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Unternehmer im Einzelhandel

Unternehmer im Einzelhandel

Lina-vom-all

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Gibt es hier jemanden der Unternehmer im Einzelhandel ist? Wie lange könntet ihr ohne Umsatz überleben. sprich keine Schulden aufnehmen. Man hat doch meist ein kleines Polster, wenn man ein Unternehmen ist das schon länger existiert. Ich habe nur so das Gefühl das auf höhem Niveau gejammert wird. Gastronomie und Tourismus ist natürlich etwas anderes. Was denkt ihr.? Schönen Tag euch noch.


cube

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Antwort auf Beitrag von Lina-vom-all

Ja, hat man. Aber: man hat auch ohne oder mit kaum Umsatz Fixkosten zu decken. Und Gewerbemiete ist teurer als Privatmiete. Nebst Telefon, Internet etc was natürlich dennoch bezahlt werden muss. Also, so ein Polster ist dann schnell weg - denn mit 0 Umsatz über Wochen oder eben nur 50% über einen längeren Zeitraum, rechnet man eher nicht in dem Maße. Dazu kommt: die Kunden werden nicht plötzlich zB alle nicht gekauften Lattes nachholen oder Dinge, die sie jetzt nicht kaufen konnten, zwingend nachträglich kaufen. D.h. die Durststrecke dauert eben auch noch an, wenn die Geschäfte wieder anlaufen. Sicher meckern einige auf hohem oder höherem Niveau - aber glaub mir: wenn du plötzlich nur 50% Umsatz (nicht Gewinn!) machst, die Fixkosten aber bei 100% bleiben ... das ist erschreckend.


Stella1983

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Antwort auf Beitrag von Lina-vom-all

Ich finde nicht das die Leute auf hohem Niveau jammern. Ich würde dich Mal gern sehen wenn deine existens den Bach runter geht. Viele haben auch noch Familien und versorgen die mit vom Gewinn und wenn nix rein kommt ist es mit Sicherheit schon schwer für 2-3 Monate Rücklagen zu haben um fix Kosten fürs Geschäft und auch noch fürs private leben zu haben. Die Menschen die das Grade mitmachen tun mir wirklich leid.


Ellert

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Antwort auf Beitrag von Stella1983

huhu das liegt sicher dran was sie machen udn ob der Laden Miete kostet oder im Eigenheim so drin ist. Als wir das Abiballkleid holen mussten im Brautladen meinte sie maximal 2 Monate ohne Umsatz käme sie aus, bei Ihr dann auch dass die Leute die Kleider garnichtmehr brauchern die sie bestellt hat weil die Hochzeiten ausfallen, also der Umsatz dann nicht anchgeholt wird wie ggf im Schuhladen die dann halt 8 Wochen später kommen weil sie wirklich die Schuhe brauchen. Auchw er Blumen verkauft hat in den Osterwochen einen extremen Einbruch weil da die Blumenzeit anfängt und Muttertag zB viel läuft, wird auch nicht nachgeholt. Wer einen mietfreien Laden hat und ggf jetzt liefern kann macht weniger Verlust als wenn jemand einen teuren Laden in der Fußgängerzone hat ...


Kater Keks

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Antwort auf Beitrag von Stella1983

Häh?! Hast du gelesen, was du selbst geschrieben hast? „Ich habe nur so das Gefühl das auf höhem Niveau gejammert wird.“


Lina-vom-all

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Antwort auf Beitrag von Stella1983

Das tut es auch bei uns. Kurzarbeit.das ist nicht viel.


RR

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Hallo hier ca. 3 Monate ohne Umsatz. Sofern keine Kurzarbeit angemeldet wird. Bei Anmeldung von Kurzarbeit (haben 4 Angestellte) entsprechend länger. viele Grüße


Lina-vom-all

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Antwort auf Beitrag von RR

Hätte ich jetzt auch geschätzt. Danke.


kuestenkind68

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Da sieht man mal wieder, dass hier in Deutschland kaum jemand weiß, wie es im Wirtschaftsleben läuft. Landläufig denken wohl alle, jeder Unternehmer ist ein Millionär, der Unmengen an Geld verdient... Natürlich hat man gewisse Rücklagen, aber niemand hat hier bisher damit gerechnet, dass man monatelang ohne einen Cent Umsatz auskommen muss (wie lange würdest du privat auskommen, wenn du von heute auf morgen null Einkommen hättest?). Und wie gesagt, hast du eine Vorstellung davon, welche Kosten auch schon ein kleines Unternehmen tragen muss? Gewerbemieten sind deutlich teurer als Wohnraum-Mieten, Löhne, Gehälter und Sozialabgaben müssen auch weiterbezahlt werden (es sei denn man entlässt sofort alle Mitarbeiter, was ja auch idR gar nicht geht) und das alleine ist ein rieseiger Posten. Und auch die sonstige Kosten für Strom, Telefon, Wasser usw laufen ja auch weiter. Und oft muss man Darlehen oder Leasingraten für Firmenwagen (nein, nicht der dicke Mercedes sondern der Transporter) oder Maschinen oder die Firmenimmobilie zurückzahlen. Die Soforthilfe trägt idR nur die Kosten für Sozialabgaben wenn man mehrere Mitarbeiter hat... Und die bekommt man auch nur, wenn man nichts mehr hat. Die Kredite können nur eine kurze Zeit helfen. Muss man die länger als ein paar Monate in Anspruch nehmen, hat man soviele Schulden angehäuft, dass man die später auch bei Vollauslastung nicht mehr zurückzahlen können wird. Dann verzögert sich die Insolvenz nur in die Nach-Corona-Zeit. Und vielfach muss man dann das für die Rente beiseite gelegte antasten. Das heißt, viele kleine Unternehmen verlieren jetzt ihre Existenz und ihre Altersvorsorge. Ist das noch verhältnismäßig? Ich glaube nicht. Was mir übrigens am meisten negativ aufstößt ist die Tatsache, dass diejenigen in Berlin die so großzügig über die Hilfen entscheiden niemals in ihrem Leben selbst eine Firma geführt haben. Die haben keine Ahnung. Im besten Fall haben sie mal vor ihrer Tätigkeit in der freien Wirtschaft gearbeitet und eine gewisse Ahnung davon wie es ist, wenn man sich täglich sorgen muss, ob man morgen noch einen Job und ein Einkommen hat (zusätzlich zu den Sorgen um die Gesundheit). Die meisten Entscheider sind doch aus dem öffentlichen Dienst, der im Jammern immer vorne an ist, aber nie mit Jobverlust oder Existenzverlust konfrontiert war. Die leben in einem Elfenbeiturm und können sich das alles nicht vorstellen, denn selbst wenn die Kommunen pleite gehen müssen diese weder Kurzarbeit noch Lohnkürzungen noch Jobverlust fürchten. So entscheidet es sich leicht über das Schicksal anderer.


shinead

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Antwort auf Beitrag von Lina-vom-all

Ich bin zwar nicht der Eigentümer, aber ich weiß es von meiner Firma, weil mein Chef da sehr offen ist. Wir haben Kurzarbeit angemeldet (weil unsere Aufträge immens eingebrochen sind). Einige arbeiten einen gewissen Prozentsatz ihrer eigentlichen Stunden. So können wir ein Jahr mit den Rücklagen durch halten. Das Unternehmen hatte nie Schulden und wurde finanztechnisch sehr konservativ geführt. Das rettet uns gerade. Innerhalb eines Jahres können wir uns im neuen Zustand zurecht finden. Ich bin froh eine Spezialisierung zu haben, die meinen Job rettet...


Lina-vom-all

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Antwort auf Beitrag von shinead

Danke. Das ist ja sehr lang ein ganzes Jahr.


Jomol

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Antwort auf Beitrag von Lina-vom-all

Ich glaube, daß das sehr abhängig von der Art des Unternehmens ist. Ein Second- Hand- Laden mit Ladenmiete ist wahrscheinlich etwas anderes als ein Laden für Telekommunikation. Grüße, Jomol


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von Lina-vom-all

nun es gib sicher zig fverschiedene beispiele aber unseres ist: unser polster ist unser wohn und geschäftshaus, was wir nach 20 abbezahlt haben( monatlicher kredit) vom rest konnten wir leben und unsere geschäftskosten decken. finanzielles polster konnte somit nicht wirklich angestaut werden . ab diesem jahr wäre es möglich aber nun kam es eben anders. keine einnahmen aber trotzdem zahlen wir lohn , den wir vorschießen müssen , da die mühlen der bürokratie langsam malen . zusätzlich aufen ja die kosten weiter , wie überall . ich jammere aber nicht , snder sehe zu das ich das beste drauß mache. schön finde ich aber nicht, dinge zu beurteilen auf unschöne art und weise, von denen man null ahnung hat. würde ich mir auch nicht anmaßen im veranstaltungs oder restaurant gewerbe


Lovie

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Antwort auf Beitrag von Lina-vom-all

Ich denke dass du unfassbar naiv bist. Ein-Mann-Betrieb auf dem Land. Der Gewinn der erwirtschaftet wurde, reichte zum Leben. Das wars. Keine Einnahmen, nix zum Leben.


Maxikid

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Antwort auf Beitrag von Lovie

Viele Selbstständige erarbeiten oft nur dass, damit es gerade so zum Überleben reicht. Die Denke gibt es ja oft, Selbstständig gleich Großverdiener. Viele sind froh, wenn sie ihre KK Beiträge zusammen bekommen. Firma ist nicht gleich Firma. LG


Mehtab

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Antwort auf Beitrag von Lina-vom-all

Lina, kannst du dir vorstellen, wie es ist, jeden Monat ein paar tausend Euro Miete zu zahlen? In München haben so ziemlich alle ihre Läden gemietet. Die Versicherungen ... müssen auch bezahlt werden. Außerdem muss man ja auch noch die Wohnungsmiete zahlen, und leben muss man auch noch von irgendetwas. Fällt dir was auf? Wenn diese Unternehmer alle Millionen auf dem Konto hätten, dann würden sich sich bestimmt nicht tagtäglich in ihren Laden stellen.