Ludwiga
Weil es hier nach wie vor heiß diskutiert wird, stelle ich noch ein Interview mit Thomas Mertens ein: https://taz.de/Stiko-Chef-zu-Debatte-um-Kinderimpfung/!5774779/ LG, L.
richtig schlimm finde ich, dass jetzt auch die Impfung für die 16/17 jährigen mehr als schwierig wird. Ärzte, die vor dieser Empfehlung diese Altersgruppe problemlos geimpft hätten, bekommen jetzt keine Impfung mehr. Meine Tochter wurde heute noch beim Betriebsarzt als Sonderfall geimpft, weil sie im August 18 wird und weil die Entscheidung nur ab 18 zu impfen erst ab morgen bindend für unsere Betriebsärzte wird. Bei Kinderarzt hätte meine Tochter vor 4 Wochen einen Termin gehabt. Der konnte nicht wahrgenommen werden, da der Abstand zur Tetanusimpfung zu gering gewesen wäre. Jetzt hat er sie wegen der Stiko Empfehlung von seiner Liste gestrichen. Die ebenfalls 17jährige Tochter meines Arbeitskollegen ist beruflich in die Priogruppe 2 hoch gerückt. Das Impfzentrum impft nicht, weil unter 18. Und daher empfinde ich diese Aussage "Und deshalb müssen Eltern nun eine bewusste Entscheidung fällen, während sie sich sonst – quasi automatisch – an die Empfehlungen der Stiko halten." aus dem Artikel einfach nur lächerlich.
Genau. Eine echte Entscheidung kann ich nur bei Entscheidungsspielraum treffen. Wenn es für meine Wahl nur theoretisch, aber nicht praktisch eine Handlungsmöglichkeit gibt, dann werde ich verarscht.
Das Prinzip „Abwarten bis alle verfügbaren Daten vorliegen“ ist leider schwierig, wenn an den Schulen keine hinreichenden Schutzmaßnahmen getroffen werden. Ohne diese Maßnahmen wird der Unterricht für viele zur Infektion führen, wie man in den vergangenen Tagen an zahlreichen Schul- und Kita-Ausbrüche mit der Delta-Variante schon erkennen konnte.
Lest ihr die Argumentation der Stiko eigentlich, WARUM diese auf die Impfung bei Jugendlichen so verhalten reagiert? Und ja, SARSCoV2 ist nicht annähernd so letal wie Ebola, Pocken oder Pest. Nein, ihr lest es vermutlich nicht, denn sonst würdet ihr über eine Impfung von euren Kindern und Teens nicht mal ansatzweise nachdenken!
Hat Mertens doch argumentiert:“ Wenn die Kinder und Jugendlichen ein sehr geringes Krankheitsrisiko haben, dann müssen wir auch verdammt sicher mit der Impfung sein.“ Die FDA sieht es anders (da finde ich sein Argument von wegen mopsige Amerikaner eigen, aber bitte) und das NIG hier sieht es ebenso anders und empfiehlt die Impfung dringend. Ich denke der Hauptgrund der Zurückhaltung ist wie bei den Masken anfangs der Mangel an Impfstoffen.
Für meine Kinder gibt es eine klare Impfempfehlung der Stiko. In zwei Wochen haben sie den vollen Schutz!
Das ist doch schön Petra.
Du meinst, dass sich die Stiko zurückhält, aufgrund der Ermangelung an Impfstoffen?
"Ich denke der Hauptgrund der Zurückhaltung ist wie bei den Masken anfangs der Mangel an Impfstoffen." Das befürchte ich auch und ich finde es ziemlich übel, dass sich die Stiko da so vor den Karren spannen läßt
Ja, ansonsten kann ich mir nicht erklären, warum Zulassungsbehörden die Lage so anders bewerten. Jetzt werden nur die Hochrisiko Kinder geimpft, wenn der Andrang vorbei ist, kann der Rest. Curevac ist raus, Johnson&Johnson liefert kaum, Astra Zeneca macht auch nur Probleme, bleiben nur Pfizer & Moderna für alle bis 12 und das reicht derzeit hinten und vorne nicht.
kommen gerade Impfangebote von Eltern, die Ärzte sind für die Oberstufe. Die Elternschaft ist bei uns einfach top.
Und dass die Datenlage "zu dünn" ist, es keinen wirklichen Grund gibt, Kinder/Teens zu impfen, ziehst du nicht in Betracht?
Wieso sehen es die anderen Zulassungsbehörden dann nicht auch so? Auch Israel hat Kinder ab 12 mit Pfizer geimpft. Zählt da auch das Argument der unerkannten Diabetes Erkrankungen?
Stiko-Pendant JCVI in Großbritannien wird sich vermutlich auch gegen Kinderimpfungen (unter 18) aussprechen: https://lockdownsceptics.org/2021/06/15/jcvi-to-advise-government-against-vaccinating-children-over-safety-concerns/
Das kann ich dir leider nicht beantworten. Ich finde nur deine These recht steil, dass die Stiko sich mit Empfehlungen zurückhält, weil nicht genug Impfstoff vorhanden ist. In einem anderen Kontext würde das wohl als Schwurbelei bezeichnet werden :-)
Warum Geschwurbel? Die STIKO ist doch der EMA mehrfach reingeschossen, angefangen bei der Altersbeschränkung von Astra Zeneca. Glaubst du, die hat nie Beweggründe dafür gehabt?
das schreibt das RKI sogar so auf Ihrem Infoblatt für Kinder- und Jugendärzte: "Die STIKO empfiehlt zunächst – auch in Anbetracht der Impfstoffknappheit – stärker gefährdete Personen zu impfen." Quelle: https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/Impfen/ImpfungenAZ/COVID-19/Infoblatt_Impfung_Kinder_und_Jugendliche.pdf?__blob=publicationFile
Miamo, auch wenn wir selten einer Meinung sind, aber hier stimme ich Dir zu. Wenn, dann wäre das eher die Aufgabe des Ethikrats. Und, es ist doch gerade die Unabhängigkeit der Stiko, die deren Arbeit glaubwürdig macht. Keiner sagt, dass es so bleibt. Die Aussage heißt, dass noch etwas abgewartet werden muss, um die Frage der Sicherheit zu klären - nicht der Wirksamkeit der Impfstoffe in dieser Altersgruppe. Die wird nicht angezweifelt.
und warum gabe es für die 16/17jährigen bis zu der aktuellen Stikoempfehlung keine Bedenken? Da wurde diese Altersgruppe problemlos mitgeimpft Zudem schreibt die Stiko in ihrer Veröffentlichung doch selbst vom Impfstoffmangel
Meiner Meinung nach gibt es, solange noch Impfstoffe für wesentlich gefährdetere Bevölkerungsgruppen fehlen, gute Gründe, die wenig gefährdeten Kinder nicht jetzt auch noch vorzuziehen. Ich kenne hier in München (Impfquote unterdurchschnittlich) im Moment zwei Menschen, die in Prio 3 sind und noch nicht einmal ein Angebot für die Erstimpfung haben. (Wie der Algorithmus im Impfzentrum funktioniert, erschließt sich mir auch nicht. Eine der beiden Personen hat sich sehr früh angemeldet, hat den Account inzwischen bereits 2x neu angelegt und hat mehrere Gründe, um in Prio 3 zu landen. Trotzdem gab es bis jetzt noch keine Einladung.) Und noch zu Mertens' Argumentation: Ich fände es gerade andersrum: Wenn die Stiko jetzt die Impfempfehlung für alle Kinder über 12 trotz Impfstoffmangel beschlossen hätte, hätte man mutmaßen können, sie hätte sich vor den Karren der Politiker spannen lassen, die gerne ohne weiteres Nachdenken und Anpassungen und ohne Investitionen sicheren Unterricht im nächsten Schuljahr anbieten würden. Aber diese für die Schulpolitik anstrengungsarme Variante muss nicht unbedingt die beste nach medizinischem Ermessen sein.
Kevome, das Wort "auch" ist hier von Bedeutung. Die Bewertung der Sicherheit beruht auf der Datenlage (Zulassungsstudie mit nur 1.100 Kindern?) versus der Häufigkeit/Schwere der Covid-Erkrankung bei Kindern/Jugendlichen ohne Vorerkrankungen in dieser Altersgruppe. Dass die Bewertung des Nutzen/Risikos bei den Erwachsenen/vorerkrankten Jugendlichen anders aussieht steht auf einem anderen Blatt. Ich sehe in dieser Bewertung nichts hinterhältiges oder falsches. Und nochmal: es macht Sinn, die Eltern/Betreuer/Lehrer zu erst zu impfen. Denn sie schützen auf diese Weise die ungeimpften Kinder - auch diejenigen, die häufiger Komplikationen aufweisen und für die der Impfstoff nicht mal zugelassen ist.
Also ich finde, das hat nichts mit Schwurbelei zu tun. Ich sehe es ähnlich wie Lauch. Was für ein Theater hätte es gegeben wenn die Stiko die Impfung empfohlen hätte, aber kein Impfstoff dagewesen wär? Die Leute hätten sich verarscht gefühlt, wie oben zu lesen war. In Amerika sollten doch schon allerhand Daten vorliegen? Aber wenn sie es tatsächlich aus Vorsicht nicht g3undsätzlich empfehlen - auch gut. Dass sie es für Risikofälle empfehlen, lässt mich ziemlich beruhigt zurück - es wird mit großer Wahrscheinlichkeit kein Kind am Impfstoff sterben oder schwere Schäden davontragen.
...da kann man drüber streiten, wenn damit Impfstoff für Menschen in den ehemaligen Priogruppen fehlt, die eine hohe Wahrscheinlichkeit für einen schweren Verlauf haben.
Auszug FDA: "Vaccine-enhanced disease Available data do not indicate a risk of vaccine-enhanced disease, and conversely suggest effectiveness against severe disease within the available follow-up period. However, risk of vaccine-enhanced disease over time, potentially associated with waning immunity, remains unknown and needs to be evaluated further in ongoing clinical trials and in observational studies that could be conducted following authorization and/or licensure." https://www.medizin-transparent.at/corona-impfung-kinder-comirnaty-biontech-pfizer/#ref2 Kennst Du die Seite Lauch1? Ich habe sie jetzt spontan zum ersten Mal "gefunden". Kann dazu also nicht mehr sagen.
Vermutlich gibt es in den jeweiligen Praxen keine Impfwilligen mehr.
Ich trau mich wetten, dass die Stiko ihre Meinung ändert, sobald genug Impfstoff da ist. Da werden dann wie von Zauberhand genug Daten da sein oder die Jugendlichen sind doch wieder Virenschleudern oder es kommt eine neue Virusvariante oder man impft um psychosoziale Folgeschäden zu vermeiden.... Irgendeinen Grund werden sie dann schon aus dem Hut zaubern. Letzteres ist übrigens der Grund warum mein 16jähriger unbedingt geimpft werden wollte: Er hat einfach die Schnauze voll. Bei den Pflichten behandelt werden wie die Erwachsenen, aber keine Impfempfehlung. Wird im Herbst wieder heißen: Für Jugendliche Distanz- oder Wechselunterricht, keinen Sport für Kinder ab 14, kein Treffen mit mehreren Personen außer unter 14, geimpft oder Genesen. Und die Gelackmeierten sind wieder die Jugendlichen. LG Inge
Ja, Inge genauso ist es. Im Herbst werden es wieder die Jugendlichen sein, die leiden werden, die Schulen werden geschlossen, Kontakte werden verboten etc. Und niemand redet mehr über die Kollateralschäden bei den Jugendlichen. Was macht es mit den Teenies, wenn die wichtigen Entwicklungschritte in der Pubertät schon wieder ausfallen müssen, nur weil Kinder in diesem Staat keinen Wert haben? Und das jetzt, nach 1,5 Jahren plötzlich davon geredet wird, dass jetzt schnell die Schulen mit Lüftungsgeräten ausgestattet werden müssen, das ist der blanke Hohn. Zumal das eh nicht gehen wird. HIer sind in 8 Wochen die Sommerferien wieder zuende. Niemals wird NRW das auch nur annähernd schaffen. Man könnte aber noch alle Schüler in 8 Wochen impfen, wenn man denn wollte. Will man aber nicht. Da muss man auch die Frage stellen, ob die Regierung denn überhaupt noch ein Interesse hat am Schutz der Jugendlihcen, an der Sicherstellung von Bildung und altersgerechter Entwicklung... Ich glaube nicht, dass die Teenies noch einen so langen lockdown klaglos hinnehmen werden, dass die noch ein Jahr lang auf alles verzichten...
Vielleicht aber auch aus Gründen, UK bekommt seine 2t Impfungen kaum hin. Fakt ist, dass sich diverse Zulassungsbehörden widersprechen, die STIKO auffällig oft die Entscheidungen der EMA unterläuft. Als Ergebnis sind Eltern & Jugendliche verunsichert und das sollte eigentlich nicht so sein, oder?
„Giving an insight into the thinking of the committee, JCVI member Professor Simon Kroll told Swarbrick on Sunday that current evidence "does not support" school children being large spreaders of the disease.„ Geht es bei der Entscheidung um die Allgemeinheit, die nichts davon hat, wenn Jugendliche geimpft werden: Die erkranken kaum schwer und sind keine Treiber. Oder geht es um die Interessen der Jugendlichen, die monatelang zurückgesteckt haben und jetzt schon wieder vertröstet werden?
Die Schulen meiner 3 Kinder haben Lüftungsanlagen und auch Luftfilter. Geht also schon, wenn man nur will.
Das musst Du selbst für Dich beantworten. Ich wiederhole mich, aber ja, ich sehe hinter der aktuellen Entscheidung keine "Falle" oder auch keine Fehlentscheidung, die Gründe sind für mich nachvollziehbar. Ich bleibe bei meiner Meinung. Abwarten, nicht in Aktionismus verfallen. In den kommenden wenigen Monaten kann sich die Lage ändern. Vielleicht.
Was meinst du denn konkret mit Aktionismus?
Da stimme ich Dir komplett zu. Vor allem ist es komplett unverständlich warum für die 16/17jährigen bis zum 9.6 scheinabr genug Daten da waren um die Impfung zu empfehlen und seit dem 10.6 auf einmal aufgrund der schlechten Datenlage keine Empfehlung mehr erfolgt. Wenn man die Argumentation der Stiko ernst nehmen soll, dann hätte sie nur für 12-15 erfolgen dürfen
Bekommen dann die Jugendlichen 16/17 Jahre, welche bereits die 1. Impfung im Impfzentrum bekommen haben, auch da ihre 2. Spritze? Würde nämlich meine Tochter 17 J. betreffen. 1. Impfung 11.06. 2. Impfung 02.07. geplant
Die Frage ist, wer wollen muss. Wenn die Kommune mitspielen muss und die pleite ist, kann die Schule noch so sehr wollen, die Kommune wird nichts zahlen Im Moment gibt es anscheinend eine Fördermaßnahme des Bundes, die aber mit einem Höchstbetrag pro "Einrichtung" gedeckelt ist. Damit schauen dann wieder alle Groß-Schulen in die Röhre, weil sie entweder die Hälfte aller Klassenzimmer ausrüsten könnten, oder gar keine. Mir erscheint das völlig blödsinnig. Man müsste doch die Fördermaßnahme nach Schülerzahl der Schule bemessen.
Dann müsste der Arzt keine Impfdosen bestellen. Oder er könnte im Kollegenkreis fragen, ob die noch Priogruppenpatienten haben und das übernehmen. Die Risikopatienten ohne Impfung in meinem Bekanntenkreis werden zunehmend verzweifelt...
das stößt mir besonders auf: "So wie ich die wissenschaftliche Welt der Vereinigten Staaten kenne, habe ich keine Zweifel, dass solche Studien dort laufen und es auch bald Ergebnisse geben wird. " Ich kann mich doch nicht hinstellen und nicht wissen ob es laufende Studien gibt und eine Impfempfehlung abwägen. Das ist lächerlich.
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