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Status Japan

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Korya

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Ich hänge mich wie gehabt an Ursel . Seit dem letzten Post sind die Zahlen in Japan wie erwartet weiter angestiegen, der größte Treiber ist Tokyo mit durchschnittlichen Neuinfektionen von inzwischen 700 pro Tag (und das gilt für das innere Tokyo, etwa 20 Millionen leben hier). Die Regierung ist extrem nervös und hat das großzügige Sponsorpaket, das bis zu 50% der Urlaubskosten übernahm, erst für Tokyo, dann für den Rest Japans wieder eingestampft. Wir sind zur Zeit auf einer der tropischen Inseln im Urlaub und selbst hier, bei zweistelligen Zahlen, gelten inzwischen überall Abstands- und Maskenregeln für draußen - am Strand, in Parks, auf Sportplätzen und Kinderspielplätzen. Hervorzuheben ist, dass nach wie vor die Maßnahmen der Regierung auf Freiwilligkeit beruhen (das Gesetz verbietet Überprüfung oder Bestrafung bei Nichtbeachtung). Obwohl sich geschätzt 95% der Bevölkerung streng daran hält, wird diskutiert, ob man nicht das Gesetz dahin gehend ändert, Strafen zu erlauben. Unmittelbar nachdem das mutierte UK-Virus durch die Medien der Welt geprügelt wurde, hat Japan übrigens die Grenzen wieder völlig dicht gemacht. Kein Ausländer bzw. non-resident - weder Touri noch Geschäftsreisender - darf mehr ins Land. Visa werden nicht mehr ausgegeben. Japaner (und permanent residents wie wir) dürfen ein- und ausreisen, aber nur mit strikten Auflagen und neuerdings Quarantäne trotz Negativtest. Nun warten wir drauf, ob die Schule uns morgen mitteilt, ob Unterricht ab nächster Woche wieder online stattfindet... LG


ZoeSophia

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Danke für deinen Bericht! Weisst du was mir bei den Asiatischen Ländern auffällt, es wird viel schneller reagiert (durch die Behörden) und der Wille zum „mitmachen“ ist viel stärker (Bevölkerung) Mein Vater lebt in Thailand, letzte (oder vorletzte?) Woche meinte er, die Schulen diskutieren bereits wieder über Homeschooling und Lokdown obwohl der Anstieg der Positiven nur minimal war, es aber bereits absehbar war, dass es wieder stärker Ansteigen wird. Und auch dort ist es „quasi normal“ das die Bevölkerung „stillschweigend“ mitmacht.... Aber, andere Länder, andere Sitten, andere Mentalitäten....


luna8

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Sowie beim Ausbruch des Virus in Wuhan??


Korya

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Thailand war ja nun auch extrem, monatelang nichts und dann wird es über Myanmar wieder eingeschleppt. Ich nehme an, sie hatten gehofft, sie könnten es lokal eindämmen, aber seit es letzte Woche in dem Frischmarkt bei Bangkok explodierte, ist es klar dass es schlagartig wieder auf dem Vormarsch ist. In der letzten Erklärung vom Freitag hieß es aber noch, sie wollten es den Distrikten selbst überlassen und erst einmal keinen nationalen Lockdown erklären - hat sich daran was geändert, weißt du das? Bin eh grad knapp an Komponenten und viele meiner Kunden sitzen in Thailand, deshalb kann ich gerade einen neuen Lockdown gar nicht ab Grundsätzlich hast du Recht, wenigstens in meiner Ecke China/Japan/Korea hält sich die Bevölkerung sehr diszipliniert an alle Vorschläge der Regierung, selbst wo sie eben, wie in Japan, tatsächlich nur "Bitten" sind als Anordnungen. Ein solch starkes Gefühl des "wir müssen da jetzt gemeinsam durch " ist in solchen Krisen hilfreich und vor allem für unsere Wirtschaft deutlich von Vorteil gegenüber Europa.


SybilleN

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Danke für deinen Bericht!


DK-Ursel

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Danke, Korya, und Du hast auch das "t" dabei. Ja, hier wird natürlich wieder heftig diskutiert, geklagt, getrotzt. Demonstriert wird nicht,aber das Gemecker in Leserbriefen und Co ist groß. Gleichermaßen aber auch die Zustimmung, ich kann schwer abschätzen, wie das Verhältnis zueinander steht. Daß empfohlen (!) wird, die private Silvesterparty nicht ausufern zu lassen, Kontakte zu vermeiden, am besten alle Verabredungen diesbezügl. abzusagen, wird schon von vielen als starker, unredlicher Eingriff in die Privatsphäre empfunden. Was mich immer wieder daran erinnert, daß schon mi ersten Lockdown, oder beider ersten Öffnung danach, viele in meinem Umfeld fanden, "sie schimpfe aus", sie "diktiere", sie sei "autoritär" --- wohingegen ich die "Ermahnungen und Appelle" damals als normal ansah. In solchen Situationen offenbart sich mir oft der Unterschied zwischen mir und zumindest den Dänen,die ich kenne... Ich bin nicht autoritätsgläubig, ich hinterfrage viel, aber mir stoßen solche Appelle nicht sofort so sauer auf wie den Dänen (die dann letztendlich doch wieder mehr Vertrauen und Folgsamkeit als die Deutschen haben?). Alte Frage, auch in anderem Zusammenhang bereits mehrmals diskutiert mit Lesekreisdamen u.a. ZoeSophie, solche Folgsamkeit hat in einer Pandemie oder sonstigen Katastrophe evtl. Vorteile (wenn ich an die Nerzgeschichte hierzulande denke, bezweifele ich das aber auch), man sollte sich aber auch klarmachen, daß mit einer derart Regierungsgläubigen Haltung auch viel und schnell Schindluder getrieben werden. Solange dir selbst die Maßnahmen passen und du siehst (und hier schreibe ich "du" nach alter Regel klein =verallgemeinernd), solange hälst du still - aber was passiert, wenn sie gegen die eigenen Rechte verstoßen,wenn die Demokratie ausgehobelt wird? Es gibt Staaten,die im Schatten der Pandemie so einige Dinge durchgesdrückt haben,d ie von der (Welt-)Öffentilchkeit kaum oder gar nicht bemerkt wurden. Ist das gut ? Ich empfehle weiterhin Juli Zehs Dysopie "Corpus delicti" - soweit möchte ich es nicht kommen lassen! Bezeichnenderweise ist die Erklärung im Buch ja in der Tat die Gesundheit der Gesellschaft, aber als wir das Buch lasen im Lesekreis, konnte ich immerhin darauf hinweisen ,daß im Zuge zur Terrorismusvermeidung auch zweifelhafte Gesetzesvorschläge vorgebracht wurden, die an ähnliche Ausspionierung erinnerten wie im Buch. "Zum Wohle des Volkes" läßt sich viel erklären und begründen... Kein Regierender, ob Demokrat oder Diktator, wird je seine Maßnahmen damit begründen, daß er selbst an der Macht und der Geldkasse sitzen bleiben will, egal wie offensichtlich das ist: es dient immer dem "Wohle des Volkes".. Und von daher bin ich froh, wenn nachgefragt, hinterfragt, gezweifelt und diskutiert wird. Gruß Ursel, DK


ZoeSophia

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Antwort auf Beitrag von DK-Ursel

Ja. Ich finde hinterfragen, zweifeln und diskutieren wichtig, einfach blind mitlaufen ist auch nicht gut.... es ist hald einfach schwierig, es sollte einfach viel öfters den gesunden Menschenverstand eingeschalten werden und ein bisschen mehr Global gedacht werden. Uns geht es gut, hier in Europa, wir dürfen noch Kritik äussern. in Japan, ich glaube auch in Thailand und anderen asiatischen Ländern, machen zwar ganz viele „Freiwillig“ mit aber beruht dieses Mitmachen wirklich auf Freiwilligkeit oder nur auf dem „Wissen“ dass wenn nicht mitgemacht wird Strafen auf die Bevölkerung kommen werden, welche bestimmt schlimmer sind als sich jetzt an die Auflagen zu halten....


Korya

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Antwort auf Beitrag von ZoeSophia

Nein, in Japan ist es der Regierung per Gesetz verboten, derart in das Leben der Bürger einzugreifen. Es ist auch der Polizei verboten, jemanden z.B. anzuhalten weil er keine Maske aufhat, oder weil er sich mit einer großen Gruppe auf der Straße oder im Restaurant trifft, obwohl die Regierung bittet, es zu unterlassen. Es beruht wenigstens in Japan auf Freiwilligkeit, sicher nicht auf Zwang. Und Motzen und Meckern tun die Japaner gegen ihre Regierung normalerweise zur Genüge, daran liegt's auch nicht! Es gibt eher eine allgemeine Einsicht, dass es wohl gerade das beste ist, sich an die Maßnahmen zu halten.


Zwergenalarm

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Antwort auf Beitrag von DK-Ursel

Vielen Dank für den Buchtipp. Mir persönlich geht es gar nicht mehr wirklich um die Maßnahmen, die meisten sind im Sinne der Pandemie eigentlich verständlich und selbsterklärend, manche auch nicht nachvollziehbar. Aber im Großen und Ganzen eigentlich das Maximum, was innerhalb einer freien Gesellschaft noch durchführbar ist. Wer sich bewusst dagegen stellt wird mit keiner "Ermahnung" dieser Welt noch umzustimmen sein. So what….auch das ist Demokratie. Und hier kommt sie eben an ihre Grenzen. Ich persönlich bin kaum eingeschränkt, sieht man mal vom verminderten Freizeitangebot ab, meine "Panik" hält sich nach wie vor in Grenzen. Die meines nahen Umfeldes auch. Was ich allerdings mit fortschreitender Dauer immer erschreckter feststelle, wie wenig es offensichtlich für einige braucht um sich freiwillig und relativ billig von unserer Demokratie zu verabschieden. So als wäre das etwas, was man nach Belieben an- und abschalten kann. Nicht, dass ich fürchte, dass es so kommt, aber das diese Forderung in den Köpfen einiger bereits existiert stimmt mich sehr nachdenklich.


DK-Ursel

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Antwort auf Beitrag von Korya

Danke, Korya, und Du hast auch das "t" dabei. Ja, hier wird natürlich wieder heftig diskutiert, geklagt, getrotzt. Demonstriert wird nicht,aber das Gemecker in Leserbriefen und Co ist groß. Gleichermaßen aber auch die Zustimmung, ich kann schwer abschätzen, wie das Verhältnis zueinander steht. Daß empfohlen (!) wird, die private Silvesterparty nicht ausufern zu lassen, Kontakte zu vermeiden, am besten alle Verabredungen diesbezügl. abzusagen, wird schon von vielen als starker, unredlicher Eingriff in die Privatsphäre empfunden. Was mich immer wieder daran erinnert, daß schon mi ersten Lockdown, oder beider ersten Öffnung danach, viele in meinem Umfeld fanden, "sie schimpfe aus", sie "diktiere", sie sei "autoritär" --- wohingegen ich die "Ermahnungen und Appelle" damals als normal ansah. In solchen Situationen offenbart sich mir oft der Unterschied zwischen mir und zumindest den Dänen,die ich kenne... Ich bin nicht autoritätsgläubig, ich hinterfrage viel, aber mir stoßen solche Appelle nicht sofort so sauer auf wie den Dänen (die dann letztendlich doch wieder mehr Vertrauen und Folgsamkeit als die Deutschen haben?). Alte Frage, auch in anderem Zusammenhang bereits mehrmals diskutiert mit Lesekreisdamen u.a. ZoeSophie, solche Folgsamkeit hat in einer Pandemie oder sonstigen Katastrophe evtl. Vorteile (wenn ich an die Nerzgeschichte hierzulande denke, bezweifele ich das aber auch), man sollte sich aber auch klarmachen, daß mit einer derart Regierungsgläubigen Haltung auch viel und schnell Schindluder getrieben werden. Solange dir selbst die Maßnahmen passen und du siehst (und hier schreibe ich "du" nach alter Regel klein =verallgemeinernd), solange hälst du still - aber was passiert, wenn sie gegen die eigenen Rechte verstoßen,wenn die Demokratie ausgehobelt wird? Es gibt Staaten,die im Schatten der Pandemie so einige Dinge durchgesdrückt haben,d ie von der (Welt-)Öffentilchkeit kaum oder gar nicht bemerkt wurden. Ist das gut ? Ich empfehle weiterhin Juli Zehs Dysopie "Corpus delicti" - soweit möchte ich es nicht kommen lassen! Bezeichnenderweise ist die Erklärung im Buch ja in der Tat die Gesundheit der Gesellschaft, aber als wir das Buch lasen im Lesekreis, konnte ich immerhin darauf hinweisen ,daß im Zuge zur Terrorismusvermeidung auch zweifelhafte Gesetzesvorschläge vorgebracht wurden, die an ähnliche Ausspionierung erinnerten wie im Buch. "Zum Wohle des Volkes" läßt sich viel erklären und begründen... Kein Regierender, ob Demokrat oder Diktator, wird je seine Maßnahmen damit begründen, daß er selbst an der Macht und der Geldkasse sitzen bleiben will, egal wie offensichtlich das ist: es dient immer dem "Wohle des Volkes".. Und von daher bin ich froh, wenn nachgefragt, hinterfragt, gezweifelt und diskutiert wird. Gruß Ursel, DK


Himbaer

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Danke, auch an Ursel. Ich finde es immer wieder spannend zu lesen, wie es wo anders läuft.


DK-Ursel

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Ja, obwohl --- soooo anders läuft es ja gar nicht. Hier ist halt alles zentral geregelt, wir haben ja keine Bundesländer (wohl aber durchaus Regionen (aber ohne Ministerpräsidenten oder eigener Regierung, das sind Verwaltungseinheiten) , die auch mal als einz. Parzellen zum schließen diskutiert werden, z.B. als im November die Zahlen vor allem jenseits des Storebelt rapide anstiegen, da waren es die Jütländer sehr leid, "deren Restriktionen" mitzutragen... "Brücke zu!", hieß es da sehr oft. Wir dackeln halt oft auch hinter Dtld. her - s. Masken, s. Begrenzung der Konkakte /Zahlen)... Ich finde sogar - und bekam das letztendlich dann auch von jemandem bestätigt,d ie i n Schweden wohnt - daß Schweden soooo anders nicht vorgeht. denn was da als Freiwilligkeit und Einsicht der Bürger propagiert wird, war in Wirklich Druck durch private Firmen, Arbeitgeber etc. - die wiederum Druck von den Ordnungsmächten bekamen,wenn sie gegen gewisse Auflagen verstießen. Da ist der reelle Unterschied eben, daß die Regierung nur Empfehlungen der Wissenschaftler - egal ob Gesundheit oder mal in anderen Gebieten - nur weitergeben, nicht aber verordnen kann. Aber Du hast Recht, es ist immer nützlich und spannend, über den Tellerrand zu schauen - manchmal eben auch so,d aß sich Fragezeichen ergeben. Wenn man in Dtld. doch schon so lange so ausgiebig Masken trägt - wieso sind dann dennoch die Zahlen im Verhältnis vergleichbar mit unseren, wo wir mit den Masken soviel später erst angefangen haben? Wenn die Schulen im Frühling erst für einen und dann für die anderen und im anderen Land genau umgekehrt und mit ähnlichen Ergebnissen öffneten: was können wir daraus lernen? Usw. Gruß Ursel, DK


ZoeSophia

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Antwort auf Beitrag von DK-Ursel

Ich komme ja aus der Schweiz, vieles wird auf Bundesebene geregelt, das sind die „minimal Anforderungen“, die Kantone können dann noch schärfer sein.... Was ich sehr sehr spannend finde, was ich vor allem diesem Forum zu verdanken habe, einen Einblick, dank euch, der Vorgehensweise von anderen Ländern. Im Frühling war die Schweiz sehr schnell (mMn) mit dem Lockdown und auch strickt, irgendwie, aber in Deutschland war es ein Hickhack der Bundesländer und/oder noch der einzelnen Gemeinden, im Dorf A waren Schulen zu und 5km weiter war noch alles offen.... Im Frühling haben in der Schweiz alle geschrien „warum so schnell ein Lockdown“ jetzt schreien alle „warum nicht endlich wieder ein Lockdown“ -wie es auch gemacht wird, es ist falsch! Unabhängig davon was die Politiker entscheiden oder nicht entscheiden, es ist in den Augen vieler Menschen ja eh falsch!! Ich möchte kein Politiker sein jetzt, nie und nimmer. Ich finde es auf eine Art irgendwie schwach wenn die Menschen für alles immer der Politik Schuld geben, ich kann doch auch ein bisschen Eigenverantwortung übernehmen, es braucht doch nicht immer für alles Gebote oder Verbote! Es ist eine schwierige Zeit, aber ich finde, ich sollte dennoch für mein Verhalten Verantwortung übernehmen, will ich nicht, dass es sich weiter ausbreitet muss ich eben etwas dafür tun(zu Hause bleiben)und nicht darauf warten bis es mir jemand verbietet.... vielleicht auch mal auf etwas Verzichten..... (Das ist meine ganz persönliche Einstellung/Sichtweise. Ihr seit alle alt genug, um für euch selber zu Entscheiden.... ich will auch niemanden anklagen oder irgendetwas vorschreiben....)


DK-Ursel

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Nein Du hast ja Recht. Der Punkt ist eben, daß jeder seine Verantwortung woanders sieht. Im Prinzip finde ich das auch gut so. Und dann braucht man dennoch eine Regierung,die das bündelt und evtl. in echten Krisenzeiten - und ich meine nicht nur Corona, ich denke auch an Klima oder eben Terrorismus/Kriminalität etc. - auch anordnet. Dabei werden dann natürlich die Interessen mancher verletzt, die Vorlieben, die Prioritäten mancher mißachtet. DAS ist aber nun mal Politik. Tja, ich bin auch froh, daß ich nicht Politiker bin. Aber naja, die haben es sich ausgesucht, es zu werden - man hat sie nicht in Armt geprügelt - eher oft im Gegenteil. Gruß Ursel, DK


Korya

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So einen ähnlichen Diskurs hatte ich gerade mit französischen Kollegen am Mittagstisch: sie jammerten über ihre Regierung, die alles zentralistisch regeln und von Nord nach Süd alles über einen Kamm scheren, egal wie hoch oder niedrig die Zahlen jeweils seien. Dann seufzten sie zu mir rüber, wie klug doch die Deutschen vorgingen, die in jedem Bundesland, in jedem Bezirk, teils in jedem Stadtteil lokale Regeln erlassen könnten. Als ich ihnen dann vom teilweise entstandenen Chaos und Kleinklein erzählte, wurden sie nachdenklich. Ich glaube aber nach wie vor, dass es auch wieder ein typisch deutsches Problem ist, jammern und warten, dass sie jemand an der Hand nimmt und nochmal ganz persönlich erklärt. In England ist es mindestens ebenso kleinteilig, aber hervorragend organisiert, und wenigstens in meinem Bekanntenkreis und bei unseren Nachbarn (wir haben ja noch unser Haus dort) gibt es überhaupt keine Verständnisprobleme. Da werden die Hemdsärmel hochgekrempelt und einfach gemacht. Wer unsicher ist, wie es im Nachbarviertel ausschaut, gibt auf einer Onlineseite den Postcode ein und bekommt umfassend Auskunft, welche Regeln gelten. Klasse!


DK-Ursel

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Antwort auf Beitrag von Korya

Ich glaube, die Dänen sehen sich gerne als kritisch (ältere Damen nennen es Weltmeister im Meckern), in Wirklichkeit aber meckern sie ein bißchen, rufen "das ist völlig unlogisch" .--- und machen brav, was gesagt wird. In meinem Umfeld gibt es etliche Meckerer, aber kaum jemanden,der offen die Regeln nicht beachtet - in meinen Kursen ebenso wie im Chor bei allen. Und auch Lesekreisabsagen oder so stieß nie auf Unverständnis. Also: Eigentlich viel Lärm um nichts. Gruß Ursel, DK