Elternforum Coronavirus

Situation in den Alters-/ Pflegeheimen

Coronavirus
Situation in den Alters-/ Pflegeheimen

SybilleN

Wie ist bei euch die Lage? Mein Mann hat mir erzählt, dass er nun bei jedem Feuerwehreinsatz in Heimen eine Meldung erhält, wie viele aktive Corona-Fälle dort gemeldet sind. Einerseits super transparent für die Einsatzkräfte. Andererseits erschreckend, denn in jeder Einrichtung, die er letzte Woche aufsuchen musste (Rauchmelder in Heimen sind ihre Dauerbeschäftigung), gab es zweistellige Corona-Fallzahlen! Wenn das an vielen Orten so aussieht, dann gehen die aktuellen Maßnahmen einfach an der Realität vorbei, so lange die Situation in der Pflege nicht verbessert wird.


Saralina

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Gefühlt ist hier im Landkreis zur Zeit fast jedes Alters-oder Pflegeheim betroffen. Sehr traurig. Im Nachbarort eine Demenzabteilung. Vg


Ellert

Antwort auf Beitrag von Saralina

Ich bin immer wieder froh wenn meine Kollegin berichtet dass sie den alten Vater besucht und dort imemr noch keine Fälle aufgetreten sind, da darf man auch nur rein mit Schnelltest nur dann kurz ich glaube ne Stunde.


emilie.d.

Antwort auf Beitrag von SybilleN

Nur wenn die Viruslast insgesamt gesenkt wird, sind auch vulnerable Gruppen geschützt. Alles andere funktioniert nicht. Wenn die Gesamtviruslast steigt, hat man IMMER Einträge in Risikogruppen. Egal, wieviel PPE man beschafft und testet.


SybilleN

Antwort auf Beitrag von emilie.d.

Stimmt völlig. Nur: Wenn der größte Teil der Infektionen eben genau dort stattfindet/ stattfinden kann, wo sie die schlimmsten Folgen hat, bringt es wenig, sich auf den Bereich zu konzentrieren, wo viel weniger Fälle auftreten. Mir geht es aber nicht darum, die Maßnahmen zu kritisieren oder so. Tatsächlich möchte ich wissen, ob es anderswo auch so aussieht, wie hier. Könnte ja ein lokal begrenztes Problem sein (z.B. weil ein Großteil der Heime die gleiche Reinigungsfirma beauftragt hat).


emilie.d.

Antwort auf Beitrag von SybilleN

Es ist kein lokal begrenztes Phänomen. Deshalb sind unsere Todezahlen im Dezember so hoch. Wir hatten im Sommer/Herbst so wenig Tote, weil wir besser als andere Nationen den viral load niedrig halten konnten und weniger Einträge in die Risikogruppen dadurch hatten. Den 1. Absatz von Dir verstehe ich nicht? Wenn man die Risikogruppen schützen will (was durchaus auch unter Ärzten kontrovers diskutiert wird, kenne einige, die mit dem scgwedischen Modell, die Menschen palliativ zu versorgen und z.B. im Altenheim sterben zu lassen, liebäugeln, um die Intensivstationen zu entlasten), dann muss man die Gesamtvirenlast in der Bevölkerung senken. Also eben auch die 'Virenproduktion' bei symptomfreien reduzieren. Oder meinst Du das mit 'bringt es wenig, sich auf den Bereich zu konzentrieren, wo wenig Fälle auftreten' anders?


SybilleN

Antwort auf Beitrag von emilie.d.

Danke, dass du nachfragst. Tatsächlich meine ich es anders: Wenn ich die Zahlen von den Heimen im Wacheneinzugsgebiet auf unseren Kreis hochrechne, dann liegt der Schwerpunkt der Infektionen eindeutig in den Heimen, nicht im privaten Bereich, nicht in Arbeitsstätten oder Schulen. Natürlich wäre es gut, da auf "Null" zu kommen, aber wenn die Treiber woanders sitzen / Hygienekonzepte nicht umgesetzt werden (können), geht es mit jeder Öffnung wieder von vorne los. Mich hat es sehr getroffen, dass in den beiden Einrichtungen, an denen ich täglich vorbei komme, erst seit Ende November Maskenpflicht / Zugangsbeschränkungen für Besucher ausgewiesen wurden und es nur selten Schnelltests für Besucher zu geben scheint. Die Tante meines Mannes lebt auch in einem Heim mit einem eigentlich guten Ruf und auch da gab es erst sehr spät Schutzmaßnahmen (z.B. Reinigungskräfte putzten sämtliche Zimmer ohne Maske). Ich will hier definitiv niemand von den Pflegekräften kritisieren oder angehen - das ist ein viel zu schlecht bezahlter Knochenjob.


Felica

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Ich kenne übdr Freunde, 2 Pflegerinnen. Beide arbeiten in verschiedenen Heimen. Beide finden die Massnahmen scheisse und pfeifen privat komplett auf jegliche Vorsicht. Beide arbeiten in Heimen wo es Ausbrüche gibt, in einem scheint man es auch nicht in den Griff zu bekommen. Kinderland passt da ja auch rein. Ein solcher Kollege im Team und du hast eine tickende Bombe. Den die werden zu 100% auch keine Hygienekonzepte 1 zu 1 umsetzen.


emilie.d.

Antwort auf Beitrag von SybilleN

Ich hoffe, ich rede nicht an dem vorbei, was Du meinst, aber auch bessere Schutzmaßnahmen in den Heimen bringen nur marginal Besserung. Das ist so ein epidemiologischer Grundsatz, den man (wenn man Epidemiologen fragt - Politiker, Wirtschafter und einige Virologen sehen das ja bekanntermaßen anders) nicht außer Kraft setzen kann. 30-40 Prozent der Infektionen verlaufen asymptomatisch. In den Heimen 'sieht' man die Kranken so wie man bei Infektionen in den Schulen häufig erst drauf stößt, wenn die Lehrer oder die Eltern erkranken. Es hilft nicht, in den Heimen anzusetzen, den Sumpf musst Du dort trocken legen, wo die Pandemie getrieben wird. Wenn man es mit dem Schutz von Risikogruppen ernst meint. Die Heime müssen geschützt werden. Über PPE, Schnelltests, Impfungen usw. Aber wenn die Viruslast in der Grsamtbevlkerung so wie aktuell hoch ist, dann hat man Einträge in die Risikogruppen. Das war schon immer so und das ist auch bei Corona nicht anders.


FrauvonWunderfitz

Antwort auf Beitrag von SybilleN

Ich kenne 3 Heime bei uns im Umkreis die seit Corona Ausbruch im letzten Jahr keinen einzigen Fall hatten und dann zwei in denen es einmal 4 und einmal 9 Fälle gab.


sun1024

Antwort auf Beitrag von SybilleN

Im Pflegeheim meines Schwagers sind in einem Haus 1/3 der Bewohner betroffen, im anderen Haus keine. Dort kommt erschwerend hinzu, dass demente Corona-Erkrankte durchs Haus und auch andere Zimmer laufen, weil freiheitsentziehende Maßnahmen nicht erlaubt sind. So breitet es sich natürlich schneller aus. LG sun


Mitglied inaktiv

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Hier auch ganz ganz schlimm gerade. Problem sind die Krankenhäuser. Die bekommen das Virus nicht in den Griff. Eigentlich müssten alle Heimbewohner, die aus dem KKH kommen (wegen irgendetwas ganz anderem eingeliefert) 14 Tage in strengste Quarantäne. Die 94jährige Oma eines Freundes hat sich vor einigen Tagen im Heim infiziert. An einer Mitbewohnerin, die aus dem KKH kam . Auch die Physios hätten wohl schon was "eingeschleppt". Über 30 Tote in 14 Tagen in unserem LK. Größtenteils Männer Ü80.


Mitglied inaktiv

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Bei uns sind auch die Altenheime ein großes Problem mit vielen Ausbrüchen. Aber auch die Krankenhäuser sind „Hotspots“. Ich habe zwei Menschen im Bekanntenkreis, die wegen einer anderen „kleinen“ Sache im Krankenhaus waren und sich dort infiziert haben, beide lagen dann wochenlang auf der Intensivstation. Einer von beiden Anfang 30.


Mitglied inaktiv

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Die Nachbarin meiner Mutter (75 o.s.) hat sich nach einer OP den Virus geholt . Ist gestorben. Ihre Tochter (50) hat sich auch beim Besuch im KKH/bei der Mutter? infiziert. Lag jetzt auch in einem anderen KKH... glaub sie ist wieder draussen....


Shanalou

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Man kann die Situation in der Pflege schon etwas verbessern. Nach extrem laschem Umgang mit den Hygienevorgaben und nach einem großen Ausbruch hier im Heim, wird konsequent getestet und das Personal trägt nur noch FFP2 . Mal sehen, wann der Schlendrian wieder einkehrt.


SybilleN

Antwort auf Beitrag von Shanalou

Das klingt deutlich besser als das, was ich so mitbekommen habe.


FrauvonWunderfitz

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Ich war über die Zahlen bei uns auch überrascht. Konnte mir nachdem, was ich sonst lese, nicht mal vorstellen dass es überhaupt Corona freie Einrichtungen gibt. Warum das so ist, dass es manche nicht, manche schwach und mache so heftige trifft, verstehe ich nicht.


hgmeier

Antwort auf Beitrag von SybilleN

Ein Großteil der Übertragungen finden ganz allgemein im heimischen Bereich statt. Also da wo Menschen eng undlange miteinander umgehen. Heimische Bereiche sind aufgrund ihrer Eigenarten schwer zu sichern. Je mehr Personen in diesem sind, desto schwieriger wird es. Pflegeheime sind letztlich auch ein heimischer Bereich (besonderer Art). Diese lassen sich zwar aufgrund möglicher Maßnahmen etwas sichern, haben aber auch eine besonders gefährdete Klientel. Wenn also heimische Bereiche Hauptübertragungsort sind, jedoch nur schwer sicherbar, muss versucht werden des Hereintragen in den heimischen Bereich zu erschweren. Dieses geht mit 1. Betretungsverboten. Ist im Pflegeheim nichts anderes wie im originär heimischen Bereich - trifft (und schützt) jedoch gleichzeitig viele Leute. Hat im Bereich des Pflegeheims aber Grenzen bezüglich des Personals als Eintrittsvektor. 2. Übertragungen außerhalb des heimischen Bereichs verhindern. Und schon sind wir wieder ei Lock-down und Shut-down der Bereiche außerhalb des heimischen Umfeldes.


emilie.d.

Antwort auf Beitrag von hgmeier

Aber sonst bin ich bei Dir. Wir können wirklich von Glück sagen, dass ein Großteil der Bevölkerung den LD mitträgt, sonst sähe es hier in 6 Wochen düster aus. In Südostengland eskaliert die Situation teotz LD und die schlimmsten zwei Wochen dort kommen noch. Das einzig Gute an dieser Tragödie ist, dass ich denke, dass es ähnlich wie Bergamo in D. dazu führt, Menschen von der Notwendigkwit eines LD zu überzeugen. Italien hat uns auf Gutdeutsch den A. gerettet (hohe Bevölkerungsdichte in D., keine Insellage, überalterte Bevölkerung), könnte mit England ähnlich laufen. Irland hat zu früh aufgemacht, das Ergebnis kann man sich anschauen.


IngeA

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Wir bekommen dahingehend nichts mitgeteilt, außer es besteht definitiv Coronaverdacht oder positiver Test. Aber wir dürfen von unserem AG aus Pflegeeinrichtungen jeglicher Art nur noch "vollverkleidet" betreten LG Inge


iriselle

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Ich arbeite in einer Senioreneinrichtung ( ca 120 Bewohner ), und bis Dezember sind wir gut durchgekommen. Kurz vor Weihnachten ging es los, und das dann ganz schnell. Inzwischen sind über 40 Bewohner und über 20 Mitarbeiter infiziert. Ich selbst war kurz nach Weihnachten positiv und auch krank. Die Lage ist sehr schwer, Personal kommt aus anderen Häusern, alle arbeiten am Limit. Es stecken sich noch immer welche neu an. Das Hygienekonzept bei uns ist gut, ab November Schnelltests für Mitarbeiter, Besucher und Bewohner, gute Schutzausrüstung. Ich verstehe es nicht... Das Gesundheitsamt hat das Haus geschlossen, es kommt ausser Personal keiner mehr rein. Vorher war täglich Besuch möglich, bis zu 2 Personen im Bewohnerzimmer und mit Maske. Aber selbst hab ich gesehen wie manche die Maske absetzen und erstmal mit Mama/ Oma kuscheln. Wer es letztlich reingebracht hat wird man nie erfahren, zumal die Schnelltests erst positiv werden wenn man eigentlich schon 2 Tage krank ist- so war es auch bei mir. Ich selbst habe hier zu Hause keinen angesteckt, wirklich komisch. Wahrscheinlich gehe ich ab Donnerstag wieder arbeiten, hoffe dass ich fit genug bin. Schlimm finde ich die Hinterfragung ob derjenige "mit" oder "an " Corona verstorben ist- fest steht in der Regel, dass die Covid-Toten noch leben würden wenn sie nicht bekommen hätten. Aber bei einigen ist ein altes Leben auch nicht mehr viel wert, " die sterben ja sowieso bald ", das finde ich ganz gruselig. Und bei allem darf man nie vergessen dass es auch jüngere hart treffen kann.


Mitglied inaktiv

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In unserer Zeitung am Wochenende waren sage und schreibe acht volle Seiten nur Traueranzeigen, und da waren keine sonderlich großen Anzeigen dabei!


Mitglied inaktiv

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An einem "normalen" Samstag stehen hier vielleicht 5 - 8. Gestern waren es 51 Klar sind da auch Menschen dabei, die nicht an oder mit corona gestorben sind, aber die Anzahl sagt alles aus. Außerdem wurde diese woche ein Container bei uns am Friedhof aufgestellt für Särge, weil sie mit den Beerdigungen nicht nachkommen :( Aber ist ja alles nur Fake und Panikmache *kotz*


Loonis

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In unserer Seniorenresidenz wohnen 250 Leute ,wir hatten bisher keine Fälle bei den Bewohnern ...toi toi toi Unser Personal bisher auch keiner positiv. Ledigl. beim Pflegedienst (ist ein externer bei uns) gab es einen Fall bei den Mitarbeitern. Wir werden am 16. geimpft. LG K


Jomama

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Ich arbeite nicht in der Altenpflege, aber in der stationären Behindertenhilfe. Unsere Bewohner sind durch Vorerkrankungen ähnlich vulnerabel wie alten Menschen. Unsere Einrichtung ist klein (12 Bewohner) und das Team mit wenig wechselnder Besetzung. Wir kennen die Bewohner daher größtenteils jahrelang und es wäre für uns alle ein Alptraum, der- oder diejenige zu sein, die das Virus einschleppt. Bisher sind wir Gott sei Dank verschont geblieben (klopf auf Holz). WENN es hier aber auftritt, werden es alle bekommen, da es so gut wie keine Möglichkeit zur Isolierung gibt, wir alle nicht pflegeerfahren sind und es nach wie vor so gut wie keine Schutzkleidung gibt. Daher ist Prävention das A und O - mittlerweile gibt es endlich ffp2- Masken in ausreichender Menge, die auch durchweg getragen werden und eigentlich alle Mitarbeiter haben ihre privaten Kontakte komplett reduziert. Mein Luxus ist es, mein Kind zur Kita zu schicken. Im Innenbereich habe ich seit dem Sommer niemanden getroffen, nur noch draußen. Wir gehören zur 2. Impfgruppe, ich hoffe inständig, wir bleiben bis dahin verschont!