BB0208
Ich habe hier in dem Post über den Kontakt zu Großeltern gelesen, dass die Übertragung von Kindern zu Erwachsenen nun doch nicht wahnsinnig relevant scheint. Gibt es dazu was zu lesen? Kann mir jemand einen Link geben?
Ich habe bisher nur VERMUTUNGEN gefunden. Lauere aber auch schon auf entsprechende Studien...... soll ja schon mehrere Fälle dieser Art gegeben haben, wo es zwar ein knfoziertes Kind gab, aber keine Weitergabe des Virus.
https://www.sueddeutsche.de/wissen/wissenschaft-ulm-land-finanziert-studie-ueber-kinder-infektionen-und-corona-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-200424-99-825664 Zweifel warf wohl eine Studie aus Island mit 13000 Menschen und die Heinsberg Studie auf, da in beiden auffällig wenig Kinder infiziert waren. Auch wenn in betroffenen Familien die Eltern positiv waren.
Auf Island wurden bisher knapp 46.000 Isländer auf Corona getestet, etwa 12,9% der gesamten Bevölkerung. Positive Tests gab es bis jetzt 1.790, also 3,9% aller Tests. Davon waren 203 Kinder unter 18 Jahren, davon 84 älter als 13 und 7 Kinder unter 1. Wenn man bedenkt, dass knapp 40% der isländischen Bevölkerung unter 18 Jahren sind, aber nur gut 11% der Infizierten unter 18 sind, ist das schon auffällig. Vor allem ist auffällig, dass sie in Island bisher keinen Fall nachvollziehen konnten, in dem ein Kind einen Erwachsenen angesteckt hätte. https://www.mbl.is/frettir/innlent/2020/04/25/adeins_eitt_nytt_smit/
O, o ... die Heinsberg-Studie ... da haben uns doch die Chefvirologen hier aus dem Forum schon ,ängs und breits erklärt, dass die Müll ist ...
Drosten hat explizit erklärt warum sowohl die Auswahl der isländischen als auch der Studie aus Heinsberg NICHT repräsentativ ist. Sein Fazit: Kinder werden gleich häufig angesteckt wie Erwachsene, es ist unbekannt wie häufig sie das Virus weitergeben. Auffällig ist, dass es kaum Daten aus China zur Ansteckung von/durch Kinder gibt.
Nicht Müll, aber gefärbt. Wurde doch schon ausführlich erklärt warum.
Ja, wie gesagt, die Forumschefvirologen erklärten ...
Daten sollten schon auch für andere verwendbar und valide sein. Da geht es ja nicht vorrangig um die Konkurrenz 2er Virologen. Gibt ja auch genug andere Experten, Mathematiker beispielsweise, die den weiteren Verlauf der Pandemie berechnen.
Und nur was Herr Drosten sagt, ist wahr? Dann könnt man ja auch mal seine alten Erklärungen zum Virus und zu Masken als WAHR definieren. Trini
Kriterien wie man Studien repräsentativ anlegt, sollten aber schon noch objektiv nachvollziehbar sein, oder?
Ach, und woher weiß der Drosten das alles bzw. was qjalifiziert Dich, zu entscheiden, welcher der beiden nun richtig liegt? Das, was Drosten äußert sind doch alles bisher auch nur Thesen, die noch gar nicht durch repräsentative Studien gefestigt sind. Dass die Heinsberg-Studie NICHT in dem Sinne repräsentativ ist, sein kann, hat doch auch Streek (oder wie man den schreibt) immer wieder selbst betont. Er hat - ich glaube bei Lanz (aber Lanz ist ja auch UNSEEERIÖÖÖÖÖS) - auch dargelegt, weshalb manches bereits veröffentlicht wurde und manches noch nicht. Veröffentlicht wurde laut Streek das, aus dem man trotz aller nicht geleugneten Ungenauigkeiten eine gewisse Tendenz herauszulesen glaubt. Gefärbt ist meiner Ansicht nach vor allem die Berichterstattung über Streek und das Aufbauschen des "Streits" zwischen Streek und Drosten. Beide sind Wissenschaftler und führen die ganze Debatte wie einen wissenschaftlichen Diskurs, der so eigentluch nicht für die Öffentlichkeit geeignet ist. Drosten hat dabei den Vorteil, dass er offensichtlich medial erfahrener ist ...
Das ist falsch, nach allem, was ich in den isländischen Quellen dazu gelesen habe. In Island wurden, dank Kooperation mit der Genetik-Forschung, wirklich Massentests durchgeführt, komplette Familien, Wohnviertel etc., und zwar - neben den gezielten Tests bei Symptomen, Kontaktpersonen etc. - wirklich auch verdachtsunabhängig, um einen Eindruck zur Gesamtsituation zu bekommen. Und sie haben dort auch wirklich sehr gezielt (auch schon mit App etc.) die Infektionswege nachvollzogen, mit Kontaktpersonen x-ten Grades, und konnten dabei keinen einzigen Fall finden, in dem ein Kind einen Erwachsenen infiziert hätte. Deshalb werden jetzt Anfang Mai die Einschränkungen für Schulen und Kindergärten weitgehend aufgehoben, wobei es bisher auch keine generellen Schulschließungen gegeben hat.
Über die Methodik gibt es doch genau auch diesen Diskurs. Das ist doch normal, Genau so, wie das Vorlegen von Zwischenergebnissen! Das Ganze ist doch medial gehyped und hat nichts damit zu tun, wer von den beiden nun Recht hat, "besser" ist etc. https://www.welt.de/vermischtes/article207220145/Heinsberg-Studie-Drosten-meldet-Nachfragen-an-aber-kein-Vorwurf.html https://m.tagesspiegel.de/wissen/zweifel-an-zuverlaessigkeit-ausgewerteter-tests-unplausible-zahlen-kritik-an-heinsberg-studie/25732878.html?utm_referrer=https%3A%2F%2Fwww.google.com%2F#layer
Entschuldige, du kannst doch auch nicht nach Lust&Laune entscheiden, ob beispielsweise ein Medikament zugelassen wird. Da gibt es doch objektiv nachvollziehbare Kriterien. Und wenn Herr Drosten nachvollziehbar darlegt, warum eben diese Studien nicht ausreichen, Wissen über die Infektionswege von Kindern zu vermitteln, dann nehme ich mir das Recht ebenfalls zu zweifeln.
Das räumt ja Streek auch ein, dass es Zwischenergebnisse sind. Er geht aber, für meine Begriffe ebenfalls nachvollziehbar, wenn man ihm zuhört, davon aus, dass man gewisse vorläufige Schlüsse bereits ziehen kann (wobei er z.B. nie geäußert hat, dass man jetzt überall alle Maßnahmen über den Haufen werfen könnte). Und über die Methodik/Datenlage und die Aussagekraft geht doch der wissenschaftliche Diskurs. Eigentlich gehört das nicht in der Öffentlichkeit diskutiert, sondern auf Fachkongressen. Was man Streek m.E. vorwerfen kann, ist, dass er sich zu weit vorgewagt hat in der Öffentlichkeit, angetrieben von der Aufmerksamkeit, die man jetzt als Virologe so bekommt. Und der Drosten, ebenfalls im - ihm schon bekannteren - Rausch der Aufmerksamkeit, gibt Contra, (hoffentlich) nicht ahnend, was das mit dem Ruf seines Kollegen macht.
Es öffnen ja auch andere Staaten ihre Schulen und schließen teilweise wieder. Hokkaido/Japan, Singapur, Dänemark, etc, nur die werten eben auch zusätzlich ihre eigen Daten aus. Einfach über Kritik hinweg zu gehen finde ich aber bedenklich. „Christian Drosten Ja, es ist so, dass nicht nur in China, sondern auch in Island Daten veröffentlicht worden sind. Gerade diese isländische Studie hat sehr starke Diskussionen auch in Fachkreisen ausgelöst, aber sehr viel mehr noch in der Öffentlichkeit. Korinna Hennig Die ist kein Preprint mehr mittlerweile. Deswegen auch in der Öffentlichkeit: Im „New England Journal“ erschienen. Christian Drosten Richtig. Fachkreise haben diese Studie schon längere Zeit gekannt. Ich habe auch überlegt, in Vorbereitung auf den Podcast, ob wir die mal besprechen sollen. Ich habe mich dagegen entschieden, weil ich die für gefärbt halte. Das ist erst mal eine beeindruckende Stu- die, eine große bevölkerungsbasierte Studie, wo man ganz viele Personen in Island mit der PCR getestet hat auf das Vorliegen von Erkrankungen. Einer der Befunde dort, der sich zeigt, ist: Man findet wenig Infektionen bei Kindern. Das Problem ist hier, ich will da nicht detailliert darauf eingehen, ich will nur sagen, ganz grob gesprochen, wir haben hier auch wieder eine Verfärbung in dieser Studie drin, und zwar in dem Sinne, dass wir zwei große Untersuchungsansätze haben. Der eine ist basiert auf Kontaktkenntnis und Reise-geschichten in Risikoländern, also Heimkehrer nach Island wurden getestet und bekannte Kontakte von Patienten. Und die andere Studie ist wieder eine Freiwilligen-Studie, da wurde aufgerufen, auch wieder über Facebook, sich zu melden für eine freiwillige Testung. Dort hat man, um diesen Freiwilligen-Bias rauszukriegen, immerhin gesagt, die Symptome dür- fen nur bis hin zu einer Erkältung gehen. Also schwere Symptome nehmen wir in der freiwilligen Studie nicht auf, um zu verhindern, dass Leute kommen, die vor allem krank sind oder krank waren. Aber wie wir heute wissen, es gibt so viele Asymptomatische, dass dieser Korrekturansatz vielleicht nicht so viel bringt. Wir haben hier sicherlich einen starken Freiwilligen-Bias. Dann muss man sich überlegen, in welcher Situation kommen jetzt in diesem Eindruck überhaupt Kinder in die Studie rein? Also bei den Reisenden ist es sehr offensichtlich, dass wir kaum Kinder sehen werden. Da haben wir sicherlich sehr viel Dienstreisetätig-keit. Und bei der freiwilligen Studie ist es auch so, Erwachsene machen sich Sorgen über ihre Kontakte und ihre Symptome und gehen symptomgerichtet zu einer solchen Testung. Während Kinder, wie wir schon wissen, vor allem asymptomatisch sind. Ich glaube, es ist inzwischen unbestritten anhand der vorhandenen Daten und der Charakterisierungen von Kindern, dass das Vorkommen von Symptomen bei Kindern noch viel seltener ist als bei Erwachsenen. WIE STARK KÖNNEN KINDER DAS VIRUS VERBREITEN? Nur hilft uns das alles ja nicht hinsichtlich unserer öf-fentlichen Diskussion zu Schul- und Kita-Schließungen oder wieder Aufhebungen dieser Maßnahmen. Dort interessierte uns etwas anderes, nämlich die Frage, ob Kinder überhaupt infiziert werden in einer bestimmten Rate und ob sie dann logischerweise auch andere wie- der infizieren können? Da gibt es zu dieser Sachlage nur eine einzige Studie, die mir bekannt ist in der Lite- ratur. Das ist eine Studie, der Erstautor heißt Bi, das ist eine chinesische Studie, die ist schon am 27. März in Med Archives erschienen, auf einem Preprint-Server. Dort wurde anhand einer großen Familien-Kohortenstudie, einer Kontaktstudie im Familienkreis, ein Datenstand erhoben. Und nur damit man sich das vor- stellen kann, das sind 1286, also fast 1300 Kontakte von fast 400 Infizierten, und zwar Haushaltskontakte. Und dort wurde wirklich gezählt, wie viele Personen welchen Alters infizieren sich in der plausiblen Zeit an solchen Erstinfizierten im Haushalt? Da kann man mit statistischer Sicherheit etwas sagen, dass man als Take-home-Message, als Nachricht für zu Hause sich merken kann: Die Kinder aller Altersgruppen und die Erwachsenen haben ungefähr gleiche Attack Rates (also die Attack-Rate ist die Rate derjenigen, die sich infiziert haben von denjenigen, die exponiert waren, die im Haushalt jemanden hatten, der infiziert war). Da gibt es keinen Unterschied zwischen 20- bis 30-Jährigen, 10- bis 19-Jährigen und 0- bis 9-Jährigen. Die Attack Rate ist in all diesen Altersgruppen die gleiche. Die ist auch in den älteren erwachsenen Altersgrup- pen die gleiche. Die geht nur einmal hoch in einer einzigen Altersgruppe, das ist zwischen 60 und 69.“ https://www.ndr.de/nachrichten/info/coronaskript180.pdf
Es gibt doch keinen Diskurs darüber, ob eine Studie, die das Infektionsgeschehen von Kindern bewertet, diese überhaupt repräsentativ abbildet. Darum geht es doch.
Dann sollte es das aber vielleicht ... Sagt doch auch der Drosten, dass man die Studie diskutieren kann/sollte. Mir persönlich leuchten sowohl die Kritikpunkte an der Studie ein als auch die Erläuterungen, warum tdotzdem eine Tendenz zumindest für Heinsberg ablesbar sein könnte.
Gut 85% der Infizierten, die aus dem Ausland den Virus nach Island gebracht haben, waren lt. den vorliegenden Studien Ski-Touristen aus Italien und Österreich, und da waren zwar auch viele junge Leute (18 - 29), die auch die am stärksten infizierte Altersgruppe auf Island stellen, aber auch viele nicht mehr ganz so junge (40 - 49), die aber in sehr vielen Fällen mit ihren Kindern im Ski-Urlaub waren. Erwachsene, die von Dienstreichen nach Island zurückgekehrt sind, haben tatsächlich keine signifikante Rolle bei der Übertragung auf Island gespielt, nach allen vorliegenden Daten. Hinsichtlich der Kritik, dass die Daten zum Teil an Verdachtsfällen, zum Teil an einer reinen "Massen-Vergleichs-Gruppe" hat er natürlich zum Teil recht, allerdings muss man bedenken, dass bei den Verdachtsfällen-Tests auch alle Kinder dabei waren, die Kontakt zu infizierten Erwachsenen hatten (Island war extrem streng und hat bisher 10% der Bevölkerung aus gegebenem Anlass in Quarantäne geschickt) und die isländische Bevölkerung eben insgesamt extrem jung ist (knapp 40% unter 18). Bei den Massen-Gruppen-Tests waren jedenfalls nicht signifikant weniger Kinder dabei als Erwachsene. Lies doch mal, was der isländische Chef-Epidemiloge Þórólfur Guðnason dazu geäußert hat...
Verlink es doch bitte, damit ich es lesen kann.
Für mich wäre interessant, warum Kinder keine Überträger sein sollen. Was wäre ein nachvollziehbarer Grund? Zum einen gibt es Studien, zum anderen muss es aber auch einen nachvollziehbaren biologischen Grund geben. Ansonsten würde ich jede Studie mit solchen Ergebnissen anzweifeln. Warum sollten Kinder denn andere nicht anstecken??? Ich kann mich noch gut an die Kindergartenzeit erinnern und da wurden wir ständig mit allem Möglichen angesteckt.
Z.B. wenn sie größtenteils asymptomatisch sind und nicht niesen, husten und rumrotzen und damit keine infektiösen Tröpfchen verteilen und in der von ihnen ausgestoßenen Atemluft zu wenig Viren enthalten sind, um infektiös zu sein?
Ich hatte oben schon einen Link gepostet (https://www.mbl.is/frettir/innlent/2020/04/25/adeins_eitt_nytt_smit/), ansonsten such entsprechend z.B. bei mbl.is durch, da findest Du sehr, sehr viel dazu.
Ich frage mich wie man heute wo keiner mehr Ansteckunsgwege nachvollziehen kann rausfindet ob nun Kind die Mutter oder Mutter ds Kind angesteckt hat dagmar
Ich habe eigentlich auf englische Publikationen gehofft. Aber egal, danke vielleicht finde ich etwas.
Ich VERMUTE auch ganz stark dass es meine Kinder Anfang März hatten. Beide hatten hartnäckig Husten und Fieber und waren einfach wie erschlagen. Wir Erwachsenen blieben allerdings absolut gesund.
Bei uns hatten die Kinder das Gleiche, sogar mit Durchfall. Da wir Erwachsenen kaum Symptome bekamen außer ich Halskratzen und leicht erhöhte Temperatur hat es sich zu sehr hoher Wahrscheinlichkeit eben NICHT um Corona, sondern um die Grippe gehandelt, die scheinbar heuer vor allem Kinder betroffen hat. Sonst wäre es umgekehrt gewesen.Vor Allem meinen oder bei euch deinen Mann hätte es dann am stärksten erwischen müssen... Lg Lisi
https://www.n-tv.de/panorama/172-Kontaktpersonen-von-Corona-verschont-article21727469.html
Studien hierzulande laufen. Ich glaub auch, dass man in 4-8 Wochen sieht, was die Schulöffnungen für Auswirkungen hatten. Also Mutter A steckt Kind B an, der es dann an die komplette Klasse verteilt, die dann die Eltern anstecken und so weiter. Oder dass B es eben nicht weiterträgt. Das hoffe ich. Aber ich glaub es nicht so richtig.
Aber an alle hier, die offenbar wirklich alles, was Herr drosten von sich gibt glauben und alle anderen (es werden gerade immer mehr) Meinungen für Verschwörung halten: Die deutsche Studie ist vom Land bw beauftragt, weil offenbar doch namhafte virologen usw. der Unikliniken die Studien in Island und Heinsberg für fundiert genug halten, dass sie sagen es gibt zumindest starke Anhaltspunkte dafür, dass da was dran ist. Ich denke nicht, dass diese Wissenschaftler alle unglaubwürdig sind, nur weil sie offenbar festgestellte Tatsachen weiter untersuchen statt ständig die Untersuchung an sich in Frage zu stellen. Wollt ihr eigentlich wissen, wie und wer Corona tatsächlich überträgt oder ist das egal solange ein einzelner medienwirksamer virologe das Gegenteil erzählt. Ich muss sagen ich verstehe manche hier echt nicht. Übrigens habe ich nun schon mehrfach Fachleute (das sind betreffend einer Studienkonzeption übrigens Marktforscher - nicht Mediziner) gehört, die die reprasentativität bestätigt haben. Sie Auswahl der Haushalte erfolgt hier nach genauem Schema, das ist in den Marktforschungskriterien festgelegt, übrigens nicht nur jetzt für Corona.
Gestern das Interview eines Pneumologen des AKH dazu gehört: Man hofft, dass es sich wie bei Tuberkulose verhält und Kinder Erwachsene nur höchst selten anstecken. Aber man weiß es eben überhaupt nicht.
https://www.sueddeutsche.de/wissen/forschung-heidelberg-forscher-untersuchen-corona-infektionen-bei-kindern-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-200422-99-795648 Da bin ich mal gespannt. Dass Kinder unter 10 Jahren immun sind, glaube ich nicht ...
Sagt ernsthaft jemand, dass Kinder unter 10 immun wären..? Dafür gibt es zu viele nachgewiesene Fälle von infizierten Kindern, auch mit Symptomen, auch unter 10. Auch in der oben so gerne zitierten laufenden isländischen Studie. (Wobei ich mich regelmäßig aufrege, dass das in deutschen Medien sehr oft falsch dargestellt wird, nein, auch in Island sind 26 Kinder bis 6 Jahre und 48 Kinder zwischen 6 und 12 positiv getestet wurden). Es geht darum, dass Kinder sich anscheinend SELTENER anstecken und bisher auf Island kein Fall nachgewiesen wurde, in dem ein Kind einen Erwachsenen angesteckt hätte, obwohl dort die Übertragungswege sehr genau überprüft wurden / werden.
Keine Ahnung, ob das ernsthaft jemand sagt... In den Medien, selbst in dem von mir verlinkten Artikel aus der SZ (also einem gemeinhin als seriös eingestuften Blatt) , wird das so geschrieben. Die Zahlen aus Island kenne ich nicht. Wäre es so gewesen, dass tatsächlich bei keinem Kind unter 10 Jahren eine Infektion festgestellt worden wäre, hätte ich das als Zufall und möglicherweise Indiz dafür, dass Kinder seltener betroffen sind, gesehen. Ich gehe und ging nicht davon aus, dass es in der Studie dieser renommierten Universitäten darum geht, ob die Kinder immun sind, sondern wie stark sie betroffen sind und ob sie das Virus weitergeben und falls ja, in welchem Maß.
Dann hat die SZ nicht sauber gearbeitet, denn die Zahlen aus Island, die da in dem Artikel überliefert werden, sind definitiv falsch. (Ich verfolge die tägliche Pressekonferenz da regelmäßig in den isländischen Medien.) Es wurden nicht 13.000 Menschen getestet, sondern mittlerweile 46.000 Menschen, davon wurden rund 1.800 positiv getestet, davon 203 Kinder und Jugendliche, darunter 74 Kinder unter 12. Wenn man dann noch bedenkt, dass Island einen Bevölkerungsanteil von knapp 40% unter 18 Jahren hat, ist das zumindest bemerkenswert. Die ersten infizierten Kinder haben sie in Island allerdings tatsächlich erst relativ spät gefunden, da bei erkrankten Familienangehörigen sich die Kinder in der Regel nicht infiziert haben, und dann oft erst bei diesen Massentestungen auch Kinder gefunden wurden, mit keinen bis sehr milden Symptomen. Wenn die SZ aber jetzt noch mit Zahlen von vor ein paar Wochen argumentiert, ist das bei so einem "dynamischen Geschehen" nicht belastbar.
Was man auch noch untersuchen wird - auf Island wurden bisher gut 46.000 Einwohner getestet, das sind knapp 13% der Gesamtbevölkerung. Dabei gab es bisher 1.792 positive Tests, als knapp 4% aller Tests. Gestorben in Zusammenhang mit Corona sind auf Island bisher 10 Menschen (9 Isländer, 1 Tourist). Demnach wären bisher 0,6% der positiv getesteten Personen auch verstorben. An der großen Anzahl von Intensivbetten auf Island kann das jedenfalls nicht gelegen haben - die Anzahl ist nämlich alles andere als groß, auch wenn sie noch Spenden aus den USA bekommen hatten.
Ich frage mich, was Du mir/uns gerade sagen möchtest ... Natürlich hat die SZ in dem Punkt ungenau gearbeitet, wenn es sich so verhält, wie Du es schreibst (und ich, die ich die Daten aus Island nicht kannte beim Lesen des Artikels, ging davon aus, dass es so entweder tatsächlich nicht richtig ist wie berichtet oder dass das Ergebnis Zufall war). Darauf wollte ich aber überhaupt nicht hinaus und es ist m.E. auch gar nicht der Hauptpunkt des Artikels (hast Du ihn denn gelesen?). Der Artikel berichtet als Hauptsache darüber, dass die Universitäten Ulm, Tübingen, Freiburg und Heidelberg jetzt eine eigene gemeinsame Studie zur Rolle von Kindern in Baden-Württemberg machen. Und das, bichts anderes, wollte ich mit dem Verlinken mitteilen.
Hatten denn diese ganzen Getesteten Symptome oder in irgendeiner Form Kontakt zu Infizierten oder hat man da schon im Hinblick auf mögliche Erkenntnisse einen repräsentariven Querschnitt durchgetestet?
Man hat einerseits (natürlich) Menschen mit Symptomen und vor allem alle ermittelbaren Kontaktpersonen von Infizierten getestet (bereits 19.000 Menschen waren bereits in Quarantäne, da Kontaktpersonen), andererseits aber auch wirklich "verdachtsunabhängige Massentestungen" gemacht. Das läuft aber noch alles weiter, daher kann ich nicht sagen, ob diese Massentests einen repräsentativen Querschnitt zeigen. Soweit ich es mitbekommen habe, gehen sie da wohl nach Wohnvierteln vor, bei freiwilliger Mitwirkung, und arbeiten sich so vor... Wobei 2/3 der isländischen Bevölkerung in und um die Hauptstadt lebt. Und, wie gesagt, knapp 40% der Bevölkerung unter 18 sind, in 2/3 der Haushalte leben Kinder...
Ich wollte sagen, dass ich keine seriöse Quelle kenne, die behauptet, Kinder unter 10 Jahren wären immun, weil definitiv auch Kinder unter 10 positiv auf Corona getestet wurden. Wenn in dem SZ-Artikel steht (ja, ich habe ihn gelesen), dass die vier Universitäts-Kinderkliniken Ulm, Tübingen, Freiburg und Heidelberg jetzt eine Studie aufsetzen wollen zu der Frage, ob Kinder bis zu zehn Jahren immun gegen das Coronavirus sind, womit eine isländische Studie zu diesem Thema überprüft werden solle, dann impliziert das doch (oder lese ich das falsch?), dass die laufende isländische Studie ergeben hätte, dass Kinder unter 10 immun sein könnten. Aber das ist ja schlichtweg falsch (und geht auch noch von Zahlen von dem Beginn der Epidemie aus, als erst 13.000 Proben getestet wurden, mittlerweile sind es schon 46.000). Ich habe jetzt schon öfter in deutschen Medien gehört / gelesen, dass eine isländische Studie ergeben habe, dass Kinder unter 10 immun sein könnten - und das ist einfach falsch und gibt nicht die Ergebnis der (immer noch laufenden) Studie wieder. Und das finde ich ausgesprochen unseriös.
Das mit der Immunität ist, denke ich, einfach nur unglücklich formuliert in dem Artikel. In einem anderen Artikel (der in fast demselben Wortlaut auch am 24.04. von der Süddeutschen gebracht wurde) ist nur die Rede davon, dass die Infektionsverläufe bei Kindern anders sind als bei Erwachsenen und man abklären will, wie viele Klein- und Schulkinder infiziert sind oder waren und wie sich demgegenüber die Befunde bei ihren Eltern darstellen: https://www.schwaebische.de/sueden/baden-wuerttemberg_artikel,-folgen-von-corona-f%C3%BCr-kinder-teilnehmer-f%C3%BCr-wichtige-studie-gesucht-_arid,11215621.html
Definitiv sehr unglücklich formuliert von der SZ in dem Artikel. Und hinterher wird das dann unreflektiert von anderen Medien übernommen, ich hatte es auch so schon mehrfach jetzt im Radio gehört, und der Fehler multipliziert sich. Ich wünsche mir mehr Lektoren für die Zeitung. Ach ja, und ich wünsche mir mehr Leser für die Print-Medien, dass sich die Zeitung noch / wieder ein gescheites Lektorat leisten kann. Und - ja, ich habe noch Träume. :-)
Schade, dass man da drüber so wenig hört als "Normalbürger" Ich kann mir (als Laie eben) vorstellen, dass man aus dieser Studie unter den Voraussetzungen bald belastbare Erkenntnisse herauslesen kann.
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