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Training Immunsystem

Training Immunsystem

Finale

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Hallo, ich bin normalerweise jemand, der mindestens 2x im Jahr mindestens eine Woche (meistens zwei) wegen Erkältung krank ist. Ist schon immer so, als Kind und Jugendliche noch öfter. Die letzte Erkältung hatte ich im Januar 2020. Ich vermute durch Masken und Abstand ist es besser geworden. Ich finde es toll, höre aber immer mal wieder, dass das Immunsystem Training braucht und Infekte zum Leben dazu gehören. Wenn ich ehrlich bin, würde ich auch nach Corona zumindest im Winter gerne die Maske beibehalten, wobei ich noch nicht weiß ob ich den Spott der anderen(der hundertprozentig kommt) auf Dauer auch aushalten kann. Ich weiß, dass hier fast alle keine Mediziner sind, trotzdem meine Frage, braucht das Immunsystem dieses Training? (Und natürlich würde ich auch mit Maske nicht keimfrei leben, ich desinfiziere zuhause nur im Ausnahmefall wie zum Beispiel bei Norovirus)


Daffy

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Zumindest die spezifischen Antikörper nehmen mit der Zeit ab. Man ´braucht` keine Infekte - die zeigen ja eigentlich nur, dass der Körper mit den Erregern nicht im Vorbeigehen fertig geworden ist. Ob Isolation/Maskentragen zu einer Schwächung des Immunsystems geführt haben, werden wir sehen, wenn es wieder mehr/engere tägliche Kontakte gibt. Im Moment kann man nur raten - ich tippe auf ´Ja` Ich war vor ca. 5 Jahren das letzte Mal ernsthaft erkältet (bis dahin ca. 1x im Jahr) und dachte schon, ein (für hiesige Verhältnisse) einigermaßen vollständiges Set in der Erregerabwehr zu haben. War jetzt womöglich für die Tonne...


Sternenschnuppe

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Ich zitiere mal aus unserer Tageszeitung. „ Doch können die Abstands- und Hygieneregeln einen negativen Effekt auf das Abwehrsystem haben, das jahrelang nicht richtig gefordert wurde? Scheffold gibt Entwarnung. „Ein gewisser Grundimmunschutz ist vorhanden, wir leben ja nicht in einer sterilen Umgebung“, erklärt der Immunologe: „Wir kriegen genügend andere Keime ab.“ Auch Bakterien und Pilze wirkten als „konstanter Trigger einer Immunantwort“, da gebe es einen ständigen Austausch. Demnach sei es per se kein Risiko, dass sich viele Menschen in den vergangenen Monaten vor einzelnen Infektionen geschützt haben. Kieler Experte erwartet keinen negativen Effekt von Hygiene-Regeln auf das Immunsystem Trotz aller Kontaktbeschränkungen, dem Tragen des Mundschutzes und ständiger Desinfektion sei der Zeitraum der Pandemiemaßnahmen bislang begrenzt. Scheffold erwartet daher keine negativen Effekte auf das Immunsystem von kleinen und großen Schleswig-Holsteinern. Potenziell gefährlich würden solche Maßnahmen nach seiner Einschätzung möglicherweise erst nach Jahrzehnten.“


Daffy

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Antwort auf Beitrag von Sternenschnuppe

> Auch Bakterien und Pilze wirkten als „konstanter Trigger einer Immunantwort“, da gebe es einen ständigen Austausch Nur dass einen die bei der Gartenarbeit oder im Wald eingeatmeten Pilzsporen und Bakterien vor Rhino-, Corona- und sonstigen Viren nicht schützen. Warum sind denn so viele der amerikanischen Ureinwohner nach Kontakt mit den Europäern gestorben? Und auch heute vermeidet man den direkten Kontakt mit abgelegenen Stämmen im Amazonas - entweder weil man Goldsucher ist oder aus ethischen Gründen: neue Erreger, von z.B. scheinbar gesunden Behördenmitarbeitern übertragen, führen zunächst mal zu schweren Erkrankungen mit einer hohen Sterblichkeit unter den Ureinwohnern.


Neverland

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Weil die einen Erstkontakt mit ihnen bis dahin unbekannten Erregern hatten. Keiner von uns lebt in einem luftleeren Raum, völlig isoliert. Unterschied früher, waren es 10.000 Erreger einer Art, zB Erkältung, filtern Maske usw jetzt den größten Teil raus und es sind nur noch 1000 Teilchen. Ausreichend um das Immunsystem zu trainieren, zu wenig um es zu überwinden.


Daffy

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Antwort auf Beitrag von Neverland

> Ausreichend um das Immunsystem zu trainieren, zu wenig um es zu überwinden. Das wäre natürlich die eleganteste Lösung


Neverland

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Deshalb ist Maske tragen, wenn erkältet, eine Lösung. Auch bei Corona brauchte eine bestimmte Virenlast um sich anzustecken.


Daffy

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> "Deshalb ist Maske tragen, wenn erkältet, eine Lösung. Auch bei Corona brauchte eine bestimmte Virenlast um sich anzustecken." Ich fürchte nur, dann reicht es auch nicht für den Superbooster. Und gerade bei Corona wurde von rapide sinkender Schutzwirkung (vor schwerem Verlauf/Omikron) und Antikörpern berichtet.


Neverland

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Berichtet wird viel. Wissen werden wir es erst in mehreren Jahren.


alba75

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Dann trag die Maske doch weiterhin, du wirst damit wahrscheinlich nicht so alleine sein. Ich würde niemanden deswegen auslachen, solange derjenige akzeptiert, dass ich keine trage. Ich sehe es auch kritisch, wenn das Training fehlt, vor allem bei Kindern.


Einstein2.0

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Mach Wechselbäder unter der Dusche, geh bei jedem Wetter an die frische Luft (ok, beim heutigen Wetter eher lieber nicht) und was bei mir seit 2015 reinhaut, geh schwimmen. Das trainiert die Lunge! Dann halt das Übliche, nicht rauchen, gesund ernähren und möglichst kein Alkohol. Damit kannst du dich zumindest widerstandsfähiger machen. Was die Maske betrifft, mit Spott kann man leben, ich befürchte aber eher aggressive Reaktionen. Kann man hier ja nachlesen, was man von freiwilligen Maskenträgern hält!


Petra28

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Antwort auf Beitrag von Einstein2.0

„Vermeide Stress“ möchte ich noch hinzufügen. Beherzige ich das alles, sieht man meinem Blutbild noch nicht mal die Chemo an (außer bei den Leberwerten). Wobei ich gehe und nicht schwimme - aber Hauptsache Bewegung.


Einstein2.0

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Antwort auf Beitrag von Petra28

Muss man auch nicht. Ich gehe nebenher viel durch die Natur, wir tanzen und rudern im Sommer wieder. Halt alles was mit Ausdauer zu tun hat. Ich denke die Frischluft hilft ungemein für und gegen alles! Allerdings ist man eben auch durch eine gesunde Lebensweise nicht immun gegen Viren, die der Körper noch nicht kennt. Ein gesunder Körper hat halt mehr Chancen!


Rote_Nelke

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Wie man es macht, macht man es falsch Ich stehe vor einem ähnlichen Dilemma: Mit den Öffis fahren härtet ab, da man regelmäßigen Virenkontakt hat, aber es ist tressig und bewegungsarm. Radfahren ist gut für die Gesundheit und reduziert Stress, dafür kaum Keimkontakt Naja, für genug Infekte sorgen die Kinder Was die Masken angeht: Ich glaube, dass es da nach der ganzen Zeit relativ wenig Bemerkungen geben wird.


Silke11

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Durch Infektionen werden Antikörper aufgebaut, es werden Seiten im Rezeptbuch des Immunsystems beschrieben, sozusagen. Wenn du dich jetzt nicht infiziert, werden diese Rezepte eben später oder gar nicht geschrieben. Das beeinträchtigt aber nicht die Fähigkeit des Immunsystems, diese Rezepte zu schreiben, die Antikörper zu bilden. Wie schon geschrieben, gibt es noch mehr als genug andere Keime, die das Immunsystem beschäftigen. Nicht krank zu werden, ist nur ein Vorteil.


Daffy

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Antwort auf Beitrag von Silke11

> Das beeinträchtigt aber nicht die Fähigkeit des Immunsystems, diese Rezepte zu schreiben, die Antikörper zu bilden. Diese Fähigkeit ändert sich aber im Laufe des Lebens. Meines Wissens ist sie in der Kindheit besonders hoch (nicht gerade die ganz Kleinen - aber ab KiGa-Alter). Als gängige Infektionskrankheiten wie Masern, Mumps, Windpocken... noch nicht durch Impfung vermieden werden konnten, wurde eine Infektion im Kindesalter oft provoziert, weil man eben wusste, dass die Krankheit in späteren Jahren durchschnittlich schwerer verläuft. Und auch wenn die Fähigkeit zur Antikörperbildung abgenommen hat, funktioniert das immunologische Gedächtnis zumindest teilweise. Ein Rheumatologe meinte in einem Interview (DLF) zur Problematik der fehlenden Impfwirkung im Rahmen einer immunsupprimierenden Therapie, sie würden dem Patienten grundsätzlich raten, fällige Impfungen vor Beginn der Therapie durchführen zu lassen. D. h. der Impferfolg bleibt zumindest teilweise erhalten; sonst würde der Rat keinen Sinn machen.


emilie.d.

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Jein. Grob kann man das Immunsystem in angeborenes und adaptives Immunsystem unterscheiden. Für Pathogene braucht man je nach Typ verschiedene Bestandteile der Abwehr. Die unterscheidet sich nach Alter bzw. sind Menschen genetisch da sehr unterschiedlich veranlagt - Gene sind polymorph sagt man. B1 Zellen produzieren z.B. als Teil der angeborenen Immunität Antikörper (also anders als beim adaptiven Immunsystem, keine Reifung durch Antigenkontakt). Das Repertoire wird wenn man älter wird 'enger'. Trifft ein Erwachsener auf ein Pathogen, wo dieser Teil der Abwehr wichtig ist, schlögt er sich schlechter. Beim Kontrollieren von einer Windpocken-Primärinfektion ist die adaptive Immunantwort (also das, was die Impfung z.B. auslöst) nicht so wichtig. Sprich spez. T und B Zell Repertoire. Aber die angeborene Immunantwort im Lungenepithel. Das können Kinder prinzipiell besser. T Zell unabhäbgige Immunantwort machen aber kleine Kinder prinzipiell axglechter. Deshalb erkranken die an Pathogenen, wo man das braucht, schwerer.


Daffy

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Antwort auf Beitrag von emilie.d.

Danke, wieder sehr interessant. > T Zell unabhäbgige Immunantwort machen aber kleine Kinder prinzipiell axglechter. Deshalb erkranken die an Pathogenen, wo man das braucht, schwerer. Wirklich T-Zell unabhängig? Wovon dann abhängig - B-Zellen? Wenn Kinder das schlechter machen, liegt es am Alter oder daran, dass es i. d. R. der Erstkontakt ist? Also ist bei einem Reinfekt ein Kind schlechter dran als ein Erwachsener, der mit diesem oder einem ähnlichen Erreger womöglich vor langer Zeit Kontakt hatte? Findet man für eine häufige, leicht zwischen Menschen übertragbare Krankheit überhaupt genug ´naive` Erwachsene?


emilie.d.

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Antwort auf Beitrag von Daffy

T Zell unabhängig heißt, dass hierfür keine T Zellhilfe nötig ist. Das Antigen selbst kann Zellen über Cross Vernetzung aktivieren und schützende IgM Produktion auslösen. Ein kindliches Immunsystem sieht völlig anders aus als das von Erwachsenen. Wenn man noch im Bauch ist bzw. geboren wird, ist alles darauf ausgelegt, systemische imflammatoeische Immunantworten zu unterdrücken. Damit der Fetus nicht abgestoßen wird bzw. später nach der Geburt muss ja auch erstmal das mütterliche Gewebe noch entsorgt werden. Das ist ja alles fremd. Kinder haben einen sg. TH2 Shift.


Häsle

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Ich frage mich, wie Eltern es in den letzten zwei Jahren geschafft haben sollen, allen Bakterien und Viren aus dem Weg zu gehen. Meine Kinder hatten normale Kontakte zur Außenwelt, und trotz monatelanger Kita-/Schulschließungen fand ja auch noch Präsenzunterricht statt. Wir waren in der Arbeit und hatten Kontakt zu Familie und Freunden. Wir waren nicht auffällig selten oder auffällig oft krank, auch nicht auffällig leichter oder schwerer. Ganz normal. Unnormal war nur das lästige Testen bei jedem Zipperlein, weil Schule und AG darauf bestanden.


Brummelmama

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Gehöre auch eher zu denjenigen, die schnell erkältet sind. Trotz Hund und damit regelmäßigem Gehen und trotz Sport. Seit Corona nicht 1x erkältet. Schulter und Nacken verspannt aber keine typische Erkältung. Magen Darmerkrankungen kenne ich nicht. Hatte ich vielleicht 2x im Leben.


emilie.d.

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Antwort auf Beitrag von Finale

Sich zu infizieren um sich vor Infektionen zu schützen, macht keinen Sinn. Würdest Du im Finnland auf dem Dorf leben, wärst Du auch weniger krank. Überbevölkerung/dichte Bevölkerung hat als Preis eine Zunahme an Infektionskrankheiten. Insofern, so wie in mamchen Teilen Asiens in Ubahnen z.B. Maske zu tragen, macht auch in deutschen Großstädten insbesondwre im Winter sehr viel Sinn. So wie gute Handhygiene (Schmierinfektionen).