Möhrchen
Hier wird kommuniziert, dass das WS in Präsenz stattfinden soll; 3G ist Standard; alternative Online-Angebote soll es wohl keine geben. Bei anderen Unis habe ich gesehen, dass es zumindest noch eine Weile parallel Online-Angeboten geben soll, was ich persönlich für sinnvoll halte - es kann dann ja jeder entscheiden, wie er mag und es kommen dann doch nicht ganz so viele Menschen hierher. Wenn ich mich an die typischen Erstsemester-Wochen erinnere... Es sollen extra Leute da sein, die das kontrollieren...wir haben schon gewitzelt, ob man dann nur noch wenige Eingänge offen hat, wie lange die Schlage dann wohl sein wird und ob wir als Mitarbeiter dann so ein VIP-Bändchen bekommen^^ Mir tun die Kollegen von der Raumplanung sehr leid - die haben so oder so jedes Semestern einen großen Kampf mit der Planung, da Raum hier Mangelware ist obwohl ständig irgendwo gebaut wird. Wie sieht es bei euch / an den HS euren Kinder aus?
bei kind1 alles online, gsd. ihre wohnortuni hat Präsenz.
Kommt sie online besser zurecht oder ist es nur easier? Welche BL betrifft das bei ihr denn? Hier wurden die Studierenden schon vor 1-2 Monaten darauf hingewiesen, ihre Wohnsituation bitte einer geplanten Präsenz anzupassen. Ich persönlich hätte eher mit einem Übergangssemester gerechnet - gerade über den Winter...aber aktuell sieht es anders aus bzw. ist es vom Ministerium anders gewollt.
Sachsen. sie hätte dort hinziehen müssen, das ist ihr erspart geblieben (flüster: wer will denn schon in den osten? und sorry @conmaca) für sie war covid ein Glücksfall. und geimpft ist sie auch.
Das darf ja auch mal sein. Will sie noch einmal wechseln? Oder ist das Ende schon absehbar? War doch für den Master?!
nein, nächstes jahr ist ende.
Die Uni Leipzig plant den Winter in Präsenz, allerdings mit deutlichen Appellen an die Studierenden, sich unbedingt impfen zu lassen. Wegen ausländischer Studierender, die z. B. nicht einreisen können, wird es aber auch Hybridangebote geben. Das Raumproblem gibt es mit größeren Hörsälen und Seminarräumen, die nicht voll belegt werden dürfen, weil da die Verhältnisse zwischen Raumgröße und Personenzahl nicht stimmen. Außerdem behält sich die Uni vor, bei Änderung der Pandemie-Lage wieder in den Online-Unterricht zu wechseln. Bei meinem Mann weiß ich es nicht. Allerdings ist es bis zum Semesterbeginn ja auch noch ein bisschen hin, in der letzten Septemberwoche kann sich da auch noch einiges anders entscheiden.
Das denke ich auch - wie gesagt tun mir die Kollegen von der Raumplanung sehr leid...die rotieren jetzt bis zum Umfallen um dann ggf. im Oktober zu erfahren, dass das gar nicht nötig gewesen wäre...die können ja nicht erst in der letzten September-Woche anfangen. Es sind wohl auch viele Lehrende damit unzufrieden, da viele schon online geplant haben.
Das bestätigt genau meinen Eindruck, nämlich dass „viele Lehrende unzufrieden sind, da viele schon online geplant haben“. Mancher hat es sich doch nett und zeitsparend mit Home Office und Online-Veranstaltungen eingerichtet. Meine Tochter hat gerade ein duales Studium begonnen. In der Einführungswoche war fast alles online, selbst die Stadtrallye musste am PC im einsamen Kämmerlein gemacht werden. Und das bei einem Kurs mit 25 immer gleichen Studenten. Immerhin ist aktuell eine Mischung aus Präsenz und Distanzunterricht geplant.
Einige Dozenten bei Kind 1 wollen gerne online bleiben.
Ihre Audiodateien und PowerPoint-Präsentationen sindnaus dem letzten Jahr ferrig und müssen nur noch hochgeladen werden.
Das Grundstudium war bei einigen Dozenten gruselig.
Das Hauptstudium beginnt im Oktober.
es gab mehrere Impfangebote für Studierende. Es wurde ein Konzept erarbeitet für die Einlasskontrollen.Auch externe Räume wurden „aktiviert“. Große Hörsäle haben neue Luftfilteranlagen bekommen.
Dann sind sie vielleicht schon weiter als bei uns...da klingt das alles noch nicht so gut geplant, aber vielleicht täusche ich mich da auch - damit habe ich ja eigentlich nichts zu tun - ich habe jobbedingt gar keinen direkten Kontakt zum Studienbetrieb. Mal schauen - ohne zusätzliche Räume kann das m.E. hier auch nicht gehen; dafür sind die zu normalen Zeiten schon zu voll...es wurden in den letzten Jahren die Ersti-Ansprachen nicht umsonst im Stadion abgehalten ;-)
Musik, oder? Ich glaube, an den Musikhochschulen wurde wegen der Bläser und Sänger in puncto Luftfilter mehr investiert...
….
LMU bereitet sich wohl auf Präsenz vor ... Wie ich das finde, ist ja 2.rangig - meine Tochter ist eh geimpft.
Die Uni meiner Großen wird beides anbieten: Präsenz mit 3 G, sonst Online. Die Uni der Mittleren wird nur Präsenz mit 3 G machen. Dort kann man sich jederzeit impfen lassen.
In meiner Arbeit sind praktisch alle Schulungen virtuell. Ärztl. Schulungen sind zu einem guten Teil virtuell. Es gibt logischerweise Bereiche, wo das nicht geht (daheim Klonieren lernen wird schwierig), aber normale Vorlesungen kann man doch wunderbar online machen. Das Netz ist voll davon. Wie ich Anorganik morgens 8 c.t. gehasst habe... Um die Zeit war ich eh nicht aufnahmefähig. Hier wird mit möglichst viel Präsenz geplant, die überwältigende Mehrheit der Studierenden ist geimpft.
Meine Tochter studiert ja Chemie, klar... da geht nicht alles online. War ja auch teils Präsenz in den praktischen Fächern. Ich wünschte mir auch mehr Online - ganz allgemein, für jeden Bereich, wo des möglich ist. Meine Tochter freuts natürlich, ganz normal, das gönn ich ihr auch. Und 3g gilt ja dort auch. ( und AHA wird auch hoffentlich nicht vergessen). :)
Ich bin Biologin, das ist von der Art her relativ ähnlich. Viel Praxis, aber eben auch viele klassische Vorlesungen. Praxis geht natürlich nur in Präsenz, ich hatte Anorganische, Organische, Physikalische Chemie auch 'so richtig' im Labor mit Seminaren dabei. Aber der Stoff an sich läuft in den Vorlesungen und die gehen eben auch online problemlos. Das würde auch Geld sparen, weil man die großen Hörsäle nicht mehr benötigen würde. Mathe in Bio ist eigentlich nur Rechnerei in einem Computerraum (also die Praktika), sowas wäre online ja auch ptoblemlos möglich.
Mein Mann (der ja auch Biologe ist) vermisst vor allem die direkte Interaktion. Es geht ihm da ein bisschen wie Helge Schneider ( ), er kriegt zu manchen einfach keinen Kontakt, wenn er nur online lehrt. In Präsenz kann er da besser reagieren, sagt er.
Meine Tochter kommt mit dem Online-Unterricht im Grunde genommen gut klar, die ist aber auch eine organisierte Lernerin. Genervt hat sie eher, dass durch den Online-Unterricht alles noch länger dauerte und es auch ganz erhebliche Redundanzen gab, weil in der Kommunikation unterwegs einiges stecken blieb (sei es, weil die Lehrenden nicht gut mit den Tools zurechtkamen, weil die Server zusammenbrachen oder weil die Studierenden nicht willens oder nicht fähig waren, selbst auf bereitgestellte Lerninhalte zurückzugreifen). Und sie meinte auch, sie würde einige kennen, die den Anschluss an ihr Studienfach verloren hätten, weil sie sich praktisch nicht aus ihrer Studierendenbude herausbewegt haben und dann "versumpft" sind. So wie nicht jeder fürs Homeoffice gemacht ist, ist auch nicht jeder Studierende und Schüler fürs Homeschooling gemacht.
ich würde es für meine Tochter sehr bedauern, wenn das so käme. Es ist doch auch das drumherum, der Kaffee davor, das gemeinsame durchsprechen danach etc. was für mich eindeutig zur Vorlesung dazu gehört. Ein Studium ist doch nicht nur Wissensvermittlung sondern auch ganz viel "Sozialleben" Ansonsten hätte ich mein Studium in Mathematik und theoretischer Physik komplett online erledigen können und doch so verdammt viel Leben verpasst. Ich würde so eine Entwicklung verdammt traurig finden
eine freundin ist jetzt in der psychiatrie weil sie online an ihren eigenen ansprüchen gescheitert ist. ihr fehlte neben vielem an sozialer interaktion das erkennen dass andere auch nur mit wasser kochen. sie tut mir so unendlich leid und ich hoffe so sehr dass sie sich fängt und dann ihr studium abschliessen kann. wirtschaftsinformatik. ein fach was man wahrscheinlich komplett online machen kann. aber der austausch nebenbei fehlt eben doch. eines der vergessenen corona-opfer.
> Ich würde so eine Entwicklung verdammt traurig finden Nicht nur traurig - beängstigend und klaustrophobisch. Vorlesungen/Seminare/Übungen sind auch ein Ort der Begegnung, gerade für Erstsemester, (weit) weg von zu Hause, neue Stadt, man kennt keinen Menschen... Wer sich nicht von Partys angezogen fühlt, sitzt man also den ganzen Tag in seinem Minizimmer, von ´Ausflügen` zum Essen fassen und zur Toilette abgesehen? Wahnsinn. Wer dabei nicht verrückt wird, war es schon vorher oder ist außerordentlich resilient. Wahrscheinlich muss man dann zum ersten Praktkum im dritten Semester erst mal vor dem Spiegel üben:"Hallo, ich bin Daffy und studier hier..." Ach ja, und leichte Beute, ein junger vereinsamter Mensch - viel Mühe muss ein ´predator` (sexuell, religiös, Drogen, Geld...) sich nicht geben, 2-3 freundliche Standardsätze/Fragen...
..... beim online lernen. Ich hab zwei Kinder. Das eine Kind kam damit wunderbar zurecht. Wie die Faust auf‘s Auge war das. Das andere Kind ist eine eher undisziplinierte und ablenkbare Persönlichkeit, die weit mehr von der vor-Ort-Interaktion profitiert - online einfach nur einschläft. Das war hier eine Nullnummer. Jeder Typ lernt anders. Mal davon abgesehen, dass lernen auch Gemeinschaft ist. Gesellschaftliches Leben. Ich erinnere mich daran noch sehr gerne zurück und zeig nich heuer meinen Kindern die Orte wo zusammen gelernt, gehockt, gequatscht wurde.
Wenn die Jugendlichen vereinsamt sind, dann ist da wahrscheinlich ( natürlich unter jetzigen Bedingungen erschwert) einiges sonst schief gelaufen. Meine Tochter ist immer noch in der kath. Jugend unterwegs ( Bsp), hat echt viele Freunde. Sie vermisst auch klar die Präsenz und des drumherum. Aber es gibt Wichtigeres.
> Meine Tochter ist immer noch in der kath. Jugend unterwegs ( Bsp), hat echt viele Freunde.
Wie schön - dann ist sie also zu Hause? Die meisten Studenten ziehen zum Studium in einen anderen Ort, gern mehrere 100km weit weg. Eben weil man mal was anderes sehen will und auch das Bedürfnis nach Ablösung hat (eines unserer Kinder sogar ins Ausland - darf ich wahrscheinlich gar nicht sagen, wer weiß, was schiefgelaufen ist... ).
Da muss man sich Stück für Stück sein soziales Umfeld neu aufbauen - und beim Studium haben die Lerngruppen, der Austausch, der sich normalerweise zwanglos ergeben hat, einem unserer Kinder massiv gefehlt (er ist dann hier untergeschlüpft, wo er natürlich seine Freunde getroffen hat - immer nur einer auf einmal! - aber richtig gut ging es ihm nicht).
Der andere hatte eine große WG, Begegnungen bei der Arbeit, und als es ganz arg wurde mit den Einschränkungen, ist er mit einem Kumpel nach Mittelamerika geflogen (das ging komischerweise immer - Sommer, Sonne, Urwald, Meer und lauter neue Bekanntschaften - Brasilien, Texas...
)
Ich bin nur froh, dass keins meiner Kinder Erstsemester war. Aber klar - wer richtig begabt ist, lässt sich mit einem Computer in den Keller sperren und kommt nach drei Jahren mit Abschluss wieder raus...
Naja zwei online Semester hatte meine schon Die war nie dm Studienorte trotz Wohnung da Daheim ist sie nicht vereinsamt Klar ist das nicht ideal aber besser als nichts
Na ja, die meisten Studierenden wohnen in WGs oder Wohnheimen. Da kriegt man schon Kontakt zu anderen. Und wer in einem 1-Zimmer-Apartment wohnt, hat das meistens selbst gewählt, die sind nämlich teurer. Die einsame Dachkammer bei der Wirtin, die sonst keinen ins Haus lässt, dürfte heutzutage die große Ausnahme sein.
Ja sie ist daheim, ist doch schön. Hat ja jedes Modell seine Vorteile ;)
> die meisten Studierenden wohnen in WGs oder Wohnheimen Das ist aber erst mal eine Zweckgemeinschaft. Und die neuen Studentenwohnheime mit dem WG-Konzept (bis runter zu 2er, Kochecke direkt vor der Zimmertür) helfen auch nicht. Keine Flur/Heimgemeinschaft. Lerngruppen ergeben sich aus gemeinsam besuchten Vorlesungen/Übungen (was soll das Erstsemester Biologie mit der 6.Semester Maschinenbau, auch wenn sie Bad/Küche teilen?), Freundschaften über gemeinsame Interessen (wofür es Begegnungsräume braucht). Für ältere Semester regelt es sich, aber die Erstis waren unter Corona gekniffen. In der WG meines Rückkehrers verblieb ein einziger Mieter, Erstsemester, in splendid isolation. Er hat das Studium geschmissen - tragisch in meinen Augen.
Und das waren beileibe nicht die, die wenig soziales Leben Drumherum hatten - Hüstel. Mag Studiengänge geben, wo man ohne Vorlesungen niemanden sonst sieht. In Bio ist das nicht so. Man hat jede Woche mehrere Stunden praktische Übungen (Pflanzen bestimmen, Tiere bestimmen, Schnippelkurse, Exkursionen, Mikroskopieren, Laborkurse... Und eben die Seminare dazu mit Anwesenheitspflicht. In den Klausurphasen habe zumindest ich mit meinen Freunden in der Bib gehockt zum Lernen. Ich sag mal, diejenigen, die damals sich schon aus den Vorlesungen die Mitschriften geholt und gelernt haben, haben alles richtig gemacht. Konnten ausschlafen und haben das Wissen dann komprimiert in den Koof gesteckt. Viele Vorlesungen sind grottenschlecht oder man versteht nix von dem, was da erzählt wird. Bzw. kommt das dem Biorhythmus teilweise Null entgegen. Ich hätte das super gefunden, die Vorlesungen online zu streamen bzw. mir eben abends oder nachmittags die Vorlesungen anzuschauen. Und nicht um 8 c.t.in einem vollgestopften Hörsaal.
Ja, meine Tochter ist richtig begabt. U d sie hat sich während C den Arsch aufgerissen, an der LMU zu studieren. Man muss ja nicht immer alles pampern.
Zumindest hier hatten manche Studiengänge nur Online, keine Praxis, nichts. Das ist doch was Anderes, als die Vorlesungen online als Schulungen zur Verfügung zu stellen. Zumindest Biologen, Physiker, Mediziner, Geologen, Maschinenbauer, Chemiker haben genug praktische Kurse, wo man sich trotzdem sieht. Sportstudenten z.B. auch. Soll Biologinnen geben, die doch was mit dem Maschinenbauer aus dem Nachbarzimmer anfangen können. Manchmal so viel, dass man sogar heiratet und Kinder zusammen hat. Hab ich gehört.
Jura, zumindest zu meiner Zeit, als ich Studentin war, war auch so ein Fach, wo die va Vorlesungen hatten. Und dann vor dem Staatsexamen Mordsgeld in diese privaten 'Nachhilfeschulen' gesteckt haben, die einen auf die Prüfung vorbereiten. Wenn das alles online wäre.... wenig Sozialkontakt. Ich bin wegen des LD Anfang des Jahres sowohl psychisch als auch physisch krank geworden. Meine Psychotherapeutin hatte mehrere Frauen wie mich. Ich fühle mich wieder komplett gesund, aber ich bin mir sicher, dass es einige da draußen gibt, die ihr Päckchen noch mit sich herumtragen. Ich hoffe, Deine Freundin schafft es, sich da rauszukämpfen. Ixh hatte nach der Geburt meines ältesten Sohnes schon mal eine PTB und ich glaube, dass mir das so ein bisschen den Allerwertesten gerettet hat. Ich kannte die Symptome und ich wusste auch, dass ich da nicht alleine rauskomme.
Die Physiker lagen räumlich nah an der Bio und wir sind öfter zusammen Mittag essen gegangen. Da kamen einige erst gegen 11 reingetrödelt (haben die Vorlesungen geschwänzt), weil sie nachmittags irgendwas mit Anwesenheitspflicht hatten. Physiker und Biologinnen funktionieren sozial auch ganz gut zusammen, mal auf den Post von unten bezogen. Informatiker und Biologinnen auch...
Ich selbst habe ja in einem fast sortenreinen Mädchen-Studiengang in einem Haus mit 5 anderen Studentinnen gewohnt, die auch alle "Angewandte Sprachwissenschaft" studierten (so hieß das Übersetzer- und Dolmetscherstudium damals). Gemeinsame Interessen hatten wir anfangs trotzdem kaum, dazu waren wir viel zu verschieden. Wir haben uns halt zusammengerauft, um Studieninhalte ging es dabei am wenigsten. Wir haben zusammen gekocht, politische Fragen diskutiert, sehr zum Unmut der Nachbarn viel Männerbesuch gehabt, so Zeug halt. Und nicht alle haben sich immer gleich gut verstanden, da gab es auch Grüppchenbildungen, ein Teil der Besetzung hat auch gewechselt.
Bei meiner Tochter in der WG (sie Soziologie und PoWi, Mitbewohnerin 1 irgendetwas in Richtung europäisches Management, Mitbewohnerin 2 Jura und Mitbewohner 3 irgendetwas Technisches, der macht seinen Master jetzt in Chemnitz, bleibt aber in L wohnen) ist es auch sehr gemischt. Die wollten halt keine Zweck-WG und haben angefangen gemeinsam zu kochen, woraus sich auch ergeben hat, dass sie jetzt komplett vegan lebt, weil das der kleinste gemeinsame Nenner ist. Meiner Tochter wäre es hier zu Hause wesentlich schlechter ergangen, glaube ich... Gut, sie war kein Erstsemester mehr, als der Corona-Shutdown begann, war sie im zweiten Semester.
Und aus ihrer ehemaligen Jahrgangsstufe ist die Verteilung so Fifty-fifty, wer am Studienort in der WG geblieben und wer zum Online-Studium nach Hause zurückgezogen ist. Meistens waren es aber ökonomische Gründe (vor allem von Seiten der Eltern, die gesagt haben, dass die Finanzierung eines Zimmers am Studienort für Online-Unterricht Quatsch wäre), die dafür gesorgt haben, dass die Wieder-Zuhause-Wohner zurückkamen.
Ich meine wirklich nur reine Vorlesungen. Nicht sowas wie Corona, als in den Unis praktisch alles tot war. Vorlesungen für Biologen an den großen Unis sind Massenveranstaltungen, zumindest in den unteren Semestern. Anorganik mussten in meinem Jahrgang neben 150 Biologen auch noch bsp. Geologen belegen. Plus die Lehrämtler. Direkte Interaktion hatte man in den Seminaren, Kursen bzw. später, wenn man sich spezialisiert. Ich war HiWi und kann natüelich nur für meine damaligen Chefs sprechen, aber die fanden diese großen Vorlesungen selber doof und hatten wenig Lust drauf. Nichtsdestotrotz hat die Vorlesung an sich ja eine Berechtigung, irgendwie muss man als Student ja an den Stoff kommen. Zumindest in meinem Jahrgsng wären die Vorlesungen virtuell wahrscheinlich besser besucht gewesen...
In genau solchen Zweck-Zweier-WGs wohnten zwei meiner Kinder. Zum Glück hatten sie, als Corona kam, schon einige Semester studiert und genug andere Studenten kennengelernt. Meine Tochter hatte mit ihrem Mitbewohner im Studentenwohnheim nichts Gemeinsames, Tagesrhythmus, Interessen, Sport, politische Einstellung, Ernährung - das unterschiedliche Studienfach war da nebensächlich. Einige ihrer engsten Studienfreunde sind während des Lockdowns zu den Eltern zurück. In der WG allein wäre sie komplett vereinsamt. Mein Sohn wohnt in einem privaten und teureren Studentenwohnheim. Hier standen und stehen seit Frühjahr letzten Jahres Appartements leer, denn viele Erstsemester sind gleich zuhause geblieben oder andere haben für die letzten Semester gekündigt, um sich die Wohnkosten zu sparen. Jetzt werden die Zimmer in den Zweier-Appartements nicht mehr nur an Studenten, sondern auch an Berufstätige oder sogar an Familien vermietet. Sicher keine Konstellationen, um Gleichgesinnte zu finden. Eine enge Freundin meiner Tochter ist übrigens zum Studienende im Lockdown auch weit weg ins Elternhaus zurück. Sie war vorher sicher auch nicht ganz psychisch stabil, aber nun scheint sie völlig aus der Bahn geworfen und in psychiatrischer Behandlung. Die Bachelorarbeit schafft sie irgendwie nicht, und damit bleibt sie vermutlich ohne Abschluss. Auch das sehr tragisch.
WGs waren früher schon nicht alle heimelig. Eine WG, in der ich gelebt habe, war einfach nur furchtbar. Ständig verdreckt, Mitbewohner, die Dein Zeug kaputt machen, Dein Essen wegfressen, ohne nachkaufen, Partys bis um drei Uhr morgens in der Woche... Ständig Drogen im Haus (wir hatten eigentlich ne Abmachung, dass sie das draußen einwerfen). Leute, die Dir völlig stoned mitten in der Nacht auf dem Weg zum Klo begegnen. Einmal hab ich als ich heimgekommen bin, einen Wildfremden rotzbesoffen in meinem Bett gefunden. Da war Schluss.
Ich brauche echte Menschen und einen festen Stundenplan. Gehe auch im Fitnessstudio lieber zu Kursen als allein zu trainieren. Am schlimmsten finde ich es aber, drei Stunden online Vorlesung zu HALTEN. Man sieht einfach keine Emotionen in den Gesichtern, selbst wenn die Kameras an sind. Trini
Aber Hases Argument war ja, dass die Vereinsamung der Studienanfänger während Corona nicht so schlimm sein würde, da die meisten in Wohnheimen oder WGs wohnen und dort Kontakte knüpfen könnten. Darauf bezogen sich mein und wohl auch Daffys Beitrag.
Owt
Die Vorlesungen, von denen mein Mann erzählt, sind schon Spezialvorlesungen innerhalb der Biologie, er unterricht keinen Biologie-Grundkurs vor 200 oder mehr Teilnehmern. Aber auch da sieht man im Hörsaal eher, wenn jemand schlafend unter den Tisch rutscht, als wenn man sowieso zu lauter ausgeschalteten Videos oder Standbildern spricht. Da fällt dann nur auf, wenn sich jemand nach Ende der Vorlesung nicht mehr ausloggt, oder man irgendwann komische Geräusche hört oder doch versehentlich jemand mal durchs Bild huscht und offensichtlich etwas ganz anderes im Kopf hat als Biologie. Die Rückmeldungen von den Studis waren verschieden: Hochgeladene Vorlesungen fanden die meisten toll (die fand mein Mann aber sehr aufwändig zu produzieren, weil er es nicht gewöhnt ist, so lange am Stück ohne Patzer und Rückkehrmöglichkeit zu einem Slide, den er versehentlich überblättert hat, zu sprechen. Da hat er oft mehrere Anläufe gebraucht, bis das klappte. Aber es gab und gibt eben leider auch viele, die - genau wie die Lehrer und Dozenten teilweise auch - entweder total überfordert sind oder völlig auf Tauchstation gehen und die man nicht mehr erreicht. Die deshalb Fristen verpassen oder panisch und gestresst reagieren, weil sie wichtige E-Mails oder Chatnachrichten übersehen haben und dann unvorbereitet in ein - eigentlich selbst fabriziertes, weil sie sich nicht zeitnah gekümmert haben - Chaos rauschen.
Mmh, aber nur weil man das Format nicht optimal benutzt, spricht das doch nicht gegen online Schulungen, oder? Viele große Unternehmen arbeiten in vielen Abteilungen ausschließlich so. Man muss dafür viel lernen. Ich sehe wenn ich Vorträge halte auch die Zuhörer nicht und ich bin voll bei Deinem Mann, dass das viel schwieriger ist als früher in der 'guten, alten Zeit'. Aber man muss sich anders behelfen. Abstimmungen machen zum Klicken, Fragen stellen, den Chat parallel von einem Kollegen lesen und bearbeiten lassen. Zwingend Kameras einschalten. Schulungen gehen wirklich noch. Was ich quasi unlösbar finde, sind kontroverse Diskussionen. Früher warst Du in einem Raum und es haben sich alle vorgestellt. Durch Gestik und Mimik konntest Du erkennen, wer ungefähr wieviel zu sagen hat. Jetzt sitzt Du in online Gesprächen mit anderen Gruppen und diese analoge Kommunikation, abschätzige Blicke ('Boah, was für ein Schwachsinnsprojekt'), all sowas läuft an Dir vorbei, weil die nebenbei chatten können, ohne dass Du es mitkriegst. Dss ist wirklich schwierig und für sowas wird es auch in Zukunft Präsenzformate brauchen. Glaube ich.
Muss man sich behelfen über Chat, Umfragen, Fragen (wenn 60 % falsch klicken, waren wohl eher Fragezeichen in den Gesichtern) etc. 'Ich kann Eure Gesichter nicht sehen und es ist so ruhig im Chat, könnt ihr noch folgen?' Zumindest in der Wirtschaft wird die gute alte Zeit nicht zurückkommen. Dafür sind Präsenzmeetings viel zu teuer, als dass man die mehr als nötig veranstaltet.
... sagt ja jetzt, er hätte die Kellner für Zuspätkommer gehalten
Hat er dann, wenn der Kellner zurück ging gedacht, die Zahlenden verlassen das Geschehen?
Es ist doch so, wie es ist.
Im Schulleben meiner Kinder konnte ich bisher nix wirklich Schlechtes finden.
Alles hat Vor- und Nachteile.
Klar, mir tuts auch leid für meine Kinder, dass man nicht unbeschwert feiern kann. Aber wir können trotzdem feiern.
Im Gegenteil... jetzt hat sie es erkannt. Besser früher, als noch später. Nicht persönlich auf deine Freundin, aber da ist doch der Wurm.
Ich meine nicht, dass was schief läuft, wenn man woanders studiert. Eher die Offenheit, auf andere auch zuzugehen, Kontakte zu knüpfen. Das ist erschwert, ja. Aber auch nicht unmöglich. Ich kann auch nur subjektiv von meinen 3 Kindern und mir berichten - da seh ich das Problem halt nicht.
Übungen teilweise; Praktika und Seminare nicht im 1. Semester. Vor allen hat(te?) Physik eine hohe Abbrecherquote und ich könnte mir vorstellen, dass die durch um 11 zur Pflichtübung anschlurfende Studis übererfüllt wurde.
"Ich arbeite das Skript durch, das ist effektiver und stört meinen Biorythmus nicht" passiert im Zweifel zu spät, zu wenig oder gar nicht. Dann doch lieber selbstgeschriebene Stichpunkte der grottigen Vorlesung um 8 Uhr morgens...
Täglich den Tag allein am Schreibtisch zu beginnen erfordert soviel mehr Disziplin als der feste Termin, wo man auf Kommilitonen trifft - auch wenn es ein Massenauflauf mit schlecht gelauntem Prof ist.
An der Uni von Kind1 ist es unterschiedlich nach Fachbereich. In ihrem Fachbereich wird es je nach Modul "alle Vorlesungen als asynchrone online-Angebote", "einige Veranstaltungen als Präsenzseminare/-praktika", "online synchron oder asynchron", "Präsenz- oder hybride Seminarmodelle mit Präsenzzeiten und praktischen Anteilen" geben. Also zusammengefasst würde ich mal sagen...keine Ahnung wie es wird. Für die Uni stelle ich mir das sehr schwierig vor bei der Planung, aber auch für Studenten die wie hier z. B. als Werkstudent arbeiten.
Kind 1 Hybrid, Studenten können selbst entscheiden, ob Präsenz oder Online Kind 2, Vorlesungen online, Seminare in Präsenz Silvia
Ja, es wird Präsenzlehre versprochen. Wie es genau umgesetzt wird, weiß man aber noch nicht, weil weder klar ist, wie hoch die Impfquote unter den Studierenden ist, noch welche Regelungen genau gelten werden (bin in Bayern). Was ist, wenn z.B. die Inizidenz auf 300 oder so steigt? Bei uns ist zudem auch nicht geklärt, wer die Impf- und Testnachweise prüft. Eigentlich die Veranstaltungsleitung, aber das ist unlogisch, es müsste am Eingang passieren. Aber wird das organisiert? Keine Ahnung. Insofern: Ja, viele Unis streben Präsenz an, aber ob es klappt ist sehr ungewiss.
Hier nur präsenz
Meine Tochter hat gerade ein duales Studium angefangen. Wie ich oben schon schrieb, war die Einführungswoche überwiegend online, selbst die Stadtrallye fand im stillen Kämmerlein am PC statt. So ganz verstehe ich das nicht, bei 25 immer gleichen Studenten im Kurs. Immerhin soll es künftig in einer Mischung mit mehr Präsenztagen weitergehen. An der Hochschule meines Sohnes soll wieder Präsenzunterricht stattfinden, allerdings dürfen die Dozenten auch weiterhin rein online lehren. Einer seiner Studienfreunde möchte sich übrigens nicht impfen lassen und sieht dieses Semester verloren, wenn er für die Tests künftig bezahlen muss. Ich finde, dass die Jahre des Studiums so viel mehr sind als reiner Stofferwerb. Man lernt ganz neue Leute mit völlig unterschiedlichen Lebensentwürfen kennen, nabelt sich ab und wird selbständig. Vom gemeinsamen Kaffee nach der Vorlesung oder dem Treffen in der Kneipe ganz zu schweigen. Die meisten meiner Freundschaften im Studium waren vergänglich, aber zwei halten nun schon Jahrzehnte und viele Kilometer entfernt. Online wäre das sicher nie etwas geworden. Den meisten wird das einsame dauerhafte Lernen auch nicht liegen. Und gerade für Erstsemester ist der Studienstart einfach nur traurig und sollte zum Wintersemester endlich wieder anders werden.
Warum studiert man denn woanders? Sind da die NC ausschlaggebend? Will man weg von daheim? Warum? Ich finde es auch gut, wenn meine Kinder andere Länder kennenlernen ( Urlaub zB), aber warum muss man weg von daheim? In die nächste Unistadt, ok. Wer weg will, muss sich des leisten können. Wer nicht kann, muss halt in Wohnortnähe bleiben. Die Globalisierung hat doch die Pandemie ausgelöst.
Wenn es finanziell nicht anders machbar ist, kann und muss man natürlich Zuhause wohnen bleiben im Studium. Aber sonst: Nicht umsonst gibt es seit Jahrhunderten viele Bildungsromane, in denen der Protagonist in die Ferne zieht, um seine Erfahrungen zu machen und zu reifen. Ich finde, als junger Erwachsener ist es großartig, sich vom Elternhaus und alten Kreisen loszulösen und ein eigenständiges und selbstverantwortliches Leben zu führen. Und da bietet es sich doch an - spätestens nach ein paar Semestern daheim - wegzuziehen, sich mit Fremden zu arrangieren und das unabhängige Studentenleben zu genießen. Gerne auch mit der Erfahrung, dass plötzlich kein Klopapier mehr da ist oder das Geld für die nächste Woche nur noch für Nudeln und Tomatensoße reicht.
meine Große, möchte nach dem Abi, unbedingt ihre Ausbildung in Berlin machen. Soll sie, immer gern. LG
> Ich finde es auch gut, wenn meine Kinder andere Länder kennenlernen ( Urlaub zB), aber warum muss man weg von daheim? In die nächste Unistadt, ok.
Die meisten Urlauber lernen die Urlaubsländer nicht kennen und die übernächste Unistadt ist nicht automatisch teurer. Ich wollte seinerzeit nicht mehr zu Hause wohnen, gestehe das auch meinen Kindern zu (allerdings ist beim Bafög-Satz Schluss - wer mehr will, muss dafür arbeiten) - wenn Eltern das anders sehen, können sie sich ja mit dem Bafög-Amt auseinandersetzen, wo jeder mittellose Student (mit deutscher Staatsangehörigkeit?) seine Ansprüche anmelden kann
> spätestens nach ein paar Semestern daheim - wegzuziehen Keine gute Idee, die ´paar Semester daheim`. Da haben sich die anderen schon zu Gruppen gefunden, in den Kennenlernveranstaltungen geht es hauptsächlich um Erstsemester - besser gleich der Hopser aus dem Nest, dann flattert man mit den anderen Ästlingen.
Du hast recht, ich weiß auch kaum von jemandem, der die ersten Semester zuhause gewohnt hat und dann ausgezogen ist. Es war nur ein gedachter Kompromiss, besser als gar nicht.
Da erzählst du mir nix Neues. Mein Opa ist Zimmermann und die sind auf die Walz gegangen. Er ist immerhin in der Schweiz, Italien ( klar) und auch in Südamerika gewesen. Aber des sind Handwerker, die rumkommen ( müssen). Uni Abschluss muss daheim möglich sein - und wenn der NC nicht passt, dann ist man auch vielleicht nicht wirklich geeignet, sorry.
Es ging doch aber hier um C. Und klar, die Studenten verbreiteten des auch - wie wir alle. Ich wär übrigens auf diese Studenden nie böse... das SyTem nervt mich.
Warum ärgert es dich denn, wenn Studenten das elterliche Nest verlassen und woanders hinziehen? Und warum haben sie für dich auch noch Mitschuld an der Pandemie?
Dieses Thema hast du hier eingebracht.
Mir ist es doch völlig egal, wer wo während des Studiums oder der Ausbildung wohnt.
Du wolltest wissen, warum man überhaupt von Zuhause auszieht, und dazu habe ich meine Ansicht geschrieben.
Man muss es eben so handhaben, wie es für einen am besten passt.
Noch besser natürlich, so wie es für die jungen Erwachsenen am besten ist….
Bist du vielleicht mit der Gesamtsituation unzufrieden?
Und warum erwähnst du allein in diesem Strang mehrfach zumindest indirekt den guten Abischnitt deiner Tochter?
Das tut doch wirklich nichts zur Sache.
Fast alle Studenten, von denen ich es weiß, haben sich ihre Stadt fürs Studium ausgesucht. Meistens passt es ja auch mit dem NC.
Kleine Geschichte am Rande: Eine Freundin meiner Tochter hätte mit ihrem 1er-Schnitt ihr NC-Fach überall studieren können. Sie hat sich für die hiesige Universität entschieden und ist in ein Zimmer im Studentenwohnheim gezogen, obwohl ihr Elternhaus höchstens 12 km von der Uni entfernt ist. Nach Hause kommt sie trotzdem noch oft.
Und das nicht nur als Ergänzung, sondern auch für reguläre Veranstaltungen. Zumindest wird heute im Landtag NRW darüber gesprochen.
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