Elternforum Coronavirus

"Rechtlich dürfen Sie es, ..."

"Rechtlich dürfen Sie es, ..."

cube

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Wie twitterte die Polizei Mittelfranken so schön: "Rechtlich dürfen Sie es, ob dies auch richtig ist müssen Sie selbst entscheiden." Rechtlich darf man in NRW zB seine Familie besuchen/in privaten Räumen Besucher haben etc. Ganz viele Dinge sind eigentlich rechtlich ok - aber ob sie gemäß den Aufforderungen, seine Kontakte auf ein Minimum zu beschränken auch richtig sind .... Mit dem Finger auf andere zu zeigen und herauszustellen, das man selber sich ja unter großen Opfern an alles hält, nutzt sicher gar nichts. Was aber sicher helfen würde, strengere Beschränkungen, Verbote und längere Aufrechterhaltung der Beschränkungen zu verhindern, wäre wohl, wenn alle eben doch mal darüber nachzudenken, ob die rechtlich erlaubten Treffen auch wirklich richtig sind und nicht darauf zu pochen, das man doch xy darf und sich immer wieder die kleinen Treffen hier und dort schön redet damit. Ich befürchte leider, zu Ostern fallen viele Hemmungen und wir werden länger oder strenger in die "Corona-Haft" genommen.


Kater Keks

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Mich ärgert sowas auch, für Schränken uns ein, besuchen eben nicht die Omas und Opas, wie sonst jedes Jahr zu Ostern, und sind zu Hause. Und mein Vater fährt regelmäßig jedes Wochenende ach Waren zu seiner seiner Freundin. Meine Schwester lebt auch dort, die sehen sich dadurch regelmäßig und wir bleiben brav zu Hause......


AliceBrownful

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Hey! Ich finde aber, dass man auch nicht vergessen darf, dass wir ja alle so oder so unsere sozialen Kontakte immens verringert haben. Also wenn ich überlege, wieviele Kontakte wir sonst jeden Tag haben und das auf die ganze Woche gesehen, dann ist das schon als Minimum zu betrachten. Mein Mann war vorher durch die Arbeit täglich mit mindestens 10 Leuten in Kontakt, mein Kind mit anderen Kindern im Kinderladen und Erziehern mit mindestens 25 Personen, dazu noch die Eltern, die wir ja auch beim Bringen und abholen getroffen haben und ein Schwätzchen gehalten. Mindestens nochmal 10 Leute oben drauf. Seit der Kita-Schließung gab es dreimal Kontakt zu nicht Angehörigen unseres Haushalts, immer die gleichen. Ich bin jetzt aber seit Anfang der Woche bei meiner Familie, weil es mir psychisch zunehmend schlechter ging, durch die Gesamtsituation. Meine psychische Gesundheit ist mir sehr wichtig, bin mit einer schwer psychisch kranken Mutter aufgewachsen, das möchte ich für meine Kinder nicht. Wir haben keine Kontakte zu Risikopersonen, meine Familie auch nicht. Ich habe mich also im rechtlich erlaubten Rahmen aus meinem häuslichen Umfeld rausbewegt und eine temporäre Wohngemeinschaft mit meiner Familie gegründet. Hier ist jetzt weiter gemeinsames Isolieren angesagt. So kann ich das gut vertreten und habe niemanden in Gefahr gebracht. Es ging mir dabei auch nicht um Ostern, bin null religiös und wir fahren da sonst auch nicht zur Familie.


Berlin!

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Antwort auf Beitrag von cube

Ich bin eh der Ansicht, dass alle Corona-Verordnungen schlichtweg verfassungswidrig sind. Aber das ist eher eine juristische als eine tatsächliche Frage. Die Polizei hat, und das sage ich echt selten, zur Abwechslung mal recht: man sollte überlegen, was notwendig ist. Und was nicht. Die Verordnung lesen eh die wenigstens. Es liest ja auch kaum einer das Strafgesetzbuch um herauszufinden, was man jetzt darf und was nicht. Man darf aber nicht vergesen, dass man selbst und das eigene Verhalten nicht das Maß der Dinge ist. Wenn man sich selbst, nach der eigenen Einschätzung (!!) richtig und gut verhält, dann ist das schön. Aber kein Argument für andere, es auch zu tun. Und wenn man selbst sich einiges versagt und sich quasi selbst kasteit, dann bekommt man dafür eben keine besondere Anerkennung und muß damit leben, dass andere es nicht tun. Und dann nicht gleich brandig werden. Wenn man selbst leidet, dann will man oft aus irgendeinem Grund, das andere es auch tun. Das hier ist kein Wettbewerb. Klar schaffen wir es nur, wenn alle mehr oder weniger vernünftig bleiben. Aber es ist auch nicht so, dass wir morgen 100.000 Neuinfektionen haben, weil Oma Inge ihren Enkel sieht. Oder der eigene Papa seine Freundin.


As

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Antwort auf Beitrag von Berlin!

Wenn aber, um beim Bild zu bleiben, jede Oma Inge nur mal ihren Enkel sieht und jeder Papa mal seinen Freundin, dann können wir es auch gleich lassen. Dann dauert es mit den 100000 Neuinfektionen gar nicht so lange. Im Moment schränken sich ja wohl die meisten -hoffentlich -schon ziemlich ein und es gibt trotzdem jede Menge Neuinfektionen. Oder sollte das an den Oma Inges und verliebten Papas liegen?


Schnegge89

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Antwort auf Beitrag von cube

Ich verstehe nicht ganz, warum immer alle denken, je besser man sich an die Beschränkungen hält, desto schneller werden sie vorbei sein. Mama hat uns ja keinen Hausarrest gegeben und wenn wir nur schön artig sind, dürfen wir wieder raus spielen. So funktioniert das nicht. Ich dachte, es wäre inzwischen bei allen angekommen, dass die Coronaerkrankungen nicht mehr auf 0 gedrückt werden können und dann machen wir einen Neustart. Es ist im großen und ganzen völlig egal für das Gesamtbild, ob man sich in 100prozentige Einzelisolation über Wochen und Monate begibt oder ob man seine Sozialkontakte "nur" um 90% reduziert. Wichtig ist, für Menschen der Risikogruppe das Ansteckungsrisiko zu minimieren. Weil bei denen ein nicht unerhebliches Risiko besteht, daran zu sterben, Folgeschäden davon zu tragen oder auf der Intensivstation zu landen. Wichtig ist außerdem das Wachstum der Infektionsrate zu stoppen. Das ist scheinbar bei uns ganz gut gelungen. Was heißt, die Maßnahmen müssen nicht weiter verschärft werden. Jetzt gilt es (in nicht allzu ferner Zukunft) herauszufinden, inwiefern gelockert werden kann, ohne unser Gesundheitssystem zu überfordern. Scheinbar können wir die ca. 4000 bis 5000 Neuinfektionen pro Tag händeln. Vielleicht auch mehr. Natürlich gibt es bisher unerkannte Vorerkrankungen, natürlich kann es auch augenscheinlich gesunde und junge Menschen treffen. aber das Risiko ist eben entsprechend geringer. Demzufolge ist es für jeden, der kein Risikopatient ist, okay, Sozialkontakte zu haben. In einem - im Gegensatz zu früher - sehr beschränktem Rahmen, ja. Aber völlig verzichten muss man nicht. Da kann und muss man nicht mit Verordnungen arbeiten. Fast jedem sollte klar sein, dass man die Großmutter mit Krebserkrankung nicht zum Grillen einlädt. Einen Freund oder eine Freundin zum Kaffee, wenn man schön Abstand hält - ja, möglich. Die Schwester mit ihrem Mann zum gemeinsamen Spaziergang. Ja, unter Umständen vielleicht auch. 10 Kinder zum Kindergeburtstag in einer kleinen Wohnung? schlechte Idee. Notwendige Sozialkontakte sind nicht nur das Großraumbüro oder Einkaufen. Psychisch notwendig kann auch das Gespräch mit der Nachbarin sein. Nicht über Telefon, nicht über Skype. Sondern von Angesicht zu Angesicht.


Felica

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Antwort auf Beitrag von cube

Ich denke auch für Ostern werden wir zahlen müssen, sehr teuer. Hier in der Strasse meinen auch Leute zu 20 und mehr grillen zu müssen, weil ja nicht verboten. Ist ja kein öffentlicher Raum. Hier fahren ständig rettungsfahrzeuge durch die Gegend. Vor Pflegeheimen und KH stehen Fahrzeuge, die Anzahl der Todesanzeigen sind hochgeschossen. Bei aktuell nur 10 bekannten Coronatoten. Wer es glaubt. Was halt nicht verboten ist muss man unbedingt machen. Siehe den Hamster in die Mikrowelle zu stecken. Weiss zwar jeder das das dumm ist, aber wenn doch erlaubt.


caruscha

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Antwort auf Beitrag von Felica

Es tut mir leid, dass es momentan so bei dir in der Stadt ist. Aber es muss doch nicht immer alles in Corona begründet sein. Gibt leider Gottes auch noch andere Gründe, wieso RTWs fahren, Todesanzeigen steigen und so weiter.


SybilleN

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Antwort auf Beitrag von Felica

Das mit den RTWs und Todesfällen kann auch den Grund haben: Aus Angst davor, sich mit Corona zu infizieren, gehen Menschen mit Beschwerden viel später zum Arzt als sonst. Deshalb steigt die Zahl schwerer / tödlicher Herzinfarkte und Schlaganfälle.


SybilleN

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Antwort auf Beitrag von cube

Sicherlich werden einige (zu viele?) sich "Ostern nicht vermiesen" lassen wollen. Wobei ich schon froh wäre, wenn sich die Leute an das halten würden, was erlaubt ist. Aber nein: Grillpartys finden statt, Spiel- und Sportplätze werden zunehmend wieder genutzt. Ohne Abstand. Mein Eindruck: Für viele war Ostern das zu erreichende Ziel. Das wurde dummerweise auch durch einige Politiker so gefördert, indem man kurz vorher noch was lockert. Es wird nur sehr zögerlich und häppchenweise kommuniziert, dass Ostern bzw. das Ende der Osterferien eben längst nicht das Ende der Beschränkungen sein wird. Das ist wie ein 100er Schild sichtbar hinter den Ortsausgang stellen und sich dann wundern, warum mehr Leute noch innerorts Gas geben....


kuestenkind68

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Antwort auf Beitrag von cube

Mein Fazit: hier in NRW interessiert es keine Sau! Wir versuchen uns wirklich an die Isolierung zu halten, verlassen das Haus nur zum Einkaufen oder zur Arbeit. Aber wenn ich sehe, was hier in der Nachbarschaft los ist... da kommt Besuch zum Kaffeetrinken oder Grillen auf der Terrasse, da spielen die Kinder schon wieder in Gruppen auf der Strasse. Ja, das sind immer die selben Familien, die sich nicht daran halten. Ungefähr die Hälfte würde ich sagen. Die andere Hälfte bleibt brav zuhause. Aber es nervt schon, wenn man selbst die Kontakte reduziert und die anderen sich überhaupt nicht daran halten.. Und beim Einkaufen auch das gleiche Bild. Es gibt Läden, die halten ja nicht mal die Vorschrift: Ein-Kunde-ein-Einkaufswagen ein. Da gehen immer noch ganze Familien oder Paare gemeinsam einkaufen mit einem Einkaufswagen. Teilweise interessiert es das Personal auch nicht, obwohl draußen entsprechende Schilder stehen. Auch hier ungefähr die Hälfte der Läden. Die anderen achten darauf, da werden auch Einkaufswagen desinfiziert usw.. Aber aufregen tue ich mich nicht mehr. Ich meide den Kontakt zu solchen Leuten. Unsere guten Freunde halten sich auch an die Regeln, man telefoniert halt öfter oder chattet per whatsapp oder FB oder Instagram. Geht alles irgendwie, wenn man denn will.