ara-sunshine
Heinz-Peter Meidinger, DLV-Präsident, sieht auch nach den Sommerferien keinen normalen Unterrichtsbetrieb an den bayerischen Schulen. Er hofft aber, dass nun Sanierungsrückstände aufgeholt werden. https://www.br.de/nachrichten/bayern/schule-nach-corona-bayern-plant-regelbetrieb-fuer-herbst,S2LiqWC
...
https://www.welt.de/politik/deutschland/article209774911/Schule-Corona-Regelbetrieb-aber-wie-wenn-Tausende-Lehrer-fehlen.html
Ich verstehe ehrlich gesagt nicht, wieso Lehrer besonders geschützt werden müssen, andere Berufsgruppen wie MA im Einzelhandel insbesondere Supermarkt, Busfahrer, medizinisches und Pflegepersonal, Bankangestellte, ... aber nicht. Gruß Niki
hier hat man von der Deutsch Lehrerin nichts gehört.Die ganze Zeit.Für Fragen oder Rückmeldungen stand sie den Kindern nicht zur Verfügung.Zum Glück sind nicht alle so.Da sie jetzt „Risikogruppe“ist,übernahm ein anderer Lehrer die Klasse.Und er macht ganz tollen Unterricht!Kinder sind begeistert.
Warum Lehrer besonders geschützt werden müssen? Weil sie neben ErzieherInnen die einzigen sind, von denen man erwartet, mit 30 Leuten ungeschützt in einem oft kleinen schlecht gelüfteten Raum zu arbeiten. Es ist inzwischen belegt, dass Aerosole der Hauptübertragungsweg sind (bis zu 80%) und diese sammeln sich nach einiger Zeit in solchen Räumen und werden dann eingeatmet. Erschwerend hinzu kommt nun die recht neue Erkenntnis, dass man sich dann eben nicht nur "mal kurz ansteckt", sondern dass jetzt davon ausgegangen wird, dass die Menge des aufgenommenen Virus dafür ausschlaggebend ist, ob es zu einem schweren Verlauf kommt oder nicht. Der Lehrer und die Schüler (!) setzen sich, wenn es Infizierte im Raum gibt, nämlich mit jedem Atemzug ein neues "Virennest" in die Nase und von dort wandert es in die Lunge und wütet dort. Die oft genannte Kassierein sitzt in einem großen gut belüfteten Raum (da gibt es ja die Technik) und die Leute verteilen sich und verschwinden nach kurzer Zeit wieder. Da können sich kaum Aerosole anreichern. Das Pflegepersonal trägt Schutzmasken und ist ebenfalls nicht so vielen atmenden Menschen auf einmal ausgesetzt. Masken sind aber im Klassenraum nicht vorgesehen und verhindern ja auch zugegebenermaßen nachhaltig das, was man eigentlich möchte: Kommunizieren. Hat noch jemand ein Beispiel, wo sonst erwartet wird, dass man sich ungeschützt dieser Gefahr aussetzt? Mir fällt nichts ein und ich finde das ist Grund genug, zumindest die Risikogruppen zu schützen. Aber ich weiß, dass es niemand hören will und wir es leider erst am konkreten Beispiel erfahren müssen... Das kann man übrigens alles bei Drosten und in den entsprechenden Originalstudien nachlesen, wenn man es denn wissen wollte. Wollen die meisten aber nicht. Es wird erst ein paar Lehrer und Kinder- bzw. Angehörigentote brauchen, weil viele halt lieber einfach auf das Wunder hoffen und rufen, dass es SO aber nicht weitergehen kann. Ich bin auch FÜR Schulöffnungen, aber eben NICHT ohne jedes Schutzkonzept! Wahrscheinlich wird Tönnies und Laschets Umgang damit ohnehin dafür sorgen, dass die Zahlen so hoch gehen, dass dann an offenen Regelunterricht nicht mehr zu denken ist. Schade, dass keiner der Entscheidungsträger mal etwas mehr planerische Weitsicht zu bieten hat... Und auch schade, dass Lehrer, die für eure Kinder ihr Leben riskieren, hier tagtäglich lesen dürfen, dass sie sich gefälligst nicht so anstellen sollen. Könnte sein, dass dann auch bald die "guten motivierten" ihre Motivation verlieren. Aber wenn dann noch ein paar hundert Lehrer gestorben sind, werden die Chancen ja noch besser, sich endlich als Quereinsteiger in diesen Dauerurlaubsjob einzubuchen. Ich heiße alle Dauernörgler und -kritiker hier herzlich willkommen!
Ist das denn in Bayern so? Hier braucht ein Lehrer dafür eine Krankschreibung bzw. Attest. Busfahrer , Kassierer und auch Bankangestellte, sind hier durch Scheinben von der Kundschaft getrennt.
In NRW auch nur mit Attest, das eindeutig die Zuordnung zur Risikogruppe ausweist.
Ist das nicht ein bisschen sehr pathetisch zu behaupten, die Lehrer würden ihr Leben riskieren, wenn sie ihrem Beruf nachgehen?
(Ich meine übrigens nicht, dass alles wieder im Regelbetrieb laufen muss).
Wie hoch ist denn das Risiko, sich im Klassenzimmer mit Covid 19 anzustecken und dabei tödlich zu erkranken?
Ich weiß es nicht, und es wäre natürlich eine Katastrophe, wenn die Sterberate bei Lehrern aus diesem Grund steigen würde.
Bisher habe ich von einer deutlich erhöhten Sterberate aufgrund von Covid 19 nur bei Ärzten und Pflegepersonal gelesen.
Aber die sind ja, wie du uns kund tust, super geschützt.
Sicher tragen auch die Patienten und Angehörigen in der ambulanten Pflege, in Altenheimen und die Notfälle im Krankenhaus MNS. Und nahe kommen muss man ihnen sicher auch nicht.
In jedem Laden, den ich in Coronazeiten betreten habe, war die zulässige Personenzahl bezogen auf die vorhandenen Quadratmeter deutlich geringer als in jedem deutschen Klassenzimmer. Wenn du damit einverstanden bist, dass die Lehrkraft deiner Kinder durch eine PLexiglasscheibe mit Durchreiche von ihren Schülern getrennt ist und Maskenpflicht für alle Anwesenden herrscht sobald sie hervortritt, darfst du gern Lehrkräfte mit Verkäufern etc. vergleichen. Außerdem sollte es den Lehrern dann unbedingt erlaubt sein, Kinder, die ihnen aus welchen Gründen auch immer zu nahe kommen, auf den Mindestabstand hinzuweisen. Ein Kind trösten, kleine Wunden versorgen, Raufereien schlichten sollen dann bitte auch die Kinder selbst übernehmen. Warum? Weil das Verkäufer, Busfahrt, Bankangestellte auch nicht tun. Diese Berufsgruppen haben im übrigen auch immer nur über einen kurzen Zeitraum mit einer Person zu tun, während eine Lehrkraft stundenlang mit den Kindern in einem meist schlecht gelüfteten Raum sitzt. Noch Fragen?
Ach und noch etwas...Ich bin absolut dafür, Schulen wieder zu öffnen, aber eben mit sinnvollen Schutz- und Hygienemaßnahmen. Ich hätte nämlich gerne, dass die Schulen auch geöffnet bleiben und die Lehrkräfte meiner Kinder gesund bleiben....
Ist eigentlich überall so, dass sich die Lehrer (als Berufsgruppe, nicht jeder Einzelne) für etwas besseres halten und sich dem Corona Risiko nicht aussetzen wollen, obwohl das Risiko geringer ist als bei anderen Gruppen. Im übrigen werden keine Lehrer fehlen, weil Risikogruppen nicht ewig mit Lohnfortzahlung freigestellt werden. Wir Erzieher werden es im übrigen auch nicht. Oder Pflegepersonal. Nur bei Schwangeren wird da eine Ausnahme gemacht und das geht im Endeffekt nur, weil dem Arbeitgeber da keine finanziellen Verluste entstehen und jemand neues eingestellt werden kann - falls sich jemand findet.
Stimmt nicht - Schwangere sind in der Schule nur vom Präsenzunterricht befreit und arbeiten dann von zu Hause. Vertretungsmöglichkeit gibt es erst, wenn sie in den Mutterschutz geht.
Ok, das kann sein. Als Arbeitgeber würde ich dann gucken, dass ich - falls möglich - anderweitig einen Grund für ein - meinetwegen auch partielles - BV finde. Denn wenn eine Lehrerin nicht ihre gesamte Arbeitszeit ohne Präsenzunterricht ableisten kann, könnte eben wenigstens jemand mit einer Arbeitszeit in Höhe der Präsenzzeit der Schwangeren neu eingestellt werden. Bzw stellt sich die Frage, ob es für die Schwangere überhaupt einen Arbeitsinhalt gibt (über die gesamte Schwangerschaft), wenn sie grundsätzlich keine Präsenzzeit mehr hat und normaler Schulbetrieb stattfindet. Falls das nicht der Fall ist, darf sie nämlich komplett ins BV geschickt werden. Tatsächlich ging ich hier auch eher von Erzieherinnen aus. Wir haben gerade den Fall. Neue Kollegin, Schwanger, BV. findet sie blöd, wir auch, ist aber gerade so. Also betreuen wir, da Personalmangel, in den Randzeiten kontaktlos. Indem wir quasi zwischen (im schlimmsten Fall) 4 Räumen durch den Flur hin und her laufen und mit den Kindern interagieren, ohne ihnen zu nahe zu kommen, damit die Eltern endlich wieder die Möglichkeit haben normal zu arbeiten. Machen ohne zu Murren Überstunden und hören uns die Beschwerden der Eltern an, die nach 2 Monaten Lockdown ihre Kinder nun wegen jedes Schnupfens abholen und daheim lassen müssen. Die zwischen Arzt und Gesundheitsamt hin und her rennen, weil der Arzt das Kind weder gesund schreiben möchte, noch einen Corona Test durchführen lassen will.
Ok. Den Erzieherinnen geht es aber auch nicht anders. Und nicht alle im Lebensmitteleinzelhandel sitzen hinter einer Scheibe, da auch die Regal aufgefüllt werden müssen. Wie wäre es denn mit einem Glaskasten so ca 2 m (?) rund um die Tafel. Dort kann sich dann der Lehrer drin aufhalten und ist trotzdem getrennt von den Schülern. Ist natürlich nicht so toll, wie wenn man direkt zu einem Schüler gehen kann, aber immer noch besser als Arbeitsblätter zu verteilen, die dann von teils überforderten Eltern erklärt werden müssen und dann teilweise auch nicht korrigiert werden. Ach so, was ist denn mit Köchen? Die arbeiten doch auch mit Kollegen eng zusammen? Wie sind denn da die Schutzkonzepte? Und Polizisten? Und wenn der Schutz bei medizinischem Personal so super ist, wieso ist dann die Infektionszahl dort so hoch?
Meine Mutter hat sich selbst einen Aufsteller mit Plexiglas besorgt , die Schulen haben dafür kein Geld. Genauso wie für Masken. Einzig der Corona Test 1x die Woche , wird vom Bundesland spendiert. Die Menschen, die Regale im Supermarkt einräumen , tun dies hier auch nicht umringt von 20-30 Kunden bzw. noch vor der Öffnung . Für Küchenpersonal gilt genauso wie für jeden anderen , dort wo der Abstand nicht eingehalten werden kann...MNS. Köche sowieso , damit die Lebensmittel nicht kontaminiert werden.
Wenn eine Verkäuferin Regale einräumt trägt sie Maske und die Kunden auch. Masken im Klassenzimmer? Die Eltern würden durch die Decke gehen....
Nicht alle. Und längst nicht alle so, dass er was helfen wide9, wenn er dekorativ als Rotz bremse irgendwo auf Höhe Oberlippe baumelt.
Hallo,
unsere Grundschule (NRW) hat sich für geteilte Klassen entschieden, weniger Stunden, trotzdem täglich Unterricht. Damit möchte die Schulleitung Lehrer und Schüler schützen. Ich begrüße diese Entscheidung. Es wurden übrigens alle (ca.200 Eltern) telefonisch befragt, wie sie zu den Schulöffnungen stehen, welche Ängste es gibt, etc...) Meinen größten Respekt für das Vorgehen unserer Grundschule. Andere Schulen in unserer Großstadt halten es anders und unterrichten mit 30 Schülern ohne Abstand, viele Kinder ohne Maske am Schultor. Bei uns trage alle Masken und stellen sich Klassenweise auf dem Schulhof auf, super zivilisiert, Masken im Unterricht ab, aber mit Maske in die Pause, dann aber spielen ohne Abstand. Alle sollen eine Strickjacke o.ä. mitbringen, es wird bei geöffnetem Fenster unterrichtet.
Die Klassenlehrerin unterrichtet somit zweimal am Tag das Gleiche, macht bestimmt mehr Stunden als sonst, also hier sehe ich keine Faulheit und auch keine Unlust, sondern gut überlegte Entscheidungen.
Bitte nicht alle über einen Kamm scheren!
Alles Gute
Aeonflux
Solche Schulen finde ich super. Leider eher Einzelfall.
alle Lehrer und Erzieher, welche zur Risikogruppe gehören, oder es einfach wünschen, mit FFP3 Masken und Handschuhen sowie Desinfektionsmittel ausstatten. Die Länder geben derzeit so viel Geld für die wirtschaftlichen Folgen durch die Krise aus, da sollte die Schutzausrüstung auch noch mit drin sein. Auch die Plexiglasscheibe für das Lehrerpult. Wer so nicht arbeiten will und auch nicht umgesetzt werden mag (Schülerhort oder ältere Schulklasse) darf gerne unbezahlte zuhause bleiben. Aber, weil ich gerade las dass Verkäufer ja in gut belüfteten Räumen und nur kurzen Kontakt: die haben aber eine Vielzahl von Kontakten als ein Lehrer. Und wie schreibt nicht misses cat öfters: ihr Mann hat als Intensivpfleger immer noch keine adäquate Schutzausrüstung. Und er ist definitiv Risikogruppe und arbeitet mit garantiert schwer erkrankten Menschen. Und ich bin mir sicher: hätten die Lehrer in den letzten Monaten wirklich was geleistet, also die Mehrzahl von ihnen ein gut machbares, zielförderndes Homeschooling mit entsprechenden Rückmeldungen als Kinder/Eltern durchgeführt, hätten sie den Kontakt zu Schülern gesucht und gehalten usw, dann wäre der Schrei nach normalem Unterricht jetzt sicher nicht so groß... Streifenhörnchen
Hier wollen die meisten Lehrer wieder normal arbeiten. Finde auch unbezahlt zu Hause bleiben und gut ist oder anderen Beruf wählen.
Das die Verkäufer hinter Plexiglas sitzen und gut geschützt sind, ist Unfug!!! Beim Supermarkt ja, aber in einem Baumarkt z. B. muss die Ware abgescannt werden und das auf dem Einkaufswagen. Den man kann ja kaum ein Regal ectr. auf das Band legen. Aber durch die Masken sind die Kunden inzwischen so unvernünftig geworden und halten keinen Abstand mehr bzw. wen man was sagt, wird man unverschämt angegangen. Und nein, ich habe kein Verständnis für Lehrer und Erzieher, den das Pflegepersonal, das die Leute wäscht und betreut, müssen arbeiten. Da sagt auch keiner, Risikogruppe bleibt daheim. Im Gegenteil, die müssen noch mehr leisten.
Von nicht arbeiten wollen ist doch überhaupt keine Rede! Aber vernünftig muss es gehen! Ich möchte euch wieder jammern hören, wenn wieder geschlossen werden muss und Lehrer wegen der Krankheit wochenlang ausfallen oder Monate... Es gibt eh schon zu wenige!
Na ja, irgendwie ist es schon jammern, zumindest von der Lehrergewerkschaft bzw wenn dem glaubt, was in den Nachrichten zu lesen ist. Die Schulminister möchten Regelunterricht. Die Lehrergewerkschaft sagt, dass das nicht geht, weil zu risikoreich ohne Abstandsgebot. Aber es kommen auch keine Vorschläge, wie man wieder mehr Präsenzunterricht durchführen könnte. Zumindest kann man als dazu nichts in den Medien finden.
Ich finde es erschreckend, wie hier über “die Lehrer” hergezogen wird - die Faulen, Inkompetententen, Jammernden, die die ganze Zeit nichts gemacht haben und die sich nicht so anstellen sollen ... Ähm, klar. Gestern hatte ich mal wieder einen Schultag, an dem es mir von 8-13:00 nicht mal vergönnt war, aufs Klo zu gehen, weil ich zwischen den Stunden ständig damit beschäftigt war, Schüler zu beaufsichtigen, die nun versetzte, über den ganzen Tag Pausen haben, damit sie sie nicht mischen. Mein Unterricht wurde dadurch torpediert, dass unsere Medienausstattung noch schlechter ist als vorher, weil wir unsere wenigen Geräte wie Beamer etc. nun nicht mehr von Raum zu Raum tragen dürfen, da sie ja verkeimt sein könnten. Ich bekomme also nicht mal die Ausstattung, die ich bräuchte, um eine normale, moderne, Unterrichtsstunde abzuhalten, aber klar, es werden sicher Plexiglas-Scheiben für uns installiert. Ganz abgesehen davon, dass jemand, der sowas fordert, einfach null Ahnung davon zu haben scheint, wie Unterricht und wie Kinderbetreuung (die der Unterricht ist) funktioniert. Nach dem Schultag (wenn ich endlich auf dem Klo war) gehe ich dann nachhause und arbeite meine zig E-Mails von Schülern und Eltern ab und bereite meinen Unterricht vor - doppelt, einmal für die Präsenzgruppe, einmal für die Homeschooling-Gruppe - abgesehen von der Erledigung des ganzen Papierkrams, der in Verbindung mit dem Infektionsschutz usw. zu erledigen ist. Aber klar. Ich bin böse und faul! Und Schuld daran, dass Präsenzunterricht gefordert wird, hätte ich mir mal ein besseres Konzept überlegt. Dass ich gerne einigermaßen anständige Arbeitsbedingungen hätte ist peinliches Gejammere, schließlich sind “die Lehrer” es das gar nicht wert und sollen sich nicht so anstellen. Ich finde eure Aussagen und das in letzter Zeit irgendwie wieder modern gewordene “Lehrerbashing” absolut unmöglich.
Oh, du konntest fünf Stunden nicht aufs Klo? Nicht schön, keine Frage, aber das ist ja nicht der normalfall. Und ich würde mal behaupten dass keiner dich mit einer pistole gezwungen hat, fünf stunden bei deinen schülern zu stehen. Du hättest garantiert einmal kurz rausgehen können. Und wenn man nicht in der lage ist einen beamer, ohp, was auch immer, zu desinfizieren, dann kann man halt auch nichts machen und muss etwas kreativer in der unterrichtsgestaltung sein. Ich habe erst vorgestern mich mit einer lehrerin unterhalten: volles deputat und jammerte minutenlang dass sie jetzt ganze drei tage die woche für vier Unterrichtseinheiten präsenzunterricht hat. Anderer Unterricht per email, post, internet ist seit den Pfingstferien gestrichen, dass sei den lehrern nicht zumutbar. Ich bleibe dabei: hätten die meisten lehrer in den letzten monaten wirklich guten unterricht gemacht (genügend und regelmäßig aufgaben gestellt, neue themen erarbeitet, schüler persönlich angerufen oder angeschrieben), dann wäre der Unmut jetzt nicht so groß. Aber jammern können lehrer halt schon von haus aus sehr gut...die meisten würden in der freien Wirtschaft keine fünf Wochen überleben...da reicht es halt nicht alle zehn bis vierzehn tage eine handvoll seiten aus einem buch zu scannen und auf die lernplattform zu laden. Und mehr war es, hier, nicht. Wenn überhaupt. Der Klassenlehrer rief einmal für drei minuten an und der englischlehrer machte zweimal eine halbe stunde videokonferenz. In über drei Monaten. Streifenhörnchen
Doch, natürlich ist das - jetzt - der Normalfall! Wir haben nicht genug Personal, um die vielen kleinen Gruppen zu beaufsichtigen. Wir haben nicht mal genug Personal für den Normalbetrieb.
Und natürlich steht keiner mit einer Pistole hinter mir, aber wenn du denkst, man kann eine pubertierende Schulklasse einfach alleine lassen mit den Worten "Ich gehe mal aufs Klo, ihr haltet bitte in der Zeit schön den Mindestabstand ein", dann hast du irgendwas wohl wirklich nicht verstanden. Und wenn die Kinder über Tische und Bänke gehen und der Infektionsschutz nicht eingehalten wird, weil der Lehrer seine Aufsicht nicht durchgehend geführt hat … Wer ist dann gleich nochmal schuld? Ach ja, der böse, faule, inkompetente Lehrer, klar. Merkst du was? (Wahrscheinlich nicht )
Und dass du mir unterstellst, ich sei zu blöd, einen Beamer zu desinfizieren oder "kreativ" zu sein, zeigt einfach nur, dass du das, worüber du hier urteilst, einfach nicht kapierst. Es geht nicht darum, was ich kann oder nicht kann, es geht um Auflagen, die von oben kommen und die wir einhalten müssen und die einen ertragreichen Schulbetrieb für Lehrer - und die Kinder - extrem erschweren.
[Das gleiche gilt für den Unterricht aus der Ferne in der Schließzeit - Ich könnte hier jetzt ins Detail gehen, aber ich glaube nicht, dass das irgendwas bringt, daher spare ich mir die Mühe.]
Ebenso wie die Tatsache, dass du von einer einzelnen Lehrerin, mit der du dich mal unterhalten hast, auf alle schließt, nicht gerade dafür spricht, dass du willens und/oder in der Lage bist, dir ein differenziertes Urteil zu bilden.
Aber gut, sich einen Sündenbock zu suchen, und auf den pauschal einzudreschen, ist natürlich bequem. Vor allem für etwas schlichtere Gemüter
Wenn´s hilft …
Wie sieht für dich denn optimales Homeschooling aus? Die Kinder von 8 bis mindestens 11.30 Uhr vor den PC und dann Unterricht nach Stundenplan? Oder wie? Sag. Was du gerne hättest. Würde mich echt interessieren.
@sume, ja so ist eben. Das ist EINER der vielen Faktoren, die die Sache schwierig bis unmöglich machen - die völlig unterschiedlichen und z.T. konträren Bedürfnisse und Wünsche der einzelnen Kinder und deren Eltern. Die einen möchten bitte möglichst 8 Stunden am Tag Online-Konferenzen als Live-Unterricht, die anderen empfinden das als Zumutung oder können gar nicht mithalten, weil sie die digitalen Möglichkeiten nicht haben. Die einen wollen möglichst viele Unterlagen geschickt bekommen, die anderen haben nicht mal einen Drucker. Die einen wollen, das der Lehrer am liebsten täglich daheim anruft, die anderen finden dies (nicht zu Unrecht) übergriffig (ganz abgesehen davon, dass man als Gymnasiallehrer in Vollzeit ca 150 Schüler unterrichtet - die muss man erst mal alle erreichen...) Ich muss aber alle unter einen Hut bringen und auch die schwächsten Glieder der Kette - diejenigen, die keinen PC haben, keinen Drucker, keine Unterstützung durch eine Vollzeit-Hausfrau-und-Mutter - müssen prinzipiell die gleichen Chancen haben wie die anderen. Hinzu kommt, dass ich ja selbst keine entsprechende Ausstattung von meinem Arbeitgeber bekomme, sondern mir alles - PC, Scanner, Apps, Kamera, Mikrofon, gute Internetverbindung - entsprechend privat anschaffen muss und vieles auch gar nicht darf - wir dürfen z.B. Zoom, WhatsApp, Skype nicht nutzen und geschützte Inhalte (also so ziemlich alles) den Schülern eigentlich gar nicht digital zur Verfügung stellen - bzw. es ewig dauert, bis von offizieller Stelle Entscheidungen kommen, was man darf, nicht darf oder soll. Bis dahin mache ich alles auf eigenes Risiko, um dann danach ggf. eins auf den Deckel zu bekommen. Und dann ständig persönlich als "faul" abgestempelt werden von Leuten, die einen weder kennen noch bereit sind, sich mit der Situation differenziert auseinanderzusetzen, ist einfach nur übel und total kontraproduktiv.
Oh bitte, jetzt komm mal wieder runter. Oder bedient du gerne das Klischee dass getroffene Hunde bellen?! Sobald die Teenies aus dem Schulgebäude sind, wird Händchen gehalten, Bussies verteilt, angerempelt usw... Da macht es wirklich keinen großen Unterschied ob sie mal drei Minuten alleine im Klassenraum waren. Aber du hast recht, es gäbe genug Eltern die deswegen wirklich auf die Barrikaden gehen würden. So Deppen gibt es wirklich viele. Das man Geräte nicht nutzen darf, ist zwar blöd aber ich würde mir deswegen keinen Kopf machen. Eher darüber, wie ich den Unterricht interessant ohne Schnickschnack gestalten kann. Dass die Auflagen den Lehrern verbieten eigene Ideen zur Umsetzung zu erschaffen wusste ich nicht. Darum hat sich, hier, auch KEIN Lehrer die Mühe gemacht mal ein erklärende Video zu drehen und hochzuladen, Vorschläge zu interessanten Websites weiter zu geben, Hinweise auf gute YouTubeVideos weiterzuleiten, anzurufen oder oder oder.... Naja, die eine Lehrerin bestätigte mein Urteil schon. Sie sagte doch das, was ich seit Monaten von unseren Lehrern vermute: ein bisschen buchseiten einscannen einmal die Woche reicht als Unterricht. Aber schon OK, am Ende haben die Lehrer ja tatsächlich ein Recht darauf auf die faulen, undisziplinierten Schüler und deren Eltern zu schimpfen...dass diese in vielen Monaten gar nicht die Chance hatten sich anständig zu bilden und Disziplin aufrecht zu erhalten, dass ist dann ja egal...ich bleibe dabei: dem meisten Lehrern spielt die Krise ganz wunderbar in die Karten... Streifenhörnchen
Ich fände regelmäßige (zweimal die Woche) Arbeitsmaterialien zu verteilen gut. Und damit meine ich nicht das Schulbuch zu scannen. Sondern ihre Tafelaufschriebe, OHP Folien, wasauchimmer. Dazu einen Link auf eine gute Homepage, YouTube Video, oder Lernolattform in der die Schüler sich das Thema erarbeiten können. Oder sogar selbst ein Video zu drehen, in der man etwas erklärt. Hausaufgaben die nicht in dreißig Minuten erledigt sind (für die ganze Woche!) Und als letzter Punkt: Kontakt zu Schülern aufbauen. Rückmeldungen zu den Hausaufgaben geben, Fragen wo es noch Förderbedarf gibt,... DAS wäre für mich eine Form des Fernunterricht gewesen, bei dem meine Wut über die Lehrer an unserer Schule sich nicht hätte aufbauen lassen... Steifenhörnchen
dem stimme ich zu, was hier abgelaufen ist, spottete jeder Beschreibung. Weniger als die Hälfte der Lehrer waren überhaupt ansprechbar, es gab ausschließlich Arbeitsaufträge per Email, keine Erklärungen, kein Feedback, von 13 Fächern wurde nur in 4 etwas zur Verfügung gestellt. Meine Tochter macht eine schulische Ausbildung, alle im Alter 18+ und mit der technischen Ausstattung. Nur die Schule war nicht in der Lage. LG Goldbear
"Oder bedient du gerne das Klischee dass getroffene Hunde bellen?!" Wenn du dir die Mühe machen würdest, ordentlich zu lesen, was ich geschrieben habe, wüsstest du, dass das Gegenteil der Fall ist: Es ärgert mich massiv, dass ich mir, wie viele, viele andere Kollegen, den Arsch aufreiße, persönliche Bedürfnisse und die meiner Familie z.T. hintanstelle (wie oft habe ich während der Schließzeit z.B. meine eigenen Kinder, die ja auch unbetreut waren, vormittags vor der Glotze geparkt, um mit meinen Schülern online Live-Gespräche führen zu können [PS: Ja, ich weiß, ich bin da einfach nicht kreativ genug! Wenn ich eine kompetentere Lehrerin und Mutter wäre, könnte ich natürlich alles gleichzeitig!]), um dann pauschal als "faul" abgestempelt zu werden. Das hat exakt das gleiche Niveau wie "alle Polizisten sind Rassisten" oder "alle Friseure sind dumm". Und nein, da komme ich nicht wieder runter. Trotzdem schaue ich jetzt in diesen Thread nicht mehr rein. Ich habe nämlich Besseres zu tun - nämlich Arbeitsmaterialien für meine Schüler im Home-Schooling erstellen.
...meldet ihr diese riesige Zahl von nicht- arbeitenden Lehrern dann nicht bei der Schulleitung oder - wenn das auch nichts nützt - bei der Behörde? Ach so, da müsstet ihr ja selbst mal wirklich aktiv werden und beweisen, was ihr hier so vor euch hinschreibt. Oder habt ihr dafür nicht den A.... in der Hose?! Das liebe ich ja: Anonym hetzen, aber dann lieber schön wegducken, wenn es ernst wird. Ich habe 80 Kollegen und von denen haben sich ca. 5 so verhalten, wie ihr es hier schreibt. Alle Lehrer sind verpflichtet, die Schüler weiter zu beschulen, auch ohne Präsenzunterricht und wenn sie das einfach nicht machen, sollte man das melden und die arbeitenden Lehrer mit diesen dämlichen Anschuldigungen in Ruhe lassen. Was meint ihr denn eigentlich, wer in den nächsten Jahren die Kinder beschulen wird? So wie die Gesellschaft sich momentan aufführt, möchte garantiert keiner mehr Lehrer werden. Dann könnt ihr euch den qualifizierten Unterricht komplett abschminken. Auch vor Corona war es schon schwierig für einige Fächer überhaupt Lehrer zu finden - sogar an Gymnasien in attraktiven Vierteln schöner Städte. Da kommen dann die Leute aus der freien Wirtschaft und freuen sich, dass sie auch endlich den tollen Urlaubsjob haben. Aber ÜBERRASCHUNG: Ungefähr 80% ist schon nach wenigen Monaten wieder weg weil sie die Belastung gar nicht aushalten. Aber Hauptsache ihr wisst alle super über den Job Bescheid. Ich sehe wirklich schwarz für die Zukunft unserer Schulen - schade für mein eigenes Kind, das im Sommer eingeschult wird. Danke dafür an die Hass-Hetzer, die zu feige sind, mal an der richtigen Stelle den Mund aufzumachen und stattdessen lieber die Atmosphäre vergiften. Das wird sicher sehr zielführend sein...
Guten Morgen, mir persönlich geht nicht um einzelne Lehrer. Ich habe noch nicht mal ein Schulkind. Mir geht es ganz allgemein um ein Verhalten, dass man leider in allen Bevölkerungsgruppen und allen Berufen findet. Jemand macht einen Vorschlag zur Umstrukturierung und die Antwort ist: Geht nicht, weil... Anstatt zu sagen, ich habe eine andere Idee, ... die wäre besser weil, ... Beispiel: Die Frisöre dürfen wieder öffnen unter der Bedingung, dass ein Hygienekonzept vorgelegt wird. Sie verdienen damit ihr Geld, machen sich Gedanken und dürfen wieder öffnen. Die Schulen sollen zum Regelbetrieb zurück, aber von der Gewerkschaft kommt nur: Geht nicht. Wieso kommt von der Lehrergewerkschaft kein Konzept. Wenn folgende Punkte erfüllt werden, dann kann es funktionieren. Dafür benötigen wird ca X Mio Euro vom Land. Und wieso kam so etwas nicht schon vor Wochen? Aber das ist etwas generelles. Das wir nach 10 Wochen nicht so weitermachen könne wie vor Corona und das in allen Bereichen war klar. Und wie lange es noch so geht weiß auch niemand. Wieso erarbeitet die Regierung also keine Konzepte mit denen man zur Not mehrere Jahre leben kann? Und wäre es nicht für die Lehrer einfacher, wenn es ein einheitliches Konzept gäbe, das die Lehrer einigermaßen schützt, vielleicht nicht den Unterricht gewährleistet wie vor Corona aber doch mehr oder besser als HS? So dass auch keine zwei Tätigkeiten Präsenz und HS mehr nebeneinander laufen muss? Was das Toilettenproblem angeht: Es gibt viele Berufe in denen man nicht mal eben aufs Klo kann. Über Stunden. Ich hab zum Beispiel lange im Service einer Bank gearbeitet und zu bestimmten Zeiten wie dem Monatsersten oder vor langen Wochenenden und zwischen Weihnachten und Neujahr war an einen Toilettengang auch nur in der Mittagspause zu denken. War aber auch nicht so schlimm, da man ja auch nur in der Mittagspause was trinken konnte. Liebe Grüße Niki
Ja, ich habe dem Schulamt meinen Ärger vermittelt. Sie waren ganz überrascht und wollten ganz genaue Angaben bezüglich Art und Menge der gestellten Aufgaben haben. Und ich kann mir seeehr gut vorstellen was jetzt im Lehrerzimmer abgeht. So wie überall wenn man von höherer Stelle Ärger bekommt: es wird gejammert, gelästert und gemotzt. Wirklich zu Herzen nimmt man es sich nicht, solange es keine Konsequenzen hat. Aber so sind alle Arbeitnehmer, nicht nur Lehrer. Aber ja, es macht keinen Spaß sich rechtfertigen zu müssen. Es ist blöd wenn einem niemand auf die Schulter klopft und lobt. Nicht mein Problem. An unserer Schule haben es die Lehrer verbockt und wer den shitstorm dann nicht aushält kann ja in die freie Wirtschaft gehen... Privatschulen, Nachhilfeinstitute, usw suchen ja gerne engagierte, moderne Lehrer. Ich wette dass keine 80% der Lehrer einer staatlichen Schule über die Probezeit schaffen würden ;-) Streifenhörnchen
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