haben wir als Gesellschaft das Bewusstsein dafür? Wissen wir denn genau, wer und was dazu gehört? Können wir garantieren, dass die Kliniken genügend personelle Kapazitäten haben? Das klingt alles in der Theorie sehr gut, aber ich frage mich, inwiefern es praktisch umsetzbar ist. Denn wenn es praktisch umsetzbar wäre, hätten wir insgesamt nicht so viele Neuinfektionen, oder?


Mitglied inaktiv

Antwort auf Beitrag von Ludwiga

Das größte Problem sind ja nicht die ganzen institutionalisierten Sachen, wo Testungen, Einlasskontrollen, Abstand halten möglich sind - auch wenn auch da natürlich Fehler passieren. Das größte Problem ist der private Rahmen, und meines Erachtens überschätzt Streeck gewaltig, wie gut Menschen Eigenverantwortung übernehmen können - wenn es dafür inzwischen nicht sowieso längst zu spät ist. Ich kann jedenfalls gar nicht zählen, wie oft ich in den letzten Monaten schon von allen möglichen Seiten das Argument gehört und gelesen habe, dass die Risikopatienten in der eigenen Familie gar kein Interesse daran hätten, sich zu isolieren. Und dass sie lieber sterben würden, als sich ihr Leben so einschränken zu lassen. Mal abgesehen davon, dass allein schon die Zahl der potenziellen Risikopatienten sich nicht auf über 80jährige und schwer Vorerkrankte eingrenzen lässt (was trotzdem immer wieder gemacht wird): Das hier ist einfach keine Individualentscheidung wie die Entscheidung fürs Rauchen, Saufen oder Fressen, bis sich die Waage durchbiegt. Sondern jeder einzelne ist ein Mosaiksteinchen in einem Gesamtbild, das sich exponentiell selbst vervollständigt, man kann buchstäblich zusehen, wie das zuwuchert. Noch vor ein paar Wochen wurde Merkel dafür abgewatscht, als sie ein Zahlenmodell für die Entwicklung bis Weihnachten vorgerechnet hat. Inzwischen sind wir bei knapp 15.000 Infektionen, wenn man das mit dem aktuellen R-Faktor von 1,3 multipliziert, sind wir schon bei der Zahl, die Merkel für Weihnachten prognostiziert hat - und knapp vor der Zahl, bei der Montgomery gesagt hat, dass es dann ohne Lockdown nicht mehr geht. Für ganz viele Menschen sind das aber nur abstrakte Zahlenspielereien, die nichts mit ihrer Lebensrealität zu tun haben. Weil sie es nicht verstehen - oder verstehen wollen.


Petra28

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Es ist in dieser Woche schon Weihnachten. Und jetzt sollte doch jeder wissen, wie ernst es ist, wenn ein „Schreckensszenario“ schon so viel früher eintritt. Außerdem: Ich lebe im Rheinland, der 11.11. steht bevor. Ich glaube erst an Eigenverantwortung, wenn ich sehe, dass an diesem Tag keiner feiert. Normalerweise können die Leute an diesem Tag nicht mal bis 11:11 Uhr warten, bis sie sich die Kante geben.


fritzi3

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Das kann ich schon nachvollziehen. Aber ich finde, es gibt eben ein fundamentales Problem an allen Konzepten, die vorschlagen, Risikopersonen zu schützen. Da nützt auch eine Weiterentwicklung wenig. Ich kann mir, ehrlich gesagt, keine Weiterentwicklung des Konzepts der Abschottung von Risikopersonen vorstellen, die die von mir genannte zahlenmäßig nicht unerhebliche Gruppe von Menschen irgendwie sinnvoll berücksichtigt. Kékule hat ja schon ganz früh etwas Ähnliches vorgeschlagen. Auf Rückfrage, wie er sich vorstellt, dass das bei Risikopersonen laufen könnte, die Kinder haben, kam als Antwort: Man könne sich vielleicht Sondergruppen in der Kita und Sonderklassen in den Schulen für die Kinder von Risikopersonen vorstellen, deren Haushalte sich dann irgendwie abschotten, so dass die Gruppenbildung in Schule und Kita kein Problem darstellt. Abgesehen davon, dass das die Schulen nie und nimmer logistisch auf die Reihe kriegen würden, ist das eine Zumutung für alle diejenigen, die mit Risikopersonen zusammenleben. Sobald irgendeine sinnvolle Idee käme, wie man die von mir genannte Gruppe von Personen schützen kann, ohne dass sich ganze Familien in Komplettisolation begeben oder ohne die Zahlen insgesamt niedrig zu halten, kann ich nicht anders als diese Vorschläge (von Streeck und Konsorten) entweder als weltfremd (weil sie viele Lebenskonstellationen nicht berücksichtigt) oder als menschenverachtend einzuschätzen.


Ludwiga

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Ich denke auch, dass die Eigenverantwortung überschätzt wird. Es ändert zwar nichts an der Sache, aber ich frage mich immer wieder, warum das so ist. Wenn ich an einige Personen in entsprechenden Positionen wie Streeck denke, kann ich schreiben, dass diese Personen sich äußerst selten in gewöhnlichen Alltagssituationen befinden. Sie bewegen sich in anderen Kreisen und nehmen den Alltag möglicherweise gar nicht so wahr wie er tatsächlich ist. Wir haben z.B. bei uns am Institut geradezu vorbildliche Vorkehrungen und Verhaltensweisen. Immer den allgemein geltenden Regelungen voraus. Wenn ich das Institut verlasse, verlasse ich diese "Akademia-Bilderbuch-Atmosphäre". Auf dem Weg nach Hause könnte ich mehrere Situationen nennen, die kritisch sind. Diese werden aber von der "normalen" Bevölkerung anders wahrgenommen. Diese "ideale Umgebung" und manche Erwägungen wirken also realitätsfern.


Mitglied inaktiv

Antwort auf Beitrag von fritzi3

"Menschenverachtend" ist es nicht, aber es ist nicht weit genug gedacht. Und mich beschleicht schon auch immer der Eindruck des Profilierungswunsches, weil die Argumente, weshalb sich das so nicht umsetzen lässt, abprallen. Stattdessen wird dann immer wieder dasselbe durchgekaut. Mich ärgert das inzwischen auch, weil es Scheinlösungen vorspiegelt und für noch mehr Unmut sorgt, weil es nämlich (so wie bei dir, cube) den Eindruck erweckt, es gäbe bessere Alternativen und die würden nur nicht angehört. Ich fühle mich immer ein bisschen an das Gebaren von Herrn Lindner erinnert, der von außen immer alles besser weiß, aber letztendlich kneift, wenn es ernst wird.


fritzi3

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Ich wäre jetzt auch so gnädig, dass ich eher von einer gewissen Weltfremdheit bei den Personen ausgehe, die diese Vorschläge machen. Wahrscheinlich haben sie die Lebensrealitäten von bestimmten Menschen einfach nicht auf dem Schirm. Wenn man aber unterstellt, sie hätten tatsächlich im Blick, dass es Risikopersonen gibt, die in "normalen" Haushalten mit Kindern leben, dann finde ich das dahinterstehende Menschenbild schon sehr kritisch. Z.B. von den Anhängern der Great Barrington Declaration werden die Belange von familiär lebenden Risikopersonen, soweit ich sehe, einfach unter den Tisch fallen gelassen. Für die betroffenen Familien blieben in einer derartigen Strategie ja nur drei Varianten: 1.) Die Kinder werden mitisoliert. 2.) Die Risikopersonen isolieren sich mehr oder weniger vom Rest der Familie 3.) Die Risikopersonen leben auch normal weiter und gehen damit bei steigenden Zahlen ein großes Risiko ein, an Corona zu sterben. Wenn man unterstellt, jemand hätte die Thematik bis hierher durchdacht und schlägt trotzdem eine Herdenimmunitätsstrategie vor, die doch viele Familien vor solch schwierige Entscheidungen stellt, fällt es mir schwer, das nicht als menschenverachtend zu verstehen.


oktopus

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Wie gut das funktioniert hat, sieht man doch an den Infektionszahlen...Wenn im Restaurant 20 Leute am Tisch sitzen und zusammen feiern, nützt ja das beste Hygienekonzept nichts...


Muts

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Im Vereinssport, Musikschulen, Jugendgruppen der Kirche mischen sich die sonst so strikt getrennnten Klassen und Gruppen, ist doch logisch, dass das gestrichen werden sollte, wenn wir die Schulen offen halten wollen. Problem sind ja auch die Eltern, die beim Warten- ob auf Schüler oder Kinder, die von Musikunterricht oder Fußballtraining oder ähnlichem die Regeln nicht einhalten.....da kann der Verein noch ein so gutes Hygienekonzept auf dem Papier haben. Aber für mich macht es wenig Sinn, die Kinder in Klassenzimmer zu quetschen, dauernd zu lüften und bei Coronafällen Notbetrieb machen zu müssen, weil so viele Lehrer in Quarantäne sind, wenn nur 1-2 Klassen betroffen sind von Infektionen der Kinder.... Wo sind die Überlegungen und Pläne, Unterricht in größeren Räumen zu ermöglichen, wie vor den Ferien mal angedacht? Wenn das Virus in der Freizeit keine Wirte mehr findet, sucht es sich eben Wege wo es sich verbreiten kann- siehe erster Lockdown, wo Pflegeheime heftig betroffen waren und Mobile Pflegedienste mit dem Virus hausieren waren. LG Muts


Mitglied inaktiv

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Wo sollen denn die größeren Räume herkommen? Da muss man Schulen grundsätzlich umbauen bzw neu bauen. Das geht a) nicht schnell genug und ist b) aktuell kaum finanzierbar, wir haben ja schon bei der Digitalisierung Probleme. Und außerdem habe ich vor den Sommerferien zweitweise in unserem Speisesaal unterrichtet - eigentlich bräuchte man ein Mikrofon um sich stimmlich durchzusetzen - insbesondere in einem Fach, wo die Schüler viel Sprechanteil haben. Ich finde hybriden Unterricht nicht schlecht, kann mir aber nicht vorstellen, wie ich das bewältigen soll. Ein Teil der SuS zu Hause, einer in der Schule. Oder schichtweise - ein Teil vormittags, ein Teil nachmittags. Da wäre Unterricht zu leisten (eventuell 2x am Tag), Unterricht vorzubereiten, Aufgaben für die SuS, die gerade zu Hause sind zu erstellen/übersenden/Rückmeldungen überwachen und dann noch für SuS, die krank/in Quarantäne sind, Material so aufzubereiten, dass sie mitlernen können. Und dann ggf die eigenen beiden Kinder zu Hause - ja, auch ein 14jähriger braucht ab und zu einen Tritt in den Allerwertesten, damit er was für die Schule macht. Ich weiß es nicht, wie man das bewältigen könnte. Und wenn Schüler in der Kursstufe sind, dann kann man nicht einfach mal "Nebenfächer" wegfallen lassen, man kann in der Regel auch nicht fachfremd unterrichten, so dass eventuelle Engpässe ausgeglichen werden. Was die vielen betroffenen Lehrer betrifft: bei uns war es so, dass es einen positiv getesteten Schüler gab, also mussten alle in der Klasse unterrichtenden Lehrer in Quarantäne. Gibt es einen Fall in der Sek II, sind eh noch viel mehr Personen von Quarantäne betroffen, Lehrer wie Schüler. Meine persönliche einzige Lösung wäre ein 3wöchiger Shutdown, aber mit allem drum und dran, um die Infektionsketten zu unterbrechen. Aber das wird nicht funktionieren, da zu viele Menschen nicht willens sind, ihre Kontakte sehr stark zu beschränken.


Muts

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Ein kompletter Shutdown- ob 2, 3 oder 4 Wochen würde zwar das Ganze kurzfristig entspannen, aber nach ein paar Wochen wäre es wieder so weit. Die Zahlen stiegen bei uns jetzt grade mal 4 Wochen richtig an. Größere Räume hätte unsere Schule schon mal 7, wenn sie Aula, Musiksaal, Sporthalle usw umbauen. d.h, mit Tischen und Stühlen und einer Tafel bestücken würde, zudem sind in direkter Nähe unserer Schule gleich 3 Gebäude, die große Räume für 1-2 Klassen hätten und momentan eh so gut wie nicht genutzt werden können. Bei uns waren zwei Klassen mit je einem Coronafall und da einer Unterstufe und einer Mittelstufe war, sind extrem viele Lehrer ausgefallen- 15 um genau zu sein! Es war ein enormer Kraftakt, Notstundenplan KL 5-7 von 8-10.15 Unterricht, KL 8-10 von 11.15 bis 13.30 Unterricht, es hat einen Notfahrplan vom Busunternehmen erfordert, damit die Kinder auch zum Unterricht kommen bzw nach dem Unterricht heim kommen konnten. Zum Glück hat die Schule im Sommer viel investiert und können nun Online- Stunden angeboten werden. Ich habe eben Angst, dass uns das jetzt dann alle 2-3 Wochen blüht, zum Glück sind jetzt Ferien, somit war nur eine Schulwoche betroffen, aber beim nächsten Fall zieht sich das ja über 2 Wochen mit dem Notstundenplan. Das Hauptproblem ist aber, dass viele Menschen ihren gesunden Menschenverstand nicht gebrauchen und nur sich und ihre Belange sehen und wenn wir es nicht schaffen, den gut einzusetzten, dann sind wir eh verloren. Beispiel: In der Kita , wo ich arbeite gilt noch immer keine Maskenpflicht, nur eine "dringende Empfehlung" und das führt dazu, dass wir immer noch Eltern haben, die grundsätzlich ohne Maske kommen und ihr Kind bringen. Sie würden nach 2 Minuten mit Maske umkippen, sagen manche..... wie die in den letzen Monaten eingekauft haben ist also ein Rätsel. Aber das ist nur ein Beispiel, dass manches nur mit Pflicht und Gesetz geht, weil die Leute nur sich selbst sehen. LG Muts


Philo

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Unterschied: Schule = Bildungsauftrag des Staates, Freizeitsport = Freizeitvergnügen des Einzelnen. Kontakte sind zu beschränken. Also ist es nur sinnvoll, die Schulen offen zu halten (BILDUNG = ZUKUNFT unserer Kinder) und die Freizeit einzuschränken. Egal ob drinnen oder draußen. Meine Große macht grundsätzlich auch Vereinseinzelsport im Freien - und auch da können bei mehreren Kindern Abstände nicht immer eingehalten werden.


shinead

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Bei den aktuellen Zahlen wäre aber m.E. eine Teilung der Klasse notwendig. Aber wie man ggf. den Unterricht zu den Kids die gerade daheim sind streamt, da hat man sich die letzten 6 Monate keine Gedanken drum gemacht. Klar, das geht nicht bei den Kleinen. Aber ab dem Teenageralter, wenn die Kids so oder so nicht mehr in Betreuung gehen (also ab Klasse 7) sollte es kein Problem sein. Also für die Kids. Für die Verantwortlichen Trantüten im Kultusministerium wohl schon.


Mitglied inaktiv

Antwort auf Beitrag von Philo

Ich möchte, abweichend von meinem oben Geschriebenen, ergänzen: Der Arbeitgeber hat eine Fürsorgepflicht. In dem Bundesland, in dem ich lebe, war bisher das Masketragen in den Schulen eine Entscheidung der Schulleitung. Ab kommende Woche ist sie Pflicht. Zum Glück. Aber es wird aktuell keine Maskenpflicht im Unterricht geben. Daher werde ich weiterhin mit bis zu 28 jungen Erwachsenen in einem Raum zusammen sein und hoffen, dass es gut geht. Auch im Lehrerzimmer ist das Abstandhalten illusorisch. Das ist viel zu klein. Im Frühjahr hat mein Mann darum kämpfen müssen, dass er ins Homeoffice darf bzw. dass es Abstände/Masken an den Bürotagen gibt. Das wurde alles eingeführt (teilweise gegen den Widerstand der Belegschaft) und nun leben meine Jungs und ich mit dem hohen Infektionsrisiko - dort, wo meine Schule ist, gehen die Infektionszahlen gerade durch die Decke. Es gibt offenbar keine Hotspots, alles diffus.


Shanalou

Antwort auf Beitrag von shinead

Das sehe ich auch so. Ich frage mich auch, wie ich meinen Kindern erklären soll, dass sie sich nachmittags nur noch zu zweit treffen dürfen, aber vormittags die ganze Zeit mit allen zusammen sind. Ich tendiere dazu in diesem Fall zwei Augen zuzudrücken, vor allem wenn sie draußen rumrennen.


Shanalou

Antwort auf Beitrag von shinead

Das sehe ich auch so. Ich frage mich auch, wie ich meinen Kindern erklären soll, dass sie sich nachmittags nur noch zu zweit treffen dürfen, aber vormittags die ganze Zeit mit allen zusammen sind. Ich tendiere dazu in diesem Fall zwei Augen zuzudrücken, vor allem wenn sie draußen rumrennen.


hgmeier

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Einige Maßnahmen sind hinsichtlich eines Lockdowns aufgrund ihrer Sekundärwirkungen interessant. Nehmen wir als Beispiel Gaststätten und Kinos. Gut betrieben und unter Einhaltung der geplanten Hygienemaßnahmen ist die Ansteckungsgefahr vergleichsweise gering. Also ist die Schließung nicht primär interessant. Sekundär jedoch schon. Mangels das Abendprogramms (Kino/Gaststätte) bleiben die Leute ganz daheim und haben eine deutlich geringere Kontakthäufigkeit und -dauer


Niki1980

Antwort auf Beitrag von hgmeier

Oder feiern direkt zu Hause in der 15qm Kellerbar


IngeA

Antwort auf Beitrag von hgmeier

Wenn sie dann nicht in Ermangelung von Abendbeschäftigung die Freunde nach Hause einladen


hgmeier

Antwort auf Beitrag von IngeA

Dies ist durchaus möglich, dürfte aber im Schnitt in einer geringeren Häufigkeit stattfinden.


mandala67

Antwort auf Beitrag von hgmeier

haben manche überhaupt eine ahnung auf was wir alles geachten werden soll, seitens betreiber???? das sind keine ausgebildeten erzieher oder polizisten! es ist doch gar nicht mehr möglich überall hinterher zu sein! security kann sich auch kein betrieb mehr einstellen! vieles ist unmöglich umsetzbar. gehen wir doch alle in die insolvenz was brauchen wir noch cafes und restaurants? zuhause schmeckts doch am besten! aber da will der irre lauterbrain nun auch kontrollieren. die schnappen doch langsam alle über! und ich nach luft wir sind nicht weit von Italien entfernt und deren unmut!


Maxikid

Antwort auf Beitrag von mandala67

ich öffne dem Lauterbache dann nackig meine Tore....der wird dann sehen, was er davon hat...


Mitglied inaktiv

Antwort auf Beitrag von mandala67

Der "irre lauterbrain" will keinen privaten Wohnraum filzen, schon gar nicht persönlich (kannst dich also wieder anziehen, Maxikid ) Er fordert Kontrollen und Strafen, wenn der Verdacht besteht, dass gegen Versammlungsverbote im privaten Raum verstoßen wird. Kommt der Mann nicht vom Niederrhein? Private Karnevalsfeiern zum 11.11. kann man sich ja durchaus vorstellen, genauso wie Halloween-Partys...


Maxikid

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ach, dass ist schade.....lach. LG


cube

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Versammlungsverbote im privaten Raum - also doch wohl zu Hause, oder täusche ich mich da? Uns auf welcher Grundlage? Das die Nachbarn darüber informieren (ob zu Recht oder Unrecht), dass gerade x Personen bei y in die Wohnung gegangen sind? Und/oder stichproben-artig mal hier und dort klingeln und Zutritt fordern, um das auch kontrollieren zu können? "Die Unverletzbarkeit der Wohnung darf kein Argument mehr für ausbleibende Kontrollen sein"


Ludwiga

Antwort auf Beitrag von cube

Schau mal auf dem Twitter: https://twitter.com/Karl_Lauterbach?ref_src=twsrc%5Egoogle%7Ctwcamp%5Eserp%7Ctwgr%5Eauthor Dort finden man aktuellere/ergänzende Nachrichten etc.


cube

Antwort auf Beitrag von Ludwiga

Naja, und wie genau will er das dann kontrollieren? Das widerspricht sich ja doch sehr: einerseits Kontrollen - andererseits aber natürlich nicht durch Polizei oder sonst wen. Einerseits reichen ja Appelle nicht mehr aus - andererseits meint er mit Kontrollen doch nur Appelle? Es tut mir leid, aber für mich hört sich das mehr danach an, das er jetzt Schadensbegrenzung betreiben will, weil er etwas angeregt hat, dass tatsächlich gegen die Verfassung verstößt und dafür ordentlich Gegenwind bekommen hat. Er widerspricht sich da gerade komplett. Ich denke, er hat sich einfach hinreißen lassen, etwas zu äußern, was seiner Privatmeinung entspricht - er aber als Politiker so nicht einfach raushauen kann (wegen Verfassung und so ;-). Ist schon ok - kann passieren. Sollte der Vorschlag aber noch mal kommen - ich würde es als absoluten Eingriff in meine Privatsphäre empfinden, wenn die Polizei oder das Ordnungsamt oder sonst wer einfach so meine Wohnung betreten dürfte.


Mitglied inaktiv

Antwort auf Beitrag von Ludwiga

Ja, das hatte ich auch gelesen.


Mitglied inaktiv

Antwort auf Beitrag von cube

Ich denke schon, dass er an Polizeikontrollen denkt. Und ergo auch an Meldungen (von Nachbarn), wenn irgendwo eine Riesenparty steigt.


Mitglied inaktiv

Antwort auf Beitrag von cube

Ich zweifle derzeitig auch am Geisteszustand von Herrn Lauterbach. Man sollte als Politiker*in zumindest etwas Gespür von Diplomatie haben und kann sich in einer Situation, in der der Kessel vorm Überkochen ist, nicht zu solchen Aussagen hinreißen lassen. Da nützt auch kein Zurück rudern und beschwichtigen nicht. Herr Lauterbach sollte sich jetzt dann doch mal zurück ziehen und nicht die Leute weiter verunsichern und aufwiegeln.


Mitglied inaktiv

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Und damit treibt er die von der Stasi Traumatisierten weiter nach Rechts Bis über den Abgrund hinweg. So etwas von bekloppt.


As

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Das sehe das auch so, ein bisschen Gespür für die Stimmung der Menschen sollte man schon haben als Politiker. Ich finde es auch sehr unklug von Lauterbach, solche Sprüche in den Ring zu werfen. Sicher meinte er tatsächlich eher die ausufernde Party als unser Kaffekränzchen, aber dann muss man das anders kommunizieren.


Mitglied inaktiv

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Möglich...


Silvia3

Antwort auf Beitrag von cube

Halt dich einfach an die Regeln, dann braucht dich kein Nachbar zu verpfeifen und keiner kommt deine Wohnung kontrollieren. So einfach ist das. Silvia


Mitglied inaktiv

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...die das so locker flockig und unproblematisch die controlettis aufs Hälschen hetzen, wer auch immer das sein mag. der lauti wird's scho richten.


Sille74

Antwort auf Beitrag von Silvia3

Ja, genau, so hat man sich zu allen Zeiten immer gut durchgemogelt... Ich gehöre hier wahrlich nicht zu den Corona-Leugner oder auch nur -Verhsrmlosern aber diese Einstellung finde ich sehr problematisch. Die Wohnung gehört zur engsten "Intimsphäre" wie der Verfassungsrechtler so schön sagt. Da dürfen staatliche Eingriffe nur sehr eingeschränkt erfolgen. (Fast) anlasslose Konrollen oder auf Anzeige von Nachbarn oder sonstigen Dritten ohne weitere Verdachtsmomente sind extrem problematisch, verfassungsrechtlich und auch aus der deutschen Geschichte heraus.


Sille74

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Aber nicht, dass es dann noch zu Polizeigewalt kommt, die von unserer pösen, rechtslastigen Polizei selbstverständlich regelmäßig ausgeht, selbst wenn man sich brav an alle Regeln hält.


Mitglied inaktiv

Antwort auf Beitrag von Sille74

doch genau SO, dann kann man nämlich über die jammern. man sollte glauben, es sind ein paar ältere ossis hier im Forum, aber selbst die haben scheinbar "vergessen"....


Petra28

Antwort auf Beitrag von Sille74

Einmal anlasslos beim Jugendamt angezeigt und die stehen bei dir auf der Matte.


Petra28

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Beim Jugendamt grundlos angezählt und die stehen bei dir auf der Matte. Der Vermieter will deinen Wohnraum verkaufen - dann stehen wochenlang mehrfach die Woche potentielle Käufer bei dir auf der Matte. Bzw. überall in deiner Wohnung. Dein Vermieter will dich luxussanieren - du hast ständig die Handwerker da.


Sille74

Antwort auf Beitrag von Petra28

Unangemeldete Hausbesuche sind ja in der Regel, auch wenn Du es anders erlebt haben solltest, erst mal nicht aller erstes Mittel der Wahl. Zumeist erfolgt ja die Kontaktaufnahme zunächst telefonisch und dann wird ein "Hausbesuchstermin" vereinbart oder der Termin wird sonstwie angekündigt. In erster Linie geht es ja darum, sich ein Bild zu machen und die betroffene Familie, falls erforderlich, zu unterstützen und nicht um Repression (auch wenn es einem als Betroffenem so scheinen mag). Und wenn doch ein unangekündigter Besuch gemacht wird und dann öffnet niemand, darf sich das Jugendamt auch nicht so einfach selbst Zutritt verschaffen. Für die Zutrittverschaffung benötigt es die Polizei und die wird/darf nicht tätig werden, wenn dann das Jugendamt nur anführen kann, dass irgendjemand behauptet, Herr oder Frau X kümmere sich nicht so recht. Da müssen die Hinweise schon konkreter sein und gewichtigere Dinge im Raum stehen. Und dann geht es eben ganz konkret um das Wohl eines Kindes oder mehrerer Kinder. Demgegenüber ist die (Corona-)Gefahr, die von ein paar Personen zu viel in einer Privatwohnung ausgeht, doch relativ abstrakt, auch bei steigenden/hohen Zahlen. Nur als Beispiel: selbst bei einer Inzidenz von 300/100 000, wie wir es im Berchtesgadener Land haben, sind ja statistisch gesehen in einer Menschenmenge von 1000 Menschen nur 3 Infizierte. Alles eine Frage der Verhältnismäßigkeit. Seuchenbekämpfung kann durchaus ein Rechtfertigungsgrund für Eingriffe in Art. 13 GG sein. Aber socher nicht, um die Kontaktbeschränlungen zu kontrollieren ...


Sille74

Antwort auf Beitrag von Petra28

Außer bei der Sache mit dem Jugendamt geht es ja nicht um hoheitliche Eingriffe. Das jst ja nicht vergleichbar. Und immerhin ist der Vermieter ja Eigentümer der Wohnung, also ebenfalls mit einem eigenen, starken Geundrecht ausgestattet. Er darf aber wegen solcher Dinge nicht einfach unangekündigt Deine Wohnung betreten und muss sich da ziemlich nach Deinen Befindlichkeiten richten. Verweigerst Du Dich, muss der Vermieter übers Gericht gehen und darf nicht einfach so rein.


Petra28

Antwort auf Beitrag von Sille74

Aber letztlich muss man zulassen, auch wochenlang. Ich hätte da gern mit einmal Polizei getauscht.


Petra28

Antwort auf Beitrag von Sille74

Angemeldet, aber dennoch fand ich den Eingriff in meine Privatsphäre sehr unangenehm. Und natürlich ging es um Schikane, nicht vom Jugendamt, sondern von demjenigen, der eine Meldung gemacht hatte. Ich vergaß noch: Verfahrenspfleger - die hatte ich auch daheim. Ich musste sehr vielen Leuten Zugang zu meiner Privatsphäre verschaffen.


Mitglied inaktiv

Antwort auf Beitrag von Petra28

...dass du es jetzt dulden würdest, wenn es wieder passiert?


Sille74

Antwort auf Beitrag von Petra28

Natürlich muss man in verschiedenen Situationen ggf. Zugang zur Wohnung gewähren und das ist sicher manches Mal nicht angenehm. Es muss aber immer eine Abwägung stattfinden und dabei kommt es auch auf die Vorgehensweise an. Natürlich ist es rein praktisch angenehmer es schaut einmal die Polizei rein, als häufig Kaufinteressenten. Aber das ist von der Rechtssituation her eben nicht vergleichbar. Wie gesagt, rein theoretisch hättest Du den Zutritt auch erst gerichtlich verfügen lassen können (damit aber die völlig rechtmäßige sofortige Kündigung riskieren).


fritzi3

Antwort auf Beitrag von Sille74

Es war ja von Herrn Lauterbach und auch sonst wohl niemand so angedacht, dass jetzt die Polizei losziehen und Wohnungen auf Einhaltung der Bestimmungen kontrollieren soll. Ich habe das so verstanden, dass es eine gesetzliche Handhabe geben muss, überhaupt polizeilich einschreiten, wenn es denn Hinweise auf massive Verstöße gibt, sonst nützt ja das beste Verbot nichts. Und selbst wenn dann die Polizei kontrolliert, werden die Polizisten wohl in aller Regel nicht klingeln, reinmarschieren und sagen: Wir müssen mal Ihre Wohnung durchsuchen. So wie die Maskenpflicht teilweise kontrolliert wird, würde eine Wohnungskontrolle, wenn sie denn überhaupt stattfindet, wohl am ehesten so aussehen, dass die anrückenden Polizisten denjenigen, der die Tür öffnet fragen, ob es sein kann, dass hier mehrere Personen zu Besuch sind. Je nachdem, wie die Antwort und Reaktion des Türöffners ist, dürfte sich dann das weitere ergeben. Wenn keiner aufmacht, dürfte die Polizei wohl eher nicht die Tür aufbrechen. Bereits jetzt dürfte es aber rechtsstaatlich erlaubt sein, dass sich die Polizisten auf die Lauer legen und schauen, wer die Wohnung verlässt. Bloß haben sie dafür wohl kaum genügend Zeit.


Petra28

Antwort auf Beitrag von Sille74

Ich verstehe, was du meinst, mir geht's da rein praktisch aber nicht um die abstrakte Rechtssituation, sondern um das, was es mit mir macht. Ich hatte auch schon die Polizei vor der Tür, nachts um zwei, weil jemand einen angeblichen Einbruch bei mir gemeldet hat. Da ich zufällig was “Verdächtiges“ im Flur liegen hatte (war eine Karnevalsattrappe), hätte es durchaus sein können, dass die Polizei meine Schwelle überschreitet, war jedenfalls knapp davor. Wenn die Polizei in derselben Situation merkt, dass da jemand eine Corona-Party veranstaltet - warum sollte sie dann die Wohnung nicht betreten dürfen? Man muss das natürlich vorher rechtlich entsprechend ausgestalten.


Petra28

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Müsste ich ja dann wohl, oder?


Mitglied inaktiv

Antwort auf Beitrag von Petra28

ich hoffe nicht, dass es soweit kommen wird.


Sille74

Antwort auf Beitrag von Petra28

Letztlich ist es für den konkret Betroffenen als Einzelnen vom Empfinden her egal, warum die Polizei in eine Wohnung eindringt. Das wird wahrscheinlich so sein. Und Du hast die Erfahrung schon (fast) machenüssen. Von daher kann ich Deinen Standpunkt "ist doch ein Unterschied" schon verstehen. Ich finde aber, dass es für die Gesamtheit der Bevölkerung schon einen Unterschied macht. Wenn man sozusagen die Möglichkeiten erweitert, werden ja viel mehr Menschen von derartigen Polizei-Aktionen betroffen sein.


Einstein2.0

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Ich krieg mich gerade auch nicht mehr ein vor Wut! Echt jetzt, ich fühle mich bestraft für Dinge, die ich nicht verbrochen habe. Die sollen halt einfach sämtliche Verweigerer hart sanktionieren und gut ist! Vor allem das Argument, dass Familien miteinander Weihnachten feiern können. Schön, vor allem für Krankenschwestern die Weihnachten eh Dienst haben. Ich weiß, ich beziehe das gerade sehr auf mich, fühle mich aber auch echt wie der A... der Nation!


Mitglied inaktiv

Antwort auf Beitrag von Einstein2.0

Hey, wir haben doch Beifall geklatscht. Das muss reichen. (ich hoffe, die Ironie wird klar) Weihnachten sind 2-3 Tage. Der Rest des Jahres hat...lass mich mal nachrechnen...362 Tage. Muss man nicht nachvollziehen können, auch wenn Weihnachten für viele Familien sicher wichtig ist.


Einstein2.0

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Ja genau. Aber wer sagt denn, dass bis Weihnachten alles wieder prima ist? Und wenn Weihnachten dann alle wie verrückt feiern, können wir uns dann bis Ostern wieder daheim verbuddeln?


hgmeier

Antwort auf Beitrag von Einstein2.0

... ist im Vergleich zu Weihnachten sowieso die realistischere Variante,


Einstein2.0

Antwort auf Beitrag von mandala67

Weihnachten war für mich schon immer eine Zeit der Stille und das wird wohl gerade 2020 endlich mal genauso so durchgezogen. Weihnachten hatte in den letzten Jahren ja eher mehr mit Stress, Konsum und Halligalli zu tun. Daher fällt Weihnachten an sich nicht aus. DAS ist auch nicht mein Problem.


cube

Antwort auf Beitrag von mandala67

Weihnachten fällt doch nicht aus! Auf dem Kalender steht es nach wie vor ;-) Du darfst halt nur nicht mehr die Verwandtschaft besuchen, einladen etc bzw. gestaffelt. Heute die eigenen Eltern, morgen die Schwiegereltern und am 3. Tag die Tanten oder so. Ja, das wird nett... Wir haben zB immer ein großes Familienessen, zu dem alle kommen. Also auch die, die weiter weg wohnen und die man nicht so häufig sieht. Das wird es wohl dieses Jahr nicht geben wie es scheint. Ich finde das sehr schade, denn für uns und die dazugehörigen Kinder war das immer ein fröhliches Zusammen kommen.


Einstein2.0

Antwort auf Beitrag von cube

Man will ja JETZT alles dichtmachen, damit wir es Weihnachten wieder krachen lassen können. Wahrscheinlich steckt echt Amazon hinter der Pandemie. Ich frag mal meine Kinder, ob wir heuer das mit der Schenkerei aus Protest sein lassen. Oder ich schenke ihnen Geld, wird eh bald wertlos.


cube

Antwort auf Beitrag von Einstein2.0

Ja, das habe ich auch gelesen. Allerdings würde das ja dann darauf hinauslaufen, was wir jetzt schon haben. Erst mal Lockdown, dann für die Feierlichkeiten (im Sommer war es der Urlaub/Ferien) wieder alles öffnen - und dann geht es von vorne los? Deswegen glaube ich nicht so recht daran, dass Weihnachten tatsächlich die Familienzusammenkünfte so stattfinden werden, wie sonst. Tatsächlich wurde doch auch schone gesagt, man müsse sich dann halt in sozusagen "Wechselschichten" treffen. Ach, wir werden sehen. Solange die Schulen erst mal aufbleiben, bin ich zufrieden :-) Und wenn das Fitnessstudio als SportSCHULE gelten könnte, fände ich das auch top ;-)


Einstein2.0

Antwort auf Beitrag von cube

Ja, Sportstätten, Schulen und Speiselokale bitte offen lassen! Einzelhandel auch. Dumme Demonstranten, die sich nicht an Regeln halten, oder den Reichstag stürmen wollen, bitte bis zum Sommer in Haft, gerne mit allen Pöblern. Das wäre meine Strategie.


nilo1988

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Jeder findet irgendeine Einschränkung blöd, wenn diese einen selbst oder jemand nahes direkt (und verstärkt) betrifft. Nützt doch am Ende alles nix! Vom rummeckern wird es NICHT besser, auch nicht von rumblöckenden Querdenkerdemonstrationen. Und es wird eine "Zeit danach" kommen. Man versteift sich viel zu sehr auf das JETZT. Du bist doch auch aus Sachsen. Somit bin ich grob im Bilde, was bei euch in Chemnitz los ist. Mini-Nilo hat nun auch z.B. keine JFW mehr (gut, eh wurscht, lernt er eben "privat" *muhahahahahaaaaaaaaaaaaa*). Aber es finden aktuell auch keine Feuerwehrdienste mehr statt, oder wenn, dann nur in 10 Personen Gruppen. Und da geht es um die Fort-, Weiter- und Ausbildung derjenigen, die unsere Popöchen retten, wenn etwas passiert. Und auch DAS ist nur eines, von vielen Problemen, die mit sich kommen. Denn wir leben in einer Gesellschaft und wir sind aufeinander angewiesen. Jedoch versteht das nicht jeder bzw. wollen es manche nicht verstehen. Es geht um mehr, als nur ein Schicksal, ein Todesfall oder eine Einschränkung. Kurz um, Krönchen richten und das beste draus machen.