So, nun auch... Achtung lang !

Hatte mich ja ne ganze Weile hier nicht mehr sehen lassen, nachdem ich festgestellt hatte dass mir ne forenfreie Zeit ganz gut tut. Nachdem die Kardiologin endlich ihr ok geheben hatte und die Blutwerte und das EKG nun konstant in Ordnung waren habe ich mich nach Rücksprache mit meinen behandelnden Ärzten für eine weitere Impfung entschieden. Die Entscheidung ist mir echt nicht leicht gefallen, zumal das Risiko eines Rückfalls bei der Herzmuskelentzündung natürlich erhöht ist, eine gewisse Skepsis war da schon da. Hab mich also im Impfzentrum registrieren lassen und dann den Tag darauf schon den Termin gehabt. Leider gab es dann erstmal Diskussionen mit dem diensthabenden Impfarzt, da dieser altersbedingt Moderna verimpfen wollte, aber dieser Impfstoff seitens der Ärzte bei vorangegangenen Herzmuskelentzündung nicht verwendet werden soll, da waren sich alle einig. Dies stand auch so in allen Berichten die ich mit dabeihatte (Krankenhaus, Kardiologe) und ich meine ich hätte gelesen dass es dazu auch eine Empfehlung vom Rki oder Hersteller gibt. Die Berichte interessierten den Arzt aber gar nicht, weil er der Meinung war dass das ja gar nicht sein könne und er sich auch keine Berichte anschauen muss denn wahrscheinlich kämen die Probleme vom Kopf her, schliesslich würd ich ja Psychotabletten einnehmen. Ahja... Ich hab meine Meinung dazu erstmal runtergeschluckt, fand die Aussage aber doch sehr übergriffig und frech. Nachdem wir auf keinen gemeinsamen Nenner gekommen waren, die Diskussion wohl doch immer lauter wurde und ich dann eigentlich schon am Aufstehen war um wieder zu gehen und lieber noch ein paar Wochen zu warten bis der Hausarzt wieder freie Plätze auf der Liste hat, kam ein anderer Impfarzt vorbei der wissen wollte was los ist, obs denn Probleme gäbe Impfarzt 1 hat dann Impfarzt 2 erklärt, ich würde Moderna ja rein aus Prinzip ablehnen, ich würde mir da eine Herzmuskelentzündung "zurechtspinnen" und wäre ja auch in Behandlung wegen "du weisst schon was ich meine". Ich stand da noch nebendran und dachte ich bin echt im falschen Film. Hab dann gesagt, dass das mit Prinzip gar nix zu tun hat, sondern tatsächlich medizinische Gründe entgegenstehen die er kennen WÜRDE, wenn er mal die Befunde die ich ihm zum lesen angeboten hatte wenigstens mal ÜBERFLOGEN HÄTTE statt mich in die "Hat-ne-Klatsche"-Schublade zu schieben und mich deshalb nicht ernstzunehmen. Der zweite Arzt hat dann gesagt ich möge mich bitte erstmal beruhigen (ich war zwischenzeitlich echt stinksauer) sich dann angehört wieso und weshalb, hat sich dann die Berichte durchgelesen und war schlussendlich auch der Meinung, dass ja alles per Bilddiagnostik nachgewiesen ist und es sich dabei nicht um ein ungenaues Ultraschall handelt, sondern um ein Mrt das mit der Herzkatheteruntersuchung gleichgesetzt wird und somit Moderna tatsächlich nicht in Frage kommt, ausser man wolle mich umbringen. Das hat er dem ersten Arzt, der noch da war dann auch entsprechend vermittelt, dass das so nicht geht und er sich auch die Unterlagen anschauen muss. Der zweite Arzt hat sich mehrmals für die Unannehmlichkeiten und das Verhalten seines Kollegen entschuldigt. Es wurde auf dem Aufklärungsbogen vermerkt, dass die Gefahr einer erneuten Herzmuskelentzündung gegeben ist und hab dann der Impfung mit Biontech zugestimmt. Bis auf drei Tage Schüttelfrost, Gelenkschmerzen und Fieber hatte ich diesesmal keine Probleme und lustigerweise bin ich wieder richtig fit. Ungelogen richtig, richtig fit, so als wäre nie was gewesen, als hätte man einen Schalter gelegt- ganz merkwürdig. Meine Kardiologin, die auch weiterhin noch eine Weile die Blutwerte und das Herz überwacht meinte das habe sie jetzt schon öfter gehört und keiner weiss so genau warum das so ist. Meine Tabletten um das Herz zu entlasten werde ich trotzdem erstmal noch eine Weile nehmen müssen, aber damit kann ich leben. Da das Ganze nun auch schon ein paar Wochen her ist, dürfte auch nichts mehr nachkommen. Mein Sohn ist zwischenzeitlich auch zum dritten Mal geimpft. Um die dritte Impfung wurde seitens des Krankenhauses (macht gerade dort sein Schulpraktikum) indirekt gebeten ("wäre schon besser...") weil er dort in der HNO-Ambulanz ist und da die Empfehlung der Stiko für den Booster da war und er selbst auch damit einverstanden war haben wir dem zugestimmt. Wir hatten das freitags besprochen, samstags gab es dann im Nachbarort eine Sonderimpfaktion zu der er dann gegangen ist. Er hatte auch nur etwas Schüttelfrost und war müde, aber verglichen mit der ersten und zweiten Impfung hat er die am besten vertragen. Meine Tochter wird noch ein wenig warten, da sie erst mit ein grippalen Infekt flachgelegen hat und das Immunsystem noch nicht vollständig erholt ist. So, lang geworden, aber ich bin irgendwie doch froh, dass es weitergeht und vor all, dass es diesemal problemlos über die Bühne gegangen ist.