Die Sache ist doch die, Kinder erkranken zwar nicht (schwer) daran, aber in weit sind sie Überträger? Das interessiert an Schulen und Kitas dann schon das Personal, denn das kann sich sehr wohl anstecken und das in der Familie weitergeben. Genauso stecken Kinder dann die eigenen Familien an. Und wenn sie genauso ansteckend wie Erwachsene sind und bei den Kleinen Hygienemaßnahmen nicht eingehalten werden, dann wird´s interessant....und dann sind schnell alle Einrichtungen wieder dicht!

Vorab: Dass nur 49 Kinder unter 10 Jahren getestet wurden, ist kein Fehler der Studie, sondern liegt daran, dass man auf die Daten zurückgegriffen hat, die man im Zuge der Covid-19-Diagnostik erhoben hat. Da sind viele Kinder "durchs Raster" gefallen, weil man nur bei Auftreten von Symptomen getestet hat. Also konnte man bei zwar infizierten, aber symptomlosen Kindern auch keine Viruslast ermitteln. Es steht aber auch nirgends, dass diese 49 getesteten Kinder innerhalb der Gesamtzahl der Getesteten einer normalen Altersverteilung in der Bevölkerung im Sinne einer repräsentativen Studie entsprechen würden. Es wird sogar explizit gesagt, dass die Zahlen wegen der reinen Testung nach Symptomen nichts über die Prävalenz der Infektion bei Kindern aussagt, weil Kinder in den Zahlen unterrepräsentiert sind. So, wo die Autoren des FAZ-Artikels nun hernehmen, dass nur bei 16 eine entsprechend hohe Viruslast nachgewiesen wurde, verstehe ich nicht, denn das steht in dem Paper meines Erachtens nirgends. Die Zahl "16" taucht nur an anderer Stelle auf, weil man zwei unterschiedliche Alterskategorisierungen vorgenommen hat, einmal nach Alter 1-10 und einmal nach Kindergarten und Grundschule, und da werden den Grundschülern 16 zugeordnet. Vielmehr zeigen die Grafiken (wobei ich zugebe, dass ich die Prüfverfahren, nach denen das berechnet wurde, nicht nachvollziehen kann, weil ich sie nicht kenne und meine Statistikkenntnisse DAS nicht hergeben) nach der Schlussfolgerung der Studie, dass die Viruslast in allen Altersgruppen gleich hoch ist. Das hat man mit verschiedenen Methoden überprüft. Dass wiederum da nicht mit eingerechnet ist, dass Kinder ein kleineres Lungenvolumen haben, beim Husten deshalb vielleicht nicht so weit spucken oder auch nicht so große Luftmengen ausatmen, wurde in der Studie nicht berücksichtigt, das steht da auch drin. Mir erschließt sich also nicht so richtig, was man mit dem Artikel aussagen will. Drostens Arbeit sagt meines Erachtens nichts anderes aus als das, was drinsteht: Dass die Viruslast in allen Altersgruppen vergleichbar war und man deshalb nicht davon ausgehen kann, dass Kinder weniger infektiös sind als Erwachsene.