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Pflegestufe ROT - die Pflege macht auf sich aufmerksam

Pflegestufe ROT - die Pflege macht auf sich aufmerksam

Loretta1

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Über eineinhalb Jahre Pandemie, kurz war die Pflege fast im Mittelpunkt und es wurde applaudiert. Das ist längst verhallt... überfüllte Krankenhäuser (nicht nur Intensivstationen), Pfleger/innen am Limit wegen schlechtester Arbeitsbedingungen, Pflexit (raus aus der Pflege in andere Berufe) gibt es weiterhin, leider hat sich überhaupt nichts geändert an der Situation für die Pflege - die Kampagne steht immer noch - möchte jemand die Stimmen hören ? www.pflegestuferot.de Stimmen der Pflege in Deutschland. Lg, Lore


DecafLofat

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Dafür dass es so anstrengend ist, wundert es mich, dass du noch so viel Zeit und Muße hast, dich hier im Forum ständig auszukotzen. Wie geht's den Großeltern der Kollegin? Oder den Kollegen der Großeltern? (Das frage ich dich jetzt jedesmal... )


Loretta1

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Antwort auf Beitrag von DecafLofat

ich wünsche dir, dass du und deine Familie/Freunde keine Pflege benötigen in nächster Zeit.. Unabhängig von meinen Kollegen und Omas/Opas... Fakt ist Fakt - ob man es wahrhaben möchte oder nicht, eine andere Sache ;-)


Ani.Me

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Hui, decaf ist das dein Ernst? Ist eine Schwester erst dann überarbeitet, wenn sie es nicht mehr schafft, ein paar Zeilen ins Handy zu tippen? Darf die Pflege erst dann über Überarbeitung klagen, wenn sie alle kein privatleben mehr haben, wenn sie ihre Kinder nicht mehr sehen, wenn ihre Ehen auseinander brechen, wenn sie psychisch erkranken? Jemand, der noch 4 Stunden Schlaf pro Nacht und 1 Mahlzeit pro Tag einnimmt kann nicht überarbeitet sein? Fakt ist doch - es gibt einen massiven Pflegenotstand. Auch dich würd ich gern mal zu einer Schicht live zuschalten. Kommst du nicht aus Franken? Wir sind nicht so weit entfernt. Komm mal! Wir fahren grad im 2 Schicht System. Unsere Intensivpfleger sind Menschen mit Familien und Hobbies. Und sie sind am Ende. Über 12 Stunden +Übergabezeiten mehrere beatmete Patienten zu versorgen. Allein die Menge an Medikamenten immer im Blick zu haben, die Beatmungsparameter, diese Menschen müssen gewaschen und gewickelt werden, zum Teil ausgeräumt. Mal eben auf den Bauch drehen? Wir reden hier von 150kg Mensch ohne Bewusstsein, ohne Muskeltonus, mit zahlreichen Zugängen, die nicht verrutschen dürfen. Und zur Zeit weiß ich nicht was schlimmer ist. Wenn sie sterben, nachdem man sich wochenlang kaputt gearbeitet hat und alles fürn Arsch war oder wenn sie überleben. Wenn sie überleben und dann mit ihrer Schwurbelscheiße weitermachen. Sie haben es doch gewusst, dass covid ihnen nichts anhaben kann! Wie doof man sein muss, sich das Gift der Regierung spritzen zu lassen... Und wir haben dich am Leben gehalten, und wieder ins Leben zurück geholt. Mehrmals. Es gibt auch einige die daraus lernen, die sich bedanken und sich entschuldigen. Das sind typischerweise die, die immer noch fälschlicherweise glauben, dass Corona nur Schnupfen verursache. Aber die Mehrzahl sind undankbare und rücksichtslose Egoisten. Welche berufsgruppe ist härter betroffen als die Pflege? Und alle schimpfen über die „abgebauten“ Betten. Da kommt kein Mechaniker und schraubt die auseinander! Da ist einfach niemand mehr übrig, der den Patienten darin versorgen kann. Ich hoffe sehr, dass keiner meiner Angehörigen in absehbarer Zeit ins Krankenhaus muss. Für die Zukunft sehe ich nicht pflegestufe rot sondern schwarz. Wir als Gesellschaft zerstören unser Gesundheitssystem und Kommentare wie deine „wie kann man in einem Forum aktiv sein, wenn man doch überarbeitet ist“ tun ihr Übriges dazu bei. Aber hey, man kann es ja machen wie in den USA. Super, jeder ist für sich selbst verantwortlich. Läuft da richtig geschmeidig!


Muts

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Es ist traurig, aber wahr. Viele, die in der Pflege arbeiten raten jungen Menschen ab, einen Beruf in der Richtung zu erlernen. Aber vielleicht muss es erst zum Kollaps kommen, bevor sich etwas tut? Im Kindergarten arbeitet man vielerorts auch am Limit, Förderung der Kinder? Fehlanzeige, es ist nur noch reine "Aufbewahrung", weil zu wenig Personal da ist und die Gruppen zu groß sind. Aber viele Eltern sind wohl damit zufrieden- sonst würden sie sich doch wehren, oder? Es ist schade, dass die Arbeit von denen die "mit und am Menschen" arbeiten so schlechte Bedingungen und schlechte Bezahlung hat. LG Muts


Loretta1

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Ja, die Erzieher/innen... ein nächster Berufszweig, der vor dem Kollaps steht... Gruppen mit fast 30 Kindern und kein Personal in Sicht... Und keiner tut was... ja, das ist traurig... besonders wenn man bedenkt, dass die Wochen/Monate/Jahre ins Land ziehen und sich REIN GAR NICHTS ändert :-( Denn anscheinend interessiert es auch keinen so wirklich... Lg, Lore


Felica

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Und? Es gibt zig andere Berufsfelder wo Mitarbeiter kurz vor den Kollaps sind. Interessiert es da eine Sau? Die heulen halt sehr viel leiser, wahrscheinlich weil keine Kraft mehr sich über die Lautstärke der Pfleger und Erzieher hinwegzusetzen. Und nein, ich finde das nicht super. Und genau deshalb kotzen es mich an wenn impfverweigerer das weiter verschärfen. Oder man kranke Kinder in Einrichtungen bringt weil nur ein bisschen schnupfen. Würde jeder auch mal ein bisschen nach rechts und links schauen und nicht nur auf sich selbst, könnte schon viel gewonnen werden.


Ruto

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"Die heulen halt sehr viel leiser, wahrscheinlich weil keine Kraft mehr sich über die Lautstärke der Pfleger und Erzieher hinwegzusetzen." Also besser typisch deutsch die Klappe halten und buckeln oder was ist dein Vorschlag? Sowas macht mich echt rasend. Zudem es absoluter Blödsinn ist. In den meisten anderen Branchen kann man streiken, ohne dass Menschenleben auf dem Spiel stehen oder man für Dritte, Unbeteiligte (Eltern), unangenehme bis existenzielle Folgen (die Alleinerziehende wird danken, wenn sie nicht mehr zu ihrem dritten Nebenjob kann, weil die Kita wieder zu hat) verursacht. Endlich erwacht trotzdem der Kampfgeist, und dann können die sich noch vorwerfen lassen, sie würden zu laut schreien. Ich glaub, ich spinne! Und überhaupt Unsinn, nur weil die einen auf sich aufmerksam machen, heißt das nicht, dass die anderen damit automatisch kein Gehör finden würden. So funktioniert die Welt nicht.


Mitglied inaktiv

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Traurig aber wahr. Es gibt viele Notstände bei uns, auch Erzieher und Lehrer sind auf Kante genäht. Da es immer irgendwie geht, tut keiner was.


Loretta1

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Es geht immer irgendwie... irgendwie hat man es immer geschafft, irgendwie schafft man es auch weiterhin... Wie oben geschrieben: Erzieher/innen etc. sind ebenso kurz vorm Kollaps. Bei der Pflege meine ich auch nicht nur Personal in den Kliniken und Altenpflegeheimen - ich denke genauso auch an Heilerziehungspfleger, Pflegehelfer in allen Varianten, Hebammen, MFAs, MTAs u.s.w. - die Liste ist ewig lang..


Rahme284

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Jetzt machen sie ja das Richtige, in Jena wird gestreikt hab ich gelesen und so wie es aussieht werden andere Kliniken wohl nachziehen. Da weint die Politik gleich wieder, das wäre "keine Nächstenliebe", dreist den Pflegern solch eine Einstellung unterzuschieben. In einem anderen Artikel hieß es, die Patienten werden dem Personal gegenüber auch immer aggressiver. Manchmal muss es knallen damit sich was ändert. Ich hoffe der Streik bringt was.


Loretta1

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Antwort auf Beitrag von Rahme284

Darüber bin ich auch gestolpert.. krasse Aussage. Heißt für mich: Die Pflegeberufe sollen aus Nächstenliebe arbeiten (heißt im Umkehrschluss: warum sollen wir denen die Arbeitsbedingungen verbessern oder mehr bezahlen ?). Das ist ein großer Schritt zurück, wenn man den Gedanken überhaupt noch hat (und dann in der Presse auch noch ausspricht). Kann man also nicht erwarten, dass sich etwas ändert...


Feuerschweifin

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Somit sollte jeder seinen Beitrag leisten, dass die Pflege gerade jetzt nicht noch mehr beansprucht wird! Die Ironie bei dem Schrei nach Pflegern und Erziehern ist, dass der nächste Schrei dann direkt kommt, wenn Kita-Gebühren und KK-Beiträge steigen. Mehr Angestellte, höheres Gehalt bedeuten mehr Kosten. Die will aber keiner tragen, das grenzt ja dann gleich an bösen Sozialismus.


Okypete

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90 Prozent der Pflege findet zu Hause statt....da muss unterstüzt und geholfen werden in den Pflegeheimen sitzt nur ein winziger Teil...zu Hause ist es schlimm.... Jede Gemeinde müsse einen Pool an Üntersützern für zu Hause bereit halten die kurzfirsitg helfen können oft braucht man nur einmal im monat für paar Stunden wen... Kommt mir nicht mit kuzrzzeitpflege ...da oder Verhinderungspflege da gibt es keine Plätze oder mit _Vorlauf...alles lächerlich...Versucht mal bei Ausfall der Hauptpflegeperson einen Platz innerhalb 4 Stunden zu bekommen....da hilft nur kleines Handgeld oder ich kenne wen dern wen kennt Kindr bis drei Jahre kann man ja irgendwie berbrücken ... so haut mich ...ich sehe es ganz anders


Loretta1

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Antwort auf Beitrag von Okypete

Selbst die meisten ambulanten Dienste haben ja keine Kapazitäten mehr frei. Heißt wenn du für deine Eltern auch nur einmal die Woche jemanden zum Duschen suchst - die können dir keinen bieten... Es gibt kein Personal... egal ob Krankenhaus, Altenheim, ambulante Pflege,... und das Personal wird täglich weniger. Woher sollen die spontan unterstützenden Helfer also "in den Pool" kommen um schnell einsatzbereit zu sein ? Ich weiß, dass man als pflegender Angehöriger auf sich selbst gestellt ist und ich weiß auch, dass es keine Kapazitäten gibt - aber Grundproblem ist das selbe: Kein Personal - wegen schlechter Arbeitsbedingungen ! Lg, Lore


Sandra88

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Antwort auf Beitrag von Loretta1

Es ist so, so traurig wie kaputt unser Gesundheitssystemist, wie kaputt viele andere sozialeBereiche sind. Und die Menschen, ein Großteil unserer Gesellschaft sieht es einfach nicht oder interessiert sich nicht dafür. Das kann ich einfach nicht verstehen. In Brandenburg streikt aktuell eine psychiatrische Klinik, dort werden keine Patienten in der Notaufnahme mehr angenommen, es sei denn es ist mehr als akut, weil keine freien Betten (Personal) vorhanden ist. Dort wurden im Sommer von einer Station alle Patienten, bei denen es irgendwie vertretbar schien, vorzeitig entlassen, da diese Station wegen Personslmangels geschlossen werden musste. Oder die vielen, vielen Krankenhäuser, in denen nur noch Menschen aufgenommen werden, die kurz davor sind tot umzufallen. Ich meine dem Personal dort geht es seit Jahren schlechtund es wird ausgenutzt ,dass in diesen Berufen Menschen mit Gewissen und Verantwortungsbewusstseinarbeiten, die eben eher in kauf nehmen sich kaputt zumachen, als ihren Patienten zuschaden oder schlichtweg nicht helfen zu können. Aber mittlerweile haben wir einen Punk erreicht an dem selbst die aufopferungsvolltes Arbeit nicht mehr ausreicht um zumindest ein befriedigendes Ergebnis zu erzielen. Warum interessieren sich so viele Menschen nicht dafür und behaupten dann auch noch es wäre alles nicht so schlimm und die sollen sich mal nicht so haben? Zu Beginn der Pandemie dachte ich naiver weise tatsächlich,das ganze könnte etwas gutes haben und zu einem sozialeren miteinander führen. Aber das war wohl reines Wunschdenken. Es ist nur noch schlimmer geworden und man fragt sich in was für eine Welt man da seine armen Kinder schickt. Zum Thema Kita. Wir haben das große Glück eine wirklich tolle Kita mit sehr angagiertem Personal zu haben. Aber der Betreuungsschlüssel ist auch hier gruselig 1:6 in der Krippe, 1:11 (!) in der Kita. Und natürlich frustriert das die Erzieherinnen, die würden auch gerne intensiver mitden einzelnenKindern arbeiten. Und wenn gestreikt wird, haben viele Eltern nichts besseres zu tun, als sich zu beklagen, dass die ja wohl genug verdienen, tolle Arbeitszeiten und eh dauernd frei haben. Da fragt man sich schon, ob es ihnen eigentlich wichtig ist, wie es ihren Kindern geht oder ob eine Verwarung nach dem Motto aus den Augen, aus dem Sinn ausreichend ist.


Loretta1

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Antwort auf Beitrag von Sandra88

Und wie bei eurem KiTa-Personal ist es in der Pflege auch, zumindest kenne ich es so: Die Leute die in der Pflege arbeiten - das sind meist richtig tolle, gute Leute - und die geben wirklich alles. Und das unter Dauerstress, ohne Pause, Überstunden (nennen wir es eher Ehrenamt für den Betrieb, denn es wird nicht aufgeschrieben und somit auch nicht vergütet - viele kommen früher, bleiben länger, Pausen werden so gut wie nie gemacht - da kommt sehr viel zusammen - auch ein Grund, weshalb viele in Teilzeit gehen - es ist nicht zu schaffen). Jetzt werden diese vielen, guten Kräfte so sehr verheizt... und keiner tut etwas... im Gegenteil, fehlende Nächstenliebe wird vorgeworfen... Oft gibt es ein Dankeschön von Patienten, Bewohnern oder Angehörigen - aber leider sehr oft auch Kritik "ich warte seit 30 Minuten und keiner kommt" "keiner schaut nach meiner Mutter". Oh ja - die Leute haben recht, es tut mir auch wahnsinnig leid, aber man kann ja nichts dafür, wenn man viel zu viel Arbeit hat, zu viele schwer kranke Patienten, die alle Bedürfnisse haben (mit Recht). Eigentlich geht es um unsere Zukunft. Unsere Großeltern, Eltern und irgendwann auch wir selbst werden auf Pflege angewiesen sein, das kann keiner Leugnen. Und da möchte doch jeder gut versorgt sein... eigentlich.. Lg, Lore