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Studie: Delta führt zu mehr Hospitalisierungen als Alpha, Impfung reduziert

Studie: Delta führt zu mehr Hospitalisierungen als Alpha, Impfung reduziert

ImvPP

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Risiko, ins KH zu müssen, deutlich Wen es interessiert: https://www.zeit.de/wissen/2021-08/delta-variante-coronavirus-mutation-studie-grossbritannien


emilie.d.

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Unzulässige Verkürzung, das kann eine Kohortenstudie vom Studiendesign her schon gar nicht kausal belegen. Schwache Evidenz dafür ('suggest' 'might' statt bsp. 'show' ), dass das Risiko erhöht sein könnte. Results suggest that outbreaks of the delta variant in unvaccinated populations might lead to a greater burden on health-care services than the alpha variant. Passend dazu das Meme hier.

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ImvPP

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Danke für die Klarstellung! Stimmt, man sollte immer das Originalpaper lesen.


ImvPP

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(Und nachts weder lesen noch posten in meinem Fall...)


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von emilie.d.

Das Meme ist schön :-) Aber die Populärmedien haben eben auch das Problem - sofern der Journalist es selbst verstanden hat, wovon man bei der ZEIT eigentlich ausgehen kann, die haben eigentlich eine gute Wissenschaftsredaktion, aber auch innerhalb der Wissenschaftsredaktion ist nicht immer und jederzeit gerade derjenige verfügbar, den man für solch einen Artikel vielleicht bräuchte, und dann macht es nur der zweit- oder drittbeste - dass sie ihre Leser mit ihrer Aussage erreichen müssen. Man sieht es hier ja regelmäßig, ich weiß nicht, wie oft ich hier in den letzten anderthalb Jahren gelesen habe: "Ach, das ist ja nur wischiwaschi, was die Wissenschaftler da erzählen. Wenn ich das und das mache, dann 'könnte' also dieses oder jenes passieren, das heißt, der ist sich selber ja gar nicht sicher. Ich will aber jemanden, der mir sagt, was ich machen soll." Und dann hinterher über die Leute zu schimpfen, die ihnen sagen, was sie machen sollen (Politiker) und sich mit Hilfe von Hetzmedien wie der BILD und diversen merkwürdigen Vlogs aus YouTube und Co. "Beweise" zu besorgen, dass die Politik falsch liegt und der Bevölkerung nur schaden will. Das gilt nicht unbedingt für die breite Masse der Leser, viele haben in den letzten Monaten ja auch enorm dazu gelernt, unter anderem dadurch, dass sich seriöse Medien auch immer wieder selbst korrigiert haben und auch die Wissenschaftler in ihrer Kommunikation dazugelernt haben. Aber dieser Grundkonflikt bleibt. Und selbst eine gute Wissenschaftsredaktion ist nicht Spezialistin für jede wissenschaftliche Fachrichtung im kleinsten Detail, geht ja auch gar nicht. Deren Hauptmetier ist ja die Kommunikation, nicht die aktuelle Forschung. Da müssen aber dann auch die Wissenschaftler, die in dieser aktuellen Forschung sind, drauf achten, dass sie sehr sauber kommunizieren. Das ist m. E. hierzulande auch der grundlegende Unterschied zwischen (sorry, folks, wenn ich den Vergleich schon wieder bemühe) Drosten und Streeck gewesen - sich dieser Diskrepanz sehr bewusst zu sein und sich immer extremst genau zu überlegen, wie man etwas sagt und wo man den Journalisten und der Öffentlichkeit vermittelt, dass man zwar keine gesicherten Aussagen machen kann, dass man aber trotzdem sagen kann, dieses oder jenes ist sehr viel wahrscheinlicher. Und auch schon zu antizipieren, was die jeweiligen Medien daraus machen könnten. Und dann zeitnah Einspruch einzulegen, wenn man merkt, das geht in die falsche Richtung. Man muss da sehr viel Verantwortung übernehmen als in der Öffentlichkeit stehender Wissenschaftler, und das kostet natürlich auch wahnsinnig viel Zeit und Kraft. Und erfordert Erfahrung und ein gutes Standing. Umso froher bin ich, dass es hier Leute wie dich gibt, die sich selbst hartnäckigen Quälgeistern (die ich jetzt nicht namentlich erwähne, ich glaube, die wissen selbst genau, dass ich sie meine) mit großer Geduld und Ernsthaftigkeit stellen und die Dinge korrigieren, die hier falsch kommuniziert werden. Denn auch das kostet Zeit und Kraft. Vor allem, die persönlichen Anfeindungen auszuhalten, mit denen dann manche aus dem Busch springen, weil sie das so lustig und unterhaltsam finden.


Mia186

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@Hase über deinen letzten Absatz habe ich mich gerade sowas von schlapp gelacht. …mit Geduld und Ernsthaftigkeit…. Ich sag da weiters nix dazu und Grüße dich ganz lieb von meinem Liegestuhl in der Sonne


Luna Sophie

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Danke, gut geschrieben. Wird allerdings die Angesprochenen nicht beeindrucken. Mich wundert nur noch wenig, wenn ich bei manchen lese, was sie aus geschriebenen Texten herauslesen. Geschriebenes derart verdreht wird, dass es dem Ursprungstext nicht mal mehr ähnelt. Und wenn dann mit scheinbaren Fakten kommuniziert wird, die schon seit Jahren ganz klar widerlegt sind. Die kann vermutlich niemand erreichen, auch der Beste aus der Wissenschaftsredaktion nicht.


emilie.d.

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Ich lese und schreibe hier wirklich gern! Für mich ist das kein 'Opfer' oder so, ich lern selber total viel dabei, weil hier wirklich viel Gutes (coole links, interessante Artikel) gepostet und diskutiert wird. Finde ich. Ich verstehe, was Du meinst, aber ich glaube, dass solche fetten Schnitzer einem Qualitätsblatt einfach nicht passieren sollten. Da muss man dann vielleicht ein bissel mehr Geld in die Hand nehmen an der Stelle. Dass gewisse Medien ja ganz bewusst Blödsinn schreiben, meine ich damit natürlich nicht. Bei uns ist im Vergleich zu angelsächsischen Ländern vieles im wissenschaftlichen Betrieb -weiß nicht, wie ich es nennen soll - unprofessionell? Das fängt beim Ausschlachten der Forschung nach Patenten an und hört bei sowas wie professionelle Kommunikation auf. Die meisten Wissenschaftler brauchen für sowas ein Medienteam würde ich mal behaupten, hüstel (diejenigen, die lange in den USA waren, schlagen sich für mein Dafürhalten da DEUTLICH besser). Die Charité hat da ja nun eine Menge während Covid aufgebaut, aber andere Unis hinken da denke ich ziemlich hinterher.


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von Mia186

solche aussagen sind nur euphemismen für "ihr trottel , wann lernt ihr es endlich"


emilie.d.

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Antwort auf Beitrag von emilie.d.

hat das geschickt kommuniziert auf Twitter finde ich. 'Unsere Auswertung zeigt, dass Delta-Ausbrüche ohne Impfungen eine deutlich größere Bürde für das Gesundheitssystem darstellen als eine Alpha-Epidemie", sagte eine der Studienautorinnen, Anne Presanis von der Universität Cambridge." Kernaussage stimmt (Delta ist schwieriger zu händeln), ohne eben über zu interpretieren. Ob Delta schwerere Verläufe verursacht ist meines Wissens leider noch nicht geklärt. Interssiert mich brennend, weil ich für meine U12 Kinder hin und her überlege wegen einer off label Impfung.


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von emilie.d.

Wissenschaftskommunikation der jeweiligen Uni-Fakultäten ist hier definitiv ein Problem. Das ist teilweise gerade erst im Aufbau, weil das Problembewusstsein erst seit ein paar Jahren da zu sein scheint. Und dann ist da auch immer noch das unselige Problem, das man im ersten Schritt einen Rektor und im zweiten Schritt die Sponsoren bzw. die EU davon überzeugen muss, dass es für Wissenschaftskommunikation auch Mitarbeiter braucht, deren Stellen man finanzieren muss und das nicht mit einer auf drei Jahre befristeten halben Stelle möglich ist. Da stößt die Wissenschaft in D ganz deutlich an die Sparpolitiksgrenzen der deutschen und EU-Behörden.


emilie.d.

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Die Strukturen machen hier alles wirklich sehr schwierig. Ich weiß nicht, wie man das langfristig lösen soll. Das eine ist die Unterfinanzierung, das andere die Männerwirtschaft mit ihren Seilschaften. Gibt es in der freien Wirtschaft auch, aber nicht in dem Ausmaß. Würgt Innovation ab.


ImvPP

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Antwort auf Beitrag von emilie.d.

Das und die fehlende Chance auf Verstetigung. Man hat einfach keine Zeit, sich über den Tellerrand hinaus zu bewegen durch den Druck Paper & Anträge zu produzieren. Langfristige Investitionen in MA lohnt sich auch ggf. nicht - sind eh nach max. 6 Jahren weg.


User-1736223046

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Antwort auf Beitrag von ImvPP

Interpretation der Studie durch Carsten Watzl: https://twitter.com/CarstenWatzl/status/1431522432645533696