Sabri
Zur Risikodefinition bei Lehrern (NRW): - Krebs - acht Wochen nach der Chemo - Nierenerkrankungen nur bei Dialysepflicht Personen ab 60, die nicht freiwillig präsenzpflichtig arbeiten wollen, werden abgeordnet. Bewerbt euch, Lehrerstellen sind mehr als genug ausgeschrieben!
..... in BW geht „Risiko“ definitiv über deine zwei Punkte hinaus. Es wird sogar in A und B unterteilt. A direkt betroffen, B Risiko in der Familie. Wenn betroffen, dann gehen - aktuell zumindest- beide Gruppen nicht arbeiten.
Ich habe jetzt extra noch mal in der Verordnung vom Kultusministerium BW nachgelesen. Demnach dürfen bei uns Schwangere und Personen mit entsprechenden Vorerkrankungen nicht in der Schule, sondern nur im Homeoffice arbeiten, über 60jährige ohne entsprechende Vorerkrankungen können frei darüber entscheiden, ob sie in die Schule wollen und Personen, die mit Schwangeren oder Vorerkrankten zusammenleben, dürfen das auch frei entscheiden. Man könnte jetzt böswillig mutmaßen, dass die extrem enge Auslegung des Arbeitsschutzes für Lehrer in NRW mit dem generellen Bildungsnotstand in NRW zusammenhängt. Meines Wissens fehlen Lehrkräfte in NRW generell besonders massiv, sodass es hier auch schon viel längere viel breitere Quereinsteiger-Angebote gibt.
Dennoch unfair anderen Arbeitnehmern gegenüber, die auch Risikogruppe dazugehören. Da sieht man wie weit es ist mit der Wertschätzung.
Bei uns im Unternehmen gilt das genauso.Ü 60 darf kommen, muss aber nicht. Die Risikopersonen (vom Betriebsarzt so eingestuft) dürfen nur wenn die Gefärdungsanalyse des Arbeitsplatzes das zulässt. Der Rest macht HO oder ist eben arbeitsunfähig . Solange die Lehrer auch HO machen können ist doch gut. Erzieher ist schwierig... da wäre es wirklich gut, wenn man für die nächsten 2 Jahre einen Alternativjob findet in der Gemeinde (wo auch immer, ist sicher nicht einfach). Wertschätzung? Du meinst Lehrer erfahren mehr Wertschätzung als Krankenschwestern.... mh. Nö. Aber der Aufgabenbereich vielleicht. Leben retten, Menschen bei der Genesung unterstützen ist wichtiger als Bildung der Kinder . Ja. In Krisenzeiten wohl schon. Dass die Kassiererin trotz Risikos allerdings nicht daheimbleiben darf oder im Hintergrund arbeitet ist allerdings tatsächlich daneben. Wobei ich die dauerhustende Ü60erin in unserem Laden seit Corona nicht mehr gesehen habe, denke auch hier kann ein Filialleiter Lösungen finden. MUSS er Lösungen finden.
Und der Pflegemangel besteht nicht???
Welche Möglichkeiten bekommen denn vorerkrannkt oder ältere Pflegekräfte angeboten? Wir sind bekommen auch immer Neuaufnahmen von zu Hause aus. Häufig stellte sich erst im Laufe der Behandlung raus,dass auch der Patient positiv auf Corona getestet wurde. Bei uns macht keiner HO oder geht auf eine ruhige Station, falls es sowas gerade noch gibt. Und da seh ich deutliche Unterschiede zu Lehrkörpern.
Das ist aber Sache des Arbeitgebers die Risikobewertung durchzuführen und entsprechenden Arbeitsschutz anzubieten. Wenn einige Arbeitgeber das nicht machen, braucht man es nicht denjenigen anzukreiden, wo der Arbeitgeber sich korrekt verhält. Eigentlich auch ein Thema für den Betriebsrat oder die zuständigen Gewerkschaften auf den Missstand hinzuweisen und Änderung zu fordern.
@Kevome: wenn es im Krankenhaus so laufen würde das alle Ü60 oder mit Vorerkrankungen zu Hause bleiben würde könnte man jede Klinik dicht machen...
Es gibt halt Branchen, in denen Homeoffice und Arbeiten im Hintergrund möglich sind, und Branchen, wo das nur sehr begrenzt oder gar nicht geht. Da, wo es möglich ist, müssen aktuell für Risikogruppen solche Arbeitsmöglichkeiten geschaffen werden. Das gilt für alle Branchen, nicht nur für Lehrer. Gefährdete Lehrer können sehr viele Arbeiten im Homeoffice erledigen, oder an der Schule, außerhalb der Unterrichtszeiten. Das wird hier z.B. schon lange auch von Schwangeren so gemacht, und während der jährlichen Grippesaison von einem Lehrer, der immunsupprimiert ist. Sie bereiten Projekte vor, erstellen Tests, machen Korrekturen usw. Andere Lehrer springen in der Zeit ein, erhöhen teilweise ihre Stunden. Nur weil Lehrer keinen Präsenzunterricht halten, heißt das nicht, dass sie nichts tun. Es gibt wohl auch Lehrer, die in Ämter abgeordnet wurden. Die Lehrer an der Schule meiner Tochter freuen sich übrigens wieder auf den Präsenzunterricht. Es ist aber ein recht junges Kollegium. Wirft man auch allen anderen Leuten, die aktuell oder auch sonst Homeoffice machen, vor, ihr Gehalt für's daheim Rumgammeln zu bekommen? Ich kenne aus vielen Branchen Leute, die gerade im Homeoffice arbeiten, zu ihrem Schutz oder weil sie gefährdete oder betreuungsbedürftige Angehörige haben. Warum sollte das nicht auch für Lehrer möglich sein? In der Pflege und im Verkauf gibt es halt sehr viel weniger Aufgaben, die ausschließlich im Homeoffice oder Büro erledigt werden können. Das bringt der Job mit sich. Ich kann auch nicht von meiner Couch aus Streife fahren. Unsere Sesselpupser werden noch eine ganze Weile Homeoffice machen, aber das sind sehr wenige. Die einzigen, die aktuell tatsächlich vom Dienst draußen oder drinnen im Kundenkontakt ausgenommen sind, sind Schwangere. Die müssen aber Homeoffice machen. Ein Traum für jeden, der sich für den praktischen Teil der Branche entschieden hat ;-) "Vorsorgliche" Krankschreibungen gibt es im Übrigen in jeder Branche. Bei Verkäufern und Pflegern genauso wie bei Lehrern oder Vertretern etc.
Danke Häsle, wieder einmal perfekt zusammengefasst und auf den Punkt gebracht.
>> und Branchen, wo das nur sehr begrenzt oder gar nicht geht. Und hier liegt es m.E. in der Verantwortung des Arbeitgebers die Sicherheit am Arbeitsplatz zu gewährleisten. Mein Mann z.B. kann kein Homeoffice machen. Der Arbeitgeber gibt allerdings N95 Masken aus (die bereits im Februar massenhaft eingelagert wurden weil man dort nicht gewartet hat, bis die Lage eskaliert). So sind die Mitarbeiter im Umgang mit wechselnden Externen Anlieferern geschützt. Untereinander arbeitet man naturgemäß meist mit Abstand. Ergibt sich aus der Größe des Objekts. Gerade in weiterführenden Schulen kann ich mir sehr gut vorstellen, dass Lehrer auch im Homeoffice (oder aus dem Lehrerzimmer) heraus sehr gut arbeiten können. Die Klassen werden geteilt, ein Teil hat immer noch und auf längere Zeit hin, Fernlehre. Das können diese Lehrer nach den Unterrichtsplänen der Präsenzlehrer für die Daheim-Gruppe aufarbeiten und koordinieren. Zumal in Hessen der Fokus auf die Hauptfächer gelegt wird. Ich denke mal, die Religions- Bio- und Sportlehrer haben trotzdem was zu tun.
Es sollte ja eigentlich in jedem Betrieb was für die Sicherheit gemacht werden. Bei meinem Kumpel in der Metallbranche wurde die Schichteinteilung verändert, die Hallen jeweils so ausgestattet und getrennt, dass die Teams untereinander keinen Kontakt mehr haben, die Maschinen, wo man eng zusammenarbeitet, mit Schutzscheiben bestückt usw. Da geht fast überall was, wenn man will. Es dient ja auch dem Betrieb, wenn weniger Leute ausfallen bzw. nur eine kleinere Gruppe isoliert werden muss im Falle eines Verdachts. Auch an Schulen ist eigentlich nicht der Schutz der Lehrer das große Problem, sondern die Gefahr der Ansteckung im Schülerkreis. Die Lehrer könnte man auch in einen Glaskasten setzen und die Pausenaufsicht mit richtigen Schutzmasken oder von Wachtürmen aus stattfinden lassen ;-)
Sorry, aber wo liest du, dass Leute (egal welcher Branche) im Home Office angegangen werden. Es ist mir völlig egal ob man im Wald, in der KiTa oder zu Hause seine Arbeitsleistung erbringt. Aber es gibt nun mal nicht für alle Erzieherinnen längerfristig genug Home Office Plätze. Was sollen die denn machen? Warum sucht man nicht jetzt nach Möglichkeiten in der Schulbetreuung oder Verwaltung oder wo auch immer? Und ich finde ein großer Unterschied zwischen Erziehern/Lehrern und allen anderen Angestellten ist, dass ich darauf angewiesen bin, dass sie die Kinder betreuen, damit Eltern arbeiten können. Wenn die Lehrerschaft einer Schule es so hinbekommt, dass die Risikogruppe zu Hause so viele Aufgaben auffangen kann, dass alle (zumindest jüngeren) Schüler in der Schule durch die anderen Lehrkräfte betreut sind, ist doch alles wunderbar. Ich kann nur von der Schule meiner Schwester und von unserer KiTa sprechen. Hier sind viele Leute zu Hause und arbeiten nicht!
Es ist aber nicht die Schuld der faulen Erzieher oder Lehrer, dass die Kinder derzeit nicht betreut werden. Dein Kind kann nicht betreut/unterrichtet werden, weil es von der Regierung verboten wurde und die regionalen Träger sich nicht für die Bedürfnisse von Kindern und Eltern interessieren. Es liegt nicht daran, dass die Erzieher und Lehrer keine Lust haben, in die Arbeit zu gehen. Deshalb kann es uns wurscht sein, ob der Erzieher daheim sitzt oder der Bankangestellte. Wenn alle Erzieher in der Kita anwesend wären, dürfte trotzdem aufgrund der räumlichen Begebenheiten nur ca. ein Fünftel der Kinder betreut werden. So, wie es ja inzwischen fast überall angeboten wird. Bei der Entscheidung der Regierung geht es nicht vorrangig um den Schutz der Arbeitnehmer, sondern darum, eine Verbreitung des Virus zu verlangsamen (ob das so sinnvoll und notwendig ist, sei mal dahingestellt). Es geht bei den meisten Erziehern und Lehrern nicht um Jahre ohne jegliche Arbeit, sondern wenn überhaupt um Wochen oder Monate. Die meisten machen ja etwas, wenn auch nicht direkt am Kind. Falls es tatsächlich Erzieher gibt, die aus gesundheitlichen Gründen oder Panik nie wieder Kinder betreuen können/wollen, dann sollten sie sich wirklich was Anderes suchen. Das wird bei einigen vermutlich auch passieren. Dumm nur, dass es für den Job eh schon viel zu wenig Personal gibt. Da lässt man die Gefährdeten evtl. tatsächlich einfach lieber eine Weile ohne Theater von den Kindern weg, bis hoffentlich eine Impfung möglich ist. Die werden mit Sicherheit nicht den Rest ihres Lebens ohne Leistung durchgezogen werden von unseren ach so sozialen Trägern und Regierungen.
Hier zählt Schwangerschaft dazu,die Lehrerin meines Sohnes kommt nicht mehr in die Schule.
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