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Spike Protein Infektion vs. Impfung

Spike Protein Infektion vs. Impfung

KleinerSchiller

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Hallo Zusammen Gibt es hier Leute die sich auskennen und mir sagen können wie man das Spike Protein in der Impfung anscheinend ungefährlich machen konnte und was der Unterschied zum Spike Protein der Infektion ist? Interessiert mich sowohl für die mRNA Impfungen als auch für Novavax. Evtl. weiss Emilie (du bist doch die Mikrobiologin?) mehr dazu:) Liebe Grüsse


emilie.d.

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Der Virus enthält mehrere Gene, die er braucht, um in menschliche Zellen eindringen zu können und die DNA im Zellkern so umzuprogrammieren, dass die Zelle Viren produziert. Spike ist eigentlich nur so eine Art Anker, um in die Zelle über ein Oberflächenprotein reinzukommen. Der Virus hat z.B. auch Gene, die die menschliche Immunantwort runterregulieren. Spike an sich macht nicht krank. Ist das verständlich? Man nimmt wirklich nur einen ganz kleinen Teil vom Virus (das, was außen zum Andocken dran ist), um eine Immunantwort dagegen zu provozieren. Helicasen, RNA Polymerase, Exonuclease etc. fehlt alles. Mikrobiologen machen auch tolle Sachen, aber ich bin 'gelernte'Molekularbiologin


KleinerSchiller

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Antwort auf Beitrag von emilie.d.

Danke für deine Antwort. Mir ist klar, dass es nur einen kleinen Teil des Virus ist, Impfgegner behaupten aber, dass Spike Protein an sich sei toxisch (es gibt auch Studien dazu) und ich hab dann mal gelesen, dass das Spike Protein nicht 100% identisch mit dem Spike Protein der Infektion ist, sondern genetisch modifiziert wurde um es unschädlich zu machen? Ohh entschuldige, da hatte ich was falsch in Erinnerung.


Ludwiga

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Hierzu ("toxische Spike-Proteine") gab es verschiedene Artikel: Z.B. https://www.zdf.de/nachrichten/panorama/corona-spike-protein-toxisch-100.html Es gibt bestimmt mehr, habe nur gerade nicht viel Zeit zu recherchieren....;-)


emilie.d.

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Das ist Unsinn. Zumal die Argumentation ja auch schräg ist, wenn man Covid hat, wird der Körper ja praktisch überschwemmt mit Spikeproteinen. Va wenn man ungeimpft ist und die Infektion nicht so schnell kontrolliert bekommt, produziert man wirklich Tonnen an Viren und damit Spike. Das wäre dann wohl nicht toxisch? Spike im mRNA Impfstoff ist genetisch modifiziert, das stimmt. In der Mitte haben sie eine Art Prolinbrücke eingebaut. Proline sind relativ unflexible Aminosäuren. Das ist ein bisschen wie Panzertape, dass das Antigen unbeweglicher macht und in einer Konformation hält, in der die Immunzellen Spike gut erkennen können. Außerdem haben sie die Basen (meine das Uracil) modifiziert, damit die schlechter von T Zellen erkannt werden. Freie RNA (oder auch DNA) im Körper macht immer Alarm, weil das ein Hinweis für den Körper ist, dass grad Viren angreifen. Das ist ein Grund, warum man sich bei so vielen viralen Erkrankungen so schlapp fühlt, einem Übel ist und/oder man Kopfweh hat. Wenn man die Basen modifiziert, hat man weniger Nebenwirkungen. Auch da verstehe ich nicht so richtig, warum 'natüeliches' Spike unproblematisch sein soll, modifiziertes aber nicht? Die Impfstoffe wurden in Zulassungstudien untersucht, um eben zu gucken, ob und welche NW sie machen. Und dann nach Zulassung weiter qeltweit in den Phase IV Studien. Da hat man mittlerweile extrem viel Erfahrung.


KleinerSchiller

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Antwort auf Beitrag von emilie.d.

Die These der Impfgegner ist, dass bei einer Infektion nur in schweren Fällen das Spike im Blut landet, bei leichten Verläufen wird das Virus bereits in den Atemwegen abgewehrt und da ich Psychologie studiere und nicht Biologie habe ich keine Ahnung davon.. Warum wollte man, dass die T-Zellen das Spike nicht so gut erkennen? Skeptisch macht mich auch wieder der Fakt, dass die Stiko nun doch Aspiration empfiehlt aufgrund Nebenwirkungen:/ Ist alles so verrückt


Ludwiga

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Antwort auf Beitrag von KleinerSchiller

Darf ich aus Neugier fragen, aus welchem Anlass Du Dich mit solchen speziellen Fragen auseinandersetzt? Zum Thema Aspiration/STIKO - das zeigt eigentlich nur, dass es fortlaufend neue Erkenntnisse/Daten gibt. Das ist in der Wissenschaft normal, weil ja weltweit fortlaufend geforscht wird, offene Fragen/Thesen beantwortet werden. Aber wahrscheinlich geht es Dir eher darum, dass man nun befürchten muss, dass vieles, was bisher festgestellt/empfohlen wurde, in Zukunft verworfen wird, oder? LG


KleinerSchiller

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Antwort auf Beitrag von Ludwiga

Mir wurde vor Monaten leider einen Impfschädenchat geschickt und aus Neugier ging ich rein und hab das durchgelesen, anstatt das als Spinnerei abzutun versuchte ich die Dinge zu widerlegen was mir mangels Bio-Expertise nur halb gut gelingt. Ich hab einfach die Angst, dass das stimmt was die behaupten und fürchte mich deshalb vor der Impfung


Ludwiga

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Antwort auf Beitrag von KleinerSchiller

Ich verstehe. Ich habe Ähnliches in meiner Familie erlebt. Als die Meldungen zu Sinusvenenthrombosen im Zusammenhang mit AZ auftraten, war eine mir nahe stehende Person überzeugt, dass es sie treffen wird. Dabei gehörte sie nicht zu der sog. Risikogruppe im Zusammenhang mit dieser Komplikation. Die Person hat so lange gewartet, bis sie mit einem mRNA Impfstoff geimpft werden konnte. Wenn Du erwähnst Dich impfen zu lassen, wäre ein persönliches Aufklärungsgespräch mit einem Arzt oder einer Ärztin Deines Vertrauens wahrscheinlich am besten. LG


emilie.d.

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Antwort auf Beitrag von KleinerSchiller

Entschuldige, ich wollte nicht überheblich klingen. T Zellen haben auf ihrer Oberfläche sg. TLR, die freie RNA und DNA erkennen. Das ist eine Art Warnsystem für einen viralen Angriff. Normalerweise gibt es im Körper keine freie RNA und DNA - außer wenn z.B. Viren unterwegs sind. Dadurch, dass man beim Impfstoff Basen modifiziert, binden die schlechter an diese TLRs - und lösen dadurch weniger Alarm im Körper aus. Dadurch hat man dann weniger der unangenehmen typischen Impfnebenwirkungen. Die eierlegende Wollmilchsau in der Impfstoff Entwicklung wäre ein Impfstoff, der keine typischen NW wie bei einer Infektion machen würde. Auf der anderen Seite braucht man aber die Aktivierung der T Zellen, um eine dauerhafte Immunität auszulösen ('die Toleranz zu brechen'). Man muss da immer ein bisschen rumprobieren. Ich bin keine Ärztin, mein Stand: man zieht vorher beim Spritzen nicht probeweise auf. Das tut weh und es gab bei den bisherigen Impfungen - mein Stand - keine Daten, die da einen Vorteil hatten zeigen können. Die Gefäße im Arm sind auch eher dünn. Bei der Art, wie man da reinsticht, zermatscht man das Gefäß wenn eher. Auch das tut weh und gibt blaue Flecken, aber der Impfstoff fließt dann mit dem Blut trotzdem zusammen im Gewebe herum. Ich denke, die hoffen, dass sie mit der Empfehlung vielleicht die (seltenen) Myokarditis Fälle vielleicht runterbekommen. Kann ich mir nicht so richtig vorstellen, aber ist natürlich möglich. Ich hab selber schon einiges an Viren gebaut, alle möglichen Zelltypen, auch Stamm Zellen genetisch verändert. Natüelich auch mRNA in Zellen gesteckt. Nie im Leben würde ich mir ohne Grund eine mRNA intramuskulär spritzen. Da kann alles mögliche passieren. Aber die Geschichte ist füe mich rum, man muss in den Menschen gehen und ausprobieren, was passiert. Man hats gemacht und es ist nicht alles toll. Es gibt NW, es gibt Impfschäden, aber super wenig. Das Risiko mit einem Wildvirus, der neurotrop ist, Gefäße schädigt und Langzeitachäden verursacht, ist ao viel höher.


MM

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Antwort auf Beitrag von Ludwiga

Also ich finde es normal, sich damit auseinander zu setzen. Versuche ich eigentlich immer, soweit es geht. Zum Thema - die mRNA Impfstoffe sind durchaus auch problematisch, aber das Thema ist eigentlich allgemeiner, würde ich sagen: Wie schon verschiedene Expert/inn/en erklärt haben, ist es bei Virusinfektionen der Atemwege (also gerade auch Covid) so, dass Impfungen per Spritze in den Muskel eigentlch nicht besonders viel Sinn machen. (Man experimentiert, soweit ich weiss, auch mit einer auf die Nasenschleimhaut verabreichten Impfung.) Denn das Virus kommt über Mund, Nase, Rachen in den Körper - und wird dort von den Zellen des Immunsystems bekämpft. Es gibt darum Schnupfen Husten, Schleimabsonderung, dazu Fieber als Abwehrreaktion. Ist diese Abwehr erfolgreich, kommt das Virus nicht weiter in den Körper. UNd die entsprechenden Zellen merken sich das Virus für die Zukunft. Werden sie immer mal wieder mit ihm oder ähnlichen konfrontiert, bleibt die Immunität auch mehr oder weniger bestehen. (So wie bei Erkältungsviren, was ja auch oft Coronaviren sind. Darum sagte neulich auch ein bekannter Virologe hier in Tschechien, dass Omikron eigentlich der beste "Booster" ist - alle kommen mit ihm in Kontakt und frischen so ihre Immunität auf.). Wenn das Immunsystem aus irgendeinem Grund (Vit.D Mangel, andere Erkrankungen etc,) geschwächt ist, kann es aber sein, dass das Virus doch weiter kommt - und dann in der Lunge eine Lungenentzündung usw. auslöst und/oder andere Probleme. Was bei Covid in den schwereren Fällen geschieht, von denen man dann liest (ähnlich wie bei Komplikationen, die während einer Grippe auftreten können oder bei anderen Infektionen). In andere Teile das Körpers kommt das Virus nur in wirklich schweren Fällen. Und mit der Impfung simuliert man eben dies. Dann kann u.U. eine sehr heftige Immunreaktion erfolgen, bei der es, wenn man Pech hatm zu Beschädigung von Geweben/Organen kommen kann. Bei dem Covid-Impfstoff (mRNA) wird das Spikeprotein ja auf Anweisung hin von den eigenen Körperzellen hergestellt - da wo der Impfstoff hin gelangt. Und man weiss schon länger, das er nicht nur lokal im Muskel bleibt, sondern bei Probanden im gesamten Körper nachgewiesen wurde. Und so kann es, wenn das Immunsystem die "befallenen" Zellen dann angreift, zu Problemen kommen, da es ja quasi eine Entzündungsreaktion ist, eine Art "Schlachtfeld" an der jeweiligen Stelle im Körper. Je nachdem wo, hat man im schlimmeren Falle dann die bekannten Thrombosen, Hermuskelentzündungen etc. (Klar kann auch Covid selbst diese auslösen, aber das Virus kommt ja normalerweise nicht so weit in den Körper, sondern bleibt auf der Schleimhaut der Atemwege und der "Kampf" findet dort statt.) Ich denke, bei Personen mit hohem Risiko (Alter, chronische Erkrankungen) kann die Impfung trotzdem Sinn machen, aber bei jüngeren ohne Risiko würde ich das gut abwägen. Und wenn schon, dann nach Möglickeit einen anderen Impfstoff wählen der nicht mit mRNA arbeitet - dann hat man zumindest unter besserer KOntrolle, wieviel Spikeproteine es gibt, (soviele wie injiziert wurden). Die Immunität soll auch besser (komplexer, universeller) sein, wenn der Körper mit dem ganzen Virus konfrontiert war, nicht nur mit einem kleinen Teil davon (Spikeprotein). Darauf geht wohl die Tatsache zurück, dass die Immunität nach Genesung von Covid19 besser und dauerhafter ist als nach der Impfung.


Jomol

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Antwort auf Beitrag von MM

Das Schleimhautproblem ist die fehlende Dauerhaftigkeit. Die Nasenschleimhaut hat diverse Abwehrmöglichkeiten, unter anderem eben IgA- Antikörper, die auf der Schleimhaut sind. Ein Schnupfen wäre aber nicht das Problem. Vorwiegend die Schleimhaut immun zu machen, ist also nur eine wackelige Brücke. Laut RKI hat man nach Infektion weniger Schutz als nach Impfung: https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/Genesenennachweis.html "Die Gültigkeit des Genesenennachweises wurde von 6 Monaten auf 90 Tage reduziert, da die bisherige wissenschaftliche Evidenz darauf hindeutet, dass Ungeimpfte nach einer durchgemachten Infektion mit der Deltavariante oder einer früheren Virusvariante einen im Vergleich zur Reinfektion mit der Deltavariante herabgesetzten und zeitlich noch stärker begrenzten Schutz vor einer SARS-CoV-2-Infektion mit der Omikronvariante haben (1-3)." Grüße, Jomol


KleinerSchiller

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Tut mir leid, aber dass was du sagst stimmt nicht. Das Virus kommt bei jeder Infektion ins Blut und vermehrt sich im Körper oder was denkst du weshalb Fieber entsteht? Google mal Virämie.


Ludwiga

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Antwort auf Beitrag von KleinerSchiller

Hallo KleinerSchille,r emilie.d kann Dir sicher die molekularen Mechanismen im Detail erklären. Ganz grob - Das Spike-Protein ist (nur) ein Baustein des Corona-Virus, der auf seiner Oberfläche sitzt. Das Virus braucht dieses Protein, um an die Zellen anzudocken und sie zu infizieren. Es dockt damit an Rezeptoren - ACE2 - die sich auf der Oberfläche menschlicher Zellen befinden. Das Virus kann so mit der Zellmembran verschmelzen, sein Erbgut ins Innere der menschlichen Zelle entlassen, sich vermehren und schließlich die Krankheit Covid-19 auslösen. Dieses Spike-Protein kann an einigen Stellen mutieren - virale Varianten entstehen, die von Bedeutung sind ("VOC" - besorgniserregende Varianten) oder weniger ("VOI" - unter Beobachtung stehende Varianten) Das können die Covid-Impfstoffe nicht. Sie sind in dem Sinne nicht vermehrungsfähig wie ein echtes Virus. Die mRNA-Impfstoffe erhalten z.B. nur den Bauplan für das Spike-Protein, aber nicht für das komplette Virus. Der Körper bildet hier vorübergehend die Spike-Protein selbst. Sie lösen eine gewünschte Immunreaktion des menschlichen Körpers aus, zeigen ihm also qasi den Feind, gegen den dann z.B. Antikörper gebildet werden. Im Infektionsfall erkennt der Körper also schnell den Feind (weil er ihn schon gesehen hat) und kann ihn unschädlich machen. Das Immunsystem beseht nicht nur aus Antikörpern, aber das geht weiter ins Detail... (Immungedächtnis, Gedächtniszellen, T-Zellen etc.). Novavax ist ein proteinbasierter Impfstoff. Das Spike-Protein (künstlich hergestellt, in Insektenzellen) wird hierbei also "festig" direkt gegeben. Es ist mit einem Wirkverstärker versetzt – einem sogenannten Adjuvans. Adjuvanzien sind Stoffe, die das angeborene Immunsystem aktivieren. Die gewünschte Immunreaktion folgt. Schau mal noch hier (spontan gefunden) https://www.helmholtz.de/glossar/corona-glossar/ Vielleicht hat jemand eine Seite, die er empfehlen kann, z.B. Impfstoffe im Vergleich - Bau- und Wirkungsweise... LG


Ludwiga

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Antwort auf Beitrag von Ludwiga

Ich weiß, ich empfehle die Seite/Tweets immer wieder, aber ich finde, es ist wirklich gut und verständlich erklärt und man findet viele weiterführende und aktuelle Infos. Zu den unterschiedlichen Arten der gegen Covid eingesetzten Impfstoffe: https://twitter.com/TheBinderLab/status/1473237546033364992


KleinerSchiller

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Antwort auf Beitrag von Ludwiga

Danke! Werde mir die Quellen gerne später durchlesen:)